Haben Hilfsorganisationen überhaupt einen Nutzen? - Nachrichten Forum

Geissbock · #1 07.12.2008, 12:49

Hallo zusammen,

ich habe mich schon öfter gefragt, ob diese Versprechen wie "1 Euro rettet ein Kind in Afrika" o.ä. überhaupt funktionieren.
Wenn die Welt-Elite wirklich alles kontrolliert und Entwicklungsländer ausbeutet, dann müsste es doch entweder so sein, dass das gespendete Geld nie ankommt oder dass es seinen Sinn am Ende verfehlt (als Beispiel fällt mir dazu das Krankenhaus ein, das am Schluss des Film "The Great Global Warming Swindle" gezeigt wird - es wird mit Solarzellen betrieben und hat so niemals genug Energie, um gleichzeitig Kühlschrank und Glühbirne zu versorgen, d.h. entweder ist es dunkel oder die Blutkonserven können nicht gekühlt werden).
Was meint ihr dazu?

Gruß
Geissbock

sanguis · #2 07.12.2008, 16:03

Salve Geissbock,
nach meiner Auffassung sind diese Spenden zwar sehr lobenswert und nett und schön aber die Verwaltung frisst Geld und das nicht wenig.
Die Menschen die solcherleich Organisationen (welche nun auch immer) leiten werden das bestimmt nicht ganz unendgeltlich machen.
Zudem kommt noch, dass besonders gespendete Güter oft von Räubern geklaut oder viel zu schnell alle sind, um alle zu vebrsorgen.

Das ist ein Problem in dem Denken der Europäer. Wir können vielen einfach unseren Lebensstil nicht aufdrängen. In manchen Regionen funktioniert das einfach nicht (siehe die europ. gebauten Häuser in der Nähe des Äquators mit ihren Klimaanlage, die auch nichts mehr nützen).

Wenn man immer von zich millionen Spenden für Afrika oder sonstwo hört, frage ich mich immer, ob es vielleicht nicht besser wäre, diese Spenden in heimatlichen Gefilden einzuweben, sodass z.B. Harz IV-Empfänger (ich rede nicht von den Schmarotzern, sondern von denen, die es wirklich nicht leicht haben; ich kenne solche!!!) unterstützt werden, mal ins Kino gehen können oder ihrer Tochter hübsche Klamotten kaufen können!

Es gibt bei uns an der Schule jedes Jahr einen sozialen Tag, dessen Spenden irgendwo nach Kenia gehen. Ich habe da einmal mitgemacht aber habe dann den Sinn dahinter verloren.
Nichts gegen schwarze, weiße, gelbe oder rote Menschen aber der Kontinent Afrika wurde durch unsere Technologie aus seiner natürlichen Entwicklung gerissen. Die sind jetzt praktisch im Mittelalter mit ihrem Denken und Sichtweisen (die Meisten; nicht alle).
Nun stellt euch vor, wir hätten im Zeitalter der Hexenverbrennung Zugang zum Rest der Welt gehabt, wie wir ihn nun haben. Wen oder was hätte Europa/die Kirche/Werauchimmer dann noch mit verbrannt?

Aber spendet ruhig, um euer von den Nachrichten (seien sie auch noch so falsch) blutendes Herz zu stillen und um eure gute Tat für dieses Jahr getan zu haben; spendet ruhig, damit sich Rhuanda und Uganda weiter blutigste Kämpfe widmen können, damit sie sich gegenseitig aufspießen und verkrüpeln, damit wir Europäer (auch die USAler), damit unsere Wirtschafts- und Politikbosse sie weiter ausschlachte können, ohne, dass sie sich darüber Gedanken machen. Tut es. Ich tus nicht!

dunkle Grüße,
Ich

Edit: Liege ich falsch? Kann mir wer neue Denkansätze geben? Ich bin gerne für alles offen!

Cowboy70 · #3 08.12.2008, 22:08

Es kommt immer auf die Organisation an.
Nur die wenigsten Verbände verbrauchen weniger als 10% der Spenden an Verwaltungsaufwand.

Bei vielen bereichern sich die Funktionäre, Geschäftsführer, Manager und der Vorstand.

Viele Organisationen sammeln und haben dann keinen Plan wie und für was das Geld oder die Sachspenden verwendet werden sollen.

Deshalb spende ich nur an Organisationen, die absolut Transparent sind und einen klaren Plan vorlegen können, der plausibel vorgelegt werden kann.

Man könnte zwar solche Organisationen nur von Ehrenamtlichen am Leben erhalten. Nur dann herrscht das Chaos.
Deshalb wird es bei guten Organisationen niemals ohne vernünftige Mitarbeiter und Angestellten gehen.
Diese bekommen meist ein Gehalt, der geringer ist als Kollegen in der freien Wirtschaft.

cowboy70

Cowboy70 · #4 08.12.2008, 22:16

sanguis@

Im Prinzip hast du recht. Es ist das was ich geschrieben habe.

Nur sehr wenige Organisationen haben ein Schema und einen gutdurchdachten Plan.

Es hilft nicht einfach Güter oder Gelder in ein Land zu werfen.
Was besonders fehlt ist BILDUNG!!!!!
Und das WISSEN in die TAT umzusetzen.
Oder AUFKLÄRUNG. Sei es Bebauung von Pflanzen oder sonstiges oder in sexueller Hinsicht. Wenn junge Frauen und Mädchen nur durch Prostition ihr Brot verdienen.
Genau da muss man die Wurzel packen.
Eine berufliche Ausbildung solchen Menschen ermöglichen.
Damit ist den Menschen mehr geholfen als ihnen Almosen zu geben.
Dadurch greit man auch nicht in ihre Kultur ein.
Sie werden in solchen Breufen ausgebildet, die dort üblich sind und deren Struktur angepaßt ist.

Das wichtigste ist, solchen Menschen ein Selbstwertgefühl zu geben.
Mittlerweile gibt es auch in Deutschland Organisationen, die Kindern von Hart4-Empfängern ein würdigeres Leben zu bieten.
ZB: Kinobesuche, neue Mantel für den Winter oder neue Schuhe zu Weihnachten.
Noch geht das. Solange Kinder Sachspenden entgegen nehmen dürfen.
Bei den Erwachsenen werden Sachspenden schon an H4 angerechnet und am Montasende abgezogen.

H4 ist aber ein anderes Thema!

cowboy70