April 2007
Magazin: Medienriese Bertelsmann sucht Geldgeber für "Du bist Deutschland"
(dpa) Bei der geplanten Neuauflage der Imagekampagne "Du bist Deutschland" will sich Bertelsmann nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" aus seiner bisherigen Vorreiterrolle zurückziehen.
Der Medienkonzern, Ideengeber der Kampagne, möchte danach nicht mehr allein für die Organisationskosten aufkommen. Zwar hatten die 25 Medienpartner der Gütersloher beim letzten Mal Raum für TV-Spots und Anzeigen im Wert von rund 34 Millionen Euro unentgeltlich bereitgestellt. Doch die Anlaufkosten, etwa für die Produktion, von circa zwei Millionen Euro zahlte der Konzern allein.
Die neue Kampagne soll den Titel "Du bist Deutschland" behalten, diesmal jedoch nicht die nationale Laune heben, sondern die Deutschen für Kinder begeistern........
http://www.satundkabel.de/modules.ph...rder=0&thold=0
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Die Hintergründe einer Kampagne
Endlich scheint geklärt, woher die Macher der Du bist Deutschland-Kampagne ihre Inspiration hatten. Das Foto wurde 1935 in Ulm aufgenommen.
Quelle: Stadtarchiv Ludwigshafen (Hrsg): Ludwigshafen. Ein Jahrhundert in Bildern, Weinheim 1999, S. 105
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Hier wird erklärt, wo unsere kirchennahen Bertelsmann- und sonstige “Think-Tanks” und Hüter unserer Glaubenslehre abschreiben:
Zitat:
...Die Du-bist-Deutschland-Kampagnenparolen erinnern im Wortlaut an Goebbels geistige Mobilmachung.
Dazu Beispiele aus der Du-bist-Deutschland-Kampagne und einer Rede Joseph Goebbels vom 18.11.1934 zum 'Reichspressetag des Reichsverbandes der Deutschen Presse.'(aus Goebbels Reden 1932-45, Hrg.: Helmut Heiber 1971/72 Droste-Verlag)
Im Manifest der Du-bist-Deutschland-Kampagne steht zum Schluß: "Behandle Dein Land doch einfach wie einen guten Freund. Meckere nicht über ihn, sondern biete ihm Deine Hilfe an. Bringe die beste Leistung zu der Du fähig bist. ..."
Im Vergleich Propagandaminister Joseph Göbbels 1934. (s.o.): "Zukunftsträchtiges muß die Presse aufspüren, muß dafür ein offenes Ohr haben. Die Presse soll nicht kritikastern, sondern die Presse soll anregen, mithelfen.
Soll Ratschläge geben, soll der Regierung zur Seite treten und soll mit dem Volke reden in seiner Sprache ...."
Auf den Seiten von du-bist-Deutschland.de steht in großen Lettern unter Initiativen/Übersicht:
"Ganz Deutschland zieht an einem Strang"
Bei Goebbels hieß es:
"Presse ist heute nicht mehr der Feind, sondern die Presse ist der Mitarbeiter der Regierung. Presse und Regierung ziehen heute eigentlich an einem Strang. ... Hier ist eine große Kameradschaft im Werden; ..." Man übersetze 'Kameradschaft' mit 'Freundschaft' und landet wieder beim ersten Zitat der Du-bist Deutschland-Kampagne. Es lohnt sich die Rede Goebbels (und auch andere) mit Blick auf die heutige Medienkampagne zu lesen, also sie mit der Motivation, der Planung, Durchführung und den Appellen der Du-bist-Deutschland-Kampagne zu vergleichen. Goebbels wandte sich jedoch mit seiner Rede damals nur an die Presseleute, die Du-bist-Deutschland-Kampagne hat natürlich ein viel umfassenderes Zielpublikum. Und doch scheint es so, als hätten sich die Kampagnenmacher an Göbbels Ratschläge gehalten.
Zunächst mal konstatiert Goebbels, ähnlich den Kampagnenmachern, die ihre Medienspektakel ja nicht unmotiviert vom Stapel lassen, eine Krise:
Goebbels 1934 (s.o.): "Die akute Krise muß überwunden werden! Vor allem, weil diese akute geistige Krise sich mit einer akuten wirtschaftlichen Krise verband und nunmehr wirtschaftliche und geistige Krise im Bereich des deutschen Journalistenstandes eine gewisse Lähmung und Resignation hervorrief ....
Ich habe damals vor dieser Resignation gewarnt, habe versucht dem deutschen Journalismus Mut zu geben, ...."
Das wünschen sich wohl die Kampagnenmacher von ihren Adressaten:
"An die Stelle einer klagenden Resignation ist nun die mutige Selbsthilfe getreten, und zwar aus der Überzeugung heraus, daß niemand der Presse helfen kann, es sein denn, sie hülfe sich selbst." "Und hat damit auch ihre eigene Mission wieder erfüllt, - nämlich nicht, wenn Krisen kommen, dem Volk den Kopf noch schwerer zu machen, als er ohnehin schon ist, sondern in gefährlichen Situationen um so mehr die Pflicht zu empfinden, den Kopf aufzurichten und ihm Mut und Kraft und Selbstvertrauen zurückzugeben." Zitate von J. Goebbels 1934
Ist letzteres nicht auch Ziel der heutigen Medienkampagne, die auch eine Pressekampagne ist? " ... sondern maßgebend ist darüber hinaus auch, ob die Massen Tag für Tag mit diesem Mut infiziert werden." (Goebbels)
Der Bundesbürger wird mit der Du-bist-Deutschland-Kampagne bis heute absehbar 16 mal konfrontiert werden. "Jeder Deutsche wird durchschnittlich 16 Mal angesprochen." (telepolis)
Noch mal Goebbels 1934:
Da ist es Aufgabe der der geistigen Führer der Nation in der öffentlichen Meinung und in der Staatsführung, nun die Stimmung aufrechtzuerhalten und den Massen die Möglichkeit zu geben krisenhafte Momente zu überwinden und gerade in Krisen Disziplin zu bewahren: Und nicht: Um so größer die Krise um so größer die Kritik, - nicht diesen Stadtpunkt zu vertreten sondern umgekehrt zu handeln, nämlich: Je größer die Krise, desto größer die nationale Disziplin!" Die Du-bist-Deutschland-Kampagne scheint ja als echter Breitensport angelegt zu sein.
Selbst die Taktik, sie sich Goebbels zu eigen gemacht hat, nämlich "zum Volk aus Volk zu sprechen" scheint auch die Taktik der Du-bist-Deutschlandkampagne zu sein: Neben Prominenten (geistige Führer?) kommen auch so genannte Leute aus dem Volk in ihr zu Wort. Wir sollen unser Land wie einen Freund behandeln.
Goebbels schloss damals seine Rede: "Und deshalb glaube ich, daß ich vor Ihnen nicht besser schließen kann, als wenn ich auch an Sie noch einmal den Appell richte, aus treuen Herzen unserm Vaterland zu dienen, denn es hat ja keine anderen Freunde als uns. ... Wir können uns deshalb auf die Welt nicht verlassen, wir können uns nur auf uns selbst verlassen. Und deshalb müssen wir tapfer und mutig sein und dürfen niemals müde werden."
Goebbels geistige Mobilmachung war von einem Aufsatz Ernst Jüngers inspiriert. Er hieß: "Die totale Mobilmachung." Dieser Erweckungsessay vom Anfang der 30-iger Jahre endet mit dem Satz: "Die totale Mobilmachung ist eine Mobilmachung des Deutschen."
Grund und Ziel der umfangreichen Goebbels-Zitate oben waren nicht seine verbrecherischen Ansichten zu verbreiten oder gar die Medienmacher der Du-Bist Deutschland-Kampagne als Nationalsozialisten darzustellen. Es sollte lediglich auf mögliche Strukturähnlichkeiten von Göbbels Pressekonzeption (Gleichschaltung) und die Konzeption und Durchführung der Du-bist-Deutschland-Kampagne hingewiesen werden.......
http://www.de.indymedia.org/2005/11/133518.shtml