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Zitat von nutzer2330
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Zitat von Milan
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Zitat von nutzer2330
Also die reine Wahrheit kann von uns nicht wahrgenommen werden, sagst du!
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Keine Ahnung was du mit reiner Wahrheit meinst!
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Du sagst, dass objektive Wahrheit nicht wahrgenommen werden kann. Es muss aber ja irgendeine Wahrheit existieren. Die in der wir leben. Ob wir sie wahrnehmen oder nicht. Diese nenne ich reine Wahrheit.
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Aha, aber dir ist klar das eine absolut Wahrheit auch eindeutig sein muß denn am gleichen "Platz" kann keine zweite Wahrheit existieren.
Außerdem könntest du daran denken, das der Begriff "wahr-nehmen" dir schon den Hinweis gibt, das der Beobachter/Beschreiber einen aktiven Akt macht, wenn er meint etwas zu erkennen.
Und drittens glaube ich, das du
Wirklichkeit und nicht Wahrheit meinst!
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Zitat von nutzer2330
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Zitat von Milan
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Zitat von nutzer2330
Nun nimmst du aber auf Grund dieses Wissens an, welches ja nicht der reinen Wahrheit entsprugen ist, dass du aufgrund deiner subjektiven Wahrheit (Wahrnehmung) uns die reine, unumstößliche WAHRHEIT erzählen kannst, oder eben was unumstößlich FALSCH ist.
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Unfug ich behaupte nicht, das ich die Wahrheit sage, sondern ich behaupte, das unsere Beschreibungsmöglichkeiten, die auf unsere Wahrnehmungs- und Verarbeitungs-Möglichkeiten aufbauen nicht in der Lage sind, eine eindeutige objektiv (oder auch absolute) Wahrheit beschreiben können und das wir deshalb nicht einmal sagen können, ob es eine geben kann, ohne das wir sie beschreiben können.
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Jetzt hast du aber eine Behauptung aufstellst wie diese:
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Zitat von Milan
Genau wir können nur Werkzeuge erfinden die Lügen aufdecken und nicht mehr!
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Ich gehe mal davon aus, dass du mit 'wir' Wissenschaft, mit 'Werkzeuge' Mahte und mit 'Lügen' Religion meinst, odeR?
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Sehr gut das du fragst! Nein - 'wir' bedeutet die Menschen als biologisch kognitive Wesen, Werkzeuge sind neben unseren Wahr-Nehmungs-Organen auch die logischen Analyse-Instrumente der Sprache (Sprache im Sinne von Heiddeggers "Die Sprache spricht") und der Kommunikation zwischen den Beobachtern, die abhängig sind von ihrem konsensuellen Sprachraum, 'Lügen' beschränken sich nicht auf Religion (es sei denn, du empfindest einen Teil der Wissenschaft auch als Religion
).
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Zitat von nutzer2330
Du gehst also davon aus, dass du die Wahrheit niemals erkennen kannst, und gibst zugleich zu, dass du sie doch kennst??
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Nein - Ich plädiere dafür, das wir uns in Bescheidenheit üben. Wenn wir als Menschen einsehen, das wir nicht an eine eindeutige objektive Wahrheit herankommen, nicht einmal sagen können, ob es eine solche überhaupt geben kann, was hätte das für Folgen?
1. Niemand könnte die Wahrheit als Autorität mißbrauchen
2. Jeder wäre gezwungen sich ständig mit anderen in seiner Wahr-Nehmung rückzukoppeln.
3. Die vom Menschen gemachten Systeme dürften eine angemessene Größe nicht überschreiten, weil sie dann nicht mehr überschaubar und verantwortbar wären.
4. Jede hierarchische Machtpyramide verliert ihre Legitimation
5. Konkurrenz würde minimiert und durch Koopration und Ausgleich ersetzt
Das ist die Voraussetzung für den Wandel des Systems von Konkurrenz zu Kooperation. Und eine der Haupt-Thesen des Gesamt-Konzept der Milanstation (ein bischen Werbung sei mir gestattet)
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Zitat von nutzer2330
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Zitat von Milan
H. v. Förster sagt dazu "Wer sagt er spreche die Wahrheit lügt!"
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Zitat von nutzer2330
Wahrheit kann sehr wohl wahrgenommen werden. Aber man kann sie nicht in ein System X einbauen, welches eine Abstrakte Form der Wirklichkeit ist. Ein solches Vorhaben ist paradox!
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Smile
Professor K.Meyl sagt: "wo ein Wissenschaftler sagt es sei etwas Paradox, da vertuscht er einen Fehler in der Theorie!"
Und ich schließe mich dem an Laughing
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Ooch du! Ich bin doch kein Wissenschaftler...Ingenieur reicht völlig. Ich denke, du kannst darauf nicht antworten. Also bleibe ich bei der Aussage:
Wahrheit kann sehr wohl wahrgenommen werden. Aber man kann sie nicht in ein System X einbauen, welches eine Abstrakte Form der Wirklichkeit ist. Ein solches Vorhaben ist paradox!
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Sorry! Dachte du hättest mit dem Hinweis auf K.Meyl etwas mehr anfangen können. Nun gut!
Ich schrieb (wo weiß ich nicht mehr), das ich die Wissenschaft in zwei Teile aufteile. Erstens in theoretische Wissenschaft und 2. in praktische Wissenschaft.
Die theoretische Wissenschaft hat die Aufgabe so dicht wie möglich an eine potentiell mögliche eindeutige und objektiv Wahrheit heran zu kommen in dem Bewußtsein sie eh nicht erreichen zu können. Das hat die Wirkung, das wir möglichst saubere Werkzeuge und auch verschiedene Ansichten (im Sinne mehrerer vom Rahmen abhängiger) relativer Wahrheiten erhalten.
Die praktische Wissenschaft dürfte dir entgegenkommen als Ingenieur
, denn hier geht es darum die Naturphänomene zu beschreiben und auch Erklärungs-Modelle zu liefern z.B. für neu erfundene Maschinen, die nach herkömmlicher Wissenschaftsvorstellung nicht funktionieren dürften.
Die praktische Wissenschaft dient also dafür auch praktische Überlebenshilfen zu erhalten.
Das was du anscheinend bisher als Wahrheit annimmst sind zwei Formen der Wahrheit, die uns oft zu der Vermutung den Anlass geben es gäbe eine absolute Wahrheit.
1. die subjektive(Glaubens-) Wahrheit die aus einer inneren
Gewissheit begründet wird. (Hier müßte ergründet werden was ist Gewissheit?)
2. die relative(oder formale) Wahrheit, die nur aussagt, das die Aussage in einem Bezugsrahmen der formalen Logik entsprechend wahr ist.
Zitat:
Zitat von nutzer2330
Die Wissenschaft, mit ihrer Didaktik und Aussagelogik, hat sich selbst ein Bein gestellt. Sie kann nur solange etwas für WAHR erklären, solange die betreffene Aussage im Rahmen ihrer Prämissen bleibt. Eine mathematische Aussage wird im Zussamenhang ihrer Bedingungen genannt. Wissenschaft ist abstarkt. Abstarkter als die Bibel und die Erfahrungen von 95% der Erdbevölkerung.
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So sehe ich das ganz und gar nicht, aber das ist nur aus der Geschichte zu begreifen. Mit der Aufklärung wurde dem Individuum das Recht der Selbstbestimmung(souveränität) zugebilligt, weil gleichzeitig die wissenschaftlichen Bemühungen, die den Feudalismus autorisierende Macht der Religionen als Weltschaffer vom Sockel stürzten, in einem Rückkopplungsprozess der industriellen Revolution 1+2 immer stärkeren Einfluss auf die Bewußtseinsbildung der Massen nahm.
Diese Tendenz der Befreiung des Individuums von den Herrschaftsstrukturen ließ sich nicht einfach aufhalten. Deshalb ist dem Rotschildspruch besondere Bedeutung zuzumessen als der sinngemäß sagte
Gebt mir das Geld dann sind mir Gesetze gleichgültig. Diese Kampfansage gegenüber der Demokratie wurde nicht gehört! Sondern begleitet von den Theorien eines gewissen Pfarrers namens
Thomas Robert Malthus, dessen Theorien von Darwin auf die Biologie übertragen wurden und als wissenschaftlich bezeichnet nun die Grundlage der neuen Gesellschaftstheorien wurde. Evolutiontheorie und Materialismus, aber auch Kapitalismus erhielten hier ihre "naturwissenschaftliche" Grundlage geliefert, demnach also das Konkurrenz-Prinzip als allgemeines Prinzip gerechtfertigt.
Ich will damit deutlich machen, das aus dem Streit, der hier ja auch tobte, zwischen Religion und Wissenschaft, nur scheinbar die "Wissenschaft" als Sieger hervorgeht, weil sozusagen auf zwei Ebenen gehandelt wurde.
Die eine Ebene ist die "echte" Wissenschaft, die bestrebt war, die damals noch nicht falsifizierte Behauptung einer absoluten und erkennbaren Wahrheit (aus der Religions-Behauptung zwar übernommen aber nicht entschieden) verfolgt wurde und dazu führte, das letztlich die Frage negativ beantwortet wurde. Das ist Wissenschaft pur, also nicht sagen zu können, was dabei heraus kommt - Ergebniss offen!
Die zweite Ebene ist die der wissenschaftichen Rechtfertigung von Macht und da hättest du Recht, das dieser "Wissenschaft" durch die Erkenntnis, keine eindeutige objektive Wahrheit prinzipiell finden zu können, ein Bein gestellt wurde.
Um meiner Behauptung und Sichtweise weiteren Fundus zu geben könnte ich nun mit Rassen-Lehre, Unterdrückung bestimmter Technologien und so weiter eine Unmenge von Beispielen liefern, die zeigen, das bis auf den heutigen Tag diese Strategie durchgeführt wurde.
Wir sehen hier, das sowohl in der "Wissenschaft" und ich behaupte als auch im Glauben, die gleiche Spaltung von den Mächtigen inszeniert wurde.
Im spirituellen Bereich können wir leicht mit der begrifflichen Unterteilung in persönlichen Glaube und Religions-System eine Unterscheidung treffen. In der Wissenschaft ist das ein wenig schwieriger.
Oh man - schon wieder so ein Mega-Beitrag, aber deine Fragen sind so gut, da muß ich einfach....
Ein Dozent kommt in einen Raum indem ein Wirtschaftsfachmann, ein Philosoph, ein Mediziner und ein Pastor sitzen.
Der Dozent sagt "Hier ist ein Telefonbuch, bitte lernen sie das auswendig"
Der Wirtschaftler fragt: "Wie?"
Der Philosoph fragt: "Warum?"
Der Mediziner fragt: "Bis wann?"
Der Pastor sagt: "Amen!" (Was bedeutet: So soll es sein)
VG milan