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  #2901  
Alt 14.11.2009, 21:14
francine francine ist offline
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Dieser Artikel ist eine Farce. Zunächst bringt man beide Fälle Winnenden und Eislingen in einen Zusammenhang. Anschließend ist dies aber in keiner Weise haltbar in dem Vergleich mit jugendlichen Gewalttätern, wie Du schon gut herausgearbeitet hast.
Im Verlauf dieses Artikels wird dann auch nichts mehr dazu erwähnt.

Und Oberster dieser Tagung ist, der "Freund" von HeidelCement: Goll......

Zitat:
Zitat von Wahrheitssucherin Beitrag anzeigen
Ob der Vierfachmord von Eislingen oder der Amoklauf von Winnenden: Das Thema Jugendgewalt treibt die Gesellschaft mehr denn je um. In Triberg haben Experten zwei Tage lang nach Lösungen gesucht.

http://www.boennigheimerzeitung.de/b...rtikel=4730104

Besonders bemerkenswert finde ich folgenden Abschnitt aus diesem Artikel:

"Weiter sind die Experten bei der Erforschung der Gemeinsamkeiten von Intensivtätern. Gewalt im Elternhaus waren fast alle Jungtäter einmal ausgesetzt, die Eltern leben ihnen keine positiven Werte vor, es fehlt an Bildung und der Fähigkeit, Probleme verbal zu lösen und oft auch an Perspektiven."

Nun zu unseren zwei Angeklagten:

- Gewalt im Elternhaus erlebten beide nicht (eine gelegentliche Ohrfeige fällt nicht darunter!)
- Beide stammen aus sehr guten Elternhäusern, in denen positive Werte vorgelebt und vermittelt wurden (kirchliches und pädagogisches Umfeld)
- Sowohl Andreas als auch Frederik stammen aus der gehobenen Mittelschicht (Eltern Akademiker; gebildet) -> an Bildung mangelte es garantiert nicht!
- Die Angeklagten absolvierten beide den höheren Bildungsweg (Gymnasium)
- Beide hatten gute Zukunftsperspektiven
- Vermutlich wurde auch in beiden Elternhäusern viel kommuniziert und es wurde sicherlich versucht, Probleme verbal zu lösen

Summasummarum: Darum schmeckt mir einfach diese "Suppe" nicht, die uns da über Andreas' und Frederiks' Täterschaft aufgetischt werden soll! Das passt einfach alles nicht!!

@Powers: Danke. Du bringst es auf den Punkt!
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Buddha
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  #2902  
Alt 16.11.2009, 02:00
supawadee supawadee ist offline
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Zitat:
Zitat von Powers Beitrag anzeigen
Wo gibt es ein Geständnis von Andreas? Ich hörte nur Rauschen im Blätterwald.

Merkst du nicht, dass dieser Thread und speziell die Aussagen von HeidelCement genau das befürchten: Die präsentierten "Fakten" sind keine Fakten. Die Öffentlichkeit ist ausgeschlossen, es gibt Pressemeldungen ohne Nachweis von Autorschaft. Die vermeintlichen Täter wurden längst vorverurteilt.
Eine facettenreiche Einlassung von Andreas lässt sich spärlich auszugsweise, was die Öffentlichkeit erfährt, beispielsweise im Gutachten finden:

„Dem Gutachter hat Andreas gesagt, dass er Mitleid für Frederik empfinde. Alleine hätte der nicht geschossen. Er könne, so Andreas, derzeit nichts Positives an sich selber finden. Er hoffe aber, die Chance auf ein normales Leben nach der Haft zu bekommen. Am liebsten wären ihm zwei Dinge: Das wieder alles so ist, wie es vor den Morden war. Und dass er Frederik nie getroffen hätte.”

Oder unterstützt durch die Aussage:
„Frederik ist immer gesprungen, wenn Andreas angerufen hatte“, so seine Mutter in einem Interview vor dem Prozess.
Dazu passt: Frederik gestand, dass er die Familie von Andreas offenbar im Alleingang umgebracht hat. Mit 31 Schüssen aus zwei Pistolen, die die beiden zuvor in einem Schützenverein gestohlen hatten.
Andreas H., dessen Aussage für gestern geplant war, äußerte sich nicht mehr.
Hans Stefan, Anwalt von Andreas H.: „Mein Mandant wird die Aussage von Frederik bestätigen.“
Und wenn man nun nicht Insektenspray inhaliert hat, kann man unabhängig der spärlichen öffentlich bekannt gegebenen facettenreichen Einlassung von Andreas nicht davon ausgehen, wenn Andreas im Viertelstundentakt Frederik vor der Tat angerufen hat.
Beide vor der Tat eine Kiste geschleppt haben.
Sowie zwischen den Morden die Eltern, Frederik mit Andreas zusammen in der Kneipe besucht haben.
Tatkleidung von beiden gefunden wurde. DNA auf den Tatwaffen von beiden.
Etc. etc.
Dass Andreas ahnungslos war und seine Tatbeteiligung auszuschließen ist.

Ohne die Einlassungen von Andreas stünde eine Mittäterschaft von Andreas außer Zweifel. Wobei es dort mit Sicherheit weitaus detaillierte Einlassungen gibt. Denn von 270 Seiten Gespräch haben wir mal gerade 6 Zeilen mitbekommen!

Wobei ich aufgrund der Beobachtung von HeidelCement schließe
Zitat von HeidelCement
Die Tötung des Ehepaares Häußler im Dachgeschoss mußte im günstigsten Zeitpunkt aus Sicht der Täter erfolgt sein.

Öffensichtlich hat Frau Häußler als erste die Wohnung betreten und ist sofort ins Bad, den Fundort entnehme ich den ersten Zeitungsmeldungen

Herr Häußler wurde noch vor der Garderobe erschossen.

Und das spricht für eine arbeitsteilige Vorgehensweise.
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  #2903  
Alt 16.11.2009, 03:07
supawadee supawadee ist offline
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Zitat:
Zitat von Wahrheitssucherin Beitrag anzeigen

Nun zu unseren zwei Angeklagten:

- Gewalt im Elternhaus erlebten beide nicht (eine gelegentliche Ohrfeige fällt nicht darunter!)
- Beide stammen aus sehr guten Elternhäusern, in denen positive Werte vorgelebt und vermittelt wurden (kirchliches und pädagogisches Umfeld)
- Sowohl Andreas als auch Frederik stammen aus der gehobenen Mittelschicht (Eltern Akademiker; gebildet) -> an Bildung mangelte es garantiert nicht!
- Die Angeklagten absolvierten beide den höheren Bildungsweg (Gymnasium)
- Beide hatten gute Zukunftsperspektiven
- Vermutlich wurde auch in beiden Elternhäusern viel kommuniziert und es wurde sicherlich versucht, Probleme verbal zu lösen
Und im Kontext mit der Tat deuten doch solche Rahmenbedingungen auf eine verminderte Schuldfähigkeit. Es drängen sich doch geradezu Vermutungen wie eine bipolare Störung auf. Insbesondere bei Andreas.

Und in diesem Fall, insbesondere bei einem Jugendlichen, von voller Schuldfähigkeit zu sprechen, ist grotesk.

Der beauftragte Psychiater unterliegt mit der Feststellung "voller Schuldfähigkeit" einem kompletten Irrtum, diesen Irrtum man mit den Ausführungen von Wahrheitssucherin schön unterstützen kann.

Und eine Anwendung ob Erwachsenenrecht oder Jugendrecht erübrigt sich dann. Insbesondere wenn stark verminderte Schuldfähigkeit zum Tragen kommt.

Und weiter in diese Richtung zu denken und die jeweiligen RA diesbezüglich anzustoßen, ist das Einzige, dass die beiden noch halbwegs retten kann.
Wobei eine Bestrafung trotzdem unumgänglich stattfinden wird.

Unterm Strich war das Verbrechen die Folge einer Krankheit und damit tragisch aber nicht bösartig.

Stark verminderte Schuldfähigkeit mit Jugendstrafrecht und daraus begleitender besonderer Schutzwürdigkeit sowie sinnvolle Therapien sollten in ca. 6 Jahren aus Andreas ein vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft machen. Ebenda Frederik.

Was her muss, ist ein Gutachten, dass das untermauert, falls ich nicht falsch liege.
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  #2904  
Alt 16.11.2009, 12:26
Powers Powers ist offline
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Standard Aus welchem Büro schreibt der wohl?

Zitat:
Zitat von supawadee Beitrag anzeigen
„Dem Gutachter hat Andreas gesagt...
Bravo Supawadee! Gut gezeigt, wie Vorverurteilung funktioniert. Bild-Zitate so ausgewählt, dass sie NUR belasten. Vor lauter Zusammenstückeln gelingt dir selber kein normaler Satz mehr:

Zitat:
Eine facettenreiche Einlassung von Andreas lässt sich spärlich auszugsweise, was die Öffentlichkeit erfährt, beispielsweise im Gutachten finden:
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  #2905  
Alt 16.11.2009, 13:45
Skeptiker2 Skeptiker2 ist offline
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Standard Schallsituation im Haus Häussler

Zur Schallsituation im Haus Häussler:

Eine Wohnungstür im 1. (?) Stock des Hauses



Zu sehen ist eine Glasscheibe in der Tür. Ich vermute daher, dass diese Türen, auch im Hinblick auf das Baujahr des Hauses, nicht besonders stabil und damit schalldämmend sind. Ein weiterer Hinweis auf ein sehr leises Töten.

Und noch die Wohnungstür von Häusslers Wohnung


sowie das Schloss der Wohnungstür von Häusslers


auch diese Tür sieht nicht besonders stabil aus (die Bilder stammen alle aus dem Focus-TV-Video: http://www.youtube.com/watch?v=SHaTdfF5zYo )
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"Nur das Gefühl kann uns in entscheidenden Momenten des Lebens sagen, wo unser ureigener Weg ist. Mit dem Verstand alleine lässt er sich nicht finden."
von endlichleben.de.vu

"You can fix all the world's problem in a garden", Geoff Lawton, teacher for permaculture

Winnenden -Thread Teil I
Winnenden -Thread Teil II
Winnenden -Thread Teil III

Geändert von Skeptiker2 (16.11.2009 um 14:11 Uhr)
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  #2906  
Alt 16.11.2009, 18:43
francine francine ist offline
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Skeptiker2, danke für die Screenshots. Merkwürdig finde ich schon die ganze Zeit dieses Schloss an der Wohnungstür. Das scheint doch recht unüblich zu sein, oder?
Und das Treppenhaus scheint eher so, als wenn man da jeden Tritt knarzen hört.
Wird also alls nicht stiller...
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  #2907  
Alt 17.11.2009, 15:26
wgsp wgsp ist offline
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Zitat:
Zitat von francine Beitrag anzeigen
Merkwürdig finde ich schon die ganze Zeit dieses Schloss an der Wohnungstür.
Das scheint doch recht unüblich zu sein, oder?
für eine abschließbaren schiebetür ist es nicht mehr das modernste, aber immer noch gängig.
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  #2908  
Alt 17.11.2009, 15:43
francine francine ist offline
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Danke für die Info, @wgsp
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  #2909  
Alt 18.11.2009, 21:03
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Ich kopiere einfach mal diesen Artikel rein, damit er gespeichert ist.
12.10.2009


Vierfachmord von Eislingen

Die netten Mörder vom Wirtschaftsgymnasium

Aus Ulm berichtet Gisela Friedrichsen
AP
AP
DDP
zur Fotostrecke




Erst töteten sie die beiden Schwestern, dann erschossen sie die Eltern: Ein 18-jähriger Schüler und sein 19-jähriger Freund stehen wegen des Vierfachmordes von Eislingen vor Gericht. Ging es um das Vermögen? Streit in der Familie? Das Motiv der Bluttat ist unklar.
Ulm - Es ist eines der rätselhaftesten Verbrechen seit langem: der Vierfachmord von Eislingen im Kreis Göppingen, begangen in der Nacht vom Gründonnerstag auf Karfreitag dieses Jahres. Täter waren laut Anklage der damals 18-jährige Andreas H., Schüler eines Göppinger Wirtschaftsgymnasiums, und sein 19-jähriger Schulfreund Frederik B. Was ihnen von der Staatsanwaltschaft Ulm vorgeworfen wird, lässt sich mit Worten wie "unfassbar" oder "unbegreiflich" nur unzulänglich beschreiben.




Die Opfer waren Andreas' Eltern, Hansjürgen und Else H., 58 und 53 Jahre alt, sowie seine beiden 24 und 22 Jahre alten Schwestern, die beide Pädagogik studierten. Andreas, das jüngste der drei Geschwister, hat mit Hilfe seines besten Freundes seine ganze Familie ausgelöscht. Von diesem Montag an müssen sich beide Schüler vor der 6. Jugendkammer des Landgerichts Ulm wegen heimtückischen Mordes verantworten. Andreas und Frederik galten in ihrem Umfeld als nette, hilfsbereite Jungen. Dass sie seit 2007 schon mehrere Einbrüche begangen hatten, etwa in eine Realschule, wo sie einen Computer entwendeten, oder in einen Supermarkt sowie ins Vereinsheim eines Sportclubs, wusste niemand. Diese Taten jedoch mögen noch als jugendtypische Ausrutscher bewertet werden.
Doch dann sollen die beiden laut Anklage der Ulmer Staatsanwaltschaft im Oktober 2008 in das Clubheim der Eislinger Schützengilde eingebrochen sein, wo sie offenbar insgesamt 17 groß- und kleinkalibrige Pistolen und Gewehre sowie 1700 Schuss Munition mitgehen ließen.
Darunter auch die Tatwaffen: eine Pistole der Marke Hämmerli und eine Ruger-Kurzwaffe.
Ob die Tat zu der Zeit schon von einem oder beiden Schülern geplant war oder ein gemeinsamer Tatplan erst später entstand, blieb bislang unbekannt. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, dass sich Andreas einen Tag vor der Tat dazu entschloss - und seinen Freund Frederik vorerst im Unklaren ließ.
256.000 Euro oder innerfamiliäre Problemen als Tatmotiv?
Auch der Tatabend verlief äußerlich offenbar völlig unauffällig: Andreas und Frederik aßen bei dessen Eltern zu Abend, es gab Käsenudeln. Frederiks Mutter erinnert sich, Andreas habe sich darüber beklagt, dass er von seinen Eltern kein Auto bekommt. Dann, so die Anklage, machten sich die Schüler zur Wohnung der Familie H. auf.
Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft fühlte sich Andreas "spätestens ab Herbst 2008" zu Hause unverstanden, er habe sein Elternhaus verlassen wollen, dafür aber kein Geld gehabt. Als er mit 18 von seiner Mutter erfuhr, dass es auf einem Schweizer Konto ein Vermögen in Höhe von 256.000 Euro gab, für das er und seine Schwestern eine Vollmacht erhielten, sei in ihm der Gedanke gereift, dass er im Fall des Todes der Eltern und der Schwestern allein über das Vermögen verfügen könnte.
Von innerfamiliären Problemen als Tatmotiv sprechen hingegen die Verteidiger der jungen Männer. Doch in welcher Familie gibt es keine Probleme mit den heranwachsenden Kinder? Nach der Tat kamen Gerüchte über die ungewöhnlich enge Beziehung der beiden Schüler auf. Hatten sie homosexuelle Neigungen zueinander entdeckt und fürchteten den Widerstand der Eltern H.? Träumten sie von einem ungestörten gemeinsamen Leben weitab von Eislingen? Welche Vorstellungen hegten diese beiden jungen Angeklagten, immerhin Schüler eines Wirtschaftsgymnasiums, wenn das Vermögen aufgezehrt sein würde?
"Jetzt sind alle tot!"
Andreas habe gewusst, so die Staatsanwaltschaft, dass seine beiden Schwestern allein zu Hause waren, da die Eltern H. an jenem Abend das Lokal "Marstall" besucht hatten, wo es Live-Musik gab. Gegen 22 Uhr, rekonstruierte später die Polizei, zogen sich Andreas und Frederik im Keller des Hauses um, betraten die Wohnung H. und feuerten eine wahre Kanonade auf die Schwestern ab, die bereits in Schlafkleidung arglos fernsahen. Die Ältere wurde von zehn Schüssen getroffen, ihre jüngere Schwester neunmal. Dann sammelten sie die Patronenhülsen auf und versteckten sie zusammen mit den Waffen und Schalldämpfern im Keller.
Wenig später, nachdem sie wieder Normalkleidung angelegt hatten, tauchten Andreas und Frederik im "Marstall" auf, wo sie sich mit den Eltern H. unterhielten. Dann kehrten sie an den Tatort zurück, tauschten wieder ihre Kleider gegen die Tatkleidung und warteten im Wohnzimmer auf das Elternpaar H. Als dies gegen 0.30 Uhr heimkehrte, soll Andreas laut Anklage achtmal auf seinen Vater geschossen haben und Frederik einmal auf die Mutter; zwei weitere Schüsse müsste demnach der Sohn auf seine Mutter abgegeben haben, denn sie wurde dreimal getroffen.
Den Rest der Nacht verbrachten die beiden Freunde im Haus der Eltern Frederiks. Am nächsten Morgen holte Andreas frische Brötchen, dann verließen er und Frederik das Haus. Gegen 10.30 Uhr rief ein Rettungsdienst an: Bei der Familie H. sei etwas Schreckliches passiert, es habe ein "dramatisches Ereignis" gegeben, hieß es. Frederiks Eltern sollten sofort kommen.
Am Tatort bot sich ihnen ein Bild der Verzweiflung. Andreas lief heulend und schreiend auf der Straße herum: "Jetzt sind alle tot! Wenn ich den erwische, der das getan hat!", und Frederik saß zitternd und weinend am Straßenrand.
"Wir fangen erst mal klein an"
Das Strafverfahren gegen die beiden Schüler findet unter strengen Sicherheitsmaßnahmen statt. Nach dem Jugendgerichtsgesetz bleibt die Öffentlichkeit ausgeschlossen, nur neun namentlich zugelassene Journalisten dürfen entsprechend einer Verfügung des Vorsitzenden Richters an der Verhandlung teilnehmen, die, wie es vom Gericht hieß, per Los ausgewählt wurden. Denn die Kammer habe sich entschlossen, wegen des großen öffentlichen Interesses an der rätselhaften Straftat zumindest eine eingeschränkte Presseberichterstattung zuzulassen.
Verteidiger Hans Steffan, der Andreas vertritt, monierte diese ungewöhnliche Entscheidung als rechtlich unzulässig und beantragte - erfolglos - den kompletten Ausschluss der Öffentlichkeit. Darüber wird voraussichtlich noch heftig gestritten werden.
Ungewöhnlich aber ist auch, dass zwar nach dem Jugendgerichtsgesetz verhandelt werden soll, aber ein von der Ulmer Justiz häufig beauftragter "Erwachsenen-Psychiater", Peter Winckler aus Tübingen, die Angeklagten dieser Tage begutachtet hat. Steffans Bemühungen, einen Jugendpsychiater zumindest hinzuziehen, blieben ebenfalls erfolglos.
Dabei wirkt vor allem der Angeklagte Frederik wie ein 14-Jähriger. Als er in Hand- und Fußfesseln an seinen Eltern vorbeigeführt wurde, die der Verhandlung beiwohnen dürfen, schien er im Boden versinken zu wollen. Andreas, blass im Gesicht, war immerhin so gefasst, dass er den Eltern seines Freundes zunickte.
Der Prozess wird am Donnerstagnachmittag um 15 Uhr fortgesetzt. Mit den Worten: "Wir fangen erst mal klein an, nämlich mit den Angaben, die Frederik vor der Polizei machte", schloss der Vorsitzende den ersten Verhandlungstag. Thema wird wohl sein, von wann an Frederik als Beschuldigter galt, ob er entsprechend belehrt und wann ihm ein Rechtsanwalt zur Seite gestellt wurde. "Geständige Einlassungen" der Angeklagten, so die Verteidigung, seien "zu gegebener Zeit" zu erwarten.
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  #2910  
Alt 21.11.2009, 12:59
Blickpunkt Blickpunkt ist offline
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Zitat:
Zitat von Wahrheitssucherin Beitrag anzeigen
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- Sowohl Andreas als auch Frederik stammen aus der gehobenen Mittelschicht (Eltern Akademiker; gebildet) -> an Bildung mangelte es garantiert nicht!
- Die Angeklagten absolvierten beide den höheren Bildungsweg (Gymnasium)
Dein Ansatz klingt nachvollziehbar.
Aber als ich ihn las, ist mir eine Geschichte eingefallen, die ich in einer Nachtcafé-Sendung mit Wieland Backes erlebte.
Dabei ging es m.W. nach um Erziehung.
Ein junger evangelischer Pfarrer (ca. Mitte 30) erzählte, wie er mit seinen Kindern bei starken Meinungsverschiedenheiten umging.
Er sagte: "Ich habe eine gute Handschrift und das wissen unsere Kinder." Später meinte er: "Wir lieben unsere Kinder über alles."
Im gesamten Diskussionsablauf klang durch, daß dieser Pfarrer ("Seelsorger") seine Kinder verprügelte. Er machte auch keinen Hehl daraus,
worauf die gesamte Gesprächsrunde sehr betroffen reagierte. Und dann noch "Wir lieben unsere Kinder über alles."

Gerade die Leute, die wir traditionell als rücksichtsvoll einstufen, haben es faustdick hinter den Ohren.
Wir hatten früher einen jungen Kaplan in der Schule als Religionslehrer.
Es kam nicht selten vor, daß er Schüler zu sich zitierte, um sie vor der Klasse zu züchtigten.
Die Ohrfeigen, die er verteilte waren von ganz besonderer Art.
Während er z.B. mit der rechten Hand ausholte und zuschlug, hielt er die linke Hand an die gegenüberliegende Wange des zu Züchtigenden, damit die Schlagwirkung durch "Nachgeben/Ausweichen" nicht gemildert werden konnte.
Naja, es sollte wohl auch nicht die Seele, sondern das Betragen "gepflegt" werden.
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