Wir sind lustlos geworden auf dem Schlachtfeld und viele unserer besten Krieger sind gefallen und für immer tot.
(sprach Indra, der König der Devas (im Srimad-Bhagavatam), und weiter: Ihr müßt Frieden schließen mit euren Feinden, den Asuras (Dämonen), denn ihr werdet sie brauchen.)
Das nehme ich einfach jetzt als Überschrift her zum letzten Ende des Depressionsthemas, das ohne Zweifel
Selbstmord heißt.
Suizid:
Alle 47 Minuten bringt sich in Deutschland ein Mensch um
dpa; 01.09.2006
Traurige Bilanz: "Durch Suizid sterben mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten, illegale Drogen und Aids zusammen", berichtete die Internationale Vereinigung für Suizidprävention (IASP). ........
http://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_...93_Artikel.htm
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Laßt euch auf keinen Fall erwischen bei einem mißglückten Selbstmordversuch. In aller Regel wird man heute in die Klapsmühle abgeschoben, ein Aufenthalt, der u.U. auf unabsehbare Zeit erfolgt. Profitieren tut davon die Pharmaindustrie, in jedem Falle wird versucht, dich süchtig zu machen, zumeist gelingt das bis zum seligen Ende.
In England war früher einmal Selbstmord bei Todesstrafe verboten. Die heutige Praxis scheint mir nur geringfügig davon abzuweichen.
Außerdem ist Selbstmord eine schlimme Sünde vor dem Herrn und Benediktator, vermutlich weil man sich nicht traut, dieses Delikt sozusagen direkt als Vernichtung von Staatseigentum zu ahnden.
Nach solchen Äußerungen meinerseits verwies man mich darauf, daß solche Gedanken nichts Neues sind, und es einen Philosophen gab, der sich schon mit solchen Dingen beschäftigt hat:
Thomas Hobbes
.....Im Unterschied zur damaligen Sichtweise waren seine Auffassungen von der Ethik und der Politik frei von allen religiösen und theologischen Gesichtspunkten. In seiner Staatstheorie weist Hobbes jede religiöse oder metaphysische Begründung des Staates zurück. Der Staat sei eine rein menschliche Erfindung und nur auf Zweckmäßigkeit gegründet......
Zitat:
»Die Glaubensgeheimnisse muss man wie heilsame, aber bittere Pillen ganz hinunterschlucken; wenn man sie zerkaut so werden sie gewöhnlich ausgespieen.«
http://hpd.de/node/3289
siehe übrigens auch bei der Chefarztfrau:
Thomas Hobbes: Willkommen im Weltbürgerkrieg
http://chefarztfrau.de/?p=33
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..Aber mitten in der erreichten Freiheit nahm Harry plötzlich wahr, daß seine Freiheit ein Tod war, daß er allein stand, daß die Welt ihn auf eine unheimliche Weise in Ruhe ließ, daß die Menschen ihn nichts mehr angingen, ja er selbst sich nicht, daß er in einer immer dünner und dünner werdenden Luft von Beziehungslosigkeit und Vereinsamung langsam erstickte. Denn nun stand es so, daß Alleinsein und Unabhängigkeit nicht mehr sein Wunsch und sein Ziel war, sondern sein Los, seine Verurteilung, daß der Zauberwunsch getan und nicht mehr zurückzunehmen war, daß es nichts mehr half, wenn er voll Sehnsucht und guten Willens die Arme ausstreckte und zu Bindung und Gemeinsamkeit bereit war: man ließ ihn jetzt allein. Dabei war er nicht etwa verhaßt und den Menschen zuwieder. Im Gegenteil, er hatte sehr viele Freunde. Viele hatten ihn gern. Aber es war immer nur Sympathie und Freundlichkeit, was er fand, man lud ihn ein, man beschenkte ihn, schrieb ihm nette Briefe, aber nahe an ihn heran kam niemand, Bindung entstand nirgends, sein Leben zu teilen war niemand gewillt und fähig.Es umgab ihn jetzt die Luft der Einsamen, eine stille Atmosphäre, ein Weggleiten der Umwelt, eine Unfähigkeit zu Beziehungen, gegen welche kein Wille und keine Sehnsucht etwas vermochte.
Dies war eins der wichtigsten Kennzeichen seines Lebens. Ein anderes war, daß er zu den Selbstmördern gehörte. Hier muß gesagt werden, daß es falsch ist, wenn man nur jene Menschen Selbstmörder nennt, welche sich wirklich umbringen. Unter diesen sind sogar viele, die nur gewissermaßen aus Zufall Selbstmörder werden, zu deren Wesen das Selbstmördertum nicht notwendig gehört. Unter den Menschen ohne Persönlichkeit, ohne starke Prägung, ohne starkes Schicksal, unter den Dutzend - und Herdenmenschen sind manche, die durch Selbstmord umkommen, ohne darum in ihrer ganzen Signatur und Prägung dem Typus der Selbstmörder anzugehören, während wiederum von jenen, welche dem Wesen nach zu den Selbstmördern zählen, sehr viele, vielleicht die meisten, niemals tatsächlich Hand an sich legen.
Der " Selbstmörder" - und Harry war einer - braucht nicht notwendig in einem besonders starken Verhältnis zum Tode zu leben - dies kann man tun, auch ohne Selbstmörder zu sein. Aber dem Selbstmörder ist es eigentümlich, daß er sein Ich, einerlei, ob mit Recht oder Unrecht, als einen besonders gefährlichen, zweifelhaften und gefährdeten Keim der Natur empfindet, daß er sich stets außerordentlich exponiert und gefährdet vorkommt, so, als stünde er auf allerschmalster Felsenspitze, wo ein kleiner Stoß von außen oder eine winzige Schwäche von innen genügt, um ihn ins Leere fallen zu lassen. Diese Art von Menschen ist in ihrer Schicksalslinie dadurch gekennzeichnet, daß der Selbstmord für sie die wahrscheinlichste Todesart ist, wenigstens in ihrer eigenen Vorstellung.
Voraussetzung dieser Stimmung, welche fast immer schon in früher Jugend sichtbar wird und diese Menschen ihr Leben lang begleitet, ist nicht etwa eine besonders schwache Lebenskraft, man findet im Gegenteil unter den "Selbstmördern" außerordentlich zähe, begehrliche und auch kühne Naturen. Aber so wie es Naturen gibt, die bei der kleinsten Erkrankung zu Fieber neigen, so neigen diese Naturen, die wir "Selbstmörder" heißen und die stets sehr empfindlich und sensibel sind, bei der kleinsten Erschütterung dazu, sich intensiv der Vorstellung des Selbstmordes hinzugeben.
Hätten wir eine Wissenschaft, die den Mut und die Verantwortungskraft besäße, sich mit den Menschen zu beschäftigen, statt bloß mit den Mechanismen der Lebenserscheinungen, hätten wir etwas wie eine Anthropologie, etwas wie eine Psychologie, so wären diese Tatsachen jedem bekannt. Was wir hier über die Selbstmörder sagten, bezieht sich alles selbstverständlich nur auf die Oberfläche, es ist Psychologie, also ein Stück Physik. Metaphysisch betrachtet sieht die Sache anders und viel klarer aus, denn bei solcher Betrachtung stellen die "Selbstmörder" sich uns dar als die vom Schuldgefühl der Individuation Betroffenen, als jene Seelen, welchen nicht mehr die Vollendung und Ausgestaltung ihrer selbst als Lebensziel erscheint, sondern ihre Auflösung, zurück zur Mutter, zurück zu Gott, zurück ins All. Von diesen Naturen sind sehr viele vollkommen unfähig, jemals den realen Selbstmord zu begehen, weil sie dessen Sünde tief erkannt haben. Für uns sind sie dennoch Selbstmörder, denn sie sehen im Tod, nicht im Leben den Erlöser, sie sind bereit, sich wegzuwerfen und hinzugeben, auszulöschen und zum Anfang zurückzukehren. Wie jede Kraft auch zu einer Schwäche werden kann (ja unter Umständen werden muß), so kann umgekehrt der typische Selbstmörder aus seiner anscheinenden Schwäche oft eine Kraft und eine Stütze machen, ja er tut dies außerordentlich häufig.
Zu diesen Fällen gehört auch der Harrys, des Steppenwolfes.......
Magisches Theater - Eintritt nur für Ver-rückte - Tractat vom Steppenwolf - Hermann Hesse
http://www.vampirgruft.com/hh.htm
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You got a horse race, you got a dog race, you got a human race, but this is a rat race....(Bob Marley)