Zitat:
Zitat von Limar
Durch die ständige Präsenz in den Medien, sollte es jedem glaubhaft zu machen, dass Türkei nicht in die EU passt..auf politischer Ebene würde die EU es nicht deutlich machen können, also muss so eine Tragödie her..
Kann mir vielleicht jemand sagen, warum (auf polischer Ebene) die Türkei nicht in die EU darf?! Ein Staat mehr in der EU wäre doch geopolitisch gut sein oder?!
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Weil wir vielleicht nicht so imperialistisch sind wie die Europäer??
Schauen wir uns nun einmal an, wie Ausbeutung und Imperialismus überhaupt definiert sind.
Der Imperialismus ist eine Herrschaftsform, bei der ein reiches und mächtiges Land die Kontrolle über andere Länder und deren Handel und Politik ausübt und auf deren Kosten den eigenen Reichtum und die eigene Macht vermehrt. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Ausbeutung. In der Welt von heute kann sie folgende Formen annehmen:
1. Einmarsch und uneingeschränkte Oberherrschaft mit dem Ziel, ein Land zu erobern, seine Ureinwohner zu enteignen und die direkte Herrschaft und Souveränität der Invasoren zu etablieren. Beispiele für diese Form sind die europäischen Siedler und die Indianer in den USA, die britischen Siedler und die Aborigines in Australien oder die jüdischen Siedler und die Palästinenser in Palästina.
2. Militärische Besatzung: Diese dient der Unterwerfung eines Volkes mit Waffengewalt. Mit ihr sabotiert man das öffentliche Leben dieses Volkes und versucht, dessen Land und Ressourcen zu kontrollieren. Die Briten z.B. herrschten so in Indien.
3. Einmischung und Intervention: Die offene oder verdeckte Einmischung in die inneren oder äußeren Angelegenheiten eines Landes wie auch in dessen Wirtschaft und Verteidigung. Beispiele für diese Form sind alle Länder der Dritten Welt, die offen von den Industriestaaten manipuliert und kontrolliert werden.
4. Der Transfer von Intellektuellen. Dies ist die gebräuchlichste und gefährlichste Form von Imperialismus in der heutigen Zeit. Junge, intelligente und begabte Bewohner der Länder, die ausgebeutet werden sollen, werden ausgewählt, mit Stipendien versehen, im Ausland ausgebildet, in verschiedene Lobbys und Logen eingeführt bzw. aufgenommen und schließlich in der Verwaltung dieser Länder eingesetzt, um so auf deren Geschicke Einfluss zu nehmen. Auf diese Weise werden entweder Einheimische oder Ausländer, die mit den Ausbeutern im Ausland in Verbindung stehen, in entscheidende Positionen des Staatsapparats geschleust, und die Burg wird von innen erobert.
Im vergangenen Jahrhundert bedienten sich die Imperialisten westlicher Staaten dieser Methode der Kolonialisierung in großem Stil und wurden so unglaublich einfluss- und erfolgreich. Auf diese Weise erreichten sie ,sanft' und ohne die Feindschaft der Völker, die sie unterwerfen wollten, auf sich zu ziehen ihre Ziele. Die Völker der islamischen Welt sitzen heutzutage mehr oder weniger alle in der Falle und werden missbraucht und ausgebeutet.
Egal welcher Form von Imperialismus sie unterworfen sind, immer leiden die betroffenen Länder unter einer ganzen Reihe von negativen Konsequenzen:
1. Über verschiedene Integrationsstrategien werden die Völker ihren eigenen Werten, ihrer nationalen Kultur und ihrer Geschichte entfremdet. Sie stürzen in Identitäts- und Sinnkrisen. Weder kennen sie ihre eigene Vergangenheit noch sind sie in der Lage, ihre eigene Zukunft zu gestalten.
2. Enthusiasmus, Anstrengungen und Eifer, ihr eigenes Land zu unterstützen und weiterzuentwickeln, werden gedämpft. Ihre Industrie wurde von den imperialistischen Ländern abhängig gemacht; Wissenschaft und Bildung werden unproduktiv gehalten und stehen im Abseits; anstatt das freie Studium und die freie Forschung zu fördern, wird der Wert der Imitation propagiert.
3. Die Völker sterben zwar nicht, erwachen aber auch nicht zu neuem Leben; stattdessen begeben sie sich in eine verhängnisvolle Abhängigkeit von Ausländern. Die Menschen werden durch leere Worte wie Fortschritt, Verwestlichung, Zivilisation und andere ruhig gestellt und getäuscht.
4. Alle Institutionen des Staates erhalten Förderungen aus dem Ausland, d.h. sie verschulden sich finanziell und kulturell massiv. Import, Export und Entwicklung stehen unter vollständiger Kontrolle der ausbeutenden Länder bzw. werden von diesen sanktioniert.
5. Während keine Mühe gescheut wird, die Masse der einfachen Leute in Armut zu halten, gewöhnt man die herrschenden Klassen daran, ein extravagantes und luxuriöses Leben zu führen. So sät man das Gefühl der Unzufriedenheit unter das Volk. Die Menschen werden zu Aggression und Kampf gegeneinander erzogen, wodurch sie für immer anfällig für Einfluss und Intervention von außen werden.
6. Da die Kreativität von Verstand und Geist unterdrückt wird, neigen Bildungseinrichtungen zur Imitation ausländischer Gedanken, Inhalte und Themen. Die Industrie beschränkt sich auf das Zusammensetzen vorgefertigter Teile, und die Armee wird zum Schrotthaufen der imperialistischen Länder. Um deren Industriezweige am Leben zu halten, wird überteuertes Material eingekauft.