Die Rechtschreibreform
Eine der unsinnigsten Reformen macht den
Grundschülern, aber nicht nur diesen, das
Leben schwer.
Erika Ciesla hat dies in einem lesenswerten
Artikel mal zusammengefasst.
Im Februar des Jahres 2006 tagte abermals der Rat für deutsche
Rechtschreibung, ansässig beim IDS hier zu Mannheim und
bescherte uns schon wieder eine neue Version der sogenannten
neuen deutschen Rechtschreibung. Es ist die Korrektur der
Korrektur von der Korrektur einer Korrektur zur Korrektur, will
heißen, einschließlich der Urfassung dieser Reform von 1996
ist das jetzt schon die sechste Version dieser Rechtschreibreform,
Und wenn ich mir das gegenwärtige Ergebnis so angucke,
dann kann das noch nicht die letzte gewesen sein.
Wie bei den fünf vorherigen Korrekturen, so fällt es auch diesmal
wieder auf, daß Schreibweisen der zuvor ach so geschmähten
alten Rechtschreibung entweder vollständig rehabilitiert, oder
zumindest als Option wieder zugelassen worden sind (nach dem
Irrtum folgt die Beliebigkeit). So soll nun die direkte Anrede Du und
Sie, et cetera, wieder großgeschrieben werden. Sinnraubende
Trennungen wie Tee– nager, Kont– rolle und (der Brüller!) Urin– stinkt
sind nicht mehr zulässig, nachdem sie zuvor noch genau so
ausdrücklich verlangt wurden. Auch dürfen jetzt nach einer
Trennung keine verwaisten Einzelbuchstaben mehr übrigbleiben.
Alles in allem also Regeln die bis 1996 noch selbstverständlich
waren, bei denen man sich nun fragt, warum man die überhaupt
abschaffen mußte? Wird hier etwa auf dem Buckel unserer
Schüler wirr herumexperimentiert?
Aber das dümmste Argument für die Rechtschreibreform, das ich jemals hörte,
kommt noch. Die Reformisten sagen, die Rechtschreibung sei seit nunmehr
hundert Jahren nicht mehr reformiert worden, es sei nun einfach an der Zeit,
daß man da mal was tut.
Oh Gott, wie dumm muß ein Mensch nur sein, um so einen Unsinn zu verzapfen!?
Man reformiert doch nicht wild drauflos, nur weil irgend eine Uhr abgelaufen
ist, sondern nur, wenn es einen Bedarf dafür gibt. Den gab es aber nicht!
Niemand hat jemals darum gebeten, aufwendig mit ä schreiben zu dürfen
und die allein stehende Dame freut sich sehr darüber, daß sie sich wieder
zu uns setzen und statt dessen doch lieber wieder unverheiratet, also
alleinstehend sein darf. Wenn das ein Argument gewesen sein soll, dann
müssen wir ganz dringend das Rad reformieren! Dessen runde Form ist
nämlich nicht nur seit hundert, sondern seit vielen tausend Jahren schon
unverändert, dann wird es nämlich allerhöchste Zeit, daß wir endlich
viereckige Räder kriegen!
Hier weiterlesen:
Diese Reform war so notwendig wie ein Loch im Kopf.
Aber scheinbar ging irgendjemandem die Beschäftigung aus
und hatte eine zündende Idee.
Unser Land wird kaputt reformiet. Die Folgen werden schon bald
für alle sichtbar werden. Auch für die, die jetzt noch in ihrer
Luftblase leben.