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Umfrageergebnis anzeigen: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle?
Ja 115 83,94%
Nein 22 16,06%
Teilnehmer: 137. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

Antwort
 
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  #141  
Alt 20.08.2009, 22:11
Chris777 Chris777 ist offline
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Zitat:
Zitat von Kay Beitrag anzeigen
ohja,da gibts ein schoenes kapitel vom Schramm dazu,der vom ZDF aus "Die Anstalt".

Georg Schramm - Thomas Bernhard hätte zurueckgeschossen.

Er verdeutlich satirisch,wie es so ein system schaffen würde...naja.-..erhm...NICHT.

Das Problenm ist,wenn du das geld vermehrst,vermindert sich dessen wert ja bekanntlich.

Soll heissen,wenn mehr Geld ausgegeben wird,und benoetigt wird ,und schulden aufgenommen werden dafuer,das ein Grundeinkommen ausgezahlt wird,bin ich DAGEGEN.

Weil dann wird sich ncihts aendern,ausser die Preise.

Sollte aber ein Grundeinkommen ohne Höherverschuldung auskommen,und refinanzierbar sein,zb durch eine Monats-Maximalgewinn-Grenze für Einzelpersonen (Warum nicht das Einkommen der Elite begrenzen per Gesetz?),dann bin ich DAFUER.

MfG
Sehr gute Antwort. Genau darin liegt das Problem. Man müsste das System komplett umkrämpeln und den Reichen etwas wegnehmen.

Man könnte aber anders argumentieren:Wenn man das Einkommen der Reichen per Gesetz begrenzt, dann könnte man das System auch so belassen wie es ist und von den Mehreinnahmen das Hartz IV erheblich erhöhen.
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  #142  
Alt 03.11.2009, 21:21
Markus Mustermann Markus Mustermann ist offline
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Standard Pilotprojekt Grundeinkommen auch in Deutschland

Hier zur Facebook Seite: http://www.facebook.com/pages/Pilotp...n/166412468173

Im Februar dieses Jahres hat in Deutschland das Thema bedingungsloses Grundeinkommen, durch eine ePetition, wieder an Fahrt gewonnen. Die Wirtschafts -und Finanzkriese hat gezeigt das wir nicht mehr so weiter machen können wie bisher und bestärkt dabei die Idee vom Grundeinkommen.

Doch um die Einführung gesellschaftsfähig zu machen, braucht es ein Pilotprojekt um das unmögliche denkbar zu machen.

Das Ziel des Pilotprojektes ist: Es soll ermöglicht werden eine Statistische relevante Gruppe (beispielsweise 1000 Menschen), ein bedingungsloses Grundeinkommen über einen Zeitraum von 2 Jahren auszubezahlen. Bei Erfolg kann dieses Projekt auf andere Städte oder Bundesländer übertragen werden.

Die Aspekte für ein Pilotprojekt sind:
- akzeptanz schaffen
- bekanntheit in der Bevölkerung
- Vorhaben transparent machen
- Medienaufmerksamkeit

Zu der ausarbeitung eines Konzeptes sind die Grundeinkommen Initiativen untereinander aufgefordert.

Aber jeder kann dazu beitragen in dem er sich erstmal selber informiert und diese Seite weiter empfielt. Dafür gibt es einen interessanten Filmbeitrag den wir oben als erstes verlinkt haben.

Für das Pilotprojekt Grundeinkommen wünsche ich allen Teinehmern einen guten Flug.
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  #143  
Alt 04.11.2009, 05:56
Clemens Clemens ist offline
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Zitat:
Grundeinkommen in Deutschland?
Was heißt dass? Ein Lebensmittelgutschein für eine Sterbepille?
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  #144  
Alt 04.11.2009, 15:57
derLeser derLeser ist offline
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Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Man müsste das System komplett umkrämpeln...
Das ist doch kein Nachteil sondern wohl eher ein Vorteil des bedl.Grundeinkommens, oder?

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
...und den Reichen etwas wegnehmen.
Finanzierungsmodelle, die es z.B. über Konsumsteuer finanzieren wollen, sehen das meines Wissens nach nicht vor.

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Man könnte aber anders argumentieren:Wenn man das Einkommen der Reichen per Gesetz begrenzt, ...
Welcher Befürworter des bed. Grundeinkommens will das Einkommen per Gesetz begrenzen? Das wäre mir neu.
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  #145  
Alt 04.11.2009, 17:48
Chris777 Chris777 ist offline
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Zitat:
Zitat von derLeser Beitrag anzeigen
Das ist doch kein Nachteil sondern wohl eher ein Vorteil des bedl.Grundeinkommens, oder?
Die meisten Befürworter des Grundeinkommens wollen aber das ganze System so erhalten wie es ist. In meinen Augen ist das Grundeinkommen mit dem derzeitigen System nicht finanzierbar.


Zitat:
Zitat von derLeser Beitrag anzeigen
Finanzierungsmodelle, die es z.B. über Konsumsteuer finanzieren wollen, sehen das meines Wissens nach nicht vor.
Genau das ist das Problem! Über die Konsumsteuer wird das Grundeinkommen nicht finanzierbar sein!

Zitat:
Zitat von derLeser Beitrag anzeigen
Welcher Befürworter des bed. Grundeinkommens will das Einkommen per Gesetz begrenzen? Das wäre mir neu.
Keiner will das Einkommen begrenzen, leider. Das Problem ist die Umverteilung des Reichtums. Wie soll ein bedingungsloses Grundeinkommen funktionieren, wenn die breite Masse der Menschen fast nichts besitzt und gleichzeitig soll den Reichen nichts weggenommen werden. Wo soll das Geld dann her kommen? Aus der Konsumsteuer?
Wie soll das funktionieren?
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  #146  
Alt 07.11.2009, 15:06
Ignore Ignore ist offline
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Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Die meisten Befürworter des Grundeinkommens wollen aber das ganze System so erhalten wie es ist.
Aus diesem Grunde zelebrieren die BGE-Gurus und ihre Anhänger ja auch schon seit Jahrzehnten ihre Religion: Hoffnung und Erlösung.
Dabei ist die Religion Selbstzweck. Sie sichert den Selbstdarstellern (G.Werner & Co.) ständige Beachtung.
Realsierbare Lösungen will von denen ernstlich niemand.

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
In meinen Augen ist das Grundeinkommen mit dem derzeitigen System nicht finanzierbar.
Nicht nur das. Es ist schlicht nicht kompatibel mit dem herrschenden System.


Es gibt durchaus Lösungsansätze die ein BGE realisierbar machen. Jetzt und sofort. Ohne die Politik, die Parteien oder andere Auguren der Elite hierbei miteinbeziehen zu müssen. Im Gegenteil, jene Institutionen bzw. Personen wären bei der Umsetzung eher hinderlich.

Woran es scheitert?

Faulheit... Unreife... Schubladendenken... Dogmas...
Es finden sich viele Entschuldigungen nichts tun zu wollen oder zu müssen. Die Mentalität einer Schafherde eben.

Ich denke nicht, dass sich etwas ändern wird... grundsätzlich. Die Elite kennt die Masse. Sie kennt EUCH.
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  #147  
Alt 07.11.2009, 17:48
Grilleau Grilleau ist offline
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Diese Darstellung des Modells eines allgemeinen Grundeinkommens basiert auf einem Vortrag, der am 10.08.2006 bei einem Treffen des marburger Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren und Sozialabbau (ABSS) gehalten wurde.
Autor: tian (tian»attac)
1. Hintergrund

Durch den technischen Fortschritt ist das notwendige Arbeitsvolumen in unserer Gesellschaft radikal zurückgegangen. So kann die gleiche Menge an Gütern und Dienstleistungen von viel weniger Menschen hergestellt werden, als noch vor zwanzig Jahren. Der amerikanische Soziologe Jeremy Rifkin schätzt, dass bei einem weiter anhaltenden Fortschritt im Jahr 2020 nur noch zwei Prozent der heutigen Arbeitskräfte in der Industrie arbeiten werden (vgl. Rifkin 2005). Aber auch im Bereich der Dienstleistungen und bei hochqualifizierten Tätigkeiten kommt es gegenwärtig zu massive Rationalisierungen.
Die Systeme der sozialen Sicherung basieren in der BRD aber gerade auf der Erwerbsarbeit. Die Anzahl der Bedürftigen steigt, während immer weniger Menschen in diese Systeme einzahlen. Das hat zur Folge, dass diese Systeme gerade dann versagen, wenn sie am dringendsten benötigt würden. So liegt insbesondere das Arbeitslosengeld II unter der Armutsschwelle und führt zur massenhaften Verarmung der Bevölkerung. Obwohl technisch gesehen eine grundlegende Arbeitszeitverkürzung möglich und notwendig wäre, müssen die noch Beschäftigten für weniger Geld länger arbeiten. Denn aufgrund der Massenarbeitslosigkeit können sie dem Druck der KapitalistInnen nicht mehr widerstehen und sie sind mit Drohungen von Arbeitsplatzverlagerungen leicht zu erpressen.
Andererseits ist der private Reichtum in der BRD so groß wie noch nie. Das Nettovermögen aller Haushalte betrug im Jahr 2003 über 5 Billionen Euro. Das macht pro Haushalt immer noch 130.000 Euro. Allerdings ist dieses Vermögen extrem ungleich verteilt. Die obersten 20% aller Haushalte verfügen über 66,6% des Vermögens, die obersten 10% allein über 47%. Die untersten 50% verfügen dagegen nur über 4% des Nettovermögens (vgl. Lebenslagen in Deutschland, S. 32ff). Bei einer gewissen Umverteilung wäre es also möglich, allen in der BRD lebenden Personen ein menschenwürdiges Leben zu garantieren. Ein Vorschlag, dies zu erreichen, ist das allgemeine Grundeinkommen.
2. Modell des allgemeinen Grundeinkommens

An alle Personen wird ohne Bedürftigkeitsprüfung und Arbeitspflicht vom Staat ein bestimmter Geldbetrag ausgezahlt. Seine Höhe ist so bemessen, dass man hiervon nicht nur notdürftig dahinvegetieren, sondern auch am kulturellen Leben teilhaben kann. Nach einem Vorschlag sind dies pro Person 700 Euro netto + Mietkosten von höchstens 260 Euro + 100 Euro Krankenversicherung. Der monatliche Betrag wurde auf der Basis der folgenden Kalkulation des Bedarfs für eine Person berechnet:
Basierend auf dem Vorschlag der Bag-shi, leicht modifiziert (vgl. Jacks)
Ausgabenbereich Kosten Täglicher Bedarf inkl. Ernährung 300 Euro Energie (Strom / Gas etc.) 40 Euro Soziales (Teilhabe) 110 Euro Urlaub 65 Euro Mobilität 55 Euro Kleidung 80 Euro Instandhaltung / Anschaffung Möbel 50 Euro Zusammen 700 Euro + Krankenversicherung 100 Euro + Miete 260 Euro Die meisten der bisherigen Systeme der sozialen Sicherung wie Arbeitslosengeld I+ II, die Sozialhilfe oder Bafög werden aufgehoben. Das Grundeinkommen unterläge der Steuerpflicht. Da es jedoch als Existenzminimum steuerfrei gestellt ist, wären keine Steuern abzuführen, wenn jemand nur dieses Grundeinkommen bezieht. Es würde jedoch die Steuerlast eines zusätzlichen, etwa aus der Erwerbsarbeit stammenden Einkommens anheben, so dass Personen, die gut verdienen, zu Nettozahlern würden. Hier erfolgt also eine Auswahl der Berechtigten im Nachhinein. Dies hat den Vorteil, dass eine entwürdigende Bedürftigkeitsprüfung entfiele und auch alle berechtigten Personen automatisch erreicht werden. Heute dagegen werden viele Personen, die potentiell berechtigt wären, Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe zu empfangen, von dem komplizierten Bewilligungsmechanismus abgeschreckt.
Ein solches Grundeinkommen sollte sinnvoller weise auf EU-Ebene eingeführt werden, und demnach allen Personen zur Verfügung stehen, die in der EU leben, unabhängig von ihrem formalen Aufenthaltsstatus.
3. Finanzierung

Es gibt unterschiedliche Vorschläge zur Finanzierung eines allgemeinen Grundeinkommens. Elemente einer solchen Finanzierung wären (vgl. Rätz u.a 2005. S. 87ff):
  • Wegfall eines Teils der bisherigen sozialen Sicherungssysteme (Arbeitslosengeld, Bafög, teilweise Renten).
  • Wegfall des gigantischen Kontroll- und Überwachungsapparates insbesondere für Arbeitslose (Bundesanstalt für Arbeit mit 95.000 MitarbeiterInnen, Kreisjobcenter etc.).
  • Höhere Steuern auf Kapital und Vermögen (Vermögenssteuer, Erhöhung der Erbschaftssteuer für große Vermögen, Kapitalertragssteuer, Devisenumsatzsteuer etc.)
  • Schließung von Steuerschlupflöchern
  • Wertschöpfungsabgabe, deren Höhe sich nach Wertschöpfung je Mitarbeiter richtet statt Sozialbeiträge
  • Höhere Steuern auf Einkommen, insbesondere Anhebung des Spitzensteuersatzes auf deutlich über 50%.
  • Höhere Steuereinnahmen durch Ankurbelung der Konjunktur infolge gestiegener Konsumausgaben
Weiter unten sind Links zu mehreren, genau durchgerechneten Modellen eines allgemeinen Grundeinkommens angegeben.
4. Folgen

  • Ein allgemeines Grundeinkommen würde bewirken, dass viele Menschen nicht mehr bereit wären, schlecht bezahlte Tätigkeiten in Niedriglohnsektor anzunehmen und sich von den Kapitalisten auch nicht mehr alles gefallen lassen. Es wäre dann nicht mehr so einfach, mit der Drohung des sozialen Abstiegs Wohlverhalten und Anpassung zu erpressen. Die Stellung der ArbeiterInnen gegenüber den KapitalistInnen würde sich allgemein verbessern.
  • Unangenehme Tätigkeiten müssten entweder rationalisiert, in ihren Arbeitsabläufen humaner gestaltet oder weit besser bezahlt werden, damit sie noch jemand macht.
  • Frauen und Jugendliche hätten größere Freiheit, ihre Lebensentwürfe zu verwirklichen. Sie wären nicht mehr so stark wie bisher auf ihren Ehepartner bzw. ihre Eltern angewiesen.
  • Erwerbsarbeit würde ihren Status als einzige legitime Einkommensquelle verlieren. Viele Menschen könnten für die Allgemeinheit nützliche Tätigkeiten verrichten, die nicht bezahlt werden (z.B. Artikel für die Wikipedia schreiben, Freie Software programmieren, Artikel oder Bücher schreiben etc.), sich um ihre Kinder, Freunde oder Familie kümmern.
  • Engagement in sozialen Bewegungen würde zunehmen, wenn die Menschen nicht mehr durch ihren alltäglichen Überlebenskampf und die Ungewissheit der Zukunft zermürbt werden. Auch Forderungen nach einer Kontrolle der Konzerne und gesellschaftliche Planung des Produktionsprozesses könnten wieder zunehmen (vgl. Rätz u.a. 2005, S. 67).
5. Kritik

  • Dann würde niemand mehr arbeiten. Entgegnung: Die Menschen arbeiten nicht nur, weil sie Geld benötigen, sondern auch aus dem Bedürfnis heraus, sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen. Die Arbeitsbedingungen für viele schlecht bezahlte, gefährliche, schmutzige oder langweilige Jobs müssten sich allerdings verbessern (siehe oben).
  • Für einen solchen Vorschlag ist ein neuer Mensch nötig. Entgegnung: Wenn der Mensch tatsächlich des Menschen Wolf ist (homo homini lupus est, Thomas Hobbes) wäre eine soziale Grundsicherung in der Tat verkehrt und die Menschen müssen v.a. durch Repression ruhig gestellt werden. Wenn aber der Mensch eher als soziales Wesen gesehen wird, dass nur darauf wartet, sich in die Gemeinschaft einzubringen, wäre ein hohes allgemeines Grundeinkommen angemessen. Vermutlich gibt es ein feststehendes Wesen des Menschen gar nicht, sondern er ist ein Resultat der Umstände. Im neoliberalen Kapitalismus werden die Menschen allerdings dazu gebracht, sich egoistisch zu verhalten. Selbst wenn bei der Einführung eines allgemeinen Grundeinkommens zunächst viele Menschen auf Erwerbsarbeit verzichten sollten, wäre das kein großes Problem, denn die meisten Billigarbeitsplätze sind überflüssig und könnten vermutlich wegrationalisiert werden (vgl. Rätz u.a. 2005, S. 73, Rifkin 2005).
  • Ich sehe nicht ein, warum ich für andere arbeiten soll, die auf der faulen Haut liegen. Entgegnung: In der Wirtschaft sind höchstens noch ein Drittel der Personen in produktiven, d.h. wertschaffenden Branchen tätig. Alle anderen Tätigkeiten werden von dem Produkt der ArbeiterInnen dieser Branchen bereits alimentiert. Außerdem: Es ist nicht mehr genug Arbeit für alle da.
  • Ein allgemeines Grundeinkommen ist nicht durchsetzbar, denn eine stärkere Belastung der Reichen würde zur Kapitalflucht führen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland beschleunigen. Entgegnung: Ein allgemeines Grundeinkommen sollte auf europäischer Ebene eingeführt werden und müsste im Kontext einer anderen Wirtschaftspolitik stehen, um die angesprochenen negativen Reaktionen zu vermeiden.
6. Macht es gegenwärtig Sinn, ein allgemeines Grundeinkommen zu fordern?

Kurzfristig wird sich ein allgemeines Grundeinkommen nicht durchsetzen lassen. Eine solche Forderung wäre jedoch geeignet, die unfruchtbare Gegenüberstellung von „realistischen“ Tagesforderungen auf der einen Seite, und einer abstrakten Forderung etwa nach Abschaffung des Kapitalismus auf der anderen Seite zu überwinden. Sie würde statt dessen die grundsätzliche Richtung angeben, in die Politik sich bewegen muss und gleichzeitig einen Maßstab für konkrete Verbesserungen im Alltag liefern. Solche Forderungen werden als Übergangsforderungen bezeichnet.
Das allgemeine Grundeinkommen betont das Recht auf ein gutes Leben für alle. Jeder Mensch sollte das Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum haben, ohne es sich erst verdienen zu müssen. Das ist auch die Aussage des Attac Slogans „Von Arbeit muss der Mensch leben können, ohne Arbeit auch.“
An dieser Forderung können auch konkrete Tagesforderungen gemessen werden, ob sie eher in diese Richtung führen oder ein gutes Leben noch weiter erschweren. So ergibt sich hieraus die Ablehnung des gegenwärtigen Angriffs auf die sozialen Sicherungssysteme oder auch die Ablehnung von Studiengebühren. Gleichzeitig wären eine Reihe von kleinen Schritten denkbar, die in die richtige Richtung gehen, ohne dass die Gesamtforderung bereits realisiert wäre (vgl. Rätz u.a. 2005, S. 29).
7. Wer fordert das allgemeine Grundeinkommen bereits heute?

Bisher wird ein allgemeines Grundeinkommen von einigen Arbeitsloseninitiativen wie der Bag-shi (Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialhilfeinitiativen) und WissenschaftlerInnen gefordert. Diese haben sich bundesweit im Netzwerk Grundeinkommen und zusammen mit Gruppen aus anderen Ländern im BIEN (Basic Income Earth Network) zusammengeschlossen. Der Gründer der Drogeriekette DM, Götz Werner, fordert ebenfalls ein allgemeines Grundeinkommen, sowie die liberale Initiative „Freiheit statt Vollbeschäftigung“ und die Gruppen der Interventionistischen Linken, darunter die Berliner Gruppe FelS (Für eine linke Strömung).
Die Katholische Arbeitnehmerbewegung und der BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) sowie die Europäischen Märsche gegen Erwerbslosigkeit (Euromärsche) fordern nur die Zahlung eines Grundeinkommens an Bedürftige. FIAN (Food First International Action Network) fordert ein geringes weltweites Grundeinkommen für Nahrungssicherheit.
Bisher unterstützt keine große Partei die Forderung nach einem allgemeinen Grundeinkommen. Die Grünen forderten es bis 1994. In der Linkspartei hatte sich v.a. Katja Kipping aus Sachsen für ein allgemeines Grundeinkommen eingesetzt, konnte sich aber bisher nicht durchsetzen. In Attac wird ein solches Modell von der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder befürwortet, ein Konsens kann jedoch nicht erzielt werden, deshalb gibt es keinen formalen Beschluss. Insbesondere keynesianisch orientierte Kräfte glauben, die gegenwärtige Krise auch mit traditionellen Mitteln bekämpfen zu können.
Die von Milton Friedman propagierte negative Einkommenssteuer und das liberale Bürgergeld der FDP haben mit der Forderung nach einem allgemeinen Grundeinkommen nicht mehr viel gemein. Ein Hauptproblem ist die geringe Höhe dieser Zahlungen. Sie sollen nach den Vorstellungen von Friedman nur 25% des Existenzminimums umfassen, dafür aber sollen alle anderen Sozialleistungen abgeschafft werden. Personen, die nicht die Möglichkeit haben, zu arbeiten, werden dem Verhungern überantwortet. De facto wirkt die in den USA tatsächlich ausgezahlte negative Einkommenssteuer als Subvention für den Niedriglohnsektor. Das vom thüringischen Ministerpräsidenten Althaus geforderte Bürgergeld ist zwar deutlich höher, würde aber das Niveau von Hartz IV möglicherweise noch unterschreiten. Von den 800 Euro gehen sofort wieder 200 für die Krankenversicherung ab. Mit den verbliebenen 600 Euro müsste sowohl der Lebensunterhalt als auch die Miete bestritten werden.
8. Weitere Informationen

Allgemein
Durchgerechnete Modelle eines allgemeinen Grundeinkommens
Weitere Initiativen, die ein allgemeines Grundeinkommen fordern:
9. Quellen

  • Werner Rätz / Dagmar Paternorga / Werner Steinbach: Grundeinkommen: bedingungslos, Hamburg 2005 (Attac Basistexte 17, VSA-Verlag)
10. Download


Quellehttp://www.attacmarburg.de/?id=Thema...Grundeinkommen
__________________
„Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist. "Johann Wolfgang Goethe"
www.grilleau.blog.de

Piss mir nicht den Rücken runter und sag zu mir: "es Regnet" Squeezy!
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  #148  
Alt 08.11.2009, 15:27
Chris777 Chris777 ist offline
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@Grilleau
An der Idee des Grundeinkommens ist an sich nichts verwerfliches. Ich persönlich gönne jedem Menschen ein Grundeinkommen.

Es ist aber die Umsetzung, an der es scheitern wird.

Es gibt diese Tabellen, die von den BGE Befürwortern errechnet wurden. Diese besagen, dass jeder Bürger monatlich 700 Euro braucht zum Leben, also muss der Staat seine Ausgaben soweit reduzieren, bzw. neue Steuern erheben, damit diese 700 Euro pro Kopf erbracht werden können.

Selbst wenn der Staat es schaffen würde diese 700 Euro für jeden Bürger aufzutreiben, bleibt folgendes Problem: Sobald das Grundeinkommen eingeführt wird, wird es kurzfristig zu einer Inflation kommen. Diese 700 Euro werden danach nicht mehr ausreichen um die Lebenskosten jedes Einzelnen abdecken zu können!

Ich würde sogar behaupten, dass man mit diesen 700 Euro sogar unter dem heutigen Hartz IV Niveau leben würde!

Deine Kritikpunkte sind ja schön und gut, aber das sind Kritikpunkte denen man leicht entgegnen kann. Und du hast ja die Gegenargumente auch dazugeschrieben.

Natürlich wird man eine Vollbeschäftigung nicht erhalten können, weil man durch den technologischen Fortschritt nicht so viele Arbeiter braucht um die Menschheit zu versorgen.

Wäre es nicht besser gesetzlich die Arbeitszeiten zu senken? So hätte jeder eine Aufgabe innerhalb der Gesellschaft und wäre für die Gesellschaft wertvoll.

Ich denke, dass mit dem BGE(wenn es überhaupt umsetzbar wäre) sich bald eine neue Bevölkerungsklasse heruaskristalisieren würde.
Eine Bevölkerungsklasse ohne Bildung und ohne Arbeitsambitionen. In Krisenzeiten würde sich der Volkszorn immer an dieser Klasse entladen. Und mal dumm gefragt, braucht die Gesellschaft eine Bevölkerungsschicht, welche nur konsummiert, Umwelt verpestet und Ressourcen verbraucht? Ist jetzt nicht böse gemeint, aber diese Debatten würden schnell auftauchen sobald die Zeiten schlechter werden.



Übrigens kommt die Idee des BGE von Milton Friedman. Und er war kein Freund des Sozialstaates!

Hier mal eine kurze Zusammenfassung eines Buches von Milton Friedmann, rauskopiert aus Wikipedia:
Zitat:
Chancen, die ich meine (1980)

In dem Werk von Rose und Milton Friedman Chancen, die ich meine (1980) bezeichnet er den Wohlfahrtsstaat und die Inflation als die größten Feinde der Wirtschaft.

Für Friedman ist der Wohlfahrtsstaat ein Betrug an den Leuten, die noch arbeiten und Steuern zahlen. Hierzu zeigte er die Methoden auf, in welcher Art und Weise Geld ausgegeben wird:

1. eigenes Geld für sich selbst ausgeben, zum Beispiel beim Einkaufen im Schuhladen
2. eigenes Geld für andere ausgeben, was vor allem zu Weihnachten geschieht
3. anderer Leute Geld für sich selbst ausgeben, indem man auf Kosten der Firma speist oder mit dem Taxi fährt
4. anderer Leute Geld für andere ausgeben, was vornehmlich der Wohlfahrtsstaat macht

Für ihn gibt ein klares Gefälle zwischen den Methoden von eins nach vier. Die Leichtfertigkeit, mit der der Mensch mit Geld umgeht, nehme von eins bis vier eindeutig zu. Für Friedman sind die Methoden drei und vier der Grund für die Inflation und die Ursache für den Verfall der westlichen Industrienationen. Mit der Behauptung, die Armen zu unterstützen, ziehe der Sozialstaat mit seiner mächtigen Wohlfahrts-Bürokratie dem Mann im Büro und an der Werkbank das Geld aus der Tasche. Teile man aber den Betrag, der bis kurz vor 1980 in den USA zur Bekämpfung der Armut ausgegeben wurde, durch die Zahl der Menschen, die nach amtlicher Statistik bedürftig sind, dann müsste das Einkommen dieser Bedürftigen eineinhalb- bis zweimal so groß sein wie das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung. In Wirklichkeit bliebe für die Bedürftigen wenig übrig. Denn das Geld werde vor allem für die Bürokratie und Personalkosten verwendet.
Ich muss sagen, dass da doch Widersprüche auftauchen! Zumindest erscheinen hier ganz krasse Gegensätze! Das was hier im Buch vom Urvater des BGE geschrieben wurde, deckt sich in keinster Weise mit den Argumentationen der BGE Befürworter!

Ich tippe darauf, dass Friedman ganz genau wusste wie sich das BGE auswirken würde.
Jeder bekommt den gleichen Teil ob reich, superreich oder ganz arm. Wer mit dem Geld nicht auskommt, der muss eben verhungern. Es ist in meinen Augen eine Illusion zu glauben, dass der Staat im stande wäre so viel Geld für jeden seiner Bürger aufzutreiben, dass man von diesem Geld besser leben könnte als die heutigen Hartz IVer.

Geändert von Chris777 (08.11.2009 um 15:39 Uhr)
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  #149  
Alt 08.11.2009, 17:05
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Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Es gibt diese Tabellen, die von den BGE Befürwortern errechnet wurden. Diese besagen, dass jeder Bürger monatlich 700 Euro braucht zum Leben, also muss der Staat seine Ausgaben soweit reduzieren, bzw. neue Steuern erheben, damit diese 700 Euro pro Kopf erbracht werden können.
Es gibt glaube ich vom Konrad Adenauer-Institut eine Studie, die besagt, dass ein BGE in der Höhe von 800€ finanzierbar wäre. Und das ohne große Strukturreformen. So genau hab ich das aber nicht mehr im Kopf. Es gibt eine Internetseite, auf der viele Arbeiten über mögliche Finanziermodelle verlinkt sind.
Es gibt auch Befürwörter des BGE die 1000€ oder mehr für vertretbar halten bzw. es soll ja kein Fixbetrag für Jahrzehnte sein sondern immer wieder angepasst werden, um die Grundbedürfnisse erfüllen zu können.

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Selbst wenn der Staat es schaffen würde diese 700 Euro für jeden Bürger aufzutreiben, bleibt folgendes Problem: Sobald das Grundeinkommen eingeführt wird, wird es kurzfristig zu einer Inflation kommen.
Diese 700 Euro werden danach nicht mehr ausreichen um die Lebenskosten jedes Einzelnen abdecken zu können!
Wenn es sich um eine kurzfristige Inflation handelt, kann man das BGE ja kurzfristig anpassen.
Aber bist du sicher, dass es eine Inflation geben wird (wenn das BGE "richtig" finanziert wird)? Unsere Binnenwirtschaft ist doch so schwach, dass sie sich über jedes Stück Nachfrage freuen würde.
Der Staat übernimmt ja auch bei Hartz4 diverse Leistungen (Miete etc.) hierbei kommt es ja auch nicht zu einer nennenswerten Inflation, oder?

Und wenn es unser Wirtschafts/Geld/Sonstwas-System nicht aushalten würde, dass jeder Bürger ein gewissen "Wohlstand" erfährt (z.B.1000€/Monat), würde das ja heißen, dass ohne Armut (die berühmte Schere) dieses System nicht tragfähig wäre.
Dann würde es sich auch nicht lohnen am diesem festzuhalten, weil man es für gescheitert erklären müsste.

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Ich würde sogar behaupten, dass man mit diesen 700 Euro sogar unter dem heutigen Hartz IV Niveau leben würde!
Derzeit wären diese 700€ wirklich zu wenig, aber sind diese 700€ nicht das Bürgergeld der FDP? Aus der BGE-Ecke hört man doch eigtl. 1000€ und mehr bzw. eben den Bedürfnisse angepasst.

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Wäre es nicht besser gesetzlich die Arbeitszeiten zu senken? So hätte jeder eine Aufgabe innerhalb der Gesellschaft und wäre für die Gesellschaft wertvoll.
Klingt für mich vielmehr nach der Illusion, wertvoll zu sein.
Es gibt Tätigkeiten die nicht bezahlt werden und trotzdem wertvoll sind ("Hausfrau und Mutter" oder ehrenamtliche Tätigkeiten). Mit einem BGE wäre es möglich solchen Tätigkeiten nachzugehen ohne dabei sich mit Jobs über Wasser zu halten. Ein Ansatz, der mir am BGE fast am wichtigsten erscheint.

Zitat:
Zitat von Chris777 Beitrag anzeigen
Ich denke, dass mit dem BGE(wenn es überhaupt umsetzbar wäre) sich bald eine neue Bevölkerungsklasse heruaskristalisieren würde.
Eine Bevölkerungsklasse ohne Bildung und ohne Arbeitsambitionen.
Es soll manch einen geben, der sagt, dass es diese Gesellschaftsschicht bereits gibt. Ganz ohne BGE.
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  #150  
Alt 08.11.2009, 18:28
Chris777 Chris777 ist offline
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Zitat:
Zitat von derLeser Beitrag anzeigen
Es gibt glaube ich vom Konrad Adenauer-Institut eine Studie, die besagt, dass ein BGE in der Höhe von 800€ finanzierbar wäre. Und das ohne große Strukturreformen. So genau hab ich das aber nicht mehr im Kopf. Es gibt eine Internetseite, auf der viele Arbeiten über mögliche Finanziermodelle verlinkt sind.
Es gibt auch Befürwörter des BGE die 1000€ oder mehr für vertretbar halten bzw. es soll ja kein Fixbetrag für Jahrzehnte sein sondern immer wieder angepasst werden, um die Grundbedürfnisse erfüllen zu können.
Es gibt auch genug Experten, die sagen dass ein augeglichener Staatshaushalt möglich wäre, ohne grosse Umstrukturierungsmassnahmen. Du dürftest Recht haben, möglich wäre es ja schon, nur bin ich hier etwas pessimistisch und das nicht ohne Grund.

Zitat:
Zitat von derLeser Beitrag anzeigen
Wenn es sich um eine kurzfristige Inflation handelt, kann man das BGE ja kurzfristig anpassen.
Aber bist du sicher, dass es eine Inflation geben wird (wenn das BGE "richtig" finanziert wird)? Unsere Binnenwirtschaft ist doch so schwach, dass sie sich über jedes Stück Nachfrage freuen würde.
Der Staat übernimmt ja auch bei Hartz4 diverse Leistungen (Miete etc.) hierbei kommt es ja auch nicht zu einer nennenswerten Inflation, oder?
Ich erzähle dir mal eine Geschichte. Da gibt es den Brezelverkäufer Heinz. Sein Chef hat 5 Brezelstände in der Stand und beschäftigt 10 Brezelverkäufer. Jeder von diesen Brezelverkäufern bekommt 1400Euro Brutto im Monat. Eine Brezel kostet 1Euro. Nun wird das BGE eingeführt. Heinz denkt sich: mir macht meine Arbeit keinen Spass, wozu auch arbeiten und sich die Füsse den ganzen Tag platt stehen wenn ich auch ohne der Arbeit ganz gut über die Runden komme. Er kündigt und 2 weitere seiner Kollegen auch. Vier weitere Kollegen wollen zu diesem Lohn ebenfals nicht mehr arbeiten und bleiben nur, wenn der Lohn erhöht wird. Der Chef muss nun neue Leute einstellen und zusehen dass seine erfahrenen Verkäufer nicht kündigen. Er erhöht den Lohn um 500 Euro auf 1900Euro. Zu diesem Lohn stellt er auch 3 neue Verkäufer ein um die freien Stellen zu ersetzen.
Nun packt den Chef aber die Panik, nicht nur, dass seine Angestellten teurer geworden sind, sind auch alle Zutaten, die für die Brezelzubereitung notwendig sind, teurer geworden. Im ganzen Land mussten die Löhne angepasst werden. Vorallem die Löhne der schlechter bezahlten Jobs sind stark in die Höhe gestiegen, ob Verkäufer, Lagerarbeiter, LKW-Fahrer oder die Frisöse....
Der Chef sagt sich:so kann ich meine Stände nicht weiterführen, ich muss den Preis für meine Brezeln erhöhen sonst bin ich bald pleite. Also setzt er den Preis für die Brezel von 1 Euro auf 2 Euro hoch. Nun geht Heinz in die Stadt und will sein BGE ausgeben. Auf dem durch die Einkaufspassagen bekommt er aber graue Haare, alle Preise haben sich fast verdoppelt und er steht ohne Job da.

Lange Rede kurzer Sinn. Jedesmal wenn du das BGE anpasst, werden sich die Preise für Waren ebenfals anpassen. Das BGE wird also dynamisch bleiben müssen und sich dem Markt anpassen. Oder du setzt das BGE fest und dann passt sich der Markt dem BGE an. Hier ist aber von entscheidender Bedeutung, wie viele wollen arbeiten und wie viele allein vom BGE leben. Wenn man aber den trechnologischen Fortschritt betrachtet, dann ist auch klar dass es mit der Zeit immer wenige Jobs geben wird, egal wie viele arbeiten wollen.
Und je kleiner die Zahl der Arbeiter, desto grösser die Zahl der alleinigen BGE Bezieher. Also wird das BGE automatisch mit der Zeit immer kleiner werden.


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Und wenn es unser Wirtschafts/Geld/Sonstwas-System nicht aushalten würde, dass jeder Bürger ein gewissen "Wohlstand" erfährt (z.B.1000€/Monat), würde das ja heißen, dass ohne Armut (die berühmte Schere) dieses System nicht tragfähig wäre.
Dann würde es sich auch nicht lohnen am diesem festzuhalten, weil man es für gescheitert erklären müsste.
In unserem Wirtschaftssystem gibt es zwischen Armut und Reichtum ein gewisses Verhältnis. Je mehr Reiche es gibt, desto mehr Arme muss es zwangsläufig geben. Es können nicht alle in Wohlstand leben.


Zitat:
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Klingt für mich vielmehr nach der Illusion, wertvoll zu sein.
Wie ich schon sagte, die Idee an sich schein wertvoll zu sein, nur kann sie in diesem System nicht umgesetzt werden. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Zitat:
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Es soll manch einen geben, der sagt, dass es diese Gesellschaftsschicht bereits gibt. Ganz ohne BGE.
Da hast du vollkommen recht! Diese Gesellschaftsschicht gibt es bereits und sie wird grösser werden. Mit dem BGE würde sie ihre Legitimation bekommen.

Geändert von Chris777 (08.11.2009 um 18:33 Uhr)
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