Zitat:
Zitat von Kettenhund
welche Halbwahrheiten und kleinen Schwindeleien?
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Es wird von der "Geldmenge"
Euro-M3 gesprochen die nur unwesentlich zurückgegangen ist. M3 ist zum grössten Teil nur Buchgeld und ist nicht inflationsrelevant (das ist nur M0).
"
Die offizielle Euro-Inflation ging von 4,0% auf 3,6% zurück (Link), die wahre Inflation dürfte ungefähr um 50-100% höher liegen."
Die "wahre Inflation" ... unklarer Begriff. Die Inflation ist eine Warenkorbsinflation - jeder hat möglicherweise je nach dem was er verbraucht eine eigene ... das wird hier falsch beschrieben.
Der einzige Punkt in dem ich zustimme dass wir nicht umbedingt schon in einer Deflation sind. Könnte sein, wurde aber nur nicht gemesen ... als "Argumente" gegen eine Deflation gilt das nicht umbedingt.
"2. Irrtum: "Die Lage ist schlecht, daher sinkt die Inflation bzw. es droht sogar eine Deflation"
Diese Regel gilt nur im Metallstandard, in der Endphase des Fiat-Pyramidenspiels wird diese natürliche und sinnvolle Regel auf den Kopf gestellt und es gilt prinzipiell: je niedriger das BIP-Wachstum, desto höher die Inflation. "
Das habe ich noch nie gehört. Je niedriger das BIP-Wachstum umso wahrscheinlich wird eine Rezession bzw. eine daraus wachsende Deflation.
Metallstandard oder nicht - Deflationen kommen in beiden Fällen (bei einer EM-Währung nur noch wesentlich schneller.
Zwischendrin fasselt er von einer
Jupiter-Pluto Depressionszyklus wobei man stark annehmen muss wieder so ein Eso-Spinner?
Dies ist maximal ganz kurzfristig richtig, mittel- und langfristig ist es jedoch genau umgedreht, denn jeder deflationäre Effekt muß (!) x-fach inflationär überkompensiert werden und das ist inflationär. Eine echte nachhaltige Deflation ist in der Endphase des Fiat-Systems nicht mehr möglich, denn sie würde das System kollabieren lassen! "Inflate or Die" ist die Hauptspielregel, das ist so einfach, daß es niemand versteht...
Über dieses "Argument" habe ich ich besonders amüsiert. Es ist ungefähr äquivalent mit dem "Nach vielen Morden müssen automatisch noch mehr Kinder gezeugt werden" ...
Deflationen sind auch in "Fiat-Währungen" wahrscheinlich ... und können von der Regierung im Zweifel nicht gestoppt werden.
Auf der zweiten Seite würfelt er Buchgeld und Inflation wieder durcheinander ... keine zusätzlichen Informationen dort drin.
Auf Seite 3 werden Rohstoffe und Buchgeld vermischt ...
6. Irrtum: "Jetzt droht eine Deflation wie in den 1930ern"
Ganz sicher nicht, denn bis 1933/34 gab es (in den USA) einen Goldstandard, dann eine Mischform, seit 1971 haben wir ein reines Papiergeldsystem, dieses tendiert im besten Falle zur Stabilität (dies trifft tw. auf Japan zu), im Normalfall jedoch zur Inflation und niemals zur Deflation!
Der (innere) Goldstandard wurde in der USA ab 1933 aufgegeben ...aber die Depression ging bis zum Anfang des zweiten Weltkriegs (1939) ... widerspricht dem vorherigen "Argument" dass Deflationen im Fiat Money System nicht möglich sein sollten.
Die Deflation in Japan ist nur stabil weil der Staat sich die letzten 15 Jahre massiv verschuldet hat ... eine heftige Deflation wird das erst wenn der Staat nicht mehr kann.
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Zusammenfassend lässt sich sagen das der Artikel einfach nicht gut ist und für ungeübte Augen einen grossen Verwirrfaktor besitzt.