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Alt 12.01.2009, 22:21
nofretete1969
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Standard Evolutionäre Entstehung von Gewalt

Seit Anbeginn der menschlichen Zeitrechung und Nachforschungen, stellt man sich die Frage, wie Gewalt und ihre Ausmaße sich so entwickeln konnten, wo man doch weiß, das ein friedvolles, rücksichtsvolles Leben in Einkang aller natürlicher Umstände vorher möglich war.

Was muss gravierendes passiert sein, damit die Menschen so traumatisiert, nicht mehr in der Lage sind, ihr Gewaltpotenzial und ihre vernichtenden Auswirkungen zu kontrollieren.
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  #2  
Alt 12.01.2009, 22:35
nofretete1969
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Die Entstehung von Gewalt. An Kindern, Frauen, im Krieg. Wie breitet sie sich aus?

Wenn das Stichwort "Gewalt" fällt, fühlen wir uns alle hilflos. Viele wollen sie abschaffen, niemand weiß wie. Und doch ist es möglich, wenn wir uns der Zusammenhänge bewusst sind. Bildmotiv eines Kindes: SoldatenMenschliches Verhalten hat sich über Jahrtausende unter dem Druck entwickelt, in einer rauen Umwelt zu überleben. Wir haben es Millionenjahre lang geschafft. Nun stehen wir nicht nur vor dem Problem, dass es unangenehm ist, ständig auf der Hut sein zu müssen, sondern auch davor, dass gewalttätige Menschen im Alleingang nach und nach die Welt so zerstören, dass wir nicht mehr wissen, wie wir das gesund überleben können.

Paläoklimatische und archäologische Feldstudien belegen die Existenz einer ehemaligen, auf der ganzen Welt vorhandenen Periode friedlicher sozialer Bindungen, in der Krieg, Vaterherrschaft und destruktive Aggression völlig fehlten. Wie mussten die zwischenmenschlichen Beziehungen aussehen, um das zu schaffen?

Vor der Entstehung von Gewalt

Soziale Bindungen - "Liebesbindungen" - zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, Familien und größeren sozialen Gruppen sind zum Schutz der Schwächeren unentbehrlich.

Halten wir uns die Tatsache vor Augen, dass im Grunde jedes Individuum auf irgendeine Weise verletzbar und daher schutzbedürftig ist.

Wir empfinden Einsamkeit deshalb als vernichtende Kraft, weil das Einsamsein für den Menschen - vor allem für den Säugling oder das Kind - stets den Tod bedeutet hat.

Studien haben gezeigt, dass Säuglinge, die außer Füttern und Trockenlegen keinerlei Zuwendung bekommen, durch Einsamkeit und mangelnde Geborgenheit psychisch stark gestört, oder gar gestorben sind. Auf der anderen Seite konnten Babys von Wolfs- oder anderen Tiermüttern umsorgt, abseits von Menschen in Tiergemeinschaften aufwachsen.

Der Geologe James DeMeo hat zu dieser Thematik sehr umfangreiche kulturvergleichende Forschung betrieben, und ist zu interessanten Ergebnissen gelangt:

Gesellschaften, die Säuglingen und Kindern Traumata und Schmerz zufügen und deren emotionalen und außerdem sexuellen Ausdruck unterdrücken, bringen neurotische, gewaltvolle und selbstzerstörerische Verhaltensweisen hervor.

  • "Gesellschaften, deren Kinder und Säuglinge nicht traumatisiert oder sexuell unterdrückt werden, sondern liebevolle und körperliche Zuwendung erfahren, sind ausnahmslos psychisch gesund und gewaltlos!"


Wie konnte es bei uns zu solch einer Gewaltgesellschaft kommen, während andere liebevoll und friedlich miteinander umgehen?

James DeMeo untersuchte traumatische und unterdrückende Haltungen und stellte fest, dass diese eng mit Gewalt und Krieg in Verbindung stehen.

Klinische und kulturvergleichende Beobachtungen der biologischen Bedürfnisse von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen und deren gewaltsame Unterdrückung durch Institutionen oder/und harte Umweltbedingungen zeigten eindeutig, dass die daraus resultierenden Folgen wiederum unterdrückendes und zerstörerisches Verhalten sind.

Die Entstehung der großen Wüstengebiete Sahara, arabische Wüste und asiatische Wüsten ("Saharasia") vor etwa sechstausend Jahren ließ die vormals partnerschaftlich-lebenden Gesellschaften auseinander brechen. Mit der Klimaänderung, die eine fruchtbare und regenreiche Phase beendete, verwandelten sich liebevolle und friedliche Menschen, deren Prinzip der Überfluss, das Wohlbefinden und die Freiheit war, in gewaltvolle, kriegerische und despotische.

Ausgehend von den Forschungen Wilhelm Reichs erstellte DeMeo eine globale geographische Analyse sozialer Faktoren, die die Folge von Kindheitstraumata und Sexualunterdrückung sind.

Nach Reich ist - im Gegensatz zu Freuds Theorien - zerstörerische Aggression und sadistische Gewalt beim Homo sapiens ein völlig unnatürlicher Zustand! Die Ursache liegt dabei in einer chronischen Hemmung der Atmung, des emotionalen Ausdrucks und der lustorientierten Impulse. Diese Hemmung entsteht durch traumatische Erlebnisse in der Kindheit.

Machen denn alle Kinder traumatische Erfahrungen?

Nach der Entstehung von Gewalt

Gehemmte, blockierte Kinder sind das Resultat patriarchaler sozialer Konditionierung, zu der schmerzvolle, lustfeindliche Behandlung gehört, die sich über die Jugend bis zum Erwachsenenalter fortsetzt. Der Teufelskreis dreht sich stetig weiter, denn diese Hemmungen verankern sich chronisch im Individuum und prägen die Bindung zwischen Mutter und Kind so wie zwischen Frau und Mann, von Generation zu Generation.

Wilhelm Reich bezeichnet die Folgen als "emotionale Panzerung" – durch einen ständig angespannten Muskelpanzer die Gefühle vermeiden – und Gewalt gegen die innere wie die äußere Natur.

Das drückt sich in Angst vor dem natürlich Fließenden und Lebendigen aus. Der Unterdrückung der natürlichen Liebesfähigkeit kommt dabei eine Schlüsselrolle zu.

Was sind nun diese Traumata auslösenden Faktoren? Nicht alle Eltern misshandeln ihre Kinder. Oder doch?

Als Beispiele hemmender Behandlung werden von DeMeo angeführt:
  • * unbewusstes und rationalisiertes Zufügen von Schmerz an neugeborenen Säuglingen und an Kindern. Oder: Die Credé-Prophylaxe. Fast nicht zu glauben: Ein Kind kommt auf die Welt, seine Augen erwarten liebevollen Blickkontakt, statt dessen wird ihnen eine brennende Lösung eingeträufelt.

    * Trennung und Isolation des Kindes von seiner Mutter

    * Gleichgültigkeit gegenüber weinenden und aufgeregten Kindern

    * ständige Immobilisierung durch Eingewickeltsein

    * Verweigerung der Brust oder verfrühte Entwöhnung des Kindes

    * traumatische Reinlichkeitserziehung

    * die durch körperliche Strafen und Drohungen erzwungene Forderung, ruhig, gehorsam und nicht neugierig zu sein.

Institutionen, z.B. patriarchale Kirchen, die die Sexualität kontrollieren oder zerstören wollen, tun das Hand in Hand mit dem Staat, etwa durch
  • * das weibliche Jungfräulichkeitstabu,

    * erzwungene oder festgelegte Heiraten in Monogamie,

    * Keuschheit vor der Ehe,

    * Verbot und Bestrafung von Masturbation bei Kindern und Jugendlichen

Kaum eine Mutter oder ein Vater kann es aushalten, wenn ein Kind sich zwischen den Beinen streichelt, sich dort kitzelt und sich Lust verschafft. Diese Lust müsste auf andere Menschen überspringen – falls sie psychisch gesund sind und die sinnliche Energie eines Kindes ertragen können. Dafür ist in unserem Alltag kein Platz.

Etablierte und mächtige Einrichtungen, die darauf abzielen, das Aufkeimen der kindlichen Sexualität zu kontrollieren und/oder zu zerstören sind übrigens immer in den Kulturen zu finden, wo ein grausamer patriarchaler (Vater-)Gott verehrt wird.

Hinzu kommen soziale Unruhen (z.B. Fremdenhass), sozial geduldete, organisierte Entladung von mörderischem Hass auf Kinder und Frauen (Hexen- und Witwenverbrennung, Ritualmorde, sexuelle Schändung, Folter und Mord an Kindern – heutzutage per Video zu kaufen, Kinder- und Frauenprostitution, Menschenhandel, Vergewaltigung).

Obendrein werden überaus aggressive, sadistische, grausame Männer vergöttert (Totalitarismus, Gotteskönigtum, Terrorismus, Kriegstreiberei und anderes). Zu bewundern in überdimensionalen Monumenten, Reiterdenkmälern, Lexika ‚berühmter Männer’ oder in den Tagesnachrichten).

Alle diese Symptome treten immer zusammen auf, nie einzeln.

Daraus resultieren nachweisbar die uns vertrauten, aber normal erscheinenden neurotischen, psychotischen, selbstzerstörerischen und sadistisch-gewaltvollen Komponenten menschlichen Verhaltens, die unseren Alltag bestimmen!

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  #3  
Alt 12.01.2009, 22:44
Amazonia
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Zunächst muss der Mensch den Feind (Gewalt) kennen um ihn zu beherrschen.
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  #4  
Alt 12.01.2009, 22:57
nofretete1969
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Ich möchte expizid auch auf ein traumatisches sowie sensibles Thema der Genitalverstümmelung aufmerksam machen, dass nicht nur bei Männern im Sinne der Religionsausübung prakatiziert wird.

Auch Frauen sind davon betroffen.

Während männliche Säuglinge/Kinder sich der Beschneidung unterziehen müssen, was ohnehin schon äusserst brutal ist, wird dies noch immer auch bei den weiblichen Säuglingen/Kindern praktiziert.

Zitat:
Geschichte und Ursprünge der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM – Female Genital Mutilation)

Die Ursprünge dieser Tradition sind nicht klar festzulegen, sehr wahrscheinlich begann sie aber vor mehreren tausend Jahren. Herodot berichtete von der Beschneidung einer Frau in Ägypten ca. 500 vor Christus. Ausserdem gibt es Nachweise, dass auch schon die frühgeschichtlichen römischen und arabischen Kulturen sich dieser Methode bedienten. Irgendwann im Laufe der Geschichte wurden dann die Beschneidungspraktiken mit der fast schon zwanghaften Verehrung
der Jungfräulichkeit und Keuschheit, die man auch heute noch in vielen afrikanischen und arabischen Kulturen vorfindet, in Verbindung gebracht.

Eine andere geschichtliche Begründung ist der Glaube der Ägyptischen Pharaonen, dass ihre Götter bisexuell gewesen seien. Daraus folgte für sie, dass in jedem menschlichen Wesen eine männliche und weibliche Seele existieren müsste. Die weibliche Seele des Mannes wurde in der Vorhaut vermutet und die männliche Seele der Frau in der Klitoris. Das bedeutete, dass junge Männer, um vollständig in die männliche Gemeinschaft aufgenommen zu werden, die Entfernung ihrer Vorhaut
über sich ergehen lassen mussten. Mädchen auf der anderen Seite, mussten sich die Klitoris und oft auch Teile ihrer Schamlippen beschneiden lassen, um in die weibliche Gemeinschaft aufgenommen zu werden.

Die Verstümmelungen beschränkten und beschränken sich aber keineswegs ausschliesslich auf Afrika. Die Beschneidung der Klitoris war gerade im englischsprachigen Europa des 19. Jahrhunderts sehr weit verbreitet. Nach der damaligen Ansicht war die Masturbation einer der Hauptgründe für viele geistige Krankheiten von Frauen. Mit Hilfe der Beschneidung wollte man der Masturbation entgegenwirken und so die Geisteskrankheiten bekämpfen. Genauso versuchte man weibliche Homosexualität, Hyper-Sexualität und Hysterien mit klitoralen
Beschneidungen zu „heilen“.
Nicht auszumalen, welche traumatischen Folgen und Wunden dies in einer kleinen Kinderseele hinterlassen muß.
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  #5  
Alt 12.01.2009, 23:00
aristo aristo ist offline
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Zitat:
Zitat von Amazonia
Zunächst muss der Mensch den Feind (Gewalt) kennen um ihn zu beherrschen.
Wie definiert sich Gewalt und Feind?

Was die Geschichtsbücher unterschlagen, ist eine Epoche
vor einigen Tausend Jahren, in der der Begriff Krieg, Feindschaft
etc. vollkommen unbekannt war.

Es gab es faktisch nicht.
Erst durch Psychopathen, die Macht erlangt hatten, kam dieses
"Virus" wieder in die Welt.
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Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.

Bertolt Brecht
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es gemacht.

Hilbert Meyer

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  #6  
Alt 12.01.2009, 23:17
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Penisbeschneidung – Zirkumzision

Textauszug
Zitat:
Häufigkeit von Penisbeschneidungen

In den USA werden mehr als die Hälfte aller Neugeborenen beschnitten. Hierbei handelt es sich um eine Routinemaßnahme, die keinen religiösen Hintergrund hat, sondern auf den hygienischen Effekt der Beschneidung abzielt. Inzwischen scheint sich jedoch die Meinung durchzusetzen, dass diese gesundheitlichen Vorteile weitestgehend auch ohne Zirkumzision möglich sind. Die Grundsatzfrage lautet: Warum hat die Natur den Mann mit einer Vorhaut geschaffen, wenn diese gänzlich nutzlos sein sollte? Die Zahl der beschnittenen Männer liegt in Afrika bei etwa 80%. In Westeuropa weist die Statistik eine sehr niedrige Zahl aus, die jedoch ansteigt, weil sich Erwachsene zur Beschneidung entschließen.
Zitat:
Geschichte der Penisbeschneidung in Religion und Gesellschaft

Die Sitte der Beschneidung ist uralt und dürfte ihre Wurzeln in der Steinzeit haben. Religionshistorisch wird sie als Ablösung vorzeitlicher Menschenopfer angesehen. Geopfert wurde nicht mehr der ganze Mensch, sondern nur ein Teil seines mit religiöser Symbolik befrachteten Gliedes, wobei der Penis das mit Macht geladene Körperteil an sich war.

Im Judentum gilt die Beschneidung als Zeichen der Verbindung Israels zu seinem Gott. Man kann davon ausgehen, dass das Volk Israel diese Sitte, die im 2. Buch Mose vorgeschrieben wird, von den Nachbarvölkern übernahm. Bis in die Zeit der Sowjetunion war das Verbot der Beschneidung ein Ansatzpunkt, um die Juden zur religiösen Assimilation an ihre Umgebung zu zwingen. Die jüdische Beschneidung wird an Neugeborenen vollzogen, deren Schmerzempfinden mutmaßlich geringer ist.

Der Islam kann sich für die Beschneidung nicht auf eine explizite Vorschrift im Koran berufen. Lediglich das Gebot, dem Weg Abrahams zu folgen, legt die Notwendigkeit der Zirkumzision nahe. Weitere Auslegungen verfestigten diese Haltung zu einer religiösen Pflicht. Die Schmerzerfahrung durch die Beschneidung wird im Islam durch den religiösen Hintergrund und den feierlichen Rahmen aufgefangen.
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  #7  
Alt 12.01.2009, 23:29
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Die Entstehung und Ausbreitung des Patrismus vor ca. 6000 Jahren: die Saharasia-These

Beweise für ein weltweites, mit dem Klima in Zusammenhang stehendes

geographisches Muster im menschlichen Verhalten*

von James DeMeo, Ph.D.**

Soziales Elend in von Dürre, Wüstenbildung und Hungersnot gekennzeichneten Gebieten

Dieser Zusammenhang läßt den Schluß zu, daß wiederholte schwere Dürren mit Wüstenbildung, die unter Subsistenzgesellschaften Hungersnöte, Unterernährung und Massenwanderungen zur Folge hatten, entscheidende Faktoren dafür gewesen sein müssen, bei frühen matristischen Kulturen einen allmählichen und gar abrupten Wandel zum Patrismus auszulösen. Dazu einige Beispiele:

1) Jüngere Augenzeugenberichte von kulturellen Veränderungen während einer Hungersnot beschreiben einen Zusammenbruch der sozialen und familiären Bindungen. Turnbulls (1972) erschütternde Dokumentation über das Volk der Ik in Ostafrika bringt dies sehr deutlich zum Ausdruck, und ähnliche Beobachtungen anderer Forscher stimmen damit überein (Cahill 1982; Garcia 1981; Garcia & Escudero 1982; Sorokin 1975).

Unter den extremsten Hungerbedingungen verlassen die Männer auf der Suche nach Nahrung ihre Frauen und Kinder und kehren meist nicht zurück. Verhungernde Kinder und ältere Familienmitglieder werden in der Folge sich selbst überlassen, um allein ums Überleben zu kämpfen oder zu sterben. Kinder schließen sich zu umherziehenden Banden zusammen, die Nahrung stehlen, während die verbliebenen Sozialstrukturen völlig zusammenbrechen. Das Band zwischen Mutter und Kind scheint am längsten zu halten, doch schließlich verlassen auch die verhungernden Mütter ihre Babies.

2) Klinische Untersuchungen der Folgen von hochgradiger Eiweißmangelernährung bei Säuglingen und Kleinkindern weisen darauf hin, daß Hunger ein Trauma schwersten Ausmaßes ist. Ein an Marasmus oder Kwashiorkor leidendes Kind zeigt Symptome von Kontaktlosigkeit, Unbeweglichkeit und, im schlimmsten Fall, die Einstellung des Körper- und Gehinwachstums. Falls das Hungern lange genug andauert, kann es passieren, daß es selbst nach Wiedereinsetzen der Ernährung nicht mehr zu einer Erholung der vollen Leistungsfähigkeit kommt und leichte bis erhebliche physische und emotionale Entwicklungsschäden auftreten. Weitere bekannte Auswirkungen von Hunger und Unterernährung auf Kinder als auch Erwachsene schließen u.a. die Verringerung der allgemeinen emotionellen Vitalität und der sexuellen Energie ein und können ebenfalls über die Wiederherstellung der Nahrungsversorgung hinaus anhalten.

Maßgeblich ist, daß das Baby unter Hungerbedingungen in nahzu identischer Weise körperlich und emotionell kontrahiert und sich in sich selbst zurückzieht, wie es auf das Trauma von fehlender mütterlicher Fürsorge und Isolation reagiert. Alle diese Erfahrungen ziehen klare, lebenslange Folgen nach sich, welche die Fähigkeit des Erwachsenen beeinträchtigen, gefühlsmäßige Bindungen sowohl zum Lebensgefährten als auch zum eigenen Nachwuchs aufzubauen (Aykroyd 1974; Garcia & Escudero 1982; Prescott, Read & Coursin 1975).

3) Eine Reihe weiterer traumatischer Faktoren stehen insbesondere mit der harten Lebensweise in Wüsten und Dürregebieten in Verbindung. Ein wichtiges Beispiel stellt die Verwendung eines bestimmten Rückentragegestells bei den Nomadenvölkern Zentralasiens dar, das für das Baby zur doppelten Qual von Schädelverformung und immoblisierendem Festeinwickeln des ganzen Körpers führte. Die kulturelle Institution der Schädeldeformation beim Säugling verschwand um die Wende zum 20. Jahrhundert, doch das kokonartige Einwickeln scheint zwischen Osteuropa und Ostasien bis heute üblich zu sein.

Normalerweise wird ein Baby, das solcherart schmerzhaftem Einbinden ausgesetzt ist, versuchen, sich zu befreien und laut schreien, um die Aufmerksamkeit und Hilfe eines Erwachsenen anzuziehen. Ich vermute allerdings, daß dies bei hungerleidenden Säuglingen in einem körperfixierenden (und oftmals kopfquetschenden) Rückentragegestell während eines langen Marsches unter sengender Sonne nicht der Fall ist. Unter extremen Dürre-und Hungerbedingungen werden die Erwachsenen zunehmend kontaktlos und sind weniger aufmerksam und willens, ständig anzuhalten, um ein im schmerzenden, kopfverformenden Tragegestell festgezurrtes Kind zu beruhigen.

Als die Wüstenbildung in Zentralasien voranschritt, entwickelte sich das Herumziehen von einem Ort zum anderen zu einer relativ dauerhaften Lebensweise. Die archäologischen Funde weisen darauf hin, daß Schädeldeformation und immobilisierendes Festwickeln in diesen Regionen schließlich ein institutionalisierter Bestandteil der Kindererziehung wurden (DeMeo 1986, S. 142-152; Dingwall 1931; Gorer & Rickman 1962). Sie stiegen sogar zum Erkennungmerkmal sowie beliebten sozialen Einrichtung dieser Völker auf und blieben selbst bestehen, nachdem die nomadische zugunsten einer seßhaften Existenz aufgegeben worden war. Weitere folgenreiche Gepflogenheiten wie männliche und weibliche genitale Verstümmelung (Beschneidung, Infibulation) haben ihren geographischen Schwerpunkt und Ursprung im großen Wüstengürtel der Alten Welt, wenn auch aus Gründen, die nicht ganz klar sind.
[Anmerkung 2002: die Beweggründe, die zu einer gezielten Zerstörung der Sexualorgane und damit der Lust- und Liebesfähigkeit gerade in diesem Teil der Erde führen, werden im Buch ausführlich diskutiert.]



Obere Karte: Verbreitung männlicher genitaler Verstümmelungen
schwarz: extrem schwere Formen (Hautabziehen, Beschneidung, Subinzision)
weiß eingekreist: weniger schwere Formen (Inzision)
Nach Angaben von Murdock (1967) und Montagu (1945, 1946)

Mittlere Karte: Weibliche genitale Verstümmelungen
schwarz: extrem schwere Formen (Infibulation)
grau: schwere Formen (Klitorisentfernung, Ausschneidung)
weiß eingekreist: vorhanden, Typ unklar
Nach Angaben von Hosken (1979) und Montagu (1945, 1946)

Untere Karte: Verbreitung von Schädeldeformation und Festwickeln beim Säugling
graue Bereiche: vorhanden, Pfeile markieren Ausbreitungsmuster
Nach Angaben von Dingwall (1931)

Hinweis: Alle Landkarten wurden anhand von Daten über eingeborene Subsistenz-Level-Kulturen erstellt. Die Angaben für Nord- und Südamerika sowie Ozeanien geben die Verhältnisse vor der Ankunft europäischer Siedler wieder.

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  #8  
Alt 13.01.2009, 00:13
Hagbart Hagbart ist offline
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"Super" Thread! Werd ich mich morgen auch näher dran beteiligen.

Zitat:
Erst durch Psychopathen, die Macht erlangt hatten, kam dieses
"Virus" wieder in die Welt.
Interessant ist zu erforschen "warum" sich diese Gruppierungen überhaupt
gebildet haben bzw. sie diese Macht erlangten. Mit den "goldenen Zeitaltern"
in der Antike beschäftige ich mich zurzeit intensiv. Extrem spannendes Thema!

So denn, muss erstmal dringendst ins Bett Juts nächtle.

Haggi
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  #9  
Alt 14.01.2009, 22:30
nofretete1969
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Definition von Gewalt

Gewalt beruht auf Handlungsweisen, die zu einer Zerstörung des Körperlichen oder Seelischen führen. Gewalt ist laut Brockhaus "die Anwendung von physischem und psychischem Zwang gegenüber Menschen. Gewalt umfaßt erstens die rohe, gegen Sitte und Recht verstoßende Einwirkung auf Personen (lat. violentia), zweitens das Durchsetzungsvermögen in Macht- und Herrschaftsbeziehungen (lat. Potestas) (1).

Der Begriff der Gewalt enthält neben dem zerstörerischen Aspekt auch positive Anteile, nämlich Kraft, Macht und Stärke. Wir sprechen z.B. beim Anblick eines großartigen Wasserfalles von Naturgewalt.

Auswirkungen körperlicher Gewalt

Die Ausübung körperlicher Gewalt in Form einer Prügelstrafe und vorsätzlicher körperlicher Züchtigungen ist als Erziehungsmittel inzwischen offiziell verpönt, auch wenn sie in den Familien noch vorkommt. So ist im BGB nicht mehr von elterlicher Gewalt die Rede, sondern von elterlicher Sorge. Die Erziehung durch Gewalt und übermäßige Strenge bahnt in den geschlagenen Kindern die Bereitschaft zur Gewaltausübung. Ein Kind wird unter einer häufigen, extremen körperlichen Gewalteinwirkung in seiner Selbstachtung und in seinem Selbst gebrochen. Später kann es aggressiv gehemmt sein, schüchtern und selbstunsicher. Erwachsen sucht das früher geschlagene Kind Situationen auf, in denen es selber geschlagen oder auf andere Weise mißachtet wird.

Auswirkungen psychischer Gewalt

Der Mensch nimmt alles als Gewaltanwendung auf, was auf Dauer sein Selbst zerstört. Psychische Gewalt wird oft subtil ausgeübt. Sie ist für Außenstehende nicht so leicht zu beurteilen wie körperliche Gewalt. Dauernde Abwertungen, extreme Bindung z. B. durch Verwöhnung, Angsterzeugen, psychischen oder sexuellen Mißbrauch sind eine Form seelischer Gewalt. Stierlin spricht von der Bindungsgewalt, vom Familienterrorismus und von Familiendiktatur, die er in vielen Familien vorfindet (6). Ein archaisches, verdrängtes Aggressionspotential kann später aktiviert werden, so daß ein aggressiver Durchbruch nach außen erfolgt. Die Betroffenen sind sich in den seltensten Fällen darüber im Klaren, daß sie im Grunde nicht ihr Gegenüber meinen, sondern daß sie ihre aufgestaute Wut gegen identitätszerstörende, grenzüberschreitende Elternfiguren an sich selbst, bzw. an ihrem Partner auslassen.

Der Suizid als Ausdruck von selbstzerstörerischer Gewalt

Eine enorme destruktive Gewalt verbirgt sich hinter einem Suizidversuch oder einem gelungenen Suizid. Sämtlicher Haß gegen die enttäuschenden Bezugspersonen wird von dem Betroffenen gegen sich selbst gerichtet und mündet in der Suizidhandlung. Die hohe Zahl der Selbsttötungen bei Kindern verdeutlicht das Ausmaß autoaggressiver Handlungen bei Kindern. An zweiter Stelle der Todesursachen bei Kindern steht der Suizid.

Sexuelle Ausbeutung

Sexueller Mißbrauch hat schwere neurotische und psychosomatische, auch andere Erkrankungen zur Folge. Der sexuelle Mißbrauch ist eine Form der Grenzüberschreitung, die mit starken Ohnmachtsgefühlen, verdrängten Haßgefühlen und mit dem Gefühl der Identitätszerstörung auf Seiten des Opfers einhergeht.

Das Tabu der Aggressivität

Das Tabu der Aggressionsausübung in unserer Gesellschaft besteht darin, daß wir uns untereinander nicht direkt wehren und abgrenzen dürfen und können, wo es eigentlich erforderlich ist. Es fehlt vielen Menschen an der Fähigkeit, sich konstruktiv, aber auch aggressiv mit seinem Partner auseinanderzusetzen. Die hohe Zahl der gescheiterten Beziehungen unterstützt diese These. Aus Schuldgefühlen, aus Angst vor Strafe oder aus Angst vor der eigenen Identität wird der Mund gehalten, gedienert, diplomatisiert, gebuckelt, schön geredet oder aber leergesprochen. Ärger wird nicht offen geäußert, sondern er sucht sich dann seinen Weg durch den Hinterausgang, z.B. in der Scheidung.
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  #10  
Alt 14.01.2009, 23:50
Ralli Ralli ist offline
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Ort: neben dem Mittelpunkt von Sachsen
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@nofretete, körperliche Gewalt gegen Kinder ist nicht nur verpönt sondern strafbar, das schließt auch Klappse und Ohrfeigen ein. Gewalt in der Evulotion zu suchen ist einfach, sie gab es immer, es wird auch so bleiben. Inwiefern sich jemand über den anderen erhebt und in welcher Form, das Ergebnis bleibt gleich, Gewalt! Ob diese nun in physischer, ritueller oder psysischer Form vorliegt, egal! Gewalt wird nur dann verwerflich, wenn sie rein allein eigene Gelüste befriedigt, egal welcher Art und welcher Gruppe!
__________________
Erfahrung ist bedeutungslos wenn man nichts draus lernt
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