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30.04.2008, 00:45
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Infokrieger
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Frage zu Gewinnen von Zentralbanken
Hallo Alle!
Erstmal ein herzlicher Gruß an alle Mitstreiter für Transparenz in der Politik.
Ich habe eine Frage die mich brennend interessiert aber auf die ich keine eindeutigen Infos finde. Vielleicht kann das jemand hier aufkären:
Wohin gehen die Gewinne der Zentralbanken. Diese müssen doch durch die Zinseinnahmen auf Ihre Kredite an Geschäftsbanken unermesslich grosse Gewinne einfahren. Ausserdem kaufen Sie doch auch Aktien, Gold usw. an und drucken/buchen dafür Geld. Wem gehört dann also dieser Gewinn (natürlich abzüglich der Kosten)
Und wie unterscheidet sich das bei FED, EZB, Bundesbank, Landesbanken und ZB anderer Länder?
In dem Zusammenhang bleibt noch die frage Wie eine Zentralbank pleite gehen oder Verluste machen kann?
Viele Grüße
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02.05.2008, 18:57
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Administrator
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Das ist (neben der doppelten Buchführung) wohl einer der besten Tricks, die sich die Privatbankiers jemals haben einfallen lassen. Denn:
Die Zentralbankgewinne werden tatsächlich an die Teilhaber der Zentralbanken ausgeschüttet. Zu einem guten Teil sind das Staaten und dementsprechend fließen die Profite auch dem jeweiligen Staatshaushalt zu. Das heißt man kann immer sagen: "Was wollt ihr denn? Die Profite der Zentralbanken fließen ja dem Staat wieder zu? Wieso sollte also der Staat selbst das Geld schöpfen? Ist doch gar nicht nötig..."
Wie gesagt: Taschenspielertrick.
Davon abgesehen weiß ich leider immernoch nicht wie die Besitzverhältnisse bei den einzelnen Landeszentralbanken genau sind. Das sollte man mal explizit nachforschen. Allerdings wird es auch relativ schwer sein dort an verlässliche Informationen zu kommen. Bei der FED z.B. weiß man ja auch nur, dass sie privat ist, aber nicht wem sie tatsächlich gehört.
Interessant ist ein Blick nach Italien. Dort untersteht die Aufsichtsbehörde über Geldwäsche (UIC) direkt der Banco d'Italia. Soweit so gut. Diese Zentralbank wiederum gehört zu über 30% der privaten Großbank "Intesa Sanpaolo". Und diese wiederum ist die umbenannte ehemalige "Banco Ambrosiano".
Wer darüber noch nicht lachen kann (ok, zugegeben: schwarzer Humor), sollte sich unbedingt über die Banco Ambrosiano schlau machen, es wird sich lohnen. Viel Spass dabei
Um nochmal auf deine Frage einzugehen:
Es ist nicht sonderlich wichtig wem die Zentralbankgewinne zufließen, da der meiste Zahlungsverkehr und der Großteil der Geldschöpfung (Giralgeldschöpfung) ohnehin durch private Banken erfolgt. Im Vergleich zu den Privatbankgewinnen der letzten Jahre sind die Zentralbankgewinne verschwindend klein. Und selbst diese Gewinne sind nicht entscheidend. Entscheidend ist: Wer kontrolliert den meisten Besitz. Und dabei wird sehr vielschichtig vorgegangen. Auch über die Öko-Schiene läuft da einiges (Enteignungen wg. "Naturschutz" etc.), aber das ist ein anderes Thema.
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"Die Politik wird nicht von Politikern gemacht. Hinter verschlossenen Türen werden die Fäden gezogen, an welchen die Kasper hängen, die uns in Berlin in der "Politkiste" Theater vorspielen. Diese Kasper dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren und wenn nach verrichten der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie das bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unters Volk mischen."~ Georg Schramm
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05.05.2008, 22:15
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Danke für die Antwort, Nicolas.
Tatsächlich scheint es so zu sein daß die Gewinne der ZB zum Großteil an den jew. Staat fließen. Wobei durch Giralgelderzeugung der Privatbanken dem System Zinsen entzogen werden die diese Gewinne wohl weit übersteigen.
Somit wird früher oder später jeglicher Besitz dieser Welt in den Händen der Bankiers sein.
Ist es wahr daß die durch Bilanzverlängerung erzeugten Giralgelder nicht durch Buchgeld bei der ZB gedeckt sein müssen? Oder ist es so daß nur die Barbestände geringer sein können als das Giralgeld?
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05.05.2008, 23:31
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ich hoffe das ich mich jetzt nicht reinreite, aber ich glaube du hast es etwas falsch verstanden.
also die geschäftsbanke leiht bei der ZB geld. die geschäftsbank muss eine gewisse summe als sicherheit haben (glaube das war mal 1 zu 9). die ZB hat dann ja ein anspruch (bilanzverlängerung) auf das geliehene geld und kann dann die summe an die geschäftsbank überweisen (giralgeld). ich meine das die geschäftbank nur auf anfrage bargeld bekommt.
also ist das geld der geschäftsbank nicht gedeckt / das buchgeld selber kann ja nicht gedeckt sein, weil es ja druch die schulden einfach entsteht (weil es a kein goldstandart mehr gibt)
ich hoffe mal das man das so versteht / das ich das richtig beschrieben habe ^^
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06.05.2008, 02:01
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Hallo Hugo!
Nein, ich denke nicjht daß ich es falsch verstanden habe:
Jede Privat/Geschäftsbank hat ja ein Buchgeldkonto bei einer Zentralbank. (Kontonr=BLZ)
Bargeld entsteht durch die Auszahlung von diesem Buchgeld.
Ist also das Giralgeld auf unseren Konten durch Buchgeld gedeckt, das die Geschäftsbanken bei den Zentralbanken haben bzw. leihen? Oder ist es (wie beim Bargeld) nur ein Bruchteil der Summe der Girokonten.
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06.05.2008, 19:01
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also wenn ich das richtig verstanden habe ist das giralgeld = buchgeld (von der menge), aber das buchgeld selber ist glaubig nicht gedeckt.
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09.05.2008, 03:10
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Administrator
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Zitat:
Zitat von hugo-03
also wenn ich das richtig verstanden habe ist das giralgeld = buchgeld (von der menge), aber das buchgeld selber ist glaubig nicht gedeckt.
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Nein die Sichtguthaben/Giralgeld ("Sichteinlagen" heißt der Posten in der Geschäftsbankbilanz offiziell) haben nicht die selbe Höhe wie die Buchgeldguthaben der Geschäftsbank bei der Zentralbank. Die Geschäftsbanken müssen hier nur die Mindestreservevorschriften beachten. Im Euroraum ist der Mindestreservesatz 2% auf die kurzfristig fälligen Sichtguthaben. Das entspricht einer "Deckung" von 1:50 Buchgeld zu Giralgeld/Sichtguthaben.
Giralgeldmenge ist also nicht gleich der Buchgeldmenge. Bei weitem nicht. Die "Deckung" durch Buchgeld ist deutlich geringer.
Das Buchgeld selbst ist allerdings überhaupt nicht gedeckt durch irgendwelche Realwerte, da hast du völlig recht.
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09.05.2008, 12:51
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Zitat:
Zitat von NicolasHofer
Das Buchgeld selbst ist allerdings überhaupt nicht gedeckt durch irgendwelche Realwerte, da hast du völlig recht.
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Moment. Das Buchgeld (="richtiges" Geld der ZB) sollte doch zumindest durch notenbankfähige Wertpapiere, Devisen und Edelmetalle gedeckt sein. (Natürlich ist der wahre Wert dieser "Deckung" fragwürdig.)
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09.05.2008, 13:06
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Administrator
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Zitat:
Zitat von gillmaus
Zitat:
Zitat von NicolasHofer
Das Buchgeld selbst ist allerdings überhaupt nicht gedeckt durch irgendwelche Realwerte, da hast du völlig recht.
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Moment. Das Buchgeld (="richtiges" Geld der ZB) sollte doch zumindest durch notenbankfähige Wertpapiere, Devisen und Edelmetalle gedeckt sein. (Natürlich ist der wahre Wert dieser "Deckung" fragwürdig.)
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Ja zugegeben. Das war der Frust meinerseites, dass die Zentralbanken mittlerweile einfach hergehen und die am Markt nicht mehr verkäuflichen Schrott-Anleihen einfach als "Sicherheiten" akzeptieren und so im Moment die Banken raushauen auf Kosten steigender Inflation. Die Schrott-Anleihen werden "monetisiert" wie das so schön heißt.
Und keiner schnallt was da abgeht.
Das nervt.
Selbstverständlich hast du vollkommen Recht, dass dem Buchgeld auf der Passivseite immer "irgendetwas" auf der Aktivseite entgegen steht.
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09.05.2008, 17:07
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Dies schmälert die Gewinne der Zentralbanken und damit die Einnahmen der Staaten erheblich, da die "Sicherheiten" oft wertlos sind. Sollte man das beweisen können wären die meisten ZB nur willige Handlanger der Geschäftsbanken, die den Bürger gnadenlos ausbeuten.
Nicht nur durch (Giral-)Gelderschaffung und Zinsen auf Giralgeld, die nie zurückgezahlt werden können, sondern auch durch Abwälzen der Fehlspekulationen auf die Bürger durch Inflation. Und so wandert jeder Besitz rechnerisch früher oder später in wenigen Händen...
Dieses Geldsystem ist wahrlich perfekt und mich wundert nicht das so gut wie niemand weiß wie Geld funktioniert....... Ein perfektes Zusammenspiel von Banken, Medien und Politikern in Richtung Weltdiktatur.
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