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08.02.2008, 23:38
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 31.01.2008
Beiträge: 482
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Zitat:
Ich hab's!!! Laughing
Die Bedeutung des Wortes "Elite" steht in seiner Sinnhaftigkeit letztendlich dafür, dass es eine höhere Stufe in einem hierarisch gegliederten System darstellt. Das ist die Bedeutung des Wortes.
Deshalb können WIR nicht ALLE die Elite sein.
Wenn es keine Stockwerke in einem Haus gibt, können ja auch nicht alle Bewohner im 3. Stock wohnen.
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Das ist im strengen Wortsinn natürlich richtig. Meine Threadüberschrift sollte auch nur darauf hinweisen, das wir alle uns die Denkweisen "der Elite" angeegnet haben und insofern auch die Elite sind (wie 6 posts über dem hier ausgeführt).
Aber du hast recht, natürlich muss man davon ausgehen das es wenn man von einer Elite spricht logischerweise auch Leute geben muss die darunter stehen. Trotzdem wollte ich nur darauf hinweisen, das diese Trennung garnicht so einfach und scharf ist wie man so erstmal denkt, sondern das die Grenzen fließend sind und "die Elite" ohne die "die Versklavung akzeptierenden Bürger" nicht bestehen würde.
Und hinterfrage mal deine eigenen Denkweisen. Ist man nicht auch Elite wenn man fordert noch mehr Essen zu können oder noch mehr konsumieren zu dürfen, obwohl fast klar ist, das die 3. Welt darunter leidet? DAS ist nämlich auch "Elitedenken". Allein unser ganzer jetziger Lebensstil, das sogar Trinkwasser aus der Toilette kommt ist "Elite", wenn man es mit der 3. Welt vergleicht, insofern sind wir auch die Elite, weil für unseren Lebensstil andere leiden müssen.
Wir alle sind die Elite bedeutet auch, dass wir Teil dieses Organismus sind, ohne dem die "Elite" garnicht existieren könnte. Vielleicht unterscheiden sich die Absichten vom Normalbürger garnicht so sehr von denen der Elite, denn der Normalbürger ist ebenso gleichgültig gegenüber Menschenleben die für seinen Lebensstil geopfert werden.
Was denkst du denn wo alle die Rohstoffe für z.B. deine Möbel oder alle möglichen Konsumprodukte herkommen? Sie kommen zum großen Teil aus viel ärmeren Ländern, welche von Großindustrieländern "ausgebeutet" werden, insofern bist du schon ein "Ausbeuter" wenn du dir einen Holztisch kaufst. Und ich wurde ja kritisiert das ich meinte man kann sich von 4, 00€ gut ernähren, wenn man das Gejammer einiger hier einigen Leuten aus der 3. Welt zeigen würde, würden die das nicht glauben. Wir alle leben hier im materiellen Überfluss in Deutschland und wer möchte das alle noch mehr haben sollten, muss auch überlegen wo das Geld dafür dann herkommen soll. Es würde mit Sicherheit zu noch mehr Ausbeutung der 3. Welt führen. D.h. z.B. Früchte oder Holz würden noch billiger importiert damit wir auch ja alle wie im Schlaraffenland leben, und die die das Holz und die Früchte importieren können dann für noch weniger Geld arbeiten.
Also diese ganze Diskussion das z.B. Hartz4 Empfänger ja so schlechte Bedingungen hätten ist für mich pervers, denn alle haben eine nette Wohnung, sauberes Wasser, genug Nahrung (falls man nicht ständig zu McDonalds geht), beheitze Räume usw. Seht ihr nicht das wir alle schon die Elite sind und andere für diesen Lebensstil bluten? Und wer meint er müsste noch mehr haben und gleichzeitig gegen die "Elite" ist, der hat meiner Meinung nach die ganzen Zusammenhänge nicht begriffen.
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09.02.2008, 00:30
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Zitat:
Zitat von t.montana
ich wollte mal ein bisschen klugscheissen :P
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Ja, das mache ich immer.
Passte so gut zum 1., 2. und 3. Stock, verstehscht?
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09.02.2008, 13:08
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Benutzer
Infokrieger
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Gregor, diesbezüglich gebe ich Dir natürlich recht.
Global betrachtet geht es 99% der Bevölkerung wesentlich schlechter als einem deutschen Hartz-4-Empfänger.
250 Personen auf der Erde besitzen ca. 50% des Kapitals, während die restlichen 50% auf den Rest der Menschheit verteilt sind.
Täglich sterben an den Folgen von Hunger (je nach Studie) zwischen 24.000 und 30.000 Menschen auf der Welt.
Die Welthungerhilfe hat dabei nach eigenen Worten "den Kampf gegen den Hunger längst verloren", wie sie 2005 einmal zu Protokoll gab (wir werden ja 1x im Jahr am sog. Welthungertag auf diese Zahlen aufmerksam gemacht, die restlichen Tage gibt es dann zum Glück wieder Britneys Spears und Paris Hilton in den Nachrichten).
Gregor, genau die Fakten haben mich zu meinem jetztigen Weltbild bewogen. Ich kenne diese unmenschliche Umverteilung durchaus und schon seit einigen Jahren. (Mich hat unter Anderem das "Schwarzbuch Markenfirmen" einst die Augen spaltweise geöffnet.)
Vielleicht habt Ihr mich auch falsch verstanden... Es ging nicht darum mein persönliches Jammertal kundzutun, mir war nur nicht ganz klar, ob Eure Argumente zum Denken angeregt galten, oder einfach nur böswillig gegen sog. Sozialschmarotzer gerichtet waren.
Ich glaube mittlerweile, dass unsere Ansichten nicht ganz so unterschiedlich sind.
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-Tucholsky-
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09.02.2008, 14:03
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Ich kann diese Sichtweise von wegen die da oben sind reich und die unten sind arm schon verstehen. Ist wohl faktisch auch so. Aber es geht irgendwie an dem wahren Problem vorbei, da alle scheinbar dem Materialsmus die Füße küssen, auch z.B. indem sie mehr Hartz 4 fordern.
Das ist eben das Denken welches die Erde ausbeutet und wer die Erde ausbeutet beutet auch die Menschen aus. Kurz gesagt, allein die Tatsache das wir in Häusern leben mit TV, PC, fließend Trinkwasser, Heizung und das wir Straßen benutzen ist übermäßige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen.
Ich finde es halt schizophren von Hartz4 Empfängern sich ausgebeutet zu fühlen und somit eigentlich mehr zu verlangen und gleichzeitig die Elite anzuprangern. Denn es ist eben der Materialismus der alle Menschen versklavt und ein Hartz4 Empfänger der mehr will ist eben genau so ein Materialist wie die "Elite".
Das Denken müsste sich grundlegend ändern und dieser Kampf um materielle Dinge oder Konsumansprüche ist ein Kampf der nicht zur Befreiung von der "Elite" führen wird, da dieser Kampf eben das Problem selbst ist.
Um es paranoid auszudrücken: Der Glaube an das Muss des Besitzes materieller Güter und Bequemlichkeit, wird von der Elite gefördert, damit sie die Kontrolle über uns alle ausüben kann. Und genau das gelingt ihr auch wenn die Bevölkerung ihr in diesem Glauben folgt. Daher meine Aufforderung zur Bedürfnislosigkeit und Befreiung von dem Glauben alle möglichen "Kultur- Medien- sonstige Konsumprodukte" zu benötigen.
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09.02.2008, 17:35
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Benutzer
Infokrieger
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Schön wäre, wenn es schon eine "alternative" gebe, zu der man sich gesellen könnte...
Wenn Du aus diesem System des Materialismus aussteigen möchtest, landest Du früher oder später entweder in der Psychatrie oder im Knast.
Zumindest zeitweise gab es einst sog. Bewegungen, die für eine alternative Lebens- und Wohnform eingestanden sind. Ich meine jetzt nicht Hausbesetzer der linken Szene, auch keine Hippies aus den 60ern oder wandernde Sinti-Gruppierungen.
Es gab bereits in weiten Teilen der Ukraine, in Spanien, Indien und sogar in manchen US-Staaten Gruppen, die sich einem System (auf Kapital errichtet) entziehen wollten.
Aber diese libertären Projekte hielten entweder aufgrund interner Schwierigkeiten nicht lange an, wurden zu religiösen Sekten oder wurden schlichtweg irgendwann kriminalisiert und von außen angegriffen.
Jetzt ist es z.T. einfach zu spät - will ich ja nicht hoffen, befürchte ich aber - um einfach auszusteigen.
Einen rechtsfreien Raum müsste man sich erkämpfen. Einen Bauernhof müsste man erstmal kaufen (d.h. mit Grundstück, Feldern usw.), eine friedliche Besiedelung von Land erscheint mir nämlich sehr unwahrscheinlich.
Schrecklich, aber um seine Ruhe zu haben, müsste man zu den Waffen greifen, die man bei Anderen verachtet.
Wie sieht die Lösung aus, Gregor?
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09.02.2008, 19:28
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Infokrieger
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Also ich denke man muss erstmal mit dem nächstliegenden anfangen. Also bei sich selbst und bei den nächstliegenden Dingen. Also z.B. die Heizung so wenig wie möglich aufdrehen, so wenig wie möglich Dinge kaufen und genau überlegen ob man sie wirklich braucht, Bio-Ware nach Möglichkeit kaufen.
Im Grunde muss man nur beabsichtigen die Bedürfnisse auf ein Minimum zu reduzieren, die konkreten Taten ergeben sich dann von selbst und sind jeweilig von der Person abhängig und dessen aktueller Situation. Also Schritt für Schritt sozusagen.
Das letztliche Ziel ist dann wohl die Unabhängigkeit von jeglichen Gütern und Dienstleistungen und somit die Freiheit.
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24.02.2008, 13:55
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Moderator
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'Die Elite gefährdet die Demokratie'
"Es gibt uns, und es gibt die Gesellschaft." Wer ist eigentlich die deutsche Elite?
Soziologe Michael Hartmann über Topmanager, den Fall Zumwinkel und die Leistungslegende.
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Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.
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Hilbert Meyer
No Merkel - No Panic "Kein Rechtsanspruch auf Demokratie für alle Ewigkeit" Angela Merkel
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26.02.2008, 15:06
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Feindbilder
Ist die Elite der Feind? Brauchen wir so ein Feindbild ? Illuminaten-Freimaurer-Templer ?
Das Gesicht Deines Feindes ist Dein Eigenes.
Jeder darf versuchen, in den Verhälnissen wo er/sie lebt das beste zu machen zum Guten. Die Autoritäten abschaffen kann schnell in Anarchie führen. Die Punk Bewegung ist nicht die bessere alternative.
Wir müssen nicht bei jedem tanken des Autos ein schlechtes Gewissen haben und jeden Polizisten als Gestappo SS ausführende Kraft sehe. Jeder hat seine Rolle zu spielen und dazu gehört auch der Respekt zu den anderen, auch wenn sie im Egobewußtsein leben und die dunklen Kräfte ausleben.
Nichts bleibt hier für immer. Auch eine Elite mit Diktatur Macht wird nicht für immer das Erdland regieren. Es gibt immer wandel und Veränderung.
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26.02.2008, 15:51
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Gesperrt
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Zitat:
Zitat von Daniel Israel
Quatsch: es gibt keine "Elite". Wer sich zur Elite zählt, ist ein armer Wicht.
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Oh doch es gibt schon eine Elite---die gewisse Geschicke der Welt manipuliert und zu steuern versucht---noch
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26.02.2008, 18:39
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Benutzer
Infokrieger
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Hallo Juda,
Punk ist definitiv nicht die Ausdrucksform einer anarchistischen Idee. Dass dieses Klischee existiert haben wir vielleicht diversen Punks zu verdanken (die Sex-Pistols haben damit in den 70ern begonnen), aber letztendlich bemühen sich Punks darum, ein alternatives Modebewusstsein zu idealisieren oder eine subkulturelle Protesterscheinung zu verkörpern.
Mit anarchistischen Ideen hat Punk meines Erachtens nach nichts zu tun.
Anarchie steht im Duden und Rechtschreibwörterbuch als Synonym für "Chaos".
Aber großartige Denker, Schriftsteller und Philosphen wie Kropotkin, Bakunin, Stirner, Proudhon und auch Georg Orwell haben z.T. dicke Bücher über Anarchismus geschrieben; ich glaube die hat kaum einer dieser jämmerlichen Innenstadtpunks gelesen, die mit ihren Bierfloskeln und wilden Frisuren auf sich aufmerksam machen möchten.
Ich gehe deshalb so hart mit den Punks ins Gericht, weil ich aus deren Szene stamme und eindeutig feststellen muss: Punk ist gar keine Bewegung, sondern eine staatlich gewollte Jugendszene, die sich allenfalls rein äußerlich von Hip-Hop, Techno- und Metalszenen unterscheidet, sich dabei teilweise gegen Faschismus stellt, ohne dabei die eigene Ignoranz zu merken oder ernsthaft politisch zu sein.
Ich will niemanden bekehren, aber Anarchismus hat viel mehr mit Freiheit zu tun, als die meisten von Euch vielleicht erahnen würden.
Und der Kernpunkt in der Anarchie besteht weder darin
1. sich gegenseitig abzuschlachten, oder
2. mit Schafen und Ziegen zum Tauschbasar zu müssen, oder
3. das Recht des Stärkeren auszunutzen, oder
4. ein Leben ohne Rücksicht auf seine Mitmenschen führen zu müssen.
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