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  #201  
Alt 13.08.2009, 01:17
redpirate37 redpirate37 ist offline
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*
Alles grundsätzlich in Frage zu stellen ist genauso eine
ideologische Verbohrtheit wie grundsätzlich alles zu glauben.
Und die Quantentheorie sollte man für Ausflüge in die Welt des
Surrealen besser nicht bemühen. Diese ist keineswegs ein Vehikel
für Phantasten, sondern eine mathematisch saubere Theorie, die
präzise Vorhersagen im Mikrokosmos ermöglicht.
http://homepages.physik.uni-muenchen.de/~milq/ <klick mich wers etwas genauer wissen will.

Ich hebe einen Stein auf und lasse ihn los. Er fällt auf den Boden.
Warum ?
Weil ihn die Gravitation mit einer bestimmten Kraft anzieht ?
Falsch sagt jemand, zwar ist das gewöhnlich so, aber bei diesem
Stein ist es der Geist von Albert Einstein, der ihn zu Boden zieht.

Beweise das Gegenteil mit 100%-iger mathematischer Rigorosität.
Man wird schnell erkennen, daß das unmöglich ist. Ausschlussbeweise
sind zwar in der Mathematik möglich, nicht aber in der physikalischen Realität.

Wenn von zwei Möglichkeiten die eine eine Wahrscheinlichkeit
von 99% hat
und die andere eine von 1%, dann ist es eben nicht gerechtfertigt, beides unterschiedslos als gleich zu setzen und zu behaupten, daß wir ja eigentlich gar nichts wissen.

Denn solche vermeintlichen Kritiker oder Infokrieger beteiligen sich
dann daran die mühsam gegen die Religionen erkämpften Jahrhunderte
der Aufklärung zunichte zu machen.

Denn mit Sicherheit lässt sich auch nicht beweisen, daß die Kuh
beim Bauern X durch den dreckigen Stall krank wurde und nicht durch
den bösen Blick der Nachbarin.
Also theoretisch kanns auch die Nachbarin gewesen sein, mit allen qualmenden, überhitzenden Konsequenzen für sie.

Duales Denken ist, wenn der Zustand, den der Denkende annehmen kann, nur 2 Möglichkeiten kennt. Ja oder Nein. 0 oder 1. An oder Aus. Kapitalismus oder Sozialismus. Klugheit und Dummheit. Reich oder arm. Tag oder Nacht. Leben oder Tod. Schwarz oder Weiss.

Dabei weiß jedes Kind, daß mit ausreichend Phantasie immer weitere Möglichkeiten auffindbar sind.

Die Anschläge vom 11. September z. BSP waren eine Verschwörung, das steht für alle ohne Phantasie fest. Entweder sind sie Anhänger der Osama-bin-Ladin-wars-Theorie, dann sind sie Opfer der Mainstream-Presse oder sie hingen an den Lippen des Predigers der Eine-Gruppe-anderer-Verschwörer-wars-Verschwörungstheorie Mathias Bröckers, Alex Jones usw. und seiner Jünger.

Beweisbar ist keine der Theorien und mit zunehmender Nachrichtenmenge, die vor Gerüchten und Desinformation nur so strotzt, daß sie die Typisierung "Nachrichten" eigentlich gar nicht mehr tragen dürften wird das ganze undurchsichtiger.

Nachrichten sind strukturierte Information, nachprüfbar, heutzutage kann man aber nur von noch von völliger Abwesenheit von Struktur sprechen, Chaos und Propaganda regiert.

Wenn aber Chaos regiert, so regiert eine Welt, in der alles möglich ist,
denn das Chaos ist die auch Welt der Quantentheorie.
Und dort gelten eben andere Gesetze als die Propaganda Mainstream-Logik.

Dort ist es ein Beobachter, der auch das Unwahrscheinliche wahrscheinlich macht, einfach indem er durch das was er beobachtet bestimmt, in welchem Zustand das Beobachtete ihm erscheint.

Es ist einfach nur eine Frage von Wahrscheinlichkeiten, ob eine Struktur, Quelle, die man diesem Chaos entnimmt dem Beobachter, also Dir, dem Leser, als "passend" erscheint oder eben nicht.

Nicht die Realität bestimmt also nur wie etwas ist, sondern du und dein Gehirn, indem du entscheidest, wie der Tag im (kollektiven?) Gedächtnis
und damit der Geschichtsschreibung stehen bleibt. Der Wille, etwas zu glauben, sich daran erinnern zu wollen oder das Glauben und Erinnern bleiben zu lassen ist also nach dieser Weltsicht, was die Realität bestimmt. Wahr oder unwahr?

George W. Bush und seine Konsorten, das schließt jetzige europäische Entscheidungsträger mit ein, sagen, Osama wars!
Unsere gemeinsame Realität wird bestimmt durch ihren Glauben, indem sie Kriege vom Zaun brechen, Menschen die niemand vorher kannte erschießen, foltern und wegsperren oder nach Zensur schreien - einfach mit dem 11. September als eine Art "Cosmic Trigger".
Und gleichzeitig haben sie sich dadurch verraten und enttarnt!

Der 11. September 2001 war für diese Entwicklungen globaler Auslöser.
Da sie eine Macht besaßen, die wir ihnen ohne Gegenwehr gegeben hatten.
Dabei können USA & Co. niemandem beweisen, daß dort wirklich Attentäter, die von Osama oder wem auch immer beauftragt waren, in die entsprechenden Gebäude steuerten.

Aber weil sie es sagen formt sich die Realität entsprechend.
Woher weißt Du, lieber Leser, daß die, die es gewesen sein sollen,
wirklich als Attentäter in den Maschinen saßen und nicht als Marionetten? Schließlich gab es ihre Namen auf den zuerst veröffentlichten Passagierlisten gar nicht.

Wir wissen immer nur, was man uns erzählt hat. Das fing schon mit dem ersten Schrifttafeln an.
Was man erzählt bekommt ist aber nie zwangsläufig das, was auch wirklich passiert ist.
Aber wenn alle dasselbe erzählen bleibt eben zum Schluß doch genau das hängen, wird Glaube und damit Realität, aber nicht unumkehrbar.

Niemand kann heute beweisen daß ausnahmslos alle uns an der Nase herumführen. Man kann nur Widersprüche ausgraben und zeigen:
So, wie man uns das weismachen will, ist es nicht.
Aber wie es genau ist, kann niemand sagen und wird vorerst nie jemand sagen können.

Der bislang unbeachtete Verdächtige ist der Zufall.
Es ist genauso wenig beweisbar, daß es Zufall war, daß am gleichen Tag 4 Passagiermaschinen zufällig abstürzen, davon 2 ins - quasi -selbe Gebäude. Doch kann jemand das Gegenteil beweisen?

Es ist extrem unwahrscheinlich, daß es Zufall war, der diesen Tag so gestaltete, wie er ablief, aber im Grundprinzip ist es möglich.
Und ist nicht Charakter des Zufalls, daß eben das Unwahrscheinliche passiert?

Da auch der Zufall ein Produkt der Quantenwelt ist ließe sich so das Chaos, welches der 11. September hinterlassen hat, erklären.
Obwohl vielleicht niemand etwas dafür kann, daß der 11. September der 11. September wurde, bringen sich die Menschen gegenseitig in Kriegen um verängstigen sich selbst und andere, entziehen sich ihre Freiheiten, ihre Meinungen und alles wegen dieses Tages und ein paar Schrifttafeln...

Die Quantentheorie führt, wenn man sie mit einem Schuß Philosophie und Phantasie mischt, (das muss jetzt extra hervorgehoben werden! )
wohl zu dem Schluß, daß der menschliche Geist die Realität beeinflussen könnte.

Nur einmal angenommen – wer jetzt schon genervter Leser ist sollten sich fragen, ob die Phantasie wirklich schon so totgetreten ist - also nur einmal angenommen, dieser Zusammenhang bestünde, so stellt sich wieder die Frage nach Ursache und Wirkung:
Haben die Ereignisse des 11. September und die davor das globale Bewußtsein verändert, woraufhin der Zufall beeinflußt wurde, oder könnte das Bewußtsein und Wissen gar den Zufall derart beeinflußt haben, daß Ereignisse sich eben erst deshalb ereignen konnten?

Meiner einer hat ja, wie man mir immer zu Recht nachsagt, vom Nichts eine blasse Ahnung.
Denken bestimmt die Realität mit. Wir sind Künstler, die Chaos Struktur geben, wir sind es, die sich dafür entscheiden, wie der "Zufall" ausfällt; wie also Chaos Struktur bekommt.
(wink an die Mods)

Wir wären es entsprechend auch, die sich dafür entscheiden können, dem Krieg gegen den Terror, der bekanntlich noch mehr Terror hervorbringt zu beenden. Wir könnten den Überwachungsstaat auflösen, der ja nur dazu führt, daß die in ihrer Freiheit bedrohten Menschen sich mit Gewalt am Ende gegen den Überwacher wehren, was wiederum den Überwachungsstaat stärker macht.

Wir sind es letztendlich wirklich, die diese Dinge rückgängig machen können, denn unsere Politiker führen sie schließlich in unseren Namen und letztlich nicht mit unserer Legitimierung aus, ob wir wählen gehen oder nicht?
Wenn wir einfach sagen, der Zufall hat uns geschaffen betrachtet man das Ereignisse nämlich global.

Sie haben uns gegen uns selbst verschworen.
Wir haben korrupten Politikern, Bänkern, Geheimdiensten, Industriebossen, Religionsführern und verrückten Terroristen die Macht überlassen und die tun mit uns, was sie wollen, hirnlos und roboterhaft reaktionär.
Was haben wir zu verlieren, wenn wir alles nur als unglücklichen Unfall betrachten, dessen Mutter das Chaos und dessen Vater der Zufall war?


Gruss
redpirate37
*(frei überarbeiteter Text aus einem gelöschten Teil des ARD Tagesschau Forums )
__________________
Je kleiner die Bürger, desto größer das Imperium.
Stanislaw Jerzy Lec, Neue unfrisierte Gedanken
http://www.youtube.com/user/redpirate37
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  #202  
Alt 13.08.2009, 12:33
Trierer Trierer ist offline
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Zitat:
Zitat von Xperte Beitrag anzeigen
Hi!

Wenn Ihr mehr über unseren "freien" Willen wissen wollt, dann kann ich euch nur das Buch "Auf ein Wort" empfehlen. Man kann es auch im Internet lesen und runterladen unter www.zurwahrheit.de!

MfG

Dem kann ich nur zustimmen!!!!
Ich habe das Buch bereits 2mal durchgelesen. Für mich das genialste Buch das ich je gelesen habe, es passt einfach alles, und man kann alles logisch nachvollziehen und auch nachprüfen.

Hier mal eine lesenswerte Rezension von Alexander Ogilvie zu dem Buch: Auf ein Wort von Rudi Berner auf Amazon:
---------------------------------------------------------------------
"Nachdem ich das hervorragende Buch "Unterwegs in die nächste Dimension" von Clemens Kuby gelesen hatte, wodurch mein Weltbild bereits eine drastische Änderung erfuhr, stieß ich, innerlich fragend nach mehr, "zufällig" auf dieses GENIALE Buch! Ich las es in einem Rutsch durch, konnte es kaum aus den Händen legen. Zwar war ich zunächst durchaus skeptisch, denn ich würde mich nicht als leichtgläubig bezeichnen, aber mit der Zeit wich meine Skepsis immer mehr. Viele Dinge bestätigten meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen, anderes war für mich absolut neu und heftig!!!
Zum Glück gibt es dieses Buch als kostenloses E-Book zum Download, damit wird den Kritikern viel Wind aus den Segeln genommen ("Der will ja nur den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen"). Rudi Berner schreibt aus voller Überzeugung, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.
Die meisten seiner Behauptungen werden für viele Menschen schwer bis gar nicht akzeptierbar sein. Der Grund hierfür ist meines Erachtens die Angst vor dem Unbekannten und die falsche Scham, sich selbst "ein Leben lang" "geirrt" zu haben. Beides ist überflüssig und nimmt die Menschen gefangen, wie mir mittlerweile sehr klar geworden ist.
Ich möchte so weit gehen zu behaupten, dass alle Probleme unserer Welt gelöst wären, wenn alle Menschen dieses Buch gelesen und VERSTANDEN hätten.
Noch ein Hinweis an alle Kritiker: Je mehr ich recherchiere und ähnliche Literatur lese, desto mehr bestätigen sich die aussagen, die in diesem Buch zu finden sind. Zudem reicht ein EHRLICHER und KLARER Blick auf unsere Welt und die derzeitigen Geschehnisse, um Vieles bestätigt zu sehen.
Ob nun die finale Aussage des Buches stimmt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber es ist die GENIALSTE, SCHLÜSSIGSTE und absoluteste Theorie, die mir bisher untergekommen ist.
Das soll nicht bedeuten, dass ich jedem Punkt in dem Buch bedenkenlos zustimmen würde. Sicherlich wird Rudi Berner sich hier und da geirrt haben (das sagt er auch selber), aber darum geht es auch überhaupt nicht. Bei diesem gewaltigen Schritt, den er geht, wäre es schon sehr erstaunlich, wenn ihm kein einziger "Fehler" unterlaufen wäre. Was zählt, ist die Gesamtaussage, und diese ist wirklich das Positivste, was mir jemals begegnet ist!

Also: UNEINGESCHRÄNKTE Empfehlung!!! Ich würde zehn Sterne geben, wenn das ginge! Das Buch hat alles gesprengt, was ich mir vor dessen Lektüre zu finden hätte vorstellen können.

PS:
Ich bin im übrigen auch noch auf weitere Autoren mit ähnlicher Thematik gestoßen:
David Icke und Jan Udo Holey alias Jan van Helsing.
Ersteren lese ich gerade, letzteren werde ich noch lesen.
Des weiteren empfehle ich oben genanntes Buch von Clemens Kuby (dieses hat mir enorm geholfen, gewisse Dinge aus "Auf ein Wort" zu akzeptieren) und das Buch "Bleep" (zum Film "What the Bleep Do We (K)now?!", der leider recht oberflächlich bleibt). Zu letzterem findet man zwar auch viel Kritik, die zum Teil sicherlich berechtigt ist - dennoch ist es hervorragend geeignet, die eigenen Paradigmen zu überdenken!
Im Internet findet man im Übrigen zu allen im Buch abgehandelten Themen eine Fülle von aufklärenden Informationen. Wenn nur 10% von den Informationen stimmen, würde das schon reichen, die bestehenden Paradigmen und Dogmen aufzulösen... "
-------------------------------------------------------------

Wenn man dieses Buch gelesen und begriffen hat, dann ist es auch vollkommen logisch das wir keinen freien Willen haben können.

Hier noch ein paar interessante Links zu unserem angeblich "freien" Willen:

http://www.zeit.de/2008/17/Freier-Wille

http://www.sueddeutsche.de/wissen/668/317542/text/

...und noch was, versucht doch mal aus eurem "freien" Willen heraus einige Sekunden lang an nichts zu denken, viel Spaß

--------
Wir tun nicht was wir wollen, wir wollen was wir tun!

Geändert von Trierer (13.08.2009 um 12:36 Uhr)
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  #203  
Alt 05.09.2009, 04:02
santi santi ist offline
Erfahrener Benutzer
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Beiträge: 146
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Zitat:
Zitat von aristo Beitrag anzeigen
In diesm Thread ist der Fall gemeint, dass Dein Gehirn schon
die Entscheidung gefällt hat, bevor Dir dies bewuß ist.

Das bedeutet, Du fällst bewußt eine Entscheidung, (glaubst Du),
dabei ist sie schon in Deinen grauen Zellen gefallen.

Dazu später mehr.
das hab ich mich oft selber schon gefragt aber,
da kann man sich gleich fragen, kommt das Bewusstsein VOR dem Verstand? oder kommt zuerst der Verstand und dann das Bewusstsein?
weil um zu entscheiden muss man sich mal bewusst werden?
oder entscheidet man sich und wird sich erst dann bewusst wie du sagst?
sind wir marionetten an einem dna-strang ?

Es ist überhaupt nichts sicher ausser das wir ein Bewusstsein haben.
Es könnte auch alles nur ein Traum,Illusion,Matrix sein.
Und damit die Sachen denen wir uns bewusst sind/werden zu erklären,oder hinterfragen gibt es Religionen,Theorien,Philosophie,Wissenschaft usw..
aber da sagt auch jeder was anderes, also bleibt zum schluss wieder nur ein schluss übrig : wir haben ein bewusstsein! und mehr wissen wir nicht.
(meine meinung)
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  #204  
Alt 09.09.2009, 22:58
aristo aristo ist offline
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Menschen im Schwarm verhalten sich wie Fische

Computersimulationen durch realen Versuch bestätigt: Es bedarf nur fünf Personen, um hundert zu lenken

Berlin - Fische und Menschen haben, was ihr Verhalten betrifft, mehr gemeinsam als man vermuten mag. Treten beide Spezies in Schwärmen auf, so benehmen sich beide nach ganz ähnlichen Gesetzmäßigkeiten. Jens Krause vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei berichtet in der Zeitschrift Philosophical Transactions of the Royal Society B wie eine größere Menschenmenge von nur wenigen Individuen in ihrer Bewegung wesentlich beeinflusst werden kann. "Es ist eine Illusion zu glauben, dass der Mensch sein Verhalten nur aufgrund von Informationen aus Wörtern oder Gesten anderer ausrichtet. Oft kopieren wir das Verhalten anderer, sei es bewusst oder unbewusst", so der Berliner Wissenschafter.

Es braucht bloß fünf bis zehn Prozent der Individuen einer Gruppe, um diese in eine bestimmte Richtung zu lenken. Was zuvor in Computersimulationen getestet wurde, bestätigte ein Experiment, das Krause bereits vor zwei Jahren mit Unterstützung eines Fernsehsenders durchführte und dessen Auswertung nun vorliegt. Über 200 Menschen wurden damals angeleitet, in normaler Geschwindigkeit durch eine Halle zu gehen und dabei in der Gruppe zu bleiben.

Verteilung maßgeblich

Ohne dass dies die anderen wussten, hatte man zuvor zehn Menschen angewiesen, einen bestimmten Punkt anzusteuern. Das reichte tatsächlich aus, um die gesamte Menge dorthin zu lotsen. "Wir erkannten dabei, dass die Verteilung eine Rolle spielt. Sind die informierten Personen gleichmäßig verteilt, erhöhen sie damit die Kontaktfläche und können die Gruppe relativ gut steuern. Persönliche Führungseigenschaften spielen hingegen kaum eine Rolle", so Krause.

Nutzen kann dieses Wissen überall dort bringen, wo sich Menschen in größeren Gruppen bewegen. Weitere Experimenten zeigten etwa, dass zur schnellen Evakuierung von Gebäuden und Plätzen informierte Personen die Menge dann am besten leiten können, wenn sie sich an deren Mitte oder Rand befinden. "Die Polizei berichtete als Reaktion auf das Fernsehexperiment, dass die Ergebnisse für die Kontrolle von Demonstrationen von Nutzen sein können. Der Prozentsatz von ursprünglich gewaltbereiten Demonstranten ist oft nur sehr klein, doch andere kopieren ihr Verhalten. Identifiziert man die kleine Gruppe, kann dadurch der Übersprung des Verhaltens viel eher verhindert werden", berichtet Krause.

Relevanz hat das Schwarmverhalten weiters in der Architektur, wenn etwa Fußballstadien oder U-Bahn-Stationen geplant werden. Schließlich glauben sogar Historiker, aufgrund der Erkenntnisse den Verlauf von längst vergangenen Schlachten besser rekonstruieren zu können.

Kopieren von Verhalten als Erfolgsstrategie

Doch auch im Alltag könne man laut Krause diesen Schwarmeffekt überall beobachten, wo sich Menschen in Mengen aufhalten. "Ohne dass Worte nötig wären, leiten wir etwa bei Großveranstaltungen vom Verhalten der anderen ab, wohin wir uns bewegen, ob es schon Zeit zum Einfinden ist oder ob eine Mahlzeit angesagt ist. Oder wer mit anderen Personen im Aufzug fährt, steigt häufig unbewusst mit ihnen aus, obwohl er noch nicht angekommen ist." Da sich das Kopieren des Verhaltens anderer meist als Erfolgsstrategie gezeigt habe, erfolge meist zuerst die Reaktion auf andere und dann erst die Reflexion dieses Verhaltens. "Das Kopieren ist seit langem ein wichtiger Informationsfluss und kann bei vielen Wirbeltieren beobachtet werden."

Der Ausgangspunkt für diese Beobachtung stammt aus dem Tierreich. Fische flitzen blitzschnell durch das Wasser und ändern schlagartig ihre Richtung, ohne dabei zusammenzustoßen. Was das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann, offenbaren erst Hochgeschwindigkeitskameras. Der Richtungswechsel erfolgt nicht gleichzeitig, sondern einige wenige Fische beginnen und die anderen folgen in extrem kurzen Zeitabstand. "Auch hier spielen Zahlenverhältnisse eine Rolle", erklärt der Berliner Wissenschaftler.

Hier weiterlesen:
__________________
Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.

Bertolt Brecht
_________________________________________
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es gemacht.

Hilbert Meyer

No Merkel - No Panic "Kein Rechtsanspruch auf Demokratie für alle Ewigkeit" Angela Merkel

No Party - No Panic "Kein Rechtsanspruch auf Parteiendiktatur für alle Ewigkeit" aristo
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