Squeezy, endlich hast Du mal ein einen Beitrag lesbar gestaltet.
Wir mußten sehr lange darauf warten.
Deshalb bekommst Du auch eine Antwort darauf.
Im heutigen Geldsystem wird sehr wohl gehortet.
Das liegt daran, daß die Banken niemals alle Einlagen als Darlehen ausreichen. Bei Egon W. Kreutzer (oder woanders) las ich, daß im Schnitt maximal 75% der Einlagen als Darlehen rausgehen.
Diese 75% müssen aber den vollen Guthabenzins plus die Bankmarge
erwirtschaften.
Wir sind uns doch hoffentlich darüber einig, daß die Bank nur verleihen kann, was sie vorher an Einlagen reinbekommen hat, oder ?
Fazit:
1. Es findet eine Hortung von c.a. 25% der Einlagen aufgrund banktechnischer Gegebenheiten statt.
2. Es findet eine Hortung bei Sichtguthaben durch die Kontoinhaber statt.
Manche sind sogar zu faul, nicht benötigte Beträge als Tagesgeld anzulegen. Firmen wiederum benötigen ständig Liquidität.
3. Es findet eine Hortung von Bargeld außerhalb der Banken statt.
Den prozentualen Anteil kennt wohl niemand.
Zitat:
dabei gibt es noch sehr viele andere wirksame Massnahmen
1) nur durch internationale Vereinbarungen und strikte Kontrolle des Finanzmarktes(Verbot von Spekulation mit Rohstoffen und bestimmten Derivaten etc).
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100%ige Zustimmung.
Der Ölpreis wurde durch Spekulanten von 40$ auf 130$ hochgepuscht. Das hat nichts mit Angebot und Nachfrage von Rohöl zu tun, sondern
mit dem Zocken von kapitalstarken Spekulanten.
Zitat:
2)Und an die Konzernstrukturen ,bzw Monopolstrukturen muss man ran.
bzw gerechte Besteuerung...
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100%ige Zustimmung.
Den Heuschrecken muß das Handwerk gelegt werden. SPD und Grüne haben den Heuschrecken die Tore geöffnet, welch ein Hohn.
Zitat:
3) 100 % Zinsbesteuerung ab einer gewissssen Höhe
und höhere Einkommensbesteuerung.
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Höhere Einkommensbesteuerung ja, auf die Zinsen können wir verzichten.
Zitat:
Also er stellt keinen schlüssigen Beweis her,dass wir nun die radikale Lösung, das Vollgeld brauchen mit 100 % Reserve...und Abschaffung der GB's..Vor allem geht er auf die Probleme und Konsequenzen nicht ein,die sich daraus ergeben..das hätte er als neutraler Wissenschaftler schon machen müssen..
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Vollgeld gibt der ZB die Kontrolle über die Geldmenge zurück.
Weshalb bist Du dagegen ?
Welche Probleme und Konsequenzen sollen sich daraus ergeben ?
Zitat:
Und der Hinweis auf eine reien Tauschwirtschaft,was er implizit andeutet, ist auch keine fortschrittliche Lösung und Antwort auf die heutigen Probleme
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Vergiss doch die Tauschwirtschaft, Du hast doch Dr. Paul C. Martin und Heinsohn gelesen. Der Debitismus erklärt die Wirtschaft hundertmal besser als die alten Zöpfe der Tauschwirtschafts-Theoretiker.
Zitat:
Dann deutet er auf den Hauptkonflikt hin..Schon wieder die angeblichen 30 % Zinsen im Preis,wobei er von Zinsakkumulationen redet,ohne zu erwähnen,dass die Zinsen pro Stück immer weniger werden,je mehr produziert wird
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Die Zinskritik ist Dein größtes Problem, Squeezy.
Weshalb nur ?
Lebst Du von Zinsen ?
Laß uns doch mal betrachten, woher es kommt, daß überall versteckte und offene Zinsen lauern:
1 Million Euro werden durch Kreditgewährung in die Welt geboren.
Ein Unternehmer kauft damit eine neue Maschine. Die Bank nimmt 6% Zins für den Kredit.
a) 6% auf 1 Mio = 60.000,-Euro Zins p.a.
------> der Maschinenbauer hat 1 Mio Euro eingenommen und legt diese erstmal auf ein Tagesgeldkonto für 5% Zins
b) 5% auf 1 Mio = 50.000,- Euro Zins p.a.
------> die Bank reicht auf Basis dieser Mio ein kurzfristiges Darlehen für 7% Zins aus
c) 7% auf 1 Mio = 70.000,-Euro Zins p.a., wovon je nach Laufzeit nur ein Teilbetrag anfällt, da die Bank aber sofort wieder das nächste Darlehen ausreicht, , geht das so weiter, bis der Maschinenbauer das Tagesgeld kündigt.
-------> der Maschinenbauer hat einen Aktienfond gefunden, der im Schnitt 13% p.a. bringt, kündigt das Tagesgeld und kauft Fondsanteile
d) 13 % auf 1 Mio = 130.000,-Euro Zins p.a.
-----> Der Aktienfond muß mehr als 13% verdienen, der Fonds-Manager kauft für die Mio Aktien, welche im Schnitt 18% p.a. abwerfen
e) 18% auf 1 Mio = 180.000,- Euro Ertrag (Dividenden + Gewinne aus Aktienhandel)
------> Der Aktienverkäufer hat 1 Mio Euro für seine Aktien bekommen und kauft dafür ein Rentenpapier, das zwar nur 4% p.a. bringt, aber sicher ist
f) 4% auf 1 Mio = 40.000,-Euro Zins p.a.
-----> Der Verkäufer des Rentenpapiers nimmt die Mio und kauft dafür ein Zinshaus, das ihm 5% p.a. an Ertrag bringt
g) 5% auf 1 Mio = 50.000,-Euro Zins p.a. (aus den Mieteinnahmen)
------> Der Verkäufer des Zinshauses kauft Aktienfonds, welche ihm im Schnitt 12% p.a. bringen
h) 12% auf 1 Mio = 120.000,- Euro Ertrag p.a.
Diese Kette hört erst dann auf, wenn jemand die Million Euro zur Tilgung eines Kredites benutzt. Erst dann verschwindet die Million aus der Welt und erzeugt keine zusätzlichen Zinsforderungen.
In diesem Beispiel hat 1 Mio Euro Kredit bereits 700.000,- Euro Zinsforderungen pro Jahr erzeugt.
Ich habe bei diesem Beispiel die Steuern außer Acht gelassen.
Doch was passiert denn mit den Steuern ?
Ein Teil geht zu den Banken als Zinszahlungen der öffentlichen Hand,
der Rest fließt in die Wirtschaft zurück, wo auf jeder Station Zinserträge erwirtschaftet werden müssen.
Fazit: Squeezy, Du liegst mit Deiner Kritik an der Zinskritik völlig daneben.
Zitat:
Die Gebrüder Aldi sind reich geworden ohne Schulden,so weit ich weiss
Aber wo sind denn in den Aldi Lebensmittel 30 % Zinsen drin?
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In den Aldi-Lebensmitteln sind auch Zinsen drin, aber das ist nicht der Punkt, Squeezy.
Die Aldi-Brüder legen ihre Milliarden nämlich umgehend zinsbringend an und darum geht es.
Wie diese Milliarden dann auf dem Weg durch die Welt überall neue Zinsforderungen erzeugen, habe ich gerade ausführlich beschrieben.