Bin durch das Deutschland-Protokoll auf den Thread hier gestoßen und finde, ihr betreibt ziemliche Gehirnwichserei.
Wenn ich das mal so sagen darf.
Die herrschende Meinung ist, dass das GG durchaus als Verfassung angesehen werden kann. Mindermeinungen gibt es zu nahezu jedem Thema, aber in der Rechtswissenschaft ists wie im wahren Leben: die Mehrheit bestimmt wo es lang geht, in dem Fall die Mehrheit der Meinungen.
So lange man nicht einige bedeutende Professoren von dieser Meinung überzeugen kann, bleibt es eine logische Spielerei.
Und über Staatssouveränität ansich könnt ihr hier noch so lange diskutieren. Wie überall im Völkerrecht kommt es auch hier auf die herrschende Meinung an.
Wenn alle Länder Dland als souverän anerkennen ist es das, selbst WENN logisch eine Gesetzesnorm dagegen sprechen würde. Andersherum ist ein Land, dessen formaljuristische Souveränität einwandfri ist, nur ein Land auf dem Papier, wenn es niemand anerkennt.
Was ihr hier unterstellt, ist, dass es eine über der Staatengemeinschaft angeordnete Instanz gibt, die das entscheiden könnte. Das ist aber nicht der Fall. Wenn es der Wille der Mehrheit ist, könnte Disneyland ein souveräner Staat werden und genauso könnte man der Schweiz die Souveränität aberkennen und mit ihnen machen, was man will.
Wollte in meinem Studium auch Völkerrecht als Schwerpunkt wählen, habe mich damals mit solchen Fragen gerne beschäftigt, ob zum Beispiel die BRD dem Deutschen Reich nachträglich den Krieg erklären kann usw.
Hab mich aber doch dagegen entschieden, da das Völerrecht wie gesagt ein ziemlich stumpfes Schwert ist und man nicht "hart damit arbeiten" kann.
Fand das Deutschland-Protokoll wirklich sehr spannend und oberflächlich in sich schlüssig. Finde es aber doch etwas erschreckend, das einige das für bare Münze nehmen und wie ein Gesetz behandeln.
Mindermeinung bleibt Mindermeinung. Hatte im ersten Semester einen Strafrechtsprof der ein wirklich sehr logisches, in sich geschlossenes Strafrechtssystem entwickelt hat. Danach müssten so einige Fälle in der Justiz vollkommen anders behandelt werden.
Aber so lange es eben niemand anerkennt, auch wenn es schlüssig ist, wird es nicht existent.
Ich glaube, einige verwechseln hier das Deutschland-Protokoll mit einer Faktensammlung, dabei ist es teilweise viel mehr eine Völkerrechtstheorie.
Bin auch neulich auf ein Video mit dem "Europäischen Hochkommisar für Menschenrecht" gestoßen (einfach mal danach googlen) der erzählt ähnliches.
Hat mich irgendwie an die vielen Reichsregierungen der Rechten erinnert, wo sich Zellen mit Kanzlern und Ministerstäben bilden, auch wenn ich den Kerl nicht in diese Ecke drängen will. Von Antideutschen hört man auch was in der Richtung.
Aber es ist eben nur eine Theorie. Das hat nichts mit Naturwissenschaften zu tun, wo man Beweise erbringen kann um seiner Theorie Geltung zu verschaffen. Im Staatsrecht geht es darum mit seiner Argumentation Menschen zu überzeugen um die Theorien umzusetzen. Geisteswissenschaften eben.
Und damit ist es letztendlich nichts anderes als eine Ideologie, genau wie unser jetziges Staatsgebilde bloßer Ausdruck von Rechtsinterpretation ist.
Also sollte man das Ganze vllt etwas objektiver betrachten und nicht wie das Deutschland-Protokoll NWO-Fakten mit Rechtstheorien vermischen.
just my 2 cents
edit: also um mein Geschafel nochmal zusammenfassen: ihr könnt hier nicht sagen "ich habe Recht" oder "nein, ich habe Recht".
Man kann die Souveränität eines Staates nicht mit einem Verweis auf eine Norm aberkennen. Das ist eine logische Spielerei, hat aber mit der Realität nichts zu tun.
Genauso muss man anerkennen, dass das GG sehr wohl nach h.M. als Verfassung angesehen werden kann, weil es eben keine allgemeingültige Definition von "Verfassung" gibt, die man bei einem Gericht einklagen könnte.
Und wenn ich hier höre "die Gerichte weisen die Klagen ab". ja nun, das ist aber ihr Recht.
GANZ GETRENNT DAVON muss man nun sehen, ob die Gerichte die Klagen abweisen, weil sie Teil der NWO sind.
denn ihr müsst mal überlegen
wenn "man" die NWO irgendwann stürzt und die Welt neu ordnet, dann kommen auch ein paar Leute, die genauso schlüssig wie das D-Protokoll logische Fehler und Widersprüche zu noch geltenden Gesetzen/Verfassungen aufzeigen können.
Aber Sieger schreiben eben die Geschichte.
Insofern kreide ich dem D-Protokoll an, dass es versucht, berechtigte NWO-Kritik mit angeblichen Fakten und eindeutigen Gesetzesinterpretationen zu mischen. Gesetze werden immer interpretiert und sind nie eindeutig. Sieht man ja schon an den wichtigsten und zugleich schwammigsten Artikeln im Grundgesetz. Die ersten fünf Artikel haben vielleicht 500 Worte und deren Interpretaion und der Streit darüber füllen ganze Bücherregale.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.