Appetit auf Nano?
Eine neue Lebensmittelgeneration: Nebenprodukt der Kriegsforschung
von Yvonne Rappo
Nano-Technologie ist eine klassische Dual-use-Technik, die sowohl militärisch als auch zivil
nutzbar ist. Zivile und militärische Anwendungen sind im Bereich der Nano-Technik kaum
unterscheidbar. Mit Nano-Technologie wird im Lebensmittelbereich machbar, was an die
irreale Welt von Science-fiction erinnert. So könnte sich in naher Zukunft die
Nano-Multi-Geschmack-Pizza per Knopfdruck in eine «Margherita», «Prosciutto e funghi»
oder «Quattro stagioni» verwandeln, je nachdem ob sie in der Mikrowelle mit 400, 800 oder
1600 Watt erhitzt wird. Mit unterschiedlicher Erhitzung lassen sich Nano-Kapseln, die entsprechende
Geschmacks- und Farbstoffe enthalten, erst bei bestimmten Temperaturen freisetzen, so dass
die Pizza unterschiedlich schmeckt und farblich anders aussieht.
Was ist Nano-Technologie?
Ein Teilgebiet der Nano-Technologie ist die Beschäftigung mit Nano-Teilchen. Das sind
Teilchen, die kleiner als 100 Nanometer sind. Die Masseinheit «Nanometer» ist ein Milliardstel
Meter. Teilchen dieser Grössenordnung zeigen andere chemische und physikalische
Eigenschaften als grössere Teilchen der gleichen chemischen Zusammensetzung. Beispiele
veränderter physikalischer Eigenschaften sind: Das Auftreten von Magnetismus, Auftreten von
elektrischer Leitfähigkeit, Farbveränderungen (zum Beispiel sind Gold-Nano-Partikel rot). Je
kleiner die Teilchen eines Stoffes werden, desto grösser ist das Verhältnis von Oberfläche
und Volumen. Diese gigantische Oberfläche führt zum Beispiel zu erhöhter Reaktivität. Durch
das Herstellen von diesen Kleinstpartikeln bekommen Stoffe ganz neue Eigenschaften, wie sie
in der Natur nicht vorkommen, mit bisher problematischer Wirkung auf Mensch, Tier und Umwelt.
Beispielsweise zeigten Mäuse in einer Studie der Universität Rochester bei grösseren Teflon-Partikeln
zwar auch krankhafte Reaktionen, erholten sich aber nach einiger Zeit weitgehend. Wurden die Mäuse
dagegen nur 15 Minuten Teflon in der Grösse von 20 Nanometer ausgesetzt, starben alle Mäuse innerhalb
von 4 Stunden. Die Giftigkeit der Nano-Partikel ist wahrscheinlich in ihrer Kleinheit begründet.
(Günter Oberdörster, Toxicology of ultrafine particels: in vivo studies, Royal Society of London 10/2000).
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Das schon seit längerem Nanopartikel in Lebensmitteln verarbeitet werden (z.B. Schokoloade) wird
dem Verbraucher, auch dank einer (bewußt?) schlafenden Medienlandschaft, nicht bekanntgegeben.
ES BESTEHT NICHT MAL EINE KENNZEICHNUNGSPFLICHT!
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