Wie sehr das ganze nun der Überwachung dienlich gemacht werden kann, sei einmal dahingestellt...
...im Grunde kann es ja nicht so schwierig sein, auch auf die jeweils andere Datenbank zuzugreifen, um so detailiertere Informationen zu erhalten. Ob so etwas dann auch tatsächlich geschehen wird, möchte ich in diesem Fall jedoch zunächst einmal anzweifeln...
Das bedeutet jedoch nicht, dass mir derartige Entwicklungen egal wären. Denn die Möglichkeit zur Überwachung wird so in alle möglichen Teilbereiche des Lebens hineingetragen und somit schleichend etabliert.
Was mir bei diesem konkreten Projekt aber weitaus mehr missfällt ist folgendes:
"Dem Kunden wird suggeriert, dass es ein Service ist, wenn er nun eigenständig an einem Terminal seine Bücher entleihen kann. Denn er hat weitaus kürzere Wartezeiten ( insofern die Personen vor ihm mit der Bedienung der Automaten zurechtkommen sollten... )
Im Grunde ist es aber nichts anderes als Outsourcing.
Der Kunde übernimmt einen Teil der Dienstleistung selbst und das menschliche Personal wird zunehmend überflüssig. Beratung und Kundenbetreuung gehen ebenso verloren, wie langfristig auch Arbeitsplätze.
Jeder verlorene Arbeitsplatz stellt für die Stadt (-Bücherei) Ersparnisse da. Also sparen diese Unternehmen/Institutionen Geld, welches für den Service erbracht werden musste direkt am Kunden.
Ergo: Der Kunde arbeitet (unentgeltlich) im eigentlich bezahlungspflichtigen Servicebereich der jeweiligen Unternehmen/Instituitionen und wird glaubens gemacht er nähme einen Service in Anspruch..."
Wenn ich das so aufschreibe wird mir erst tatsächlich bweusst, wie grotesk das alles ist...
Abschließend kann also gesagt werden:
1. Arbeitsplätze werden vernichtet.
2. Kontrolltechniken werden implementiert ( wenn auch nicht zwingend in böser Absicht der Betreiber )
3. Service geht verloren
4. Der Kunde arbeitet für den Dienstleister
Na bravo!
__________________
"Ich kenne keinen sichereren Treuhänder der ultimaten Macht der Gesellschaft als das Volk an sich; und wenn wir sie nicht für erleuchtet genug halten, diese Kontrolle mit wohlwollender Umsicht durchzuführen, dann ist die Abhilfe nicht, sie ihnen wegzunehmen, sondern ihre Umsicht zu prägen."
( Thomas Jefferson )
"Dogmen; die religiösen, wie die wissenschftlichen; sind die großen Feinde wahrer Erkenntnis. Denn wer glaubt, braucht nicht zu wissen;und wer weiß, braucht nicht zu denken."