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21.08.2008, 00:35
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Infokrieger
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Registriert seit: 24.11.2006
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Zitat:
Zitat von joblack
Nenne mir in den letzten Jahren ein Land in der in einer Wirtschaftskrise eine Hyperinflation zur Folge hatte?
Mir fallen da nur ein paar afrikanische Länder ein in denen die Herrscher so den Lebenswandel finanzieren.
In Deutschland und der EU allgemein hängt man so an den Stabilitätskriterien. Die Regierung kann überhaupt gar kein 'Notgeld' drucken weil Geld nur durch einen Kreditvorgang in den Umlauf kommt.
Und neues Geld bekommst Du nur über die Geschäftsbanken als Zwischenhändler. Und wenn diese eine Kreditklemme haben werfen sie sicherlich nicht das Geld den Leuten hinterher.
In einer Krise wird nicht einfach so Geld gedruckt und von Hubschrauber abgeworfen.
1933 wurde die Goldbindung abgesetzt:
"Von 1933 an war der US-Dollar nur noch im kommerziellen zwischenstaatlichen Handel durch Gold gedeckt. Ab 9. März 1933 war der private Goldbesitz (mit wenigen Ausnahmen) über 100$ in Gold durch eine sogenannte „Executive Order of the President of The United States 6102 (von Franklin Roosevelt)“ verboten und damit die Einlösbarkeit nichtgoldener Zahlungsmittel in Währungsgoldmünzen für Private endgültig aufgehoben worden."
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Dollar
Mir fällt auf das fast alle Goldbugs sich irgendwie eine Hyperinflation herzaubern. Wer sich mit dem Geldsystem zumindest etwas auskennt wird sehr schnell mitbekommen das das Unsinn ist.
Nun ja, wer weiterhin so massiv auf EM geht wird demnächst stark bluten müssen ...
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Tut mir leid, ich kann da nicht mithalten, mit Deinem Wissen. Vielleicht können andere hier mal was sagen, jedenfalls klingen die Infos anderer die für Gold-Silber sprechen auch sehr intelligent.Warum sollten die ZBs der Staat kein Notgeld drucken ? Garantiert nicht der Staat sogar für Einlagen bis zu 20.000 Euro, dass hat ein ähnlicher Experte wie Du jedenfalls in einen anderen Forum geschrieben. Also die EM-Preise sind in den letzten 2 Wochen massiv gefallen, trotzdem gab es keine Massenflucht daraus, im Gegenteil, der Markt wurde fast leer gekauft. Darauf wollte ich mit diesem thread hinaus, das Missverhältnis von Kurs und Angebot/Nachfrage.
Hm, ich dachte, dass die Geldmenge M3 durch Kredite erzeugt wird. Giro-Geld ist aber M1 wovon nur 10 % Bargeld (M0 ) ist. Da es sich bei den Girokonten um einen rechtlichen Anspruch handelt warum nicht dafür drucken ? Zum drucken brauch es keinen Kredit-Schöpfung.
Kann der Nikolas was dazu sagen. In einen der letzten Info-Krieg-Radio-Sendungen sagte er dass im Falle eines Bankenruns die Bundeswehr die Leute mit Bargeld versorgen soll.
Hier noch mal eine Artikel von Eichelburg über die ang. Deflation :
http://www.goldseiten.de/content/kol...p?storyid=2025
Klingt jedenfalls auch sehr schlüssig.
Kann es sein dass so ein Crash viel zu chaotisch ist und deshalb kaum jemand wirklich sagen kann ob es mittelfristig zu Deflation oder Inflation kommt ?
Der Euro ist eine Kunstwährung der wahrscheinlich zerfallen wird, und dann ?
Noch mal zu den Drückungen an die Du offenbar nicht glaubst. Du glaubst, dass die derzeitig niedrigen Kurse insbesondere bei Silber von einer Deflation kommen ? Warum stiegen da denn gleichzeitig die Aktienkurse des Dow ?
Thor
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Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält - Karl Kraus
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21.08.2008, 09:39
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
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der dreh- und angelpunkt zwischen inflation und deflation liegt in dieser aussage:
Zitat:
Alle diese oben beschriebenen Krisen waren also keine echten Deflationen, sondern eigentlich Währungskrisen. Man könnte auch sagen, dass in einem schuldengedecken Papiergeld-System (Fiat-Money) es eine echte Deflation gar nicht geben kann, da der Staat oder die Zentralbank beliebig viel Geld drucken (elektronisch produzieren) können.
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dazu muss man wissen, wie die geldschöpfung funktioniert.
die zentralbanken können zentralbankgeld (bargeld) drucken, wie sie wollen - sie werden es nicht los. denn es muss nachgefragt werden, um auf den markt zu gelangen.
die geschäftsbanken können kein zentralbankgeld drucken, sondern nur geschäftsbankengeld schöpfen (girokonto), welches einen anspruch auf zentralbankengeld darstellt. auch dies kann man nicht einfach so schöpfen - es muss nachgefragt werden.
also kommen wir zum wesentlichen: den kreditnehmern.
die derzeitige krise ist nämlich vor allen dingen eine kreditkrise, d.h. diejenigen, die keine kredit brauchen, nehmen natürlich auch keine auf und diejenigen, die kredite brauchen, bekommen keine wegen vertrauensverlusten oder liquiditätsproblemen, denn diese kredite müssen ja auch tatsächlich irgendwie bedient werden. um derartige faule kredite zu vermeiden, die man abschreiben muss (auslöser der krise).
was also passiert?
der staat (WIR ALLE) springt (UNFREIWILLIG) ein und stützt die verluste (die abschreibungen) mit volksvermögen (also sozialismus für reiche). die verluste übersteigen aber selbiges bei weitem und das muss man sich bewußt machen. es gibt für den staat letztlich nur die option neuverschuldung, die z.b. in den usa bewilligt werden muss oder hier auf gesetzliche grenzen stößt (maastricht).
die gesetzlichen vorgaben hat man bereits überschritten und sollten nun z.b. die usa ihre schulden um 5 billionen erhöhen, um fannie und freddie zu retten, wird ihr internationales rating herabgesetzt und damit würde M3 schlagartig abfallen.
auch eine allgemeine 'echte' spritze vom staat ans volk würde nach wenigen tagen einfach verpuffen (siehe aktuell spanien).
wie man es dreht und wendet, es bringt nichts und eine inflation ist derzeit mehr als abwegig.
eine (hyper)inflation kann eben überhaupt nicht entstehen. auch von M3 sollte man abstand nehmen. viel eher sind M1 und M0 zu betrachten - denn sonst hätten z.b. die banken in der argentinienkrise sagen können:
"leute, wir haben zwar kein bargeld mehr - aber überweist doch einfach mit geschäftsbankengeld von konto zu konto!"
das geht eben nicht - weil die banken untereinander mit zentralbankgeld (bargeld) bezahlen müssen und nicht mit geschäftsbankengeld.
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21.08.2008, 11:17
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Infokrieger
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Registriert seit: 19.12.2007
Beiträge: 2.537
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Das sind einfach 2 Beiträge aus einem andern Forum, die ich ungekürzt hierherkopiere, weil ich gerade darüber nachdenke. Womöglich stehen sie in einem Zusammenhang?
__________________________________________________ ________
http://www.tecson.de/prohoel.htm
Während der Rohölpreis im Zeitraum Anfang August von 124 Dollar auf jetzt 111 Dollar gesunken ist hat das für die europäischen Verbraucher keine preislichen Vorteile beim Heizölpreis,denn der liegt nach wie vor auf Höhe Anfang August.
Warum?
Weil in der gleichen Zeit der Euro gegenüber Dollar massiv schwächer wurde,von 1,60 auf 1,47.
Normalerweise würde das Sinken des Ölpreises in Dollar die Inflation dämpfen,aber nicht wenn der Euro gegenüber dem Dollar gleichzeitig schwächer wird.
__________________________________________________ _________
Index der Großhandelsverkaufspreise
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/.......
9,9% das ist eine wahre Katastrophe.
Im nächsten Monat wird das zweistellig, und die Herren Spindoctoren mit ihrer Deflation, die ihre Aufgabe wohl darin sehen das Massenpublikum von der rechtzeitigen Flucht in die Sachwerte abzuhalten,bzw so zu verängstigen daß sie zu spät handeln und dann wenn sie handeln müssen noch Höchstzinsen bezahlen werden, weil sie vor lauter Angst so spät gehandelt haben, werden das wohl mit ihrer Propagandaabteilung schaffen.
__________________________________________________ __________
freundliche Grüße
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21.08.2008, 13:24
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 19.12.2007
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Zitat:
Zitat von Thor
Kann es sein dass so ein Crash viel zu chaotisch ist und deshalb kaum jemand wirklich sagen kann ob es mittelfristig zu Deflation oder Inflation kommt ?
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Sind ja soviel Fachleute hier, daß man sich kaum was sagen traut. Ich setze mich aber darüber hinweg und sage trotzdem, was ich denke. Kann natürlich auch falsch sein.
Wenn man sagt, wir haben Deflation mit hohen Monopolpreisen, dann nützt mir das nichts. Trotzdem bezahle ich dauernd mehr. Für mich einfach strukturierten Menschen ist das also trotzdem eine Inflation.
Das heißt aber nicht, daß keine Deflation kommen könnte. Ich bin kein Feind der Deflationstheorie. Nur: Es könnte sein, wenn die Deflation spürbar wird, dann ist es bereits zu spät. Dann kracht es bereits. Wenn es erst einmal heißt: Ubermorgen ist alles wesentlich billiger, dann behält jeder sein Geld, und nichts geht mehr.
Außerdem spricht kaum jemand über den Faktor Hoffnung in diesem Zusamenhang. Solange die Hoffnung umgeht, daß bald alles wieder gut ist, fallen die Preise nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. Für mich ist das Sterben der Hoffnung kein Makel. Ich halte sie sowieso nur Kirchenpropaganda, die in diesem Falle aber den Gläubigern hart zusetzt. Und je länger sich die Hoffnung hält, desto stärker kracht es vermutlich. Weil dann der “Kettenbrief” endgültig abreißt.
Der einzige weissgarnix konnte mir bisher einigermaßen plausibel in einfachen Zusammenhängen verklickern, was es damit auf sich haben könnte. Ich habe versucht, das in mit eigenen Worten und mit Linkverweisen darzustellen, so wie ich das verstanden habe in diesem Beitrag. (Es ist der letzte Beitrag in dem Thread)
Erstaunlich, daß es keine Debatte dazu gab. Vielleicht kommt diese Debatte jetzt.
Hilfreich wäre es aber, wenn diese Debatte nicht so hochkompliziert und mit 1000 Frendwörtern gespickt und mit 10 Büchern die man zuvor lesen muß geführt wird. Denn das könnte nämlich tatsächlich den Grund haben, daß man einfach dann doch dran glauben muß. *gg*
freundliche Grüße
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23.08.2008, 19:14
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 24.11.2006
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Beiträge: 580
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@ Tar, ob Bargeld zur Zeit nur durch Kredite in Umlauf gebracht werden kann oder nicht : Nach einen Bankenkollaps kommen die Leute an ihre Giro-Einlagen nicht ran, sie können auch nicht elektronisch überweisen. Das Problem daran, dass das Bargeld dann deflationiert ist folgendes: Wir wenige von der Info-Elite haben reichlich Bargeld für die Krise schon abgeholt, die Masse aber nicht. Auch vermögende Leute aus der Masse haben oft kaum Bargeld was Hunger zur Folge hätte. So eine Situation ist sehr gefährlich für Politiker wegen Revolutionsgefahr. Was liegt also näher als eine Recherche wer wie viel auf dem Giro-Konto hatte und eben den Leuten das untergegangene Buchgeld bar auszuzahlen ? Wenn es da Probleme gibt kann es auch leicht zu viel werden bzw. durch das doppelte Vorhandensein ( Kredite plus Bargeld das es nicht geben dürfte weil diese mit dem entsp. Buchgeld gedeckt sind ) ner Werte schnell ne Inflationsspirale ausbrechen.
Dann ist es unwahrscheinlich dass Sachwerte und Dienstleistungen in Gold und Silber deflationieren, eben gerade weil es kein Buchgeld mehr gibt. Folge ist, dass es einen Tauschhandel der Buch-und-Bargeldlosen geben wird. Warum genau diese Leute kein Gold und Silber als Tauschmittel akzeptieren werden, erschliesst sich mir nicht. Ja, Gold und Silber könnte schnell zur Konkurrenz/Ergänzung zum Bargeld werden. Klar, kurz nach dem crah wird man mit G&S nicht viel anfangen können, weil es die Leute nicht kennen ( als Zahlungsmisttel ). Deshalb sollte man für 2 Montate Bargeld haben. Nach dieser Zeit hat entweder der Staat/ die Z.-B. massiv Notgeld drucken lassen oder der Tauschhandel hat sich durchgesetzt.
Gruß, Thor
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Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält - Karl Kraus
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23.08.2008, 22:00
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Zitat:
Zitat von Thor
Zitat:
Zitat von joblack
Nenne mir in den letzten Jahren ein Land in der in einer Wirtschaftskrise eine Hyperinflation zur Folge hatte?
Mir fallen da nur ein paar afrikanische Länder ein in denen die Herrscher so den Lebenswandel finanzieren.
In Deutschland und der EU allgemein hängt man so an den Stabilitätskriterien. Die Regierung kann überhaupt gar kein 'Notgeld' drucken weil Geld nur durch einen Kreditvorgang in den Umlauf kommt.
Und neues Geld bekommst Du nur über die Geschäftsbanken als Zwischenhändler. Und wenn diese eine Kreditklemme haben werfen sie sicherlich nicht das Geld den Leuten hinterher.
In einer Krise wird nicht einfach so Geld gedruckt und von Hubschrauber abgeworfen.
1933 wurde die Goldbindung abgesetzt:
"Von 1933 an war der US-Dollar nur noch im kommerziellen zwischenstaatlichen Handel durch Gold gedeckt. Ab 9. März 1933 war der private Goldbesitz (mit wenigen Ausnahmen) über 100$ in Gold durch eine sogenannte „Executive Order of the President of The United States 6102 (von Franklin Roosevelt)“ verboten und damit die Einlösbarkeit nichtgoldener Zahlungsmittel in Währungsgoldmünzen für Private endgültig aufgehoben worden."
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Dollar
Mir fällt auf das fast alle Goldbugs sich irgendwie eine Hyperinflation herzaubern. Wer sich mit dem Geldsystem zumindest etwas auskennt wird sehr schnell mitbekommen das das Unsinn ist.
Nun ja, wer weiterhin so massiv auf EM geht wird demnächst stark bluten müssen ...
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Tut mir leid, ich kann da nicht mithalten, mit Deinem Wissen. Vielleicht können andere hier mal was sagen, jedenfalls klingen die Infos anderer die für Gold-Silber sprechen auch sehr intelligent.Warum sollten die ZBs der Staat kein Notgeld drucken ? Garantiert nicht der Staat sogar für Einlagen bis zu 20.000 Euro, dass hat ein ähnlicher Experte wie Du jedenfalls in einen anderen Forum geschrieben. Also die EM-Preise sind in den letzten 2 Wochen massiv gefallen, trotzdem gab es keine Massenflucht daraus, im Gegenteil, der Markt wurde fast leer gekauft. Darauf wollte ich mit diesem thread hinaus, das Missverhältnis von Kurs und Angebot/Nachfrage.
Hm, ich dachte, dass die Geldmenge M3 durch Kredite erzeugt wird. Giro-Geld ist aber M1 wovon nur 10 % Bargeld (M0 ) ist. Da es sich bei den Girokonten um einen rechtlichen Anspruch handelt warum nicht dafür drucken ? Zum drucken brauch es keinen Kredit-Schöpfung.
Kann der Nikolas was dazu sagen. In einen der letzten Info-Krieg-Radio-Sendungen sagte er dass im Falle eines Bankenruns die Bundeswehr die Leute mit Bargeld versorgen soll.
Hier noch mal eine Artikel von Eichelburg über die ang. Deflation :
http://www.goldseiten.de/content/kol...p?storyid=2025
Klingt jedenfalls auch sehr schlüssig.
Kann es sein dass so ein Crash viel zu chaotisch ist und deshalb kaum jemand wirklich sagen kann ob es mittelfristig zu Deflation oder Inflation kommt ?
Der Euro ist eine Kunstwährung der wahrscheinlich zerfallen wird, und dann ?
Noch mal zu den Drückungen an die Du offenbar nicht glaubst. Du glaubst, dass die derzeitig niedrigen Kurse insbesondere bei Silber von einer Deflation kommen ? Warum stiegen da denn gleichzeitig die Aktienkurse des Dow ?
Thor
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Die Diskussion zwischen den Goldbugs und den Deflationsexperten (Freigeldanhängern) kommt letztendlich auf die Beantwortung einer Frage an:
Was passiert wenn wir einen grossen Börsencrash haben? Aktuell ist es so dass die Zentralbank nicht 'einfach so' Geld drucken darf. Sie macht es in dem sie Wertpapiere einlagert (z.B. Staatspapier) und das Geld den Geschäftsbanken ausgibt.
Sie gibt das Geld nicht direkt den Nichtbanken (Unternehmen, Bürger, ...) - Du kannst also als Privatperson direkt nicht Wertpapiere bei der EZB einlagern.
Die Goldbugs meinen dass bei einer Krise sämtliche Zentralbankgesetz (EZB-Gesetze, Bundesbankgesetz, ...) über Bord geworfen werden und wild Geld gedruckt wird.
Das sehe ich persönlich nicht so. Da die letzten Jahre so auf dem Stabilitätspakt bestanden wird, kann man sehr stark annehmen dass das in Zukunft wenn möglich weiter so geht.
Und das bedeutet das die Banken eher weniger anstatt mehr Kredite ausgeben. Denke daran dass unser Euro Geld Kreditgeld ist d.h. so gut wie alles umlaufende Eurogeld hat irgendjemand als Kredit aufgenommen (Ausnahmen: Ausstattung nach einer Währungsreform und EM-Ankauf der EZB).
Schau Dir ähnliche Krisen an (Great Depression, Argentinienkrise, Russlandkrise, ...). Dort wurde nicht hemmungslos Geld gedruckt. Erst mal war man in einer Deflation.
Das die Regierung nach einiger Zeit keinen Ausweg mehr findet und dann hemmungslos Geld druckt kann schon sein.
Aber das kann Jahre dauern - vor allem im Euroraum ist dieses Vorgehen sehr wahrscheinlich.
In der USA mag das anders sein. Da aber auch dort die Geldmenge M0 (Bargeld) stetig abnimmt sieht auch dort alles nach Deflation aus.
Ich spreche mich nicht komplett gegen Gold aus - aber man sollte nicht über 10 Prozent einsetzen (als Risikostreuung).
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Und der Begriff 'Fiat Money' wird hauptsächlich von Goldbugs benutzt. Das ist aber nicht richtig - unser Geld ist durch Kredite (s.o.) und natürlich durch die Waren und Dienstleistungen gedeckt.
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23.08.2008, 22:10
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Gesperrt
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Registriert seit: 16.05.2008
Beiträge: 755
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Zitat:
Zitat von Default
Zitat:
Zitat von Thor
Kann es sein dass so ein Crash viel zu chaotisch ist und deshalb kaum jemand wirklich sagen kann ob es mittelfristig zu Deflation oder Inflation kommt ?
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Sind ja soviel Fachleute hier, daß man sich kaum was sagen traut. Ich setze mich aber darüber hinweg und sage trotzdem, was ich denke. Kann natürlich auch falsch sein.
Wenn man sagt, wir haben Deflation mit hohen Monopolpreisen, dann nützt mir das nichts. Trotzdem bezahle ich dauernd mehr. Für mich einfach strukturierten Menschen ist das also trotzdem eine Inflation.
Das heißt aber nicht, daß keine Deflation kommen könnte. Ich bin kein Feind der Deflationstheorie. Nur: Es könnte sein, wenn die Deflation spürbar wird, dann ist es bereits zu spät. Dann kracht es bereits. Wenn es erst einmal heißt: Ubermorgen ist alles wesentlich billiger, dann behält jeder sein Geld, und nichts geht mehr.
Außerdem spricht kaum jemand über den Faktor Hoffnung in diesem Zusamenhang. Solange die Hoffnung umgeht, daß bald alles wieder gut ist, fallen die Preise nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. Für mich ist das Sterben der Hoffnung kein Makel. Ich halte sie sowieso nur Kirchenpropaganda, die in diesem Falle aber den Gläubigern hart zusetzt. Und je länger sich die Hoffnung hält, desto stärker kracht es vermutlich. Weil dann der “Kettenbrief” endgültig abreißt.
Der einzige weissgarnix konnte mir bisher einigermaßen plausibel in einfachen Zusammenhängen verklickern, was es damit auf sich haben könnte. Ich habe versucht, das in mit eigenen Worten und mit Linkverweisen darzustellen, so wie ich das verstanden habe in diesem Beitrag. (Es ist der letzte Beitrag in dem Thread)
Erstaunlich, daß es keine Debatte dazu gab. Vielleicht kommt diese Debatte jetzt.
Hilfreich wäre es aber, wenn diese Debatte nicht so hochkompliziert und mit 1000 Frendwörtern gespickt und mit 10 Büchern die man zuvor lesen muß geführt wird. Denn das könnte nämlich tatsächlich den Grund haben, daß man einfach dann doch dran glauben muß. *gg*
freundliche Grüße
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Deflation bedeutet nicht dass alle Preise fallen.
Monopolpreise können steigen ... nun was sind Monopolpreise. Im Prinzip alles auf das Du nicht verzichten kannst.
Öl, Strom, 'Steuern' (z.B. Mehrwertsteuer), Nahrhungsmittel ... der Rest fällt. Wichtig ist wie es durchschnittlich durch alle relevanten Produkte und Dienstleistungen aussieht.
Wenn die Menschen mehr für Öl ausgeben haben sie noch weniger für den Rest (man kann den Euro nur einmal ausgeben).
Beispielsweise habe ich vorletzte Woche von einer Modedeflation gelesen (die Preise in der Bekleidungsindustrie sind im freien Fall). Ähnliches ist bei Neuwagen zu sehen (Nachlässe bis zu 30 Prozent).
Ich behaupte nicht dass wir schon in einer Deflation sind - wir sind aber nah dran und es sieht so aus das es in die Richtung geht (z.B. war das Q3 in Deutschland schon rezessiv).
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24.08.2008, 23:19
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 19.12.2007
Beiträge: 2.537
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Zitat:
Deflation bedeutet nicht dass alle Preise fallen.
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Nein, das nicht. Vermutlich habe ich mich ungenau ausgedrückt. Schon lange haben wir zu Beispiel bei Computer und Luxusartikeln eine Deflation gesehen.
Mit dem Absatz
Zitat:
Es könnte sein, wenn die Deflation spürbar wird, dann ist es bereits zu spät. Dann kracht es bereits. Wenn es erst einmal heißt: Ubermorgen ist alles wesentlich billiger, dann behält jeder sein Geld, und nichts geht mehr.
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beziehe ich mich vor allem auf das Geschehen an den Börsen und Finanzmärkten und ganz speziell auch auf die Immobilien. Also wenn Immobilien und Aktien billiger werden, dann fragt es sich, wie lange man sich verarschen läßt dadurch, daß durch kurz wirkende Finanzspritzen und Aktienrückkäufe großer Firmen versucht wird, den Leuten auch noch das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen. Die immer größer werdende Schwingung des Auf und Ab könnte nämlich zur Umverteilung dienen. Und zwar zur Umverteilung von unten nach oben. Oder irre ich da?
freundliche Grüße
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25.08.2008, 13:30
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
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Zitat:
Zitat von Thor
So eine Situation ist sehr gefährlich für Politiker wegen Revolutionsgefahr.
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womit wir direkt bei SSchäuble, dem eu- reformvertrag und anderen aufoktruierten grundrechtsbeschränkungen wären.
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27.08.2008, 04:36
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Gesperrt
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Registriert seit: 16.05.2008
Beiträge: 755
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Zitat:
Zitat von Default
Nein, das nicht. Vermutlich habe ich mich ungenau ausgedrückt. Schon lange haben wir zu Beispiel bei Computer und Luxusartikeln eine Deflation gesehen.
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Bei Computer und Technikgeräten war es in der Vergangenheit immer so dass der Preis relativ stabil war, aber man wesentlich mehr Leistung für den gleichen Preis bekommen hat.
Nur die letzten Jahre war das wirklich deflationär (was meiner Ansicht auch Vorzeichen dafür sind). Beispielsweise habe ich vor drei Wochen für einen MP3 Player mit Farbdisplay und 2 GB Hauptspeicher (Sansa) 25 Euro gezahlt ...
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