nur ein paar punkte (anbei funktionieren in diesem forum augenscheinlich keine wikipedia-links):
Zitat:
Die Herren jeden Geldes sind heute die Zentralbanken.
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nicht ganz korrekt. sie sind meist nur der lender of last resort.
wer sind denn die profiteure hinter den zentralbanken? in den usa die eigner der geschäftsbanken, die anteile am federal reserve system halten, ok. und in europa?
es gibt da auch noch eine bank der zentralbanken, die BIS (
http://de.wikipedia.org/wiki/Bank_fü...lungsausgleich )
Zitat:
Durch den Zins muss diese Schuld immer weiter wachsen.
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die aufgestellte these, dass durch die kreditzinsen die geldmenge
wachsen muss, ist nicht korrekt. es genügen auch folgekredite in
gleicher höhe, um die zinsen dauerhaft zu bedienen.
die sparguthaben und guthabenzinsen sind das eigentliche problem, deren ursache sich natürlich aus dem geldschöpfungsmonopol der zentralbanken ableiten läßt. das kommt in deinem text leider nicht zum ausdruck.
Zitat:
In dem Augenblick, in dem die Masse sich des
inneren Wertes des Geldes bewusst wird,
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was bitte ist der
innere wert des geldes?
Zitat:
Banken verleihen Gelder x-fach aus,
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das ist falsch. zentralbanken verleihen gegen gewisse sicherheiten einmalig zentralbankgeld. geschäftsbanken hingegen verleihen geld
ansprüche gegen sich selbst. ansprüche gegen sich selbst darf übrigens jedes unternehmen schöpfen
Zitat:
Mehr Geld „drucken“ (=mehr Schulden) ist ein Treppenwitz der Geschichte.
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mehr geld
leihen, nicht drucken! drucken kommt erst
möglicherweise nach dem leihen.
Zitat:
Und die Zentralbänker (oder die Macher hinter den Zentralbänkern), obwohl angetreten, so etwas unmöglich werden zu lassen, haben das System niemals reformiert,
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natürlich nur reformen zu ihren gunsten, bspw. bretton woods.
ansonsten ein guter einstieg, als filmempfehlung würde ich allerdings zu nicolas vortrag raten (
"warum die bankenkrise eine krise der geldordnung ist") und vielleicht auch eine zusätzliche seite für den eigentlichen systemfehler opfern:
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Systemfehler:
1. Heutiges Zentralbankgeld beinhaltet immer eine
Tilgungsschuld, da es nur und ausschließlich durch Kredit entsteht (Debitismus eben). Einzige Ausnahmen sind der Verkauf von Devisen und die Erstausstattung nach einer Währungsreform. (Quelle: Otmar Issing, Einführung in die Geldtheorie, S. 5
Die Folge: Ständiges Entziehen vom umlaufenden Zahlungsmittel aus dem Kreislauf
=> wirkt deflationär.
2. Heutiges Zentralbankgeld beinhaltet also beim Einkaufen oder Investieren eine
Leistungsschuld (Deckung des eigentlichen Einkaufs) zusätzlich zur bereits vorhandenen Tilgungsschuld.
3. Heutiges Zentralbankgeld wird bei Wandlung in Giralgeld (Bargeld aufs Girokonto, Problem des Fractional Reserve Bankings usw.) immer > 0% verzinst. D.h. die Sparguthaben wachsen permanent und kontinuierlich an. Werden die Zinsen zur weiteren Verzinsung auf dem Konto gelassen, so entsteht der Zinseszinseffekt und die
Exponentialfunktion tritt ein.
4. Durch die Exponentialfunktion wird Guthaben ständig nach oben umverteilt.
=> Akkumulationseffekt.
5. Da heutiges Geld Kreditgeld ist und die Sparguthaben kontinuierlich wachsen und exponentiell wachsen können, müssen immer neue Kredite vergeben werden. Und zwar in der Höhe der Sparguthaben plus Guthabenverzinsung. Das wirkt der deflationären Wirkung entgegen:
=> also inflationär.
6. Damit neue und höhere Kredit aufgenommen werden, bedarf es wachsender Bedürfnisse (BWL). D.h. im Endeffekt, dass die
Wirtschaft wachsen muss.
7. Das Wirtschaftswachstum läßt sich auf das Produktivitätswachstum herunterbrechen. Also entweder wird der
Output höher oder der Input weniger.
Beides wird letztlich nur durch den technischen Fortschritt ermöglicht, der zum Einen in einer endlichen Welt auch nur begrenzt wachsen kann und zum Anderen dafür sorgt, dass Prozessabläufe mit weniger menschlichem Aufwand betrieben werden müssen.
Folglich sinkt die Beschäftigungsrate bei gleichem Output oder der Output erhöht sich bei gleicher Beschäftigungsrate.
Und jetzt nochmal: Damit diese Form des steten Wirtschaftswachstums Bestand haben kann, darf niemals Marktsättigung eintreten. (Anderer Wortlaut von 6. zur nochmaligen Hervorhebung). Wie soll das funktionieren?
Fazit:
Wohlstand per Definition wird in diesem System also nie erreicht, da unsere Bedürfnisse immer steigen müssen, um zum Kreditnehmen anzuregen.
Ich muss also jeden Tag mehr essen wollen als am Vortag: und das ist Paradox.
Diesbezüglich wird die paradoxe Situation noch deutlicher, wenn man sich die Vermögensverteilung durch die Akkumulation betrachtet. So dürfte es sehr schwer sein, die Bedürfnisse eines Multimilliardärs (oder gar eines einfachen Millionärs) in Bezug auf realwirtschaftliche Produkte ständig zu erhöhen.
Im Gegenteil. In dieser Kategorie dürfte es vielmehr um eine nochmalige Erhöhung des Vermögens oder kurz: um Macht gehen als um materielle Dinge.
Und nun zu den Scheinlösungen, die sich auch direkt widersprechen:
Scheinlösung A: Wenn der Staat sich verschuldet, leidet die Wirtschaft.
Denn die Staatsverschuldung muss durch steuern zurückbezahlt werden. langfristig haben die Leute dann weniger Geld für Konsum und bei sinkenden Konsumausgaben leidet die Wirtschaft und Arbeitsplätze gehen verloren.
Scheinlösung B: Wenn der Staat sich nicht verschuldet, dann leidet die Wirtschaft.
Denn wenn die staatliche Nachfrage, die durch Staatsausgaben entsteht, wegfällt, dann kostet das Arbeitsplätze.
Hier sieht man ganz deutlich, dass die VWL eine auf falschen Modellen beruhende Irrlehre ist und keine Wissenschaft. Sie dient im Endeffekt lediglich zur Rechtfertigung des herrschenden Finanzsystems. So ist es bspw. auch kein Wunder, dass der Wirtschaftsnobelpreis kein Nobelpreis ist und von einer Reichsbank gespendet wird (
http://de.wikipedia.org/wiki/Preis_f...n_Alfred_Nobel ).