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19.06.2008, 18:14
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Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 15.03.2008
Beiträge: 62
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Gute Beiträge, Nofretete und Amazonia.
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25.07.2008, 15:33
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Tschuldigung, wenn ich den Thread nochmal ausgrabe, aber ich habe selber ADS und möchte hiermal etwas klarstellen.
1. Es bringt nichts, das Trinkwasser mit Psychopharmarka anzureichern, denn Methylphendiat wirkt auf Menschen ohne ADS er negativ. Sie bekommen Kopfschmerzen.
2. ADS tritt in vielen verschiedenen Varianten auf, z.B. gibt es nicht nur den Zappelphillip, sondern auch arg verträumte.
3. ADS ist also eine Ansammlung von Symptomen wie z. B. leichte Ablenkbarkeit, motorische Fehlfunktionen und Impulsivität.
Und nun zur Medikation:
1. Ritalin, Concerta & Co wirken wie Traubenzucker, Kaffee oder Energydrinks - nur hier ist der Ansatz einer, der sich auf das Gehirn auswirkt. Während diese og. Stimalanzien sich nur körperlich auswirken, durchdringt Methyphendiat den Geist.
2. Durch die Medikamente erreicht man eine Fokussierung und eine Bündelung der Stärken von ADHS - Kreativität, Einfallsreichtum und eine Sortierung des Gehirnes wird bezweckt.
3. Leider sind die Wirkstoffe so ausgerichtet, dass man mit der Zeit passiver agiert und leichter zu überzeugen ist. Klar würde dies einer globalen Agenda zu Gute kommen.
4. Durch die Medikamente erleidet man oft an Appetitlosigkeit und Schlafstörungen, zumindest was das Einnicken betrifft.
5. Der sog. Hyperfokus verstärkt sich. ADS'ler können sich mit einer Sache beschäftigen, und sind extrem in sie vertieft. Sie können dann weder loslassen, noch entspannen.
Ich für meinen Teil, hab zwar deutlich bessere Noten in der Schule durch Concerta bekommen, aber meine Persönlichkeit hat sich verändert. Mein Umgang mit Menschen ist verkrampfter, ich kann kaum körperliche Nähe zulassen. Auch das würde der Globalen Elite in die Karten spielen.
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25.07.2008, 16:27
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@Negron
Danke für die persönliche Schilderung.
Woraus besteht der Leidensdruck denn genau für dich aufgrund vom ADS?
Ich meine, wenn du keine Medis nehmen würdest, was ist es genau, warum es dir schlecht geht? Du dich schlecht fühlst?
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25.07.2008, 16:52
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Ohne Medikamente hat man keine Lust auf gar nichts. Man wird handlungs-, denk- und geistesfaul. Ich betrachte die Medikamente als eine Art Gehirndoping. Außerdem ist der Denkprozess ohne die Concerta ein extrem schwermütiger. Man möchte sich auf eine Teilaufgabe konzentrieren, aber schon macht das Gehirn dicht. Das Gefühl ähnelt dem eines Steinschädels.
Ich hoffe, ich konnte dich einigermaßen mit Erkenntnissen füttern.
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25.07.2008, 16:59
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Ja danke, Negron.
Und das hat ganz sicher nichts mit deiner stumpfsinnigen Umgebung und deinem Aufenthalt in dieser zu tun?
Ich meine als Körperreaktion auf eine gewisse Art der Unterforderung?
Oder meinst du es sei rein körperlich, so dass du merkst dein Hirn kommt einfach nicht in Schwung. Denn es ist ja der Stoffwechsel. Nur ist die Frage dabei, was wirft diesen denn an?
Warst du schonmal richtig du selbst? Ich meine so wie du sein könntest? Kennst du da überhaupt deine Möglichkeiten?
Viele Fragen, tut mir Leid, aber das Thema interessiert mich wirklich sehr.
Wenn du da nicht drüber schreiben möchtest, verstehe ich es.
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25.07.2008, 17:34
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 08.09.2007
Beiträge: 441
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Schon mal an "Glutamat" als Auslöser bzw. Verstärker dieser Erkrankung gedacht?
http://www.familienhandbuch.de/cmain...me/s_1129.html
Zitat:
Eine Studie, die an einer britischen Hauptschule vorgenommen wurde, in der es eine signifikante Häufung von verhaltensauffälligen Schülern gab, läßt hoffen. Nachdem die Kinder dort ganztagesbetreut wurden, war es möglich, für alle Schüler die Ernährung während der Schulbesuchszeit umzustellen. Gemäß den Vorgaben hatte man sämtliche Softdrinks und zuckerhaltigen Getränke durch Milch, Wasser, Tee und Saftschorlen ersetzt und zudem die angebotenen Speisen auf Vollwertkost umgestellt. Es gab vor allem keine Geschmacksverstärker in der zur Verfügung stehenden Nahrung. Die Studie verlief sehr erfolgreich und ließ deutliche Rückschlüsse zu in Bezug auf die Ernährung durch mit Glutamat angereicherte Lebensmittel und übermäßigen Zuckerkonsum.
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http://www.tippscout.de/ads-adhs---a...tipp_3116.html
Ich wurde vor einigen Jahren auch auf "ADS" behandelt. Ein Neurologe hatte die Vermutung, dass es sich um diese Erkrankung handelte und schickte mich zu einem "Spezialisten". Dieser wiederum wollte dies Vermutung nicht bestätigen und schickte mich zu einem anderen Kollegen, welcher in meiner Umgebung praktizierte. Dieser verschrieb mir dann allerdings "Medikinet", ein Pedant zu Ritalin.
Ich hatte zwar den Eindruck, dass das Medikament kurzzeitig die andauernde Müdigkeit und Schlappheit reduzierte, diese jedoch nach einigen Stunden schlagartig und um so stärker wieder einsetzte.
Nach einigen Monaten setzte ich das Medikament wieder ab und nehme es bis Heute nicht mehr.
Was mir allerdings zu denken gab, war die Diskussion, dass u.U. Glutamat diese Erkrankung bzw. solche Sympthome verursachen könne. Dies wäre eine Möglichkeit, da schon früher bei meinen Eltern viele Glutamat haltige Würzmittel (Fondor, Maggi, Sossenfix usw.) verwendet wurden.
Ist aber nur ein Denkansatz von vielen!
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25.07.2008, 17:46
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Zitat:
Und das hat ganz sicher nichts mit deiner stumpfsinnigen Umgebung und deinem Aufenthalt in dieser zu tun? Ich meine als Körperreaktion auf eine gewisse Art der Unterforderung?
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Ich sehe überhaupt keine äußere Beeinflussung als den Grund dafür. Das Ganze spielt sich nur im Bewusstsein und im Versuch auf Konzentration ab. Eine laute, unharmonische Umgebung ist jedoch nicht gerade sehr förderlich für mich, da ich jeden Reiz aufnehme, und dazu tendiere mir unwichtige Details zu merken. Oder nur diese, aus denen ich irgendeinen Nutzen ziehen kann. Unter der Medikation ist man auch verstärkt dem funktionalen Denken ausgesetzt, ich hinterfrage mich bei Aufgaben immer was bringt mir das? Wenn es zur Wissensgewinnung beiträgt, oder es nur einen winzigen Grund gibt bin ich sehr schnell motiviert, auch wenn es nur eine Lapalie ist.
Zitat:
Oder meinst du es sei rein körperlich, so dass du merkst dein Hirn kommt einfach nicht in Schwung. Denn es ist ja der Stoffwechsel. Nur ist die Frage dabei, was wirft diesen denn an?
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Ich kann es nur als einen Stein im Kopf beschreiben, wenn ich das Medikament nicht genommen hab. Es ist quasi ein Treibstoff den ich benötige, um mein Gehirn in Wallung zu bringen. Wie gesagt, ich konzentriere mich darauf eine Sache besonders gut zum machen. Schnell vergesse ich andere Sachen. Z. B. mache ich gerade Fahrschule, und merke wie schwer es ist unterschiedlich geartete Aktionen miteinander zu kombinieren. Schalten und Lenker gerade halten. Sanft entkuppeln und auf die Fahrbahn konzentrieren. Des Weiteren fällt es mir schwer, eine Balance zwischen Genauigkeit und Schnelligkeit zu finden. Ich kann entweder nur sorgfältig oder nur schnell Dinge erledigen, wie z. B Handschrift.
Zitat:
Warst du schonmal richtig du selbst? Ich meine so wie du sein könntest? Kennst du da überhaupt deine Möglichkeiten?
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2001 wurde das Ganze bei mir diagnostiziert, im Alter von 12 Jahren, davor war ich natürlich ich selbst. Zurückblickend, fand ich mich als zu schräg, teilweise rücksichtlos und ein bisschen sehr von mir selbst überzeugt, durch die Medikation wurde ich zu vorsichtig. Eine Persönlichkeit, hatte ich bis zum damaligen Zeitpunkt noch nicht entwickelt. Dennoch muss ich behaupten, ohne Concerta hätte mein Leben einen gänzlich anderen Lauf genommen.
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25.07.2008, 18:10
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@Negron
Also meinst du, bei anderen unbewusste Vorgänge, wie das Autofahren, führst du bewusster aus und daher unkoordinierter. Wenn ich das richtig verstanden habe.
Okay die verschiedenen gleichzeitig zu erledigenden Dinge müssen schon erstmal gelernt werden. Ich hatte da auch meine Schwierigkeiten, solange ich darüber nachgedacht habe, was ich tun (gleichzeitig miteinander kombinieren) sollte.
Jetzt denke ich weniger darüber nach und mache einfach und es geht ohne Denken.
Das Bewusstsein meine ich, findet unabhängig der biochemischen Vorgänge im Körper statt. Aber kommt auch drauf an, wie man das definieren möchte.
Ich nehme auch mehr Reize aus der Umwelt auf, als andere Menschen. Dabei geht es jedoch vorrangig um Signale anderer Menschen. Die sie durch Gestik, Mimik oder im Tonfall automatisch senden. Ich fühlte immer irgendwie mit.
Früher brauchte ich oft eine Stunde Schlaf mitten am Tag um damit umzugehen. Danach war ich dann erst wieder richtig aufnahmefähig und entspannt.
Komisch das es bei dir gerade zur Zeit der Persönlichkeitsentwicklung diagnostiziert wurde.
Du fandest dich so. Zitat " zu schräg, teilweise rücksichtlos und ein bisschen sehr von mir selbst überzeugt"
Sagten das andere denn auch? Ich meine außer diejenigen, die eine Reaktion deinerseits damit bezweckten.
oder hast du gesagt du seist ein Genie und hast andere verkloppt und ausgebeutet?
Für mich hört sich das nicht an, als wenn du nicht klargekommen wärest.
Es hört sich aber trotzdem fast nach einer (Stoffwechsel)Verlangsamung im Gehirn an, ähnlich wie bei einer Depression.
Ich frage mich ob es nicht auch das falsche Denken ist, was das auslöst.
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25.07.2008, 19:04
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Andere hab ich nie ausbeuten wollen. Die Selbsteinschätzung meinerseits hab ich früher oft zu großzügig durchgeführt. Heute sehe ich alles sehr viel kritischer.
Was meinst du mit dem ?
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25.07.2008, 19:16
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@Negron
Das kritische Denken, was du gerade erwähnst.
Deine im Kopf vorhandenen Werte und moralischen Grundsätze könnten auch zu streng sein. Schon mal die Möglichkeit in Betracht gezogen?
Es könnte sein, dass das auch früher so war und du es erst jetzt bemerkst. Ich meine es wird jetzt vielleicht nur stärker, damit du es bemerkst.
Vielleicht ist es völlig korrekt und gar nicht falsch, das zu tun, wofür du dir Vorwürfe machst.
Vielleicht musst du genau so sein und so handeln und du hast gar keine Wahl. Vielleicht ist es gar nicht schlecht für dich und andere, sondern gut.
Nur weißt weder du, noch der andere das genau.
Ich möchte hier keine Psychostudie hinlegen, aber das du ungerne die Kontrolle verlierst und dich gerne in Situationen absicherst habe ich gemerkt.
Wenn es aber genau der gegenteilige Weg, nämlich dir selbst zu Vertrauen, um Situationen zu vertrauen ist, dann ist das noch "falsches Denken" und hindert dich am gesund sein.
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