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10.08.2008, 16:12
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Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 12.07.2008
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Inflationierendes Geld + Grundeinkommen
Hallo in die Runde,
mal unrein in den Raum gedacht:
wenn wir schon ein schuldenbasiertes Währungssystem haben und von vielen Seiten ein BGE gefordert, von Wirtschaftswissentschaflern eine langsame aber stetige Inflation nicht für gefährlich erachtet wird, dann könnte man doch vielleicht auch folgendes tun:
* ein BGE das direkt aus Geldschöpfung "finanziert" wird
* die Geldschöpfung durch Banken stark zurückfahren (evtl. irgentwann komplett eliminieren), zB. durch Erhöhung der Deckungsanforderung und Leitzinsen, etc.
These:
* Es entsteht eine neue, relativ feste (durch das Verhältnis BGE-Emission vs. existierende Geldmenge) bestimmte Inflation
* Die Inflation wirkt wie eine Geldvermögenssteuer, die an alle Bürger gleichermaßen ausgeschüttet wird, dh. eine schleichende Umverteilung von "nach unten" (bemessen am Geldbesitz)
* Geldhortung ist äußerst unattraktiv, somit kaum noch Liquiditätsprobleme (Deflationsgefahr, ...)
* Kapitalanlagen müssen über reale Werte (Waren, Unternehmensbeteiligungen, etc) statt Geldwerte geschehen.
* Liquidität der Bürger nimmt zu, obgleich der Geldwert natürlich abnimmt.
Das Hauptproblem sehe ich in psychologischer Natur: die Leute sind auf den "Heiligen Gral" der Preisstabilität konditioniert - es wird nicht einfach werden, den Umgang mit diesem System zu lernen.
Was haltet Ihr davon ?
cu
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10.08.2008, 17:40
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 23.06.2008
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Ich halte nichts davon, weil es schlicht und einfach nicht notwendig ist.
Wenn schon BGE durch Geldschöpfung, dann kann ein Mechanismus installiert werden, der monatlich exakt dieselbe Summe Geld vernichtet
und schon entfällt die Inflation.
Niemand braucht dann "bildlich gesprochen" mit Schubkarren voller Banknoten zum Bäcker fahren, um sich davon ein Brot zu kaufen.
Wenn Du in eine Badewanne jeden Monat eine bestimmte Menge neues Wasser einläßt, läuft sie zwangsweise über (Inflation).
Warum nicht monatlich den Stöpsel ziehen und exakt dieselbe Menge rauslassen ? Dann läuft die Wanne nie über.
Ich halte im übrigen auch nichts von einem BGE.
Der Vorschlag eines BGE resultiert aus den fatalen Folgen des heutigen Schuldgeldsystems und der völlig verfehlten Politik der Regierung.
Hätten wir Vollbeschäftigung ( was bei einem vernünftigen Geldsystem eine Selbstverständlichkeit wäre) dann würde niemand nach BGE rufen.
Die Geldordnung muß geändert werden und nicht auf den Misthaufen, den sie produziert hat, ein paar Sahnebonbons werfen und Duftsprays versprühen, um den Gestank zu reduzieren und das falsche System ein bißchen länger überleben zu lassen.
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10.08.2008, 21:45
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Zitat:
Hätten wir Vollbeschäftigung ( was bei einem vernünftigen Geldsystem eine Selbstverständlichkeit wäre) dann würde niemand nach BGE rufen.
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was ist an vollbeschäftigung vernünftig?
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10.08.2008, 23:47
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 23.06.2008
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Was ist an Arbeitslosigkeit "vernünftig" ?
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11.08.2008, 04:21
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Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 12.07.2008
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Schon der Begriff "Arbeitslosigkeit" ist grober Unfug.
Niemand ist wirklich ohne Arbeit, allenfalls ohne Erwerbsmöglichkeit.
Auch die Utopie der "Vollbeschäftigung" halte ich für Quatsch.
Das scheint nur Sinn zu machen, solange man das Einkommen des
Menschen bzw. seine Versorgung mit Gütern an seine jeweilige
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit knüpft und legedlich die nicht-
Leistungsfähigen mit Almosen ruhigstellt (das Christliche Modell).
Aber genau das bricht ja das BGE auf.
cu
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11.08.2008, 10:00
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
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Du hast also Probleme mit Begriffen und mit der Realität.
Das BGE bedeutet im Klartext: Die Leistungswilligen arbeiten für die Faulenzer.
Egal, ob Du Geld ohne Schuld kreierst und es monatlich als "Gutscheine" ans Publikum verteilst , oder die Abgaben der Arbeitenden einsammelst und dieses Geld als Geschenke verteilst:
Diejenigen, welche arbeiten, ernähren die Faulenzer.
Du propagierst also das Schlaraffenland für Faulenzer.
Vollbeschäftigung ist keine Utopie, wer hat Dir denn solch einen Unfug erzählt ?
Schau Dich doch um: überall gibt es Arbeit in Hülle und Fülle.
Vollbeschäftigung bedeutet Wohlstand, jedoch nur in einem vernünftigen Geldsystem und einer Basisdemokratie.
Du setzt an der falschen Stelle an.
Das Problem ist die Geldordnung und die falsche Politik.
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11.08.2008, 18:46
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Benutzer
Infokrieger
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Zitat:
Zitat von nordstern
Das BGE bedeutet im Klartext: Die Leistungswilligen arbeiten für die Faulenzer.
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Diese Situation haben wir heute schon.
Außerdem sind abertausende Leute mit völlig nutzlosen Dingen
eingespannt, und das nennt man dann auch noch "Sozialsysteme".
Da war die Arbeitsbeschaffung in der DDR effizienter.
Zitat:
Zitat von nordstern
Du propagierst also das Schlaraffenland für Faulenzer.
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Nein, ich propagiere eine Gesellschaft ohne Existenzängste.
Wenn man weiß, daß man immer ein Dach übern Kopf und genug
zu Essen hat, und auch ordentlich medizinisch versorgt wird,
dann lebt sich's deutlich leichter. Und man ist auch deutlich eher
bereit, Jobs zu tun die weniger oder garnichts (finanziell) einbringen.
Zitat:
Zitat von nordstern
Vollbeschäftigung ist keine Utopie, wer hat Dir denn solch einen Unfug erzählt ?
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Womit willst Du denn die Leute alle beschäftigen ?
Noch mehr sinnlosen ABMs erfinden ? Der Beamtendeutsche
Verwaltungsapparat ist wohl noch nicht genug ABM ?
Dank unserer hohen (stetig wachsenden) Automatisierung brauchen
wir nur einen Bruchteil der Lebensarbeitszeit im Vergleich zu früher.
cu
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11.08.2008, 19:04
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Der Großteil der Hartz-4-Empfänger sind keine Faulenzer, wie Du es ihnen unterstellst.
Die heutige Lage ist durch das Geldsystem und grundlegend falsche Politik verursacht. Beides gehört zusammen und beides muß geändert werden.
Du setzt weder am Geldsystem, noch an der falschen Politik an, sondern willst eine Utopie, welche ohne besagte Änderungen nicht funktionieren kann.
Aber nur zu.
Eine Gesellschaft ohne Existenzängste und all die anderen guten Sachen will ich auch.
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11.08.2008, 19:30
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Benutzer
Infokrieger
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Zitat:
Zitat von nordstern
Der Großteil der Hartz-4-Empfänger sind keine Faulenzer, wie Du es ihnen unterstellst.
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Die Hartz4-Opfer habe ich auch nicht gemeint ...
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11.08.2008, 22:44
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Erfahrener Benutzer
Infokrieger
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Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
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schon wieder ecken wir aneinander, nordstern. dabei haben wir doch dieselben ziele.. oder?
es kann doch nicht das erklärte ziel einer gesellschaft sein, alle bürger innerhalb dieser gesellschaft dauerhaft zu beschäftigen.
wozu war noch gleich technologischer fortschritt gut und wozu haben die menschen einst maschinen gebaut?
ja, wozu eigentlich wirtschaftswachstum? mehrt dieses doch angeblich den wohlstand. und deswegen muss man noch mehr arbeiten und rente ab 67 oder gleich 70. und ach: die 72-stunden-woche war doch so schön!
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