Hartz IV oder Fair? Enteignung oder legitimer Druck?

Jetzt mag ich mich auch dazu äußern.

Hartz IV ist Menschenverachtend, und das Lohnland Deutschland ebenfalls.

Gehen wir mal von den Fall aus, ein sagen wir mal 45 jähriger Mann, gebildet, verliert wegen Misswirtschaft eines Unternehmens seinen Job. Die Firma meldet Konkurs an.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Mann, der vlt. noch Familie hat, wieder zurück ins Arbeitsleben finden kann?? Entweder muß er sich anhören zu Alt zu sein => keine Lernbereitschaft, träge, nicht mehr in der Lage komplexe neue Arbeitsabläufe bewerkstelligen zu können.

Oder aber er ist zu teuen => Der gute Mann hat für sich und seine Famile einen Lebensstanddard geschaffen evtl. kleines Haus, Auto und ggf. kleiner Urlaub. Runterschrauben geht immer, bis zu einem gewissen Maß.

Zu gut Deutsch, er soll sein Haus und Auto verkaufen damit er einen niedrigeren Lebensstanddard hat.

Leider, und das wissen die Wenigsten, geht man bei einem Immobilienverkauf/Notverkauf zumeißt mit einem Minus heraus. Da müssen die Gläubiger befriedigt werden, Hypotheken bedient und Kredite getilgt werden.

Dieses Minusgeld, muß man dann noch von dem nicht verdienten Geld bezahlen, was einen noch weiter in die Spirale treibt.

Bevor wieder alle schreien, was kauft der sich ein Haus, wo sind die Steine zum werfen, dem sei gesagt: Bis vor ein paar Jahren sah es nicht danach aus, das die Lage sich so zuspitzen würde. Da war es durchaus legitim, sich einen Wert für die spätere Altersversorgung anzuschaffen. Und ich denke, dass diese Einstellung, die manche durchaus getroffen hatten, nichts mit Materialismus zu tun hat.

Aber weiter mit diesem Beispiel.

Der gute Mann zieht mit seiner Famile nun, nach dem Hausverkauf, in eine günstige Mietswohung. Die Schulden bleiben aber noch und werden nicht warten.
Die Vorstellungsgespräche, sofern er überhaupt eingeladen wird, offerieren ihm eine deutliche finanzielle Einbuße. Unter Umständen 1/3 bis 1/2 weniger Einkommen als er zuvor, als noch alles in bester Ordnung war, verdient hatte.

Ja, runter geht immer, aber Lebensmittel, Miete, Kredite, Kinder und alle fixen Kosten bezahlen sich von selber.

Und wie kann dieser Mensch so unverschämt sein, ein menchenwürdiges Leben zu verlangen und so überzogenen Ansprüche zu stellen???!!!!

Ich finde man geht nicht arbeiten um zu arbeiten und Geld verdienen ist nur sekundär.

Arbeiten gehen kann man auch um zu lernen. Dann spart man sich wahrscheinlich auch die Psychiatrie.

Um genau diese Eventualitäten abzusichern, dass das Haus verpfändet wird, gibt es ja für alles tolle Versicherungen. Nur zahlen die in solchen Fällen nicht.
Niemand hat übrigens irgendjemandem versprochen, es würde in Deutschland ewig so weitergehen, mit dem Wirtschaftswachstum.
Und jetzt ist nunmal Finito - Tasche leer. Das ist unbestreitbar so. Weil einigen wenigen eben alles gehört und immer mehr Menschen immer weniger. Ich sage wir können dankbar sein, dass es uns so gut ging. In anderen Ländern sah es schon lange anders aus. Jetzt sind wir dran mit zahlen.

Es ist an sich ein Unding etwas erwerben zu können. Ein Stück Land, was im Endeffekt rechtlich gesehen immer dem Staat gehört. Was natürlich nicht wahr ist, denn es gehört niemandem. Irgendjemand hat es sich ursprünglich mal unter den Nagel gerissen, gesagt, "das ist meins" und jemand der Geld oder mehr Macht hatte, hat es demjenigen wieder abgenommen. So ging das dann weiter.

Ich lebe jetzt seit 2 Monaten von 300 € im Monat (Miete und Strom, Internet bezahlt).
Ich rauche, esse und trinke Kaffee. Zusätzlich versorge ich 2 Katzen.
Auf Körperpflege lege ich sehr viel Wert.
Im nächsten Monat steht mir etwas mehr Geld zur Verfügung. Und es geht so zu leben.
Ich weiß echt nicht wo das Problem sein soll.
Ich gehe arbeiten und habe deshalb nicht die Langeweile, dass ich nach Kultur schreien muss, die teuer ist.

Auf unsere Kultur, Kino, Disco, Kneipe pfeife ich.

Nur mal so am Rande erwähnt und Treffen mit Freunden sollten in der Regel kostenlos sein.

[aristo]

Ist der Sozialstaat eine Hängematte?

Arbeitsloser erhielt knapp 4000 Euro Hartz IV
Eine elfköpfige Familie hat knapp zwei Jahre lang die bisher wohl höchsten
Hartz-IV-Leistungen in Deutschland bezogen. Der arbeitslose Vater erhielt
zusammen mit seiner Frau und neun Kinder im Schnitt 3846,38 Euro.
Der Fall ruft erneut Kritiker auf den Plan. Wer so viel Geld kassiere,
habe kaum Anreize, sich einen Job zu suchen. Experten sprechen
hingegen von einem "Extremfall".

Quelle:

Zunächst mal sind 3846,38 € als knapp 4000 € zu bezeichnen
schon etwas dreist.

Zum anderen sind darin schon die Kosten der Unterkunft
erhalten. Mal angenommen, es handelt sich um eine
100qm, 5-Zimmer-Wohnung und nimmt man eine
Warmmiete von ca. 650 € an so bleiben für den
Lebensunterhalt 3196 € übrig.

Bei 11 Personen sind das durchschnittlich
290 € pro Monat.

Nur den absoluten Zahlbetrag zu sehen, ohne diesen
in Bezug zur Anzahl der Personen zu setzen, ist
Kurzdenken.

Eine ähnliche Rechnung wird sich wohl auch für die 1400 €,
die hier im Thread genannt wurden, aufmachen lassen.

Und hier mal zum Vergleich:

Gabriele Pauli, Ex-Landrätin, 50 Jahre, erhält ab Juni
eine Pension von 3900 € monatlich.

Herr Zumwinkel, ehemaliger Postchef, erhält eine
Pension von 90.000 € monatlich.

Unsere Abgeordneten haben sich selbst eine
Diätenerhöhung um 700 € genehmigt.

Damit will ich keine Neiddebatte auslösen,
aber mal zum nachdenken anregen.

[bosanac]

menschen die im geld schwimmen bestimmen gesetze, die menschen am rande des existenzminimums betreffen. ohne mich direkt zum eigentlichen thema äussern zu wollen, sollte jedem gerechtigkeitsliebenden geruch der faulheit eines solchen tatbestandes bis zum himmel stinken. es kann nicht sein, dass man sich medienquer über die unverschämten nichtsnütze der gesellschaft dermassen auslässt und auslassen darf, indem uns eingetrichtert wird, die gehören verpönt. das ist ein offensichtlicher aufruf zur volkshetze mit fascho-zügen, die vom eigentlichen problem ablenken will. es ist eine ironie des schicksals, dass herren wie hartz wegen der veruntreuung der firmengeldern verurteilt werden.

[Newword]

bosanac hat geschrieben:

menschen die im geld schwimmen bestimmen gesetze, die menschen am rande des existenzminimums betreffen. ohne mich direkt zum eigentlichen thema äussern zu wollen, sollte jedem gerechtigkeitsliebenden geruch der faulheit eines solchen tatbestandes bis zum himmel stinken. es kann nicht sein, dass man sich medienquer über die unverschämten nichtsnütze der gesellschaft dermassen auslässt und auslassen darf, indem uns eingetrichtert wird, die gehören verpönt. das ist ein offensichtlicher aufruf zur volkshetze mit fascho-zügen, die vom eigentlichen problem ablenken will. es ist eine ironie des schicksals, dass herren wie hartz wegen der veruntreuung der firmengeldern verurteilt werden.

=D>
Und das traurigste ist das Sie mit Ihrer Strategie auch noch Erfolg haben...Die Menschen springen drauf an wie die Maus auf den Speck....Hauptsache irgendjemanden beschuldigen für die eigene Unzufriedenheit.
So a la:ich muss jeden Tag um 6 Uhr aufstehen und mir mein Geld hart verdienen bei einem Sch...Job wo ich nur unglücklich bin....und der Sch...Arbeitslose lebt auf meine Kosten...
Am Ende wundern sich diese Menschen dann das sie Krebs bekommen...
Ich kann nur sagen: Wenn euch euer Job nicht passt..steigt aus und fangt lieber von ganz vorne an als durch nen schlecht bezahlten Drecksjob krank zu werden.

Es ist die "gute" alte Strategie "Divide et impera" und sie funktioniert immer wieder...
Also, fallt nicht darauf rein...lasst die wahren Schmarotzer nicht aus de Augen...die bestehlen uns alle viel mehr...

Gruß Newword...

Nowword schrieb:

Es ist die "gute" alte Strategie "Divide et impera" und sie funktioniert immer wieder...
Also, fallt nicht darauf rein...lasst die wahren Schmarotzer nicht aus de Augen...die bestehlen uns alle viel mehr...

Einer der es erkannt hat, toll. Hätte es nicht besser schreiben können.

[bosanac]

lasst die wahren Schmarotzer nicht aus de Augen

ich muss sie ja unterstützen, ob ich es will oder nicht...
jeder mensch soll tätig werden aber hauptsächlich um seine kreativität zu fordern.ich selbst arbeite um rechnungen bezahlen und meine mutter in bosnien ernähren zu können. klar bin ich mittäter aus freien Stücken, nun habe ich keine andere wahl. ich wär gern woanders, wenn es eine alternative gäbe, aber die gibt es halt nicht.
im endeffekt muss ich diese weltordnung (mit)aufrecherhalten, ob ich ihr zustimme oder nicht.

resümee:kleiner mensch kann absolut nichts tun, als nur meckern

[Weltregierung]

Ich finde Leistungen Beziehen die andere erwirtschaftet haben, ist genau so schlecht wie ein sogenanter Leistungsträger zu sein

wer mir erzählen möchte er findet hier keine Arbeit das glaube ich nicht, ebensowenig wie ich einem Leistungsträger glaube das er sich ausreichend in Sozialenbereichen Angarschiert

das Hartz 4 ein Politiches Druck und Teilungs Mittel vom geliebten Führer Gerhard Schröder war, steht glaube ich auser Frage

Extreme wie Ältere Menschen die ohne Job Plötzlich da stehen, da Denke ich sollen die verantwortlichen Firmen die Verantwortung übernehmen und dafür die Leistungen in erhöter Form bezahlen, den da wurde das Problem ja auch Verursacht

wer Sagt das geht alles nicht sollte sich mal ein Bspl. an Thankgirl hier im Forum nehmen, das was die Frau geleistet hat aus dem nichts heraus als Punkerin noch dazu zeigt sehr gut wen man will geht Tatsälich sehr viel

das es bei einigen nicht so gut verläuft ist keine Frage aber sicherlich nicht bei allen

das ist Selbstverständlich nur meine Meinung und beabsichtigt nicht eventuelle Hartz 4 Bezieher noch Leistungsträger zu diskreminieren

Ich finde die Hartz IV-ler verpönen sich selber.

Sie schämen sich teilweise dafür Geld zu beziehen und lassen sich in die Rolle des Sozialschmarotzers drängen.

Wenn sie nicht selber so ein schlechtes Gefühl dabei hätten, könnten sie ja von außen gar nicht angegriffen werden, denn es würde sie nicht jucken. Aber sie nehmen dieses Bild zu gerne von sich selber an, anscheinend.

Ich weiß selber wie es heutzutage zum Beispiel als Raucher ist. Fehlt nur der Aufnäher auf der Jacke: "Raucher" oder "Hartz IV" Bezieher.

Ich werde weiter stolz meine Zigvarette rauchen, weil ich weiß ich bin als Raucher nicht weniger wert.

Und so sollte es jeder Hartz IV Bezieher meiner Meinung nach auch tun. Seinen Wert kennen und diesen offen vertreten.
Wer damit nicht anfängt ist einfach feige. :P

Ein passender Spruch fällt mir dazu ein:

Zuerst holten sie die Raucher.
Ich schwieg, denn ich rauchte ja nicht.
Dann holten sie die Fettleibigen.
Ich schwieg, denn ich war ja schlank.
Dann holten sie die Trinker.
Ich schwieg, denn ich trank ja nicht.
Dann holten sie mich …
nur da war dann niemand mehr da, der protestieren konnte.

Jederzeit auch durch Hartz IV Bezieher zu ersetzen.
Es nützt halt nichts nur anonym zu jammern, wenn man nicht dazu steht und weiß wer man ist.

[besorgter Anwohner]

Liebes Tagebuch,

heute war ein toller Tag, ich habe viel gelernt.
Zum Beispiel gab es wieder ein meisterhaftes Lehrstück darin, das mein Vorgesetzter ein widerlicher Fatzke ist, der Spaß daran hat andere Leute unangemessen zu schikanieren. Dabei erledigt er seine eigentlichen Aufgaben nicht besser oder schlechter als jeder andere, aber er hat nunmal halt wirklich tolle „Führungsqualitäten“ und kann ausgezeichnet nach oben buckeln bzw. unten treten. Irgendwann werde ich vielleicht auch so toll.

Oder das meine Kollegen so glücklich über ihren sinnvollen Zeitvertreib sind, das sie sich ebenso untereinander zerfleischen wie die hungrigen Wölfe es in einem langen Winter zu tun pflegen – ist ja auch kein Wunder, denn wer inklusive Fahrt seine 10-11h am Tag unterwegs ist, der hat nicht mehr viel vom Leben. Die Frau bumst während der Abwesenheit sicher entweder mit dem Chef, einem Arbeitskollegen – sofern sie ebenso der heiligen Verzückung der Lohnarbeit nachgeht - oder sogar einem dieser ungewaschen, arbeitsscheuen, HartzIV-Empfängern - was sein muss, muss sein. Die Kinder haben sicher auch kein Verhältnis mehr zu ihren „Wochenendvätern“, so diese sich auf Montage befinden oder genervt vom langen Arbeitstag einfach nur noch ihre verdammte Ruhe haben wollen. Diese alten Säcke. Aber wer braucht schon Familie, ich bin schliesslich jung und ungebunden.

Ich bin auch glücklich, liebes Tagebuch, denn wenn ich an all die Leute in der Welt denke, die für ein paar Cent am Tag und ohne jegliches sozialromantisches Beiwerk arbeiten gehen, dann muss ich schon sagen habe ich keine Probleme damit ihrem glänzenden Beispiel zu folgen - denn es scheint ja hervorragend zu funktionieren, vermehren sie sich doch ohne Probleme wie die Fliegen. Und zumeist haben die Leute da ein tolles Lächeln auf den Lippen – nicht so wie meine miesmuffligen Arbeitskollegen! Denen geht es doch noch viel zu gut, sonst hätten sie auch nicht so viel Zeit zum jammern...

Ach ja, ins Theater oder zu einem Konzert werde ich am Wochenende aus Prinzip nicht gehen, selbst wenn es finanziell möglich wäre, das weiß ich heute schon, obwohl erst Montag ist. Sicher wird die Woche wieder mordsmäßig anstrengend und ich werde mich dann doch lieber mal richtig ausruhen. Sollen diese Kulturaffen doch von Luft und Liebe leben – Arbeit kann man das doch wohl sowieso nicht nennen.

So, es ist spät und morgen klingelt um 10 vor 5 der Wecker. Bis morgen, liebes Tagebuch.