Umfrageergebnis anzeigen: Bedingungsloses Grundeinkommen für alle?
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Ja
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115 |
83,94% |
Nein
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22 |
16,06% |
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09.11.2008, 04:33
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Infokrieger
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ich bin auch für ein grundeinkommen.
Man muss sich mit wirtschaftsfakten auseinander setzten.
Die Deutsche Wirtschaft könnte auf die leistung von der hälfte der bevökerung verzichten und würde ungehindert weiter wachsen.
Die 300 reichsten aus deutschland könnten ein eigenes land aufmachen mit dem selben bruttosozialprodukt.
DEutchlanD gibt 685 milliarden euro jedes jahr aus an transferzahlungen.
Das mit den 1500 euro ist keine wirtschaftswissenschaftliche frage, Es ist nicht die frage ob das sich das land leisten kann oder nicht. Es ist nur ein frage ans herz. Gönne ich jedem ein grundeinkommen oder nicht. Mehr nicht.
ICh finde auch das wir uns auch hier alle engagieren sollten was zu erreichen. Nach der abstimmung bis jetzt(ich hab auch mmit ja gestimmt) sind ja die meisten dafür.
mfg
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09.11.2008, 15:47
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Benutzer
Infokrieger
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Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es einmal so etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen geben wird! Ausbeutung vieler zu Gunsten weniger, an diesem Status wird sich nicht nur nichts ändern, sondern dieser Status wird für die Zukunft zementiert. Die Werkzeuge für die auch zukünftige Durchsetzung dieser Vorgehensweise, werden doch auf breiter Front installiert!
Ich finde es milde ausgedrückt Naiv zu Glauben, das sich das in Zukunft ändert könnte, das läuft der geschichtlichen und vor allem der aktuellen Entwicklung absolut zuwider, deshalb beschäftige ich mich gar nicht erst mit diesem Thema, das empfinde ich als absolute Zeitverschwendung!
Ein Traum der bei den bestehenden Machtstrukturen niemals Realität wird. Und das sich an den Machtstrukturen zu Gunsten der Allgemeinheit etwas ändert, wird wohl auch ein Traum bleiben.
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09.11.2008, 17:36
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Zitat:
Zitat von Zeitreisender
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es einmal so etwas wie ein bedingungsloses Grundeinkommen geben wird! Ausbeutung vieler zu Gunsten weniger, an diesem Status wird sich nicht nur nichts ändern, sondern dieser Status wird für die Zukunft zementiert. Die Werkzeuge für die auch zukünftige Durchsetzung dieser Vorgehensweise, werden doch auf breiter Front installiert!
Ich finde es milde ausgedrückt Naiv zu Glauben, das sich das in Zukunft ändert könnte, das läuft der geschichtlichen und vor allem der aktuellen Entwicklung absolut zuwider, deshalb beschäftige ich mich gar nicht erst mit diesem Thema, das empfinde ich als absolute Zeitverschwendung!
Ein Traum der bei den bestehenden Machtstrukturen niemals Realität wird. Und das sich an den Machtstrukturen zu Gunsten der Allgemeinheit etwas ändert, wird wohl auch ein Traum bleiben.
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Und mit was sollte man sich deiner Meinung beschäftigen, dann wäre nach deiner Aussage, selbst das ganze Forum hier Zeitverschwendung!
Zuerst kommt immer die Utopie!
Grilleau
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09.11.2008, 21:05
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zeitreisender , sei mal nicht so skeptisch....
Es gibt auch in den obersten reien gute seelen...
Also, weiterhin umfeld aufklären dan sieht die ganze sache auch schon anders aus....
mfg
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10.11.2008, 18:28
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Zitat:
Zitat von RothschildsMörder
ICh finde auch das wir uns auch hier alle engagieren sollten was zu erreichen. Nach der abstimmung bis jetzt(ich hab auch mmit ja gestimmt) sind ja die meisten dafür.
mfg
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Man sollte eine Volksabstimmung darüber machen, wäre zumindest demokratiewürdig.
Ansonsten fällt mir zum Grundeinkommen immer nur Folgendes ein:
"Zum Töten von anderen Menschen, darf man ein ganzes Volk rekrutieren, zum ernähren nicht".
Da hört es dann auf mit Solidarität und Gemeinschaftssinn.
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10.11.2008, 23:59
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wir laden Sie/Euch sehr herzlich ein zur Mitgliederversammlung des Netzwerks Grundeinkommen
am 13. und 14. Dezember 2008
in der Melanchthon-Akademie
Kartäuserwall 24
Folgende Tagesordnung ist vorgesehen:
Samstag, 13.12.2008
13.00 - 14.00 Uhr Diskussion des Statutenentwurfs und Abstimmung
14.00 - 15.00 Uhr Rechenschaftsbericht des SprecherInnenkreises
15.00 - 16.00 Uhr Pause
16.00 - 18.30 Uhr Diskussion: “Finanzkrise, Wirtschaftskrise oder doch Krise des
Systems?“ mit zwei kontroversen Impulsreferaten, NN
Sonntag, 14.12.2008
9.30 - 11.30 Uhr Diskussion "Wie weiter im Netzwerk" mit Impulsbeiträgen aus dem SprecherInnenkreis
11.30 - 13.00 Uhr Kandidatenvorstellung für den Netzwerkrat und Wahlen
13.30 Uhr Konstituierende Sitzung des neuen Netzwerkrates
Wichtige Hinweise
Stimm- und Rederecht
Die Mitgliederversammlung ist öffentlich. Nichtmitglieder haben Rederecht aber kein Stimmrecht. Stimmberechtigt ist, wer dem Netzwerk spätestens 14 Tage vor der Mitgliederversammlung beigetreten ist (Stichtag: 29. November 200
Verabschiedung der neuen Netzwerksstatuten
Nach einem mehrmonatigem Diskussionsprozess hatte die außerordentliche Mitgliederversammlung in Hannover am 5. Juli 008 die Grundzüge neuer Statuten des Netzwerks beschlossen. Die endgültige Satzung soll am ersten Tag der Mitgliederversammlung in Köln beschlossen werden. Der SprecherInnenkreis wird hierzu einen Leitantrag vorlegen, der auf der Website www.grundeinkommen.de veröffentlicht wird.
Kandidatenauswahl für den neuen 12 köpfigen Netzwerkrates
Gemäß den in Hannover beschlossenen Grundzügen neuer Statuten soll an der Spitze des Netzwerks ein bis zu 12 Personen umfassender Netzwerkrat (NWR) stehen. Der NWR soll geschlechterparitätisch besetzt sein und sich darüber hinaus zu je einem Drittel aus Vertretern regionaler Initiativen (RIs), Mitgliedsorganisationen (z.B. KAB, Attac, BdkJ, BAG-SHI) und Einzelpersonen zusammensetzen. Der SprecherInnenkreis (SPK) ruft hierzu auf der Website zu einer öffentlichen Kandidatenvorstellung auf. Vorschläge und Vorstellungen sind bitte an den SPK (kontakt@grundeinkommen.de) zu richten.
Günstige Übernachtungsmöglichkeiten (bitte jetzt schnell buchen!!!)
Accent-Hotel ganz in der Nähe (derzeit noch ca. 20 Plätze, 1-/2-/3-/4-Bettzimmer, super Frühstücksbuffet), Preise 34-46 € pro Nacht, z. T. sind 2 Nächte günstiger http://www.autobahn-hotel.com/zeigeH...1&ptr=50678AAA
Tel. : +49-221-931867-0
Meininger-Hotel (Fußweg ca. 15 Minuten, 2 Stationen mit der U-Bahn) ähnliche Preise wie Accent, möglichst 2 Tage (am günstigsten wenn noch Sonntag auf Montag dazukommt) http://www.meininger-hostels.com/mei...elbertstrasse/
Tel.: +49 (0)221 355 332 014
Grilleau
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11.11.2008, 19:34
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Beiträge: 225
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Zitat:
Zitat von RothschildsMörder
ich bin auch für ein grundeinkommen.
Man muss sich mit wirtschaftsfakten auseinander setzten.
Die Deutsche Wirtschaft könnte auf die leistung von der hälfte der bevökerung verzichten und würde ungehindert weiter wachsen.
Die 300 reichsten aus deutschland könnten ein eigenes land aufmachen mit dem selben bruttosozialprodukt.
DEutchlanD gibt 685 milliarden euro jedes jahr aus an transferzahlungen.
Das mit den 1500 euro ist keine wirtschaftswissenschaftliche frage, Es ist nicht die frage ob das sich das land leisten kann oder nicht. Es ist nur ein frage ans herz. Gönne ich jedem ein grundeinkommen oder nicht. Mehr nicht.
ICh finde auch das wir uns auch hier alle engagieren sollten was zu erreichen. Nach der abstimmung bis jetzt(ich hab auch mmit ja gestimmt) sind ja die meisten dafür.
mfg
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Ich denke, du hast nicht gelesen was ich bereits geschrieben habe.
Du argumentierst genauso wie diese Leute, welche uns dieses System "verkaufen" wollen.
Es geht hier nicht um die Frage ob man dem anderen etwas gönnen sollte oder nicht. Immerhin würde ja jeder davon profitieren.
Das Problem ist, dass uns diese selbsternannten Wirtschaftsexperten zusichern, dass wir einen festen Betrag als Grundeinkommen bekommen würden.
Du sprichst hier sogar einen Betrag von 1500 Euro an.
So ein Versprechen ist aber unseriös! Man kann nicht Werte von diesem System auf das neue übertragen! Diese Wirtschaftsexperten rechnen anhand der jetzigen Staatseinnahmen/-ausgaben aus was man im neuen System als Grundeinkommen verdienen würde.
Sowas kann man aber nicht machen, weil sobald das Grundeinkommen eingeführt worden ist, werden sich die Staatseinnahmen/-ausgaben drastisch verändern.
Es gäbe genug Leute die nicht mehr arbeiten würden. Wenn ich 1500 Euro auf die Hand bekäme, dann würde ich auch nicht arbeiten gehen.
Wenn in einem Staat keiner arbeitet, dann wird nichts produziert, und dann kann der Staat auch keine Einnahmen erwirtschaften und wenn dere Staat nichts einnimmt, dann kann er auch kein Grundeinkommen ausbezahlen.
Das Grundeinkommen wird sich also erst einpendeln müssen, und nach den Gesetzen der Logik einen Wert erreichen, der gerade so ausreicht um überleben zu können. Im kapitalistischen System müssen die Menschen gezwungen sein zu arbeiten. Wenn sie nicht mehr gezwungen sind, dann wird Deutschland im globalen Wettbewerb untergehen, weil keine Konzerne hier investieren würden. Wer investiert in einem Land, in welchem die Leistung der Menschen auf dem globalen Markt unterdurchschnittlich ist?
Sollte das Grundeinkommen mal eingeführt werden, dann werden alle die dieses Grundeinkommen beziehen, gerade mal genug zum Leben haben, so wie jetzt die Hartz 4 Bezieher.
Die Überlegung aber aus einem anderen Blickwinkel. Ich zitiere hier noch einmal deinen Satz.
Zitat:
Die Deutsche Wirtschaft könnte auf die leistung von der hälfte der bevökerung verzichten und würde ungehindert weiter wachsen.
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Diesen Satz habe ich von diesen sogennanten Wirtschaftsexperten auch mehrfach gehört. Lese dir diesen Satz mehrfach durch! Man könnte ihn auch anders interpretieren. Wenn ich zu der Elite gehören würde und wir hätten dieses Grundeinkommen-System. Dann könnte ich mir folgendes denken:"Wir haben eine Überbevölkerung, die Umwelt ist am zusammenbrechen. Die Hälfte der Bevölkerung bezieht Grundeinkommen und lebt so auf Kosten anderer und tut nichts ausser zu konsumieren und die Umwelt zu verpessten. Man nennt sowas einen Parasit. Wir können auf diese Parasiten verzichten!"
Und so würde sich ja schon die Lösung für die Überbevölkerung von selbst aufdrängen. Stell dir mal vor, wenn man diese Parasiten beseitigen würde, dann würde jeder 3000 Euro Grundeinkommen beziehen können und nichtmehr 1500.
Dieses Grundeinkommen bringt rein garnichts ausser dass die Elite weiterhin ihre Spielchen mit uns spielt.
Wir brauchen ein Zisfreies, Inflationsloses System eine Bodenreform und ein besseres Politisches System ohne diese korrupten Medienanstalten!!!
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11.11.2008, 20:09
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Infokrieger
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Warum ein Grundeinkommen? Zwölf Argumente und eine Ergänzung
Ronald Blaschke, Sprecher des Netzwerkes Grundeinkommen, Dresden 2005
Ein Grundeinkommen ist ein
- allen Menschen individuell zustehendes und garantiertes,
- in existenzsichernder Höhe (Armut verhindernd, gesellschaftliche Teilnahme ermöglichend)
- ohne Bedürftigkeitsprüfung (Einkommens-/Vermögensprüfung),
- ohne Arbeitszwang und -verpflichtung bzw. Tätigkeitszwang und -verpflichtung
vom Staat ausgezahltes Grund-Einkommen. Weitere Einkommen sind anrechnungsfrei möglich (Income Mix).
Alle genannten Kriterien kennzeichnen das Grundeinkommen als ein bedingungsloses. Es gibt schlicht und ergreifend keine Bedingung für den Bezug des Grundeinkommens.
Dadurch unterscheidet sich ein Grundeinkommen von einer Grund- oder Mindestsicherung.
Ein Grundeinkommen ist kein sozialpolitisches Projekt, was versucht, Marktdefekte zu reparieren.
Es ist ein Projekt für mehr Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Es weist über die bestehende Gesellschaft hinaus.
Warum ein Grundeinkommen?
1. Das Überflussargument
Noch nie waren menschliche Gesellschaften auf der Erde so reich und lebten im Überfluss – an materiellen und immateriellen Gütern. Noch nie waren menschliche Gesellschaften so sehr auf die Unterordnung all dieser Reichtümer unter zwei kapitalistische Prinzipien fixiert – das Prinzip der Mehrung von Profit und das Prinzip der Mehrung von Herrschaft über Menschen. Beide Prinzipien bewirken Unfreiheit, Armut in allen Ländern der Erde und ökologische Schäden immensen Ausmaßes.
Ein Grundeinkommen will diesen Prinzipien die Macht beschränken. Manche meinen sogar, das Fundament dieser Prinzipien zerstören. Weil es den (Lohn-)Arbeit – Kapital – Zusammenhang maulwurfsgleich untergräbt. Mensch und Gesellschaften werden mit einem Grundeinkommen (partiell) von diesem Herrschafts- und Erpressungsprinzipien befreit.
2. Das Arbeitsmarkt- und Einkommensargument
Entwickelte kapitalistische Gesellschaften sind hochproduktive Gesellschaften. Das (Lohn-/Erwerbs-) Arbeitsangebot stößt hier an die Grenzen seiner profitablen Nutzbarkeit. Daran ändern auch nationale demografische Entwicklungen nichts. Permanenter Überproduktion, ständiger Vernichtung und Neuproduktion von Gütern, externer Ausweitung von Märkten stehen sinkendes Arbeitsvolumen und steigende Produktivität gegenüber. Massenarbeitslosigkeit, Abbau traditioneller sozialstaatlicher Leistungen und Niedrig(st)löhne (working poor) verfestigen und verstärken die Spaltungen der Gesellschaft, Armut und Ausgrenzung.
Eine ausreichende und kontinuierliche Einkommenssicherung über (Erwerbs-/Lohn-)Arbeit wird für viele immer unmöglicher. Dem gegenüber stehen steigende leistungslose Einkommen aus Vermögen und Finanzanlagen, die den Reichtum der Gesellschaft extrem ungleich verteilen. Ein Grundeinkommen trägt allen diesen Tatsachen Rechnung und verteilt materielle Teilhabemöglichkeiten neu - nach dem Prinzip der grundlegenden Bedürfnisse aller Menschen, nicht nach dem Prinzip der Markt- bzw. Herrschaftsposition einzelner.
3. Das Argument für Arbeiter, Unternehmer und deren Organisationen
Bestimmte Globalisierungseffekte und die steigende Anzahl der für die Reichtumsproduktion Überflüssigen führen zu einem enormen Verlust der Macht der Arbeitskraftanbieter. Diese Menschen und deren Organisationen werden immer erpressbarer, weil sie außer ihrer Arbeitskraft und lohnarbeitsabhängigen , z. T. demütigenden sozialen Sicherungen nichts zum Leben und zur Teilhabe an der Gesellschaft besitzen. Ein Grundeinkommen wird die Verhandlungspositionen der Arbeitskraftanbieter hinsichtlich der Arbeitsbedingungen entscheidend verbessern und die selbstschädigende Konkurrenz um "Arbeitsplätze" minimieren.
Zugleich werden die Unternehmen von motivierten und eher freiwillig Arbeitenden profitieren. Eine hohe Eigenmotivation und Engagementbereitschaft ist für die Unternehmen in einer wissens- und kreationsbasierten Gesellschaft überlebensnotwendig
4. Das Arbeitszeitargument
Traditionelle Arbeitszeitverkürzungen führen nur in sehr geringem Maße zu Neueinstellungen, eher zu Rationalisierungseffekten und Arbeitshetze/-verdichtung. Teilzeitarbeit geht mit Prekarisierung und geringem Erwerbseinkommen einher. Ein Grundeinkommen wird bessere Arbeitsbedingungen, freiwillige Unterbrechungen und individuell gewünschte Verkürzungen der (Erwerbs-/Lohn-)Arbeit entscheidend befördern.
5. Das Integrations- und Sinnargument
Die "Krise der Arbeit" hat(te) auch immer ihre nachweislichen subjektiven Seiten: schwindende Akzeptanz von Arbeitsinhalten, schwindende Sinn-, Integrations- und Identitätsstiftung durch (Erwerbs-/Lohn-)Arbeit. Ein Grundeinkommen befördert dagegen die Multiaktivität der Menschen (Tätigkeitsgesellschaft) und den darauf basierenden Reichtum der Gesellschaft, die Aufhebung der geschlechterspezifischen "Arbeitsteilung" und mögliche Formen der Aneignung der Produktionsprozesse (Alternativökonomien, Mitbestimmung hinsichtlich Arbeitsinhalt/-bedingungen). Neue Möglichkeiten der Sinn-, Identitäts- und Integrationsstiftung werden also eröffnet.
6. Das Lohnarbeitsargument
Lohnarbeit war und ist eine Tätigkeit unter dem Diktat eines fremden Willens (Profitunterordnung, Unterordnung unter Vorgesetzten/Hierarchie) und unter dem Diktat des Zwanges aus der existenziellen Not heraus. Sozialpartnerschaftliche und wohlfahrtsstaatliche Arrangements haben diesen Charakter der Lohnarbeit verdeckt.
Ein Grundeinkommen befördert die Abstreifung des Lohnarbeitscharakters vom zutiefst menschlichen Streben nach Anerkennung, nach Status und Identität, nach Wirken, Werken und einander Messen.
7. Das Argument der an Bedeutung gewinnenden "immateriellen" Produktion
Ein Grundeinkommen ist auch die gesellschaftlich notwendige Antwort auf die zunehmend wissens-, phantasie- und kreativitätsbasierte materielle Produktion und Wertschöpfung, die nicht mehr in den Kategorien individueller Arbeitszeit und Arbeitsleistung messbar ist. Einerseits bildet sich ein Individuum vornehmlich außerhalb der (Erwerbs-/Lohn-)Arbeit, im gesamten Lebensvollzug.
Andererseits ist das, was als angewandte Wissenschaft (subjektives Wissen, Maschine-/Organisationssysteme) durch die Individuen im materiellen Produktionsprozess angewendet wird, Resultat eines geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses. Der zunehmende Einfluss des "Immateriellen" in der materiellen Produktion untergräbt die Zurechen- und Messbarkeit des Anteils des Einzelnen am materiellen Gesamtprodukt. Gesamtgesellschaftliche Produktion/Wertschöpfung und individuelle Arbeitszeit/Arbeitsleistung entkoppeln sich, also müssen sich auch Einkommen, d. h. individuelle Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum und Leben, und individuelle Arbeit entkoppeln, also ein bedingungsloses Grundeinkommen gezahlt werden.
8. Das Argument für einen neuen Sozialstaat
Das Grundeinkommen ist die notwendige Reaktion auf lohnarbeitszentrierte, patriarchalisch geprägte die vorzuweisende Symptome als Voraussetzung des Transferbezuges abverlangen (z. B. Krankheit, Erwerbsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit etc.) sowie Diskriminierungen und Repressionen beinhalten (Arbeitszwang, Offenlegung privater Angelegenheiten). Ein Grundeinkommen begründet einen Sozialstaat, das den Bürgerinnen und Bürgern eine menschenwürdige, eigenverantwortliche und repressionsfreie Lebensführung ermöglicht.
9. Das Demokratieargument
Voraussetzung des Einmischens aller Bürgerinnen und Bürger in die demokratische Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten (res publica) ist deren Grundabgesicherheit. Existenzängste und -nöte befördern demokratiegefährdende Enthaltsamkeit von Einmischung oder gar demokratie- und toleranzfeindliche Überzeugungen und Aktivitäten in allen Schichten der Bevölkerung. Das Grundeinkommen gewährt die Freiheit von Existenzängsten und die Freiheit zur Einmischung in die öffentlichen Angelegenheiten.
10. Das Bürokratieargument
Ein Grundeinkommen kann viele steuerfinanzierte Sozialtransfers in sich vereinigen und wird durch die bedingungslose Auszahlung einen enormen Abbau an staatlicher Bürokratie zur Folge haben.
11. Das Mußeargument
Das erdumspannende kapitalistische System gleicht einem in sich zunehmend beschleunigten und erhitzten System, dem Wärmetod entgegen sterbend. Entschleunigung und Abkühlung scheinen nur durch vielfältige Möglichkeiten der Muße und einhaltenden Besinnung möglich. Ein Grundeinkommen schafft Voraussetzungen für Muße und Besinnung, d. h. für eine lebensförderliche Entschleunigung und Kreativität individueller und gesellschaftlicher Prozesse.
12. Das ethische Argument
Einerseits ist in Überflussgesellschaften der Grund für das ethische (biblische und sozialistische) Argument "wer nicht arbeiten will, soll nicht essen!" - nämlich der Mangel - entfallen.
Andererseits ist den Argumenten des "Gutes (Erwerbs-/Lohn-)Arbeit" zu entgegen:
- Arbeit schafft ein Menge schlechtes.
- Wer auf das "Gut Arbeit" durch (partielle) Enthaltsamkeit verzichtet, ist in der Logik vom "Gut Arbeit" moralisch und materiell zu entschädigen, nicht zu verurteilen oder materiell zu benachteiligen
Zusatz
Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist zu ergänzen durch das Recht auf Unterbrechung der Arbeit, auf kosten-freien Zugang zu öffentlichen Gütern (Mobilität, Bildung, Kultur, Gesundheitsprävention und -versorgung usw.), auf Multiaktivität inkl. der dazu notwendigen Infrastrukturen und auf Bildung, die den Bürger als Mensch und nicht nur als Arbeitsbürger zum Ziele hat.
Herzlichst Grilleau
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13.01.2009, 16:45
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Bedingungsloses Grundeinkommen
Neue Petition kann jetzt mitgezeichnet werden!
Reformvorschläge in der Sozialversicherung - Bedingungsloses Grundeinkommen vom 10.12.2008
https://epetitionen.bundestag.de/ind...;petition=1422
Ende der Mitzeichnungsfrist 10.02.2009
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