Wertesystem und Glauben

[Ivanova]

Ich bin ein sehr neugieriger Mensch und habe in der kurzen Zeit die ich hier in diesem Forum jetzt angemeldet bin schon sehr viele interessante Dinge lesen können- Ein Dank an dieser Stelle , denn ich habe viele neue Erkenntnisse und Ideen gewinnen können.

Relativ häufig stieß ich auf Themen die die Kirche und Glauben, Satanisten und andere Denksysteme betrafen... daraus ergab sich für mich die Frage " Woran glaubst Du , was sind Deine Werte und moralischen Grundsätze ? "

Ich würde mich sehr darüber freuen wenn sich hier der ein oder andere traut über seine Lebensphilosophie zu berichten.

Vorweg und erst mal ganz kurz zu meiner Grundeinstellung , ich bin Humanist, glaube an die Selbstwirksamkeit und an eine höhere Macht die ich Gott nenne.

eine erfolgreiche Restwoche
wünscht
IVI

[Kampfkatze]

Hallo Ivanova,

ich selber bin christlich erzogen worden, der Gang zur Kirche am Sonntag gehörte natürlich dazu. Bis ich in Rom im Petersdom eine öffentliche Audienz beim Papst miterleben durfte. Seit dem trenne ich den Glauben stark von der Institution Kirche.
Mittlerweile denke ich, dass die Religion nur dazu dient, die Menschheit unter Kontrolle zu bekommen ("Religion ist Opium für`s Volk). Die zehn Gebote sind in meinen Augen kein religiöses Element, sondern sie regeln das menschliche Miteinander, sind also ein "Naturgesetz".
Ich bin überzeugt davon, dass die "Götter", die in den meisten alten Mythen in fast allen Kulturen vorkommen, außerirdischer Natur sind.
Schon seit meiner Kindheit interessiere ich mich für Dinge, die nicht in das allgemeine Weltbild passen zu scheinen (Außerirdische, Verbotene Archäologie, Spukerscheinungen, etc). Bin halt auch ein neugieriger Mensch, der die Dinge mal hinterfragt. Ich wurde deshalb schon oft als "den kleinen Spinner" dargestellt. So ist das nun mal im Leben. Aber ich denke, darunter haben die meisten Leute in diesem Forum zu leiden.

Zitat von Kampfkatze

Die zehn Gebote sind in meinen Augen kein religiöses Element, sondern sie regeln das menschliche Miteinander, sind also ein "Naturgesetz".

und genau das haben unsere vorfahren schon lange vor der bibel und organisierten religionen erkannt! die bibel als buch ist für mich zB genauso viel wert wie eine rolle klopapier, das bedeutet aber nicht dass die botschaft in dem buch auch nix wert ist

ein normaler gesunder mitfühlender mensch der noch mit der natur lebt und sie schätzt, hört auch wirklich auf sein herz und weiss bzw erkennt gewisse moralische grundsätze ganz von allein ohne ein buch oder eine religion...

ich selbst sehe es genauso simpel wie unsere vorfahren damals und weiss auch dass es mehr gibt als nur diese physische existenz auf diesem planeten namens hell(a)...daher fürchte ich mich auch nicht vor dem tod und respektiere alles leben...

[Ivanova]

Hallo Kampfkatze,
mal davon ab, das ich nicht kirchlich erzogen wurde , sind meine Erfahrungen den Deinen sehr ähnlich. Als 3Jährige beschoss ich Archäologin zu werden - was vermutlich daran lag das meine Mutter und ich die beste Zeit zusammen hatten, wenn sie mich in Museen mitnahm.... ich interessierte mich damals schon sehr für die verschiedensten Glaubensrichtungen und war der Albtraum eines jeden strenggläubigen Religionslehrers, weil ich schon in der Grundschule Alles kritisch hinterfragte in diesem Bereich. Ich bin sehr gläubig, aber nicht im Rahmen dessen was einem in der Kirche gelehrt wird.

Gruß
IVI

[Juggernaut]

Hallo,
ich glaube an keine höheren "Mächte". Ich fühle mich als Bestandteil eines Universums, daß man meinethalber als Gott betrachten mag.
Ich glaube an ein Universum der beliebigen Vielfalt, daher erübrigt sich von daher schon der Glauben an ein höheres Wesen, da ich in all dem Durcheinander von niemanden verlangen würde, allmächtig zu sein.
Ich fand den Gedanken schon immer anziehend, in einem Universum zu leben, das von alleine funktioniert (Oder wie R.A. Wilson sagte "Entropie erfordert keine Wartung) und das auf für uns Menschen undurchschaubare Weise an den unwirtlichsten Orten lebende Organismen belebt und vorübergehende Ordnungen erschafft.
Die tiefste Huldigung, die ich meinem "Gott" als Mensch darbringen kann, ist die Schulung und Sensibilisierung der Wahrnehmung, die uns die Natur gegeben hat, um das Wunder zu sehen und zu hören, und zu fühlen, daß ich ein Teil davon bin. Und anzuerkennen, daß alles auch prima vielfältig funktioniert, ohne daß man dieses Universum mit Göttern versieht.

Ich sehe unsere Aufgabe nicht darin, zu glauben, sondern darin, zu lernen, uns in andere Menschen (und andere Lebewesen) hineinzuversetzen um unser ethisches Handlungsoptimum nicht nur unter Friede, Freude, Eierkuchen zu erreichen. Gottesglaube hat sich oftmals in pure Bigotterie verwandelt, wenn die Schlangen vor den Lebensmittelläden lang wurden.

Gruß
Juggernaut

[Ivanova]

Hallo Juggernaut
Ich finde Du hast das sehr schön ausgedrückt. Im Großen und Ganzem kann ich dem was Du schreibst nur zustimmen.
Das was ich als höhere Macht bezeichne ist nicht das was wir als Wesenheit verstehen würden, sondern viel mehr eine universelle Energie - Lebensenergie, die in jedem Lebewesen existiert , - überall in und um uns herum. Diese Energie ist neutral, wofür sie verwendet wird ist völlig egal.... ich bevorzuge sie für >positive< Dinge einzusetzen. Natürlich ist POSITIV auch immer ein relativer Begriff. Was für mich positiv sein kann , ist für Jemand anderen vielleicht völlig egoistisch und negativ.

Meine Art der Verehrung dieser Energie besteht darin, das ich das Leben als solche achte und versuche durch meine Existenz , den Planeten auf dem wir leben so wenig Schaden wir nur möglich zu zufügen.... Schaden tue ich schon dadurch, das ich als moderner Mensch eine beheizte Wohnung , einer Höhle vorziehe und ehrlich gesagt auch lieber mit einem Auto fahre als permanent zu Fuß unterwegs bin .... und, ich achte darauf das ich nicht unnötig Ressourcen verschwende. Und was das achten des Lebens betrifft , versuche ich im Rahmen meiner Möglichkeiten mich und meine Mitmenschen zu fördern und zu fordern, so, das wir Alle unser Bestes geben können. Hilfe zur Selbsthilfe ist mein Motto, den Leuten in meinem Umfeld neue Denkanstöße geben und mich selbst auch offen zu halten für neue Ideen. Die Welt kann ich dadurch sicher nicht retten, doch ich kann Veränderungen herbeiführen in meinem Umfeld und wer weiß, vielleicht werden dieser kleinen Veränderungen eines Tages auch zu globalen Veränderungen im Denken der Menschen führen und wir hören endlich auf uns gegenseitig das Leben schwer zu machen und fangen an, vernünftig mit uns, unseren Mitmenschen und unserem Lebensraum umzugehen..... Träumerein sind das , aber wer sagt, das Träume nicht auch zu Zielen und somit realisierbar werden können ?

Liebe Grüße IVI

[Ivanova]

@muffl556
Das besagtes Buch nicht mehr wert ist, als Klopapier sehe ich etwas anders.
Ich achte es als Wertesystem anderer Menschen, auch wenn ich es eher als geschichtliches Märchenbuch betrachte. Märchen können sehr hilfreich und heilsam sein, wenn man nicht vergisst, das es sich um Geschichten und nicht das einzig wahre Gesetz betrachtet. Ich persönlich habe auch aus der Bibel schon einige brauchbare Ideen ziehen können.... so wie auch aus dem Buch der kleine Prinz

ein normaler gesunder mitfühlender Mensch der noch mit der Natur lebt und sie schätzt, hört auch wirklich auf sein Herz und weiss bzw erkennt gewisse moralische Grundsätze ganz von allein ohne ein Buch oder eine Religion...

Ja, da ist schon was dran, dazu benötigt es keine Religion, aber Eltern , oder andere Menschen die einem Kind erst mal ein adäquates Wertesystem beibringen. Denn gesunder Menschenverstand muß auch erst mal erlernt werden.

daher fürchte ich mich auch nicht vor dem Tod und respektiere alles leben...

Vor dem Tod habe ich auch keine Angst, wozu auch ? Der gehört genauso zum Leben wie Geburten.... auch die sind schmerzhaft.

Gruß IVI

[Silvara]

@ IVI du sprichst mir aus der Seele ich denke genauso wie du

Und was wäre das Menschsein ohne Träume und Hoffnungen...

[Leader]

Und sonst so, Leader?