Für alle Laien der Finanzwirtschaft: lesen!

[Kemal]

Kurze Vorstellung: Hallo ich bin der Kemal


So, jetzt zu meinem Punkt. Ich kanns nicht mehr lesen "Geschäftsbanken erschaffen Geld aus dem Nichts, bla, bla, bla..."

Auf dieser Seite ist für jeden verständlich beschrieben was mit aktive Geldschöpfung, passive Geldschöpfung. usw. gemeint ist:

http://e.gloetzl.googlepages.com/200...ungenvonbanken

Danke!

[joblack]

Zitat von Kemal

Kurze Vorstellung: Hallo ich bin der Kemal


So, jetzt zu meinem Punkt. Ich kanns nicht mehr lesen "Geschäftsbanken erschaffen Geld aus dem Nichts, bla, bla, bla..."

Auf dieser Seite ist für jeden verständlich beschrieben was mit aktive Geldschöpfung, passive Geldschöpfung. usw. gemeint ist:

http://e.gloetzl.googlepages.com/200...ungenvonbanken

Danke!

Sie erschaffen Buchgeld / Giralgeld (das ist in diesem Fall das Gleiche) auf Basis des Zentralbankguthabens bzw. Bargelds (und nicht aus dem Nichts). Wenn kein Zentralbankgeld da ist, gibts auch keine Giralgeldschöpfung.

Ausser von ein paar Goldbugs habe ich das auch nicht anders hier gelesen.

[nordstern]

@Kemal,
der Herr Gloetzl irrt sich.
Die Banken schöpfen Giralgeld und benötigen dazu nur einen Bruchteil - teilweise sogar null - ZB-Geld.
Herr Gloetzl hat von Helmut Creutz gelernt und leider ist Herr Creutz dafür bekannt, daß er die Geldschöpfung nicht verstanden hat.

Korrekte Darstellungen der Geldschöpfung findest Du beispielsweise hier:

Geldschöpfung durch Bilanzverlängerung der Banken

Vortrag von Nicolas Hofer über die Geldordnung

Oder in den Veröffentlichungen der Deutschen Bundesbank beispielsweise bei den Heften für Schüler. (ab Seite 59 unten und folgende Seiten erklärt die Bundesbank, wie die Banken Giralgeld schöpfen)
Die Banken als Geldproduzenten, Broschüre der Bundesbank
Weitere Broschüren der Bundesbank findest Du hier:
http://www.bundesbank.de/bildung/bil...ndarstufe2.php

[joblack]

Zitat von nordstern

@Kemal,
der Herr Gloetzl irrt sich.
Die Banken schöpfen Giralgeld und benötigen dazu nur einen Bruchteil - teilweise sogar null - ZB-Geld.
Herr Gloetzl hat von Helmut Creutz gelernt und leider ist Herr Creutz dafür bekannt, daß er die Geldschöpfung nicht verstanden hat.

Korrekte Darstellungen der Geldschöpfung findest Du beispielsweise hier:

Geldschöpfung durch Bilanzverlängerung der Banken

Vortrag von Nicolas Hofer über die Geldordnung

Oder in den Veröffentlichungen der Deutschen Bundesbank beispielsweise bei den Heften für Schüler. (ab Seite 59 unten und folgende Seiten erklärt die Bundesbank, wie die Banken Giralgeld schöpfen)
Die Banken als Geldproduzenten, Broschüre der Bundesbank
Weitere Broschüren der Bundesbank findest Du hier:
http://www.bundesbank.de/bildung/bil...ndarstufe2.php

Nana, ohne Zentralbankgeld gibts kein Giralgeld.

Die Bank kann das natürlich auch indirekt durch Sicherheiten wie Staatsanleihen machen.

[Default]

Was meint ihr denn zum neuesten Pranger?

[nordstern]

@joblack,
die Giralgeldschöpfung der Bank geht sehr wohl ohne ZB-Geld.
Ich empfehle Dir die bereits geposteten links zur Lektüre.

Ob ZB-Geld für den gewährten Kredit beschafft werden muß, hängt von mehreren Faktoren ab. ( Mindestreserve und tatsächlicher Liquiditätsbedarf ).

Gesamtwirtschaftlich gesehen geht natürlich nichts ohne ZB-Geld, doch dem Herrn Goetzl geht es auch um den Einzelfall und da liegt er falsch.

[Kemal]

also, ich hab mir jetzt nur mal das beispiel im heft der bundesbank(ab seite 59) zu gemüte geführt. das ist ja genau das, was bei meinem link unter punkt 5, der multiplen geldschöpfung erklärt wird...
aber dabei gewinnt die geschäftsbank ja nichts! ich hab hier schon öfter mal gelesen und ich glaub sogar in einem der "aufklärungsfilme" (weiß jetzt leider nicht mehr welcher es war) kam es vor, dass behaupet wird, dass eine bank z.b 1000 € hat, diese als reserve hält, und dann damit mehrere kredite vergibt... das ist natürlich falsch und wird hier wahrscheinlich auch keiner bestreiten wollen.

muss nochmal nachsehen, ob ich die szene finde aus dem film, die ich im kopf hab...

[joblack]

Zitat von nordstern

@joblack,
die Giralgeldschöpfung der Bank geht sehr wohl ohne ZB-Geld.
Ich empfehle Dir die bereits geposteten links zur Lektüre.

Ob ZB-Geld für den gewährten Kredit beschafft werden muß, hängt von mehreren Faktoren ab. ( Mindestreserve und tatsächlicher Liquiditätsbedarf ).

Gesamtwirtschaftlich gesehen geht natürlich nichts ohne ZB-Geld, doch dem Herrn Goetzl geht es auch um den Einzelfall und da liegt er falsch.

Er schreibt doch das die Bank Staatsanleihen bei der Zentralbank als Sicherheiten hinterlegen kann. Dann bekommt die Geschäftsbank Zentralbankgeld ...

[nordstern]

Zitat von joblack

Er schreibt doch das die Bank Staatsanleihen bei der Zentralbank als Sicherheiten hinterlegen kann. Dann bekommt die ZB Zentralbankgeld ...

Du meinst die Bank bekommt ZB-Geld, wenn sie Sicherheiten bei der ZB hinterlegt.
Was willst Du eigentlich sagen ?

Kemal hat auf Punkt 5 verwiesen und erkennt nicht, daß Herr Gloetzl der Darstellung der Bundesbank widerspricht und sie als "Irreführung" bezeichnet.

Die Aussage, daß das Bankensystem durch diesen Prozeß Geld schöpft ist also insofern irreführend, als durch diesen Prozeß genauer gesagt

- die M1-, M2- und M3-Geldmenge erhöht wird, ohne Erhöhung der Zentralbankgeldmenge, was aber im wesentlichen nichts anderes heißt, als daß das gesamte Guthabensvolumen wächst und dadurch das gesamte Kreditvolumen wachsen kann;

- das M1-, M2- und M3-Geld nicht durch die Banken geschöpft wird, sondern durch Einzahlungen von Kunden auf Konten, nämlich Sichtguthaben, Terminguthaben und Sparguthaben, die zur M1-, M2- und M3-Geldmengen zählen.

Die Bundesbank (und ich und Nicolas und so ziemlich alle, welche etwas vom heutigen Geldsystem verstehen) sagt, daß die Bank sehr wohl M1-Geld schöpft.

Du hast sogar selbst einen Thread genau zu diesem Thema gestartet:
Geldsystem einfach erklärt
Raimund Brichta erklärt es in seiner Kolumne ganz gut.
Hier ein Auszug:

Also bringen wir es hier auf den Punkt: Geld wird in der Regel nur aus einem erschaffen, und zwar aus Kredit - und das nicht nur von der Zentralbank. ALLE Banken machen Geld.

Nehmen wir zum Beispiel an, Sie gehen zur Bank Ihres Vertrauens und leihen sich dort 10.000 Euro. Dann entstehen 10.000 Euro, die es vorher noch nicht gegeben hat. Die Bank produziert das Geld extra für Sie, und zwar im Handumdrehen per Knopfdruck - aus dem Nichts! Sie glauben das nicht? Sie meinen, die Bank könne Ihnen doch nur etwas „leihen, das sie schon "besitzt", das es also schon gibt? Weit gefehlt. Banken verleihen Geld, das es noch nicht gibt. Sie erschaffen es erst, und zwar genau mit dem Akt der Kreditvergabe. Geld kommt also quasi aus dem Nichts. Es bleibt so lange, wie der Kredit besteht. Und es verschwindet wieder im Nichts, wenn Sie den Kredit tilgen.

Quelle:Beim Geld geht es um die Wurst

Kemal hat diesen Thread mit diesem Satz gestartet:

So, jetzt zu meinem Punkt. Ich kanns nicht mehr lesen "Geschäftsbanken erschaffen Geld aus dem Nichts, bla, bla, bla..."

Ich bleibe dabei: Die Geschäftsbank erschafft bei der Kreditgewährung Giralgeld "aus dem Nichts" . Dafür braucht sie keine Kundeneinlagen.
Über die Bedingungen, Einschränkungen und Grenzen dieser Giralgeldschöpfung wurde bereits alles gesagt.

Die Zentralbank erschafft bei der Kreditgewährung gegenüber Banken Zentralbankgeld "aus dem Nichts". Als "Sicherheit" verlangt sie Schuldpapiere = verbriefte Kredite bestimmter Schuldner.

[d0dge]

Zitat von nordstern

Ich bleibe dabei: Die Geschäftsbank erschafft bei der Kreditgewährung Giralgeld "aus dem Nichts" . Dafür braucht sie keine Kundeneinlagen.

Und ich auch.
Denn die Geschäftsbank braucht für die Gewährung der Kredite nur einen
Bruchteil als "Sicherheit" in Zentralbankgeld.
Deswegen heißt das System auch fraktionales Bankenwesen.
Komisch, daß in der ganzen Diskussion dieser elementare Begriff noch nicht gefallen ist.
Den Banken ist es halt (krimineller Weise) erlaubt, mit einer Fraktion des eigentlichen Kreditrahmens als Reserve zu arbeiten und dabei Zins auf den ganzen gewährten Kredit als "Risiko" zu kassieren.