|
|
| |
|
|
|
19.09.2008, 18:46
|
Neuer Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 18.08.2008
Beiträge: 10
|
|
vielleicht sollte man noch hinzufügen, da das wohl leicht missverstanden wird, dass all die guthaben der kunden bei der bank nicht das geld ist, was sie wirklich hat, sondern es sind nur die schulden, die sie gegenüber den kunden hat.
|
20.09.2008, 13:10
|
Neuer Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 22.08.2008
Beiträge: 15
|
|
Ahh, jetzt verstehe ich dein Problem.. denke ich ^^
Also:
Zitat:
dem stimme ich voll und ganz zu, aber das erklärt trozdem nicht, warum eine bank überhaupt illiquide wird, wenn sie sich doch selbst einen kredit geben kann.
|
Zitat:
vielleicht sollte man noch hinzufügen, da das wohl leicht missverstanden wird, dass all die guthaben der kunden bei der bank nicht das geld ist, was sie wirklich hat, sondern es sind nur die schulden, die sie gegenüber den kunden hat.
|
Genau! Das sogenannte Giralgeld! Wir behandeln es aber "wie Geld" und ist essentiell wichtig für die Kreditvergabe.
Bei der Giralgeldschöpfung unterscheidet man die „aktive“ und die
„passive“ Geldschöpfung der Banken. So entsteht Giralgeld durch
Einzahlung von Bargeld auf Girokonten. Bei dieser „passiven“ Form
der Giralgeldschöpfung ändern sich die gesamten Geldbestände
der Wirtschaft (also Giralgeld in Händen der Nichtbanken plus Bargeld)
nicht. Daneben ist das Bankensystem aber auch in der Lage,
durch Gewährung von Krediten aktiv Giralgeld entstehen zu lassen
und damit die Geldmenge insgesamt zu erhöhen.
Beispiel: Aktive Geldschöpfung durch Kreditvergabe
Ein Industrieunternehmen braucht 100.000 €, um die Rechnung eines
Rohstofflieferanten zu bezahlen. Es nimmt bei seiner Bank – der Bank
A – einen Kredit in dieser Höhe auf. Die Bank A überweist die Kreditsumme
über die Deutsche Bundesbank bargeldlos auf das Konto des
Rohstofflieferanten bei der Bank B. Die Guthaben der Bank A bei der
Bundesbank nehmen ab, gleichzeitig steigen aber auch die Forderungen
an das Industrieunternehmen.
Bei der Bank B erhöhen sich einerseits die Einlagen ihrer Kunden (erster
Geldschöpfungsschritt), andererseits ihre eigenen Zentralbankguthaben.
Wenn die Bank B diese Guthaben nicht gerade benötigt, wird sie versuchen,
die überschüssige Liquidität gewinnbringend weiter zu verleihen.
Sie gewährt einen Kredit über 100.000 € an eine Großküche, die damit
eine umfängliche Warenlieferung von einem Lebensmittelhändler
bezahlt. Bank B überweist die Kreditsumme über die Deutsche Bundesbank
bargeldlos an die Bank C, wo der Lebensmittelhändler sein Konto
unterhält. Als Folge davon fließen der dritten Bank C Zentralbankguthaben
über 100.000 € zu, wobei auch die Einlagen ihrer Kunden steigen
(zweiter Geldschöpfungsschritt). Bezogen auf ihre Guthaben bei der
Bundesbank steht die Bank C dann vor derselben Situation wie vorher
die Bank B: Sie kann einen Kredit über 100.000 € vergeben, das heißt,
der Prozess der Giralgeldschöpfung setzt sich fort. In unserem Beispiel
geht das sogar endlos so weiter.
Angenommen, der Rohstofflieferant hebt von seinem Konto sofort
30.000 € bar ab. Dann stehen der Bank B für die eigene Kreditgewährung
nur noch 70.000 € (statt 100.000 €) zur Verfügung. An die Großküche
kann sie also nur noch einen Kredit über 70.000 € geben.
Wenn diese sich davon ebenfalls 30 Prozent, d. h. 21.000 € auszahlen
lässt, um z. B. Löhne bar zu bezahlen, fließen der dritten Bank C nur
noch Einlagen und Zentralbankguthaben über 49.000 € zu. Ihr stehen
für die eigene Kreditschöpfung also nur noch 49.000 € (statt wie ursprünglich
100.000 €) zur Verfügung. Die Geld- und Kreditschöpfung
läuft zwar weiter, wird aber immer kleiner, wenn die Banken Bargeld
brauchen. Nehmen wir nun an, dass jeweils 30 Prozent der an eine Bank
überwiesenen Summe gleich bar abgehoben werden und dass die Bank
jeweils Mindestreserve im Umfang von zehn Prozent ihrer Kundeneinlagen
bei der Bundesbank unterhalten muss. (Die Annahme von zehn
Prozent ist unrealistisch hoch, dient hier aber der Veranschaulichung.)
Begrenzt durch Barauszahlung…
Bei der Bank B hat der Rohstofflieferant von der überwiesenen Kreditsumme
in Höhe von 100.000 € bar 30.000 € abgehoben. Somit verblieben
70.000 €. Von diesen 70.000 € muss die Bank B zehn Prozent, also
7.000 €, bei der Bundesbank als Mindestreserve hinterlegen. Für ihre eigene
Kreditgewährung stehen ihr also nicht mehr die vollen 100.000 €,
sondern nur 63.000 € zur Verfügung.
… und Mindestreserve
Der Bank C fließen von der Bank B Zentralbankguthaben über 63.000 €
zu. Der Großmarkt benötigt davon gleich 18.900 € als Bargeld. Von den
restlichen 44.100 € sind bei der Bundesbank 4.410 € als Mindestreserve
zu hinterlegen. Für die Kreditgewährung stehen der Bank C also nur
noch 39.690 € zur Verfügung.
So setzt sich das fort...
Der Geldschöpfungsprozess erscheint damit wie Zauberei: Die Banken
schöpfen anscheinend selbst Geld, ohne die Deutsche Bundesbank
nötig zu haben. Einer höheren Forderung an die Nichtbanken
stehen höhere Einlagen derselben gegenüber: Die Geldmenge ist
gewachsen. Aber so einfach ist das alles doch nicht. Die Bundesbank
kann die Geldvermehrung der Banken nämlich begrenzen.
Zunächst gibt es da eine Art Bremse, bei der die Bundesbank
zwangsläufig ins Spiel gebracht wird. So kann eine Giralgeldschöpfung
immer dann nicht eintreten, wenn die bereitgestellten Einlagen
vollständig als Bargeld abgehoben werden. Denn dann verwandelt
sich Giralgeld in Bargeld. Bargeld aber können die Banken
nicht selbst „schöpfen“. Sie sind gezwungen, sich das benötigte
Bargeld bei der Notenbank zu beschaffen. Die aktive Geldschöpfung
wird auch dadurch begrenzt, dass die Kreditinstitute Mindestreserven
bei der Bundesbank halten müssen, die einen bestimmten
Prozentsatz ihrer Einlagen betragen. Ursprünglich war die Mindestreserve
dazu gedacht, die Banken zu einer Reservehaltung für unvorhergesehene
Mittelabflüsse zu verpflichten. Da es mittlerweile
eine Vielzahl von bankaufsichtsrechtlichen Regelungen gibt, die die
Bankenliquidität sichern sollen, dient die Mindestreserve heute vor
allem geldpolitischen Zwecken. Sie verstärkt die Abhängigkeit der
Geschäftsbanken, sich mit Zentralbankgeld zu refinanzieren, und
sorgt für zusätzliche Stabilität am Geldmarkt. Der Mindestreservesatz
liegt seit 1999 bei 2 Prozent und wird auf alle kurzfristigen
Bankverbindlichkeiten angewand.
Die „Überschussreserve“ im Bankensystem wird immer kleiner. Der
Prozess der Giralgeldschöpfung wird dadurch gebremst. Jede einzelne
Bank kann immer nur einen Bruchteil ihres Liquiditätszuflusses
ausleihen. Trotzdem sind am Ende die Einlagen im Bankensystem
– das Giralgeld – um ein Mehrfaches derjenigen Einlage gestiegen,
die durch die ursprüngliche Kreditgewährung entstanden ist. Man
spricht deshalb auch von der „multiplen Giralgeldschöpfung“ (multipel
= vielfach).
Info: Ich habe diese Ausführung Kopiert, da ich keine Lust/Zeit habe das in meinen eigenen Worten zu verfassen, diese Quelle ist aber 100% Öffentlich und unterliegt keiner Copyright Bestimmung!
Banken könnten sich, rein theoretisch (evtl. Gesetzeslage überprüfen) selber Geld leihen. Aber dieses Leihen an sich selber ist macht den Strick nur noch enger. Denn auch wenn die bank sich selbst ein Kredit geben würde, müßte sie Zinsen nehmen. Zudem muß die Bank ja eine Midestreserve haben, um dieses Geld verleihen zu dürfen.
Diese Mindestreserve könnten sich die ensprechenden Banken bei der jeweiligen Zentralbank leihen. Wenn die Zentralbank mitspielt. Wenn das nicht passiert, da die Zentralbank sicher ist das der großteil der vergebenen Kredite Faul sind, kann die Bank sich selber keinen Kredit mehr geben und man muß zusehen, wie man das Problem löst.
Um ein "Domino effekt" zu verhindern braucht der Markt, also die ensprechenden Sektoren wieder Geld, ansonsten ziehen die Wertverluste andere Bereich in die Kriese. Dieses geld wird von Staat und den Zentralbanken gestellt. Warum jetzt? Weil es verlangt wird. Hätte die FED oder EZB früher Geld in den Markt gepumpt so hätten diese Institute die ihnen gegebungen Bestimmungen und Aufgaben nicht richtig erfüllt, da wir eine "Freie Marktwirtschaft" haben und staatliche Regulierungen sowie Kontrollen unerwünscht waren/zum teil noch sind. Das wird sich wieder ändern.
Nachtrag: Ich bin kein Experte, ich mache Fehler. Doch so ist es mE. nach.
|
21.09.2008, 01:13
|
Neuer Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 18.08.2008
Beiträge: 10
|
|
hehe, ich glaub wir drehen uns im kreis
also, dein letztes beispiel ist ja auch wieder die multiple giralgeldschöpfung. ich hab ja auch von anfang an gesagt, dort wird giralgeld geschöpft, aber hier gewinnt keiner was.
Zitat:
Die Guthaben der Bank A bei der
Bundesbank nehmen ab, gleichzeitig steigen aber auch die Forderungen
an das Industrieunternehmen.
|
Bank A:
--> Forderungen: +100.000
--> Zentralbankguthaben: -100.000
--> Verbindlichkeiten der Bank A gegenüber des Kunden (Giralgeld): 0
also, Bank A gewinnt nichts
Zitat:
Bei der Bank B erhöhen sich einerseits die Einlagen ihrer Kunden (erster
Geldschöpfungsschritt), andererseits ihre eigenen Zentralbankguthaben.Wenn die Bank B diese Guthaben nicht gerade benötigt, wird sie versuchen,
die überschüssige Liquidität gewinnbringend weiter zu verleihen.
Sie gewährt einen Kredit über 100.000 € an eine Großküche, die damit
eine umfängliche Warenlieferung von einem Lebensmittelhändler
bezahlt.
|
Bank B:
--> Forderungen: +100.000
--> Zentralbankguthaben: +100.000 - 100.000 = 0
--> Verbindlichkeiten der Bank B bei den Kunden (Giralgeld): +100.000 (Giralgeld +100.000)
Forderungen (100.000) + Zentralbankguthaben(0) - Verbindlichkeiten(100.000) = 0
also, Bank B gewinnt nichts, aber das Giralgeld erhöht sich um 100.000
bei jedem Schritt wird also das Giralgeld um 100.000 erhöht.
nochmal zu dem beispiel von herrn hofer:
Zitat:
Behauptung:
Die Bank kann dennoch Kredite vergeben.
Beweis:
Die Bank kauft Staatsanleihen im Wert von 4 Mrd € von der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH, indem sie dieser ein Sichtguthaben in Höhe von 4 Mrd € einräumt (Passivseite) und auf der Aktivseite der eigenen Bilanz werden 4 Mrd € brandneue Staatsanleihen verbucht.
|
Also, dies funktioniert tatsächlich ohne Deckung, aber nur wenn sich jemand einen Kredit holt (sagen wir für 10 % Zinsen), sein eingeräumtes Sichtguthaben aber bei der Bank liegen lässt und sagen wir ( 5 % Zinsen bekommt).
Das macht natürlich niemand! (Oder wenn doch, dann nur sehr kurzfristig)
Das kann ich übrigens auch machen
---> ich schreib euch nen Gutschein auf dem drauf steht, dass er 100 € Wert ist und ihr gebt mir in einem Jahr 110 € (10% Zins).
---> dafür gebt ihr mir einen Gutschein auf dem auch 100 € drauf steht, ich geb euch halt in einem Jahr 105 (5% Zins) € zurück.
Aber meinen Gutschein bitte nicht einlösen(ist ja gar nicht gedeckt)!
Ihr seht, das macht genauso viel Sinn...[/b]
|
21.09.2008, 15:46
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
|
|
Zitat:
Zitat von Kemal
Zitat:
Wichtig: Es wird definitiv KEIN SPARER benötigt um einen Kredit zu vergeben! Wenn ein Freiwirt also einfach nur behauptet: Wenn Geld nicht mehr gespart wird (bei positiven Zinsen), dann sind alle Probleme gelöst - so ist das einfach bloß falsch.
Man muss weiter denken.
Beispiel:
Annahmen:
Eine Bank hat ein Mindestreserve-Soll-Saldo von genau null. Sie hat demnach keine Überschussreserven.
Behauptung:
Die Bank kann dennoch Kredite vergeben.
Beweis:
Die Bank kauft Staatsanleihen im Wert von 4 Mrd € von der Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH, indem sie dieser ein Sichtguthaben in Höhe von 4 Mrd € einräumt (Passivseite) und auf der Aktivseite der eigenen Bilanz werden 4 Mrd € brandneue Staatsanleihen verbucht.
Problem: Die Bank hat jetzt ein Mindesreserve-Soll-Saldo von -80 Millionen €, da ja 4 Mrd. € zusätzliche Sichtguthaben (Bilanzposten heißt "Einlagen") geschaffen wurden auf die (aufgrund der kurzfristigen Fälligkeit) 2% Mindestreserve entfällt (so die Gesetzeslage im €-Raum).
Lösung: Die Bank nimmt von den Staatsanleihen im Wert von insgesamt 4 Mrd. € Staatsanleihen im Wert von 80 Millionen € in die Hand und hinterlegt diese bei der Zentralbank (Wertpapierpensionsgeschäft/Repo) und räumt sich damit zusätzliche Buchgeldguthaben bei der Zentralbank ein, die zur Barreserve der GBank gerechnet werden (bei der Zentralbank stehen jetzt die Staatsanleihen auf der Aktivseite in Höhe von 80 Mio € und auf der Passivseite sind 80 Mio € "echtes" Buchgeld entstanden --> auch hier Bilanzverlängerung, gleiches Prinzip wie oben)
--> Mindestreserve-Soll-Saldo der Geschäftsbank ist wieder exact NULL
|
jetzt will ich mal zu dem beispiel stellung nehmen:
gehen wir mal davon aus, dass es so gemacht wird. dann ist dies aber nichts anderes als wenn ich eine anleihe auf pump kaufe(nur mit dem unterschied, dass man der bank vielleicht vertraut, dass sie das geld wirklich hat und keine sicherheiten sehen will).
man muss vor dieses guthaben also ein großes MINUS schreiben(aus der sicht der bank). dieses sichtguthaben ist ja nichts anderes als ein kredit beim staat. also in diesem zustand hat der staat schulden bei der bank und die bank schulden beim staat (und beide zahlen auch zinsen! der staat das was bei der anleihe vereinbart wurde und die bank, das was es auf dem konto eben gibt)
außerdem gibt der staat ja keine staatsanleihen aus, um das geld dann bei der bank liegen zu lassen. wenn der staat mit dem geld jetzt was machen will muss der kredit eben doch gedeckt sein! wenn er es in bar haben will (wohl eher unwahrscheinlich ) dann muss er es raus hauen aber auch wenn es aus der bank heraus transferiert wird (an eine andere bank oder wohin auch immer) fließt "echtes" Geld.
also hier wird nun wirklich nix hergezaubert.
|
Du wirfst einiges durcheinander und sagst dann, daß da "wirklich nix hergezaubert wird".
Die Bank trägt die Zahl 4.000.000.000,00 als Sichtguthaben auf dem Girokonto der Finanzagentur bei ihr ein.
Da steht kein "Minus" davor.
Es ist ein Guthaben der Finanzagentur bei der Bank, das sie entweder in bar abheben (geschieht praktisch nie) oder über das sie per Überweisung verfügt.
Auf dieses Sichtguthaben bezahlt die Bank keine Zinsen.
Die Bank bekommt allerdings auf die Staatsanleihe Zinsen vom Staat.
Herr Gloetzl behauptet, daß die Bank Einlagen von anderen Kunden braucht, um einen Kredit vergeben zu können, spätestens dann, wenn der Kreditnehmer die Kreditsumme an andere Banken überweist.
Das Beispiel zeigt aber, daß dies nicht so ist.
Die Bank trägt 4 Milliarden Guthaben ein, ohne vorher (oder nachher) von anderen Kunden 4 Milliarden Euro an Einlagen eingesammelt zu haben.
Die Bank "schöpft" Giralgeld und erhöht dadurch die kaufkraftwirksame Geldmenge M1.
Sobald der Staat die 4 Mrd. Euro zu Konten auf anderen Banken überweist, kommt ZB-Geld ins Spiel.
Wieviel ZB-Geld sie für die Überweisungen jeweils benötigt, hängt davon ab, wieviele Überweisungen von jener Bank an sie selbst hereinkommt.
Nehmen wir mal ein extremes Beispiel:
Der Staat überweist die 4 Mrd. Euro auf einen Schlag zur Bank B.
Bank B überweist am gleichen Tag 2 Mrd. Euro an Bank A.
In der Praxis läuft es nicht so, daß Bank sich 4 Mrd. ZB-Geld beschafft, diese an Bank B überweist und Bank sich ebenfalls 2 Mrd. ZB-Geld beschafft und diese an Bank A überweist, sondern am Ende des Tages wird lediglich der Saldo ausgeglichen.
Bank A überweist 2 Mrd. Euro ZB-Geld an Bank B.
Bank B braucht sich überhaupt kein ZB-Geld beschaffen.
Bank A braucht sich nur 2 Mrd Euro ZB-Geld beschaffen.
Trotzdem sind Transaktionen im Gesamtwert von 6 Mrd Euro getätigt worden.
Mit anderen Worten: An jenem Tag wurden Rechnungen in Höhe von 6 Mrd. Euro bezahlt.
Kein einziger Cent Bargeld wurde bewegt.
Für die 6 Mrd. kaufkraftwirksame Geldmenge wurden lediglich 2 Mrd. "echtes Geld" in Form von ZB-Guthaben bewegt.
Wer gewinnt dabei ?
1. Bank A, weil sie nur 2 Mrd. Euro ZB-Geld beschaffen muß, für welches sie Zinsen an die ZB zahlt.
2. Bank A , weil sie Zinsen für 4 Mrd. vom Staat bekommt.
3. Der Staat, weil er Rechnungen in Höhe von 4 Mrd. Euro bezahlen kann.
Wer verliert ?
Es gibt ja immer genügend Leute, welche argumentieren, daß der Staat ja Schulen und Strassen baut und deshalb alles in Ordnung ist.
Ist es aber nicht, denn schon sehr lange geht ein großer Teil der Steuereinnahmen in den Zinsdienst. Davon werden keine Schulen gebaut, sondern die Banken reicher.
Die Mehrheit verliert und zahlt die Zeche, damit einige wenige immer reicher werden.
|
21.09.2008, 19:15
|
Neuer Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 18.08.2008
Beiträge: 10
|
|
Zitat:
Die Bank trägt die Zahl 4.000.000.000,00 als Sichtguthaben auf dem Girokonto der Finanzagentur bei ihr ein.
Da steht kein "Minus" davor.
|
das hab ich nur geschrieben um aufzuzeigen, dass aus der sicht der bank dies schulden sind. denn diese verbucht dies tatsächlich unter verbindlichkeiten.
Zitat:
Auf dieses Sichtguthaben bezahlt die Bank keine Zinsen.
Die Bank bekommt allerdings auf die Staatsanleihe Zinsen vom Staat.
|
der staat wird das geld natürlich sofort ausgeben. sollte jedoch kurzfristig etwas übrig sein, wird der staat es sicherlich so anlegen, dass er zinsen bekommt.
Zitat:
Wer gewinnt dabei ?
1. Bank A, weil sie nur 2 Mrd. Euro ZB-Geld beschaffen muß, für welches sie Zinsen an die ZB zahlt.
2. Bank A , weil sie Zinsen für 4 Mrd. vom Staat bekommt.
3. Der Staat, weil er Rechnungen in Höhe von 4 Mrd. Euro bezahlen kann.
|
Bank A: sie zahlt in diesem beispiel zinsen für 2 mrd. euro ZB-geld. korrekt
aber durch die von der bank b überwiesenen 2 mrd. euro ensteht bei der bank a ein sichtguthaben von 2 mrd. euro, wofür sie auch zinsen zahlen muss(es wird wohl kaum jemand dorthin 2 mrd euro überweisen, wenn er dort keine zinsen bekommt).
also, auch hier hat die bank nichts gewonnen, außer vielleicht dem zinsüberschuss, den sie erhält, wenn sie versucht geld billig zu leihen und teuer zu verleihen. aber das ist eben das geschäft der banken (kann man jetzt gut finden oder nicht)
Zitat:
Wer verliert ?
Es gibt ja immer genügend Leute, welche argumentieren, daß der Staat ja Schulen und Strassen baut und deshalb alles in Ordnung ist.
Ist es aber nicht, denn schon sehr lange geht ein großer Teil der Steuereinnahmen in den Zinsdienst. Davon werden keine Schulen gebaut, sondern die Banken reicher.
Die Mehrheit verliert und zahlt die Zeche, damit einige wenige immer reicher werden.
|
hier hast du meine volle zustimmung
|
02.10.2008, 19:54
|
Administrator
|
|
Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Mannheim
Beiträge: 492
|
|
@ Kemal
Der Grund weshalb Banken, trotz der Möglichkeit der Giralgeldschöpfung ihrerseits, pleite gehen können ist das Liquiditätsproblem der Banken. Banken können nur Forderungen gegen sich selbst frei schöpfen (WIE ÜBRIGENS JEDE ANDERE UNTERNEHMUNG AUCH), sie können aber kein Zentralbankgeld schöpfen.
Da die Forderungen gegen die Bank (Sichtguthaben) von der Volkswirtschaft wie Geld verwendet werden (WIE BEI SONST KEINEM UNTERNEHMEN) kann man durchaus davon sprechen, dass Banken Geld schöpfen können.
Im Übrigen werden nicht völlig ohne Grund Sichtguthaben zu M1 dazugerechnet (und damit quasi wie Bargeld behandelt), denn letztlich ist der Grad der Liquidität von Bargeld und Giralgeld für den Endkunden heutzutage praktisch identisch, da man fast überall per EC-Karte bezahlen kann.
Herr Gloetzl schreibt zur aktiven Giralgeldschöpfung:
Zitat:
Eine – wenn auch in der Praxis nicht häufige – Möglichkeit einer aktiven Giralgeldschöpfung ist der Wertpapierkauf durch eine Geschäftsbank. Verkauft beispielsweise ein Unternehmen ein Wertpapier an eine Geschäftsbank, wird dem Unternehmen der Kaufpreis in der Regel auf einem Girokonto gutgeschrieben. Dieser Vorgang wird als „aktive Buchgeldschöpfung“ bezeichnet, weil Wertpapiere auf der Aktivseite der Bankbilanz verbucht werden. Dieser Vorgang ist inhaltlich aber nichts anderes als eine Hintereinanderausführung eines normalen Kaufes (nämlich des Wertpapierkaufes in Bargeld) und einer passiven Buchgeldschöpfung (durch Einzahlung des Bargeldes auf ein Girokonto).
|
Ja, inhaltlich ist das nichts anderes als ein Barkauf mit anschließender Einzahlung. Aber im Fall des Kaufs der Aktie per einfacher Bilanzverlängerung (aktive Giralgeldschöpfung) benötigt die Geschäftsbank ja gerade KEIN Zentralbankgeld (Bargeld) um die Aktie zu kaufen.
Natürlich könnte der ehemalige Aktieneigentümer, der jetzt über Giralgeld verfügt, dieses sich Bar auszahlen lassen, wodurch die Bank wiederum ZB-Geld benötigen würde. Er könnte auch zu einer anderen Bank überweisen, was ebenfalls ZB-Geld kostet. Aber mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit wird er das Geld auf ein Konto bei eben dieser Bank weiterüberweisen und somit die Forderung gegen die Bank selbst als Zahlungsmittel verwenden. Man spricht dabei vom "internen Verrechnungsfaktor" der Bank. Je größer die Bank und je größer das Filialnetz, desto wahrscheinlicher ist es, dass "Zahlungen" in den eigenen Büchern durchgeführt werden können. Völlig ohne Miteinbeziehung von Zentralbankgeld.
Im Übrigen sollte ein gewisser persönlicher Einsatz schon voraussetzbar sein. Insbesondere dann, wenn man hier ins Forum poltert mit den Worten:
Zitat:
Ich kanns nicht mehr lesen "Geschäftsbanken erschaffen Geld aus dem Nichts, bla, bla, bla..."
|
Aber dabei ist die Durchdringungstiefe beim vorliegenden Thema noch nicht einmal so tief, dass man zwischen Zentralbankgeld und Giralgeld unterscheiden kann (warum Banken eben doch pleite gehen können). Das ist schon ein bißchen dürftig.
Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass Fragen gestellt werden. Meinetwegen auch mehrmals die gleichen. Aber nicht rumpoltern und andere für blöd verkaufen und selbst nur oberflächlich Ahnung haben. Dagegen bin ich allergisch.
Beste Grüße,
Nicolas
__________________
"Die Politik wird nicht von Politikern gemacht. Hinter verschlossenen Türen werden die Fäden gezogen, an welchen die Kasper hängen, die uns in Berlin in der "Politkiste" Theater vorspielen. Diese Kasper dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren und wenn nach verrichten der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie das bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unters Volk mischen."~ Georg Schramm
|
15.10.2008, 14:42
|
Neuer Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 18.08.2008
Beiträge: 10
|
|
Ich war hier schon länger nicht mehr unterwegs, da ich nicht mehr damit gerechnet hab, dass noch eine Antwort kommt...
Zitat:
Ja, inhaltlich ist das nichts anderes als ein Barkauf mit anschließender Einzahlung. Aber im Fall des Kaufs der Aktie per einfacher Bilanzverlängerung (aktive Giralgeldschöpfung) benötigt die Geschäftsbank ja gerade KEIN Zentralbankgeld (Bargeld) um die Aktie zu kaufen.
Natürlich könnte der ehemalige Aktieneigentümer, der jetzt über Giralgeld verfügt, dieses sich Bar auszahlen lassen, wodurch die Bank wiederum ZB-Geld benötigen würde. Er könnte auch zu einer anderen Bank überweisen, was ebenfalls ZB-Geld kostet. Aber mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit wird er das Geld auf ein Konto bei eben dieser Bank weiterüberweisen und somit die Forderung gegen die Bank selbst als Zahlungsmittel verwenden. Man spricht dabei vom "internen Verrechnungsfaktor" der Bank. Je größer die Bank und je größer das Filialnetz, desto wahrscheinlicher ist es, dass "Zahlungen" in den eigenen Büchern durchgeführt werden können. Völlig ohne Miteinbeziehung von Zentralbankgeld.
|
Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Aber ich seh hier kein Problem. Anstatt, dass die Bank Verbindlichkeiten beim ehemaligen Aktieneigentümer hat, schuldet sie nun einem anderen Kunden das Geld (na und?).
Achso, die Frage "Warum Banken denn Pleite gehen können" war rhetorischer Natur (kein Grund darauf jetzt die ganze Zeit rumzuhacken )
Ich fasse nochmal kurz zusammen:
1.) Mir kam es eigentlich darauf an zu betonen, dass eine Bank eben nicht Kredite vergeben kann ohne diese zu refanzieren.
2.) Vielmehr ist es so, dass eine Bank fast unbegrenzt Kredite aufnehmen kann (begrenzt durch anteiligen Einsatz von Eigenkapital und durch willige Kreditgeber). Dadurch werden Sichtguthaben erschaffen und die Geldmenge M1 erhöht sich.
Also, wenn ihr Punkt 1 zustimmen könnt, dann bin ich schon Glücklich
|
15.10.2008, 15:22
|
Administrator
|
|
Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Mannheim
Beiträge: 492
|
|
Zitat:
Zitat von Kemal
Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Aber ich seh hier kein Problem. Anstatt, dass die Bank Verbindlichkeiten beim ehemaligen Aktieneigentümer hat, schuldet sie nun einem anderen Kunden das Geld (na und?).
|
Natürlich schuldet die Bank jemandem Geld - sie zahlt schließlich mit einer Forderung gegen sich selbst. Da diese Forderungen jedoch als Zahlungsmittel verwendet werden, werden dementsprechend wenige Forderungen endgültig eingelöst - bzw. müssen von der Bank beglichen werden.
Das ist wie wenn du überall im Internet auf Rechnung Dinge einkaufen könntest - und du die Rechnungen nur in ganz seltenen Fällen begleichen musst, weil die Rechnungen (das sind Forderungen gegen dich) selbst als Zahlungsmittel vom Rest der Volkswirtschaft verwendet werden. Das wäre dann eine Geldschöpfungsmöglichkeit für dich, da die Forderungen gegen dich von der VoWi wie Geld verwendet werden - auch wenn du jederzeit jemandem (echtes) Geld schuldest.
Verstehst du das jetzt?
Zitat:
Zitat von Kemal
Achso, die Frage "Warum Banken denn Pleite gehen können" war rhetorischer Natur (kein Grund darauf jetzt die ganze Zeit rumzuhacken )
|
Gut.
Zitat:
Zitat von Kemal
Ich fasse nochmal kurz zusammen:
1.) Mir kam es eigentlich darauf an zu betonen, dass eine Bank eben nicht Kredite vergeben kann ohne diese zu refanzieren.
|
Banken können zunächst einmal Kredite vergeben so viel sie wollen bzw. an soviele Schuldner wie sie finden können. Zu bestimmten Stichtagen müssen sie jedoch eine bestimmte Menge an Tier1 Eigenkapital aufbringen (Basel II - das ist der Grund weshalb jetzt der Staat Eigentümer an Banken werden soll - so dass diese Vorgabe erfüllt werden kann) und eine bestimmte Menge ZB-Geld auf dem bankeigenen Zentralbankkonto halten (Mindestreserve-SOLL - das ist der Grund warum die Zentralbanken weltweit zunehmend Schrott-Papiere als "Sicherheiten" akzeptieren, weil die Banken keine besseren Aktiva in benötigter Höhe mehr haben).
Zitat:
Zitat von Kemal
2.) Vielmehr ist es so, dass eine Bank fast unbegrenzt Kredite aufnehmen kann (begrenzt durch anteiligen Einsatz von Eigenkapital und durch willige Kreditgeber). Dadurch werden Sichtguthaben erschaffen und die Geldmenge M1 erhöht sich.
|
Die Bank nimmt keine Kredite auf, sondern sie vergibt Kredite (indem die Bilanz verlängert wird - neue Sichtguthaben entstehen auf der Passivseite der Bankbilanz). Natürlich können Banken auch untereinander Kredite gewähren.
Zitat:
Zitat von Kemal
Also, wenn ihr Punkt 1 zustimmen könnt, dann bin ich schon Glücklich
|
Der Satz so wie er dort steht ist so falsch nicht, siehe oben (man könnte ihn jedoch auch kaum unpräziser formulieren). Aber das was der Herr Glötzl behauptet ist schlichtweg nicht zutreffend. Da ist die Geldtheorie heute weiter. Banken können Sichtguthaben schaffen (im Moment der Kreditvergabe). Und Sichtguthaben werden als Zahlungsmittel verwendet.
__________________
"Die Politik wird nicht von Politikern gemacht. Hinter verschlossenen Türen werden die Fäden gezogen, an welchen die Kasper hängen, die uns in Berlin in der "Politkiste" Theater vorspielen. Diese Kasper dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren und wenn nach verrichten der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie das bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unters Volk mischen."~ Georg Schramm
|
|
|
Forumregeln
|
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.
HTML-Code ist aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:56 Uhr.
Powered by vBulletin® Version 3.8.1 (Deutsch) Copyright ©2000 - 2010, Jelsoft Enterprises Ltd.
|