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Im nächsten Jahrzehnt ist ein Nuklearkrieg zwischen Israel und Iran recht wahrscheinlich. Diese Auffassung vertrat der Präsident des Instituts für Nahen Osten, Jewgeni Satanowski,
am Freitag in einem Interview mit RIA Novosti am Rande des Weltforums "Der Dialog der Zivilisationen", das auf der griechischen Insel Rodos stattfindet. Der jüngste libanesisch-israelische Krieg "ist eine Probe dafür gewesen, und zwar eine äußerst missglückte für Israel", so der Experte. Er bezeichnete die Bombenangriffe gegen den Libanon als "Idiotie", an der die Militärführung Israels schuldig sei.
Satanowski ist überzeugt, dass Iran "recht bald" Kernwaffen besitzen werde. Dabei verurteilt der Experte nicht das "logische Bestreben" des Staats, auf solche Weise seine Stimme in der Welt geltend zu machen und sich so vor Anschlägen von außen zu bewahren.
"Es wird die iranische Großmacht geben: Iran ist eine der härtesten und aggressivsten wachsenden Kräfte. Sein ‚Verbrauchsmaterial' in diesem Prozess werden die nächstgelegenen Staaten sein", so der Experte. Ein Beispiel dafür sei der Krieg im Libanon, wo mit geringen Verlusten auf fremdem Boden gekämpft worden sei.
Laut Satanowski wären die Amerikaner schon jetzt bereit, Israel und Iran gegeneinander aufzuhetzen. "In Israel ist man sich dessen bewusst und sträubt sich dagegen nach Kräften", so der Experte.
"Die Demokratisierung auf amerikanische Art ist gescheitert. Ein schlagender Beweis dafür ist die Situation in Afghanistan und im Irak, dem ein noch härterer Krieg und der Zerfall drohen", prophezeite Satanowski.
Der Experte äußerte Besorgnis über die Situation in Pakistan, wo "sich der stürmisch radikalisierende Islam bereit ist, ein Nukleararsenal unter seine Kontrolle zu bringen", sowie über "die Katastrophen und den Massentod von Menschen" im Sudan und in Somalia.
Laut der düsteren Prognose der Experten sei keine dritte Seite in der Lage, diese Entwicklung zu verhindern. "Dies könnten nur die Führungspersonen der arabischen islamischen Welt selbst tun, und zwar nur von innen und nur durch den Dialog."
Auf die russischen Interessen im Nahen Osten eingehend, rief der Experte dazu auf, den Gedanken "alle, die gegen Amerika auftreten, sind unsere engsten Freunde", aufzugeben. Er erinnerte daran, dass die an das Kaspische Meer angrenzenden Gebiete einst von den Persern und die Kurilen von den Japanern als ihr Eigen angesehen wurden.