"Letzte Chance, den Irak zu retten"

Parteien und Stammesführer sollen lokale Komitees gegen die Gewalt führen
Zur Eindämmung der eskalierenden Gewalt hat Iraks Premierminister Nuri al-Maliki einen «Vier-Punkte-Plan» vorgestellt. Regierungspolitiker sprechen von einem «letzten Versuch, das Blutvergiessen zu stoppen».

Michael Wrase/Limassol

Nach dem Scheitern der Offensive «Gemeinsam Vorwärts» irakischer und US-Truppen in den vergangenen Wochen, sollen jetzt lokale Komitees die Gewalt eindämmen. Maliki will sie mit Politikern aller Parteien, Stammesführern und Offizieren besetzen. Ihre wichtigste Aufgabe sei die Überwachung von «Frieden und Sicherheit» in der Hauptstadt und die Kontrolle der Medien, denen «Anheizung der Gewalt» vorgeworfen wird.

Sunnitische und schiitische Parteien streiten jedoch über die Ausgestaltung von Malikis Plan. Vertreter der Schiiten erklärten, er solle sich auf die Bekämpfung des «Terrorismus» konzentrieren, also auf die Aufständischen. Sunnitische Politiker forderten dagegen, es müsse jede «Gewalt» bekämpft werden, auch jene schiitischer Milizen. Die Umsetzung des Plans erfordere «Ehrlichkeit und Vertrauen», sagte der sunnitische Politiker Adnan Dulaimi. Wenn jeder seine Verpflichtungen erfülle, könne ein Ende der religiös motivierten Gewalt erreicht werden. «Falls nicht, wird es das Ende Iraks sein», fügte er warnend hinzu. Dulaimi gehört zur sunnitischen «Konsens-Front».

Gerüchte um Putschversuch
Ein Leibwächters des Politikers war am Wochenende beim Bombenbau überrascht und verhaftet worden. Wenig später hatte die Regierung eine totale Ausgangssperre über Bagdad verhängt und die Vereitelung eines schweren Anschlags auf das Regierungsviertel bekannt gegeben.

Die liberale Zeitung «Zaman» spekulierte jedoch gestern, der Grund für die Ausgangssperre könnte die «Aufdeckung eines Putsch-Plans» gewesen sein. Als mögliche Drahtzieher werden Mitglieder der verbotenen Baath-Partei des Ex-Diktators Saddam Hussein genannt. Diese haben in der sunnitischen «Konsens-Front» ein neue politische Heimat gefunden. Vertreter der Gruppierung dementierten «jegliche Beteiligung» an Umsturzplänen. Unbeantwortet blieb jedoch die Frage, warum auf dem Anwesen des Parlamentariers Dulaimis Bomben gebaut worden waren. «Wie soll der (schiitische) Premier einen Plan umsetzen, wenn er nicht einmal seinem (sunnitischen) Vize vertrauen kann», fragen EU-Diplomaten in Bagdad.

Suchen USA Maliki-Nachfolger?
Die USA suchen angeblich hinter den Kulissen bereits nach einem Nachfolger für Maliki. «Sein Zaudern gegenüber schiitischen Milizen fördert die bürgerkriegsähnliche Gewalt», behaupten Vertraute von US-Botschafter Khalilzad.

In Bagdad sind in den vergangenen drei Tagen über 200 Menschen, unter ihnen 12 US-Soldaten, getötet worden. Zudem wurden Dutzende Iraker am helllichten Tag von ihren Arbeitsplätzen in Zentrum der Hauptstadt entführt. Weder amerikanische noch irakische Truppen hatten die Massen-Kidnappings verhindern können.

http://www.tagblatt.ch/index.php?art...theute/ausland

Was passiert, wenn auch dieser Plan scheitert?

[Anarcho]

Parteien und Stammesführer sollen lokale Komitees gegen die Gewalt führen
Zur Eindämmung der eskalierenden Gewalt hat Iraks Premierminister Nuri al-Maliki einen «Vier-Punkte-Plan» vorgestellt. Regierungspolitiker sprechen von einem «letzten Versuch, das Blutvergiessen zu stoppen».

Nach dem Scheitern der Offensive «Gemeinsam Vorwärts» irakischer und US-Truppen in den vergangenen Wochen, sollen jetzt lokale Komitees die Gewalt eindämmen

Anhaltendes Chaos ist seitens der Besatzer absolut erwünscht. Wie sonst soll man die Besatzung und den Bau neuer militärischer Stützpunkte rechtfertigen?

Was passiert, wenn auch dieser Plan scheitert?

Dass was ohnehin geplant ist.... Folter, Mord und fette Gewinne für den militärisch-industriellen Komplex der USA.

[Anarcho]

Unfassbar, was ich heute wieder im SPIEGEL zu lesen bekam:

Zitat von SPIEGEL Online

Angesichts der anhaltenden Gewalt im Irak ändern die USA ihre Taktik: Genaue Zeitvorgaben sollen den Druck auf die irakische Regierung erhöhen. Der Plan sieht Strafen vor, falls Bagdad die Vorgaben nicht erfüllt, berichtet die "New York Times".

Das wird nur noch übertroffen von der allwöchentlichen Ansprache, die via Göbbelsschnauze die USA berieselt:

"Was sich ändert sind die Taktiken, die wir zum Erreichen dieses Ziels nutzen." Die Verstärkung der Truppen in Bagdad habe die Lage aber nicht wie erwünscht stabilisiert. Die Gewalt habe zugenommen, weil die Aufständischen "eine kluge Propaganda-Strategie" hätten. "Eines werden wir nicht tun", versicherte Bush. "Wir werden unsere Soldaten nicht vom Schlachtfeld abziehen, ehe der Einsatz vollendet ist."

[Anarcho]

Heute hat der SPIEGEL Online anscheinend Propagandagroßkampftag:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,16928,00.html

Und ein Auschnitt der wöchentlichen Rundfunkansprache von G.W. bin Laden:

http://www.spiegel.de/videoplayer/0,6298,13784,00.html

Ich lass dass mal unkommentiert, sonst schäumt mir die Galle über....