Muss man eigentlich eine Inkompetenz-Prüfung als Wirtschaftsjournalist ablegen um bei reuters schreiben zu dürfen?
Zitat:
Die Ausgabe eigener Schuldtitel würde der Fed neue Flexibilität und Mittel im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise verleihen.
|
Druckfrisch aus dem "Wahrheitsministerium" nehm ich an
Und weiter geht's:
Zitat:
Zwar kann sich die Notenbank prinzipiell auch das dafür benötigte Geld drucken, dies hätte jedoch unabsehbare unerwünschte Folgen für die Wirtschaft und würde die Inflation anheizen.
|
Da fliegt mir fast das Blech weg
Ja haben die denn noch gar nie eine Bilanz gesehen?!? Wie werden die Dollars denn bisher "gedruckt"?
Und wenn die FED jetzt am besten noch eigene Anleihen monetisiert, dann hat das logischerweise keine "unerwünschten Folgen" für die Wirtschaft?!? Und da soll man ruhig bleiben!
An solchen Meldungen:
Zitat:
Durch die Ausgabe eigener Anleihen oder anderer Papiere entstünde aber möglicherweise ein Problem in der Gesamtkoordination der Staatsverschuldung in den USA. Dort ist, wie etwa auch in Deutschland, das Finanzministerium für die Ausgabe staatlicher Schuldtitel verantwortlich.
|
sieht man, dass sich der Kreis der Erkenntnis immer enger um den Kern der Lüge legt - um mal meine nicht vorhandenen lyrischen Fähigkeiten zu bemühen...
Ansonsten kann ich mit dem Artikel vom Informationsgehalt her wenig anfangen. Wer soll die Titel kaufen? Worauf sollen die Titel lauten? Auf Dollars, die die FED selbst gegen Hereinnahme alter Socken als "Sicherheit" "drucken" kann? Ich kann aus dem Artikel nichts herauslesen was von Substanz wäre - außer dass der Schreiber noch nie eine Bankbilanz geschweige denn die der FED angesehen hat.
Aber es wird ja noch besser:
Zitat:
Fed-Chef Ben Bernanke hatte zuletzt bereits angedeutet, er könne zudem bald zum so genannten Quantitative Easing übergehen und die Wirtschaft nicht mehr über den Preis des Geldes, den Leitzins, sondern über die Geldmenge steuern, in dem die Fed zum Beispiel Wertpapiere direkt ankauft.
|
Mit "Wertpapiere" meinen sie wohl Aktien. Denn festverzinsliche Wertpapiere (Anleihen) werden schon längst monetisiert. Das ist "the very job" dieser Institution.
Der Grund warum dieses Monetisieren von allem was nicht niet- und nagelfest ist noch keine steigenden Preise verursacht, sondern im Gegenteil die Preise purzeln ist der, dass als Zahlungsmittel vor allem zweierlei Dinge gelten:
1. gesetzliches Zahlungsmittel
2. Sichtguthaben bei Geschäftsbanken (die vorwiegend durch ein Bankkreditgeschäfte entstehen)
Erstere Zahlungsmittel (das Gesetzliche) werden mehr (erkennt sogar der Schreiberling bei reuters: "...hat sich ihre Bilanzsumme zuletzt bis auf mehr als zwei Billionen Dollar aufgebläht" - und die gesetzlichen Zahlungsmittel werden wohl noch viel mehr - wobei die FED noch nicht offen als Geschäftsbank fungiert - kommt vielleicht auch noch. Der Weg des Bargeldes ins Publikum (Unternehmen, Privatleute, ..) geht derzeit immer noch ausschließlich über Geschäftsbanken.
Letztere Zahlungsmittel hingegen rauschen zusammen wie ein Luftballon dem die Luft abgelassen wird. Unternehmen bekommen weniger Kredite - müssen aber laufende selbstverständlich bedienen. Durch das Bedienen der Kredite (Tilgung) verschwindet Giralgeld in Höhe der Tilgungssumme. Damit die Banken weiter Kredite an die Unternehmen vergeben und so der Zahlungsverkehr (der nunmal größtenteils unbar stattfindet) aufrechterhalten werden kann, werden die "Rettungspakete" für die Banken geschnürt und man versucht ihnen den Zugang zu Gesetzlichem so leicht wie nur irgendmöglich zu machen.
Ob sie aber Kredite vergeben bleibt selbstverständlich weiter ihnen überlassen. Man könnte nun gehässig sagen: wenn eine Volkswirtschaft so blöd ist und sich beim Zahlungsverkehr auf Geschäftsbanken verlässt, dann hat sie es scheinbar auch nicht anders verdient. Oder anders: es scheinen nicht alle Menschen in der Lage zu sein aus Beobachtung alleine zu lernen - es braucht wohl von Zeit zu Zeit eine schmerzliche Erfahrung.