Was passiert mit meinen Bankschulden bei Hyperinflation.

[scorpi]

Hier ein Beitrag aus einem anderen Forum:

Während der Hyperinflation 1923 hat das Reichsgericht in Leipzig gegen den eindeutigen Wortlaut des Gesetzes die Zahlungsverpflichtungen grundsätzlich aufgewertet, also zum Beispiel war für eine Wohnungsmiete 50 RM zu entrichten, die in der laufenden Hyperinflation nicht einmal mehr für eine Brezen gereicht haben, weil diese schon ein paar Millionen gekostet hat. Hier hat das Reichsgericht die Lehre vom Wegfall der Geschäftsgrundlage entwickelt und eine proportionale Anpassung der Miete an die Inflation verlangt.

Dies gab einen Aufschrei in der Politik und sofort kamen Mieterschutzgesetze die die Anpassung zumindest deckelten, womit die Vermieter die Dummen waren. Also ist die Frage ob in einer Krise mehr rote Politik gemacht wird oder nicht. Da in Deutschland 66% der Menschen in irgendeiner Form vom Staat leben hat sich die Frage schon beantwortet…..

b) Die Banken haben alle in ihren AGBs Klauseln, - wonach sie aus wichtigem Grund innerhalb eines Monats kündigen können - und /oder eine Nachbesicherung von Immobilien verlangen können

SCHULDEN SIND DAHER TÖDLICH, SOBALD DIE INFLATION EXTREM WIRD, denn ganz abgesehen davon, dass die Einkommen nicht so schnell steigen wie die Lebenshaltungskosten (wenn man nicht gleich direkt arbeitslos wird) , WEIL DIE BANK IMMER AM LÄNGEREN HEBEL SITZT !!

Kredite verfaulen nicht mit der Hyperinflation, sie werden fällig gestellt ab einem gewissen Zeitpunkt !!!

Das ist zwar keineswegs zwingend, sondern alles verhandelbar, z.b. gibt es ja jetzt schon gesetzliche Immokredit-Zahlungsaufschübe, Mietbegrenzungsmaßnahmen ähnliche Maßnahmen in etlichen Ländern, was aufgrund der Inflation schon einem realen Schuldenerlaß gleichkommt. Man kann durchaus erwarten, daß die Schuldnerschutzmaßnahmen immer weiter ausgebaut werden, zusätzlich zur Inflation als Haupt-Schuldnerschutzmaßnahme.

[joblack]

Bei einem Kredit mit festen Zinssätzen kann das sicherlich von Vorteil sein.

Was Du allerdings nicht bedenkst ist dass eine Hyperinflation nicht einfach so kommt. Sie kommt erst wenn nichts anders mehr geht (d.h. in der tiefsten Deflation).

Und in den möglicherweise Jahren der Deflation musst Du den Kredit (aufgewertet) weiter bezahlen ... die Bank wird alles versuchen den Kredit einzutreiben.

Ergo: Lieber die Finger von grösseren Krediten lassen ...

[aristo]

joblack schrieb....

Und in den möglicherweise Jahren der Deflation musst Du den Kredit (aufgewertet)
weiter bezahlen ... die Bank wird alles versuchen den Kredit einzutreiben.

Kannst Du das genauer erläutern?

Und wie ist es bei einer Hyperinflation?

[joblack]

Zitat von aristo

joblack schrieb....

Kannst Du das genauer erläutern?

Und wie ist es bei einer Hyperinflation?

In der Deflation bleibt der Kredit nominal gleich aber Dein Gehalt sinkt bzw. fällt durch eine mögliche Arbeitslosigkeit ganz weg. In der Deflation verlieren Sachwerte aller Art an Wert und somit auch Deine Sicherheit für den Kredit. Dadurch kann es passieren dass trotz Zwangsversteigerung eine erhebliche Restschuld übrigbleibt. Des weiteren kann die Bank versuchen die Sicherheit neu zu bewerten und anschliessend eine höhere Tilgung zu verlangen (beides in der USA und bei uns schon passiert).

Eine Hyperinflation kommt nicht einfach so (warum sollte sie das?) - es ist eher mit einer anhaltenden Deflation bzw. sogar Depression zu rechnen.

[aristo]

@Joblack

aristo schrieb....

Und wie ist es bei einer Hyperinflation?

Diese Frage wurde von Dir nicht beantwortet.

Ich könnte diese selber posten. Doch Deine
interessiert mich.

[joblack]

Zitat von aristo

@Joblack

aristo schrieb....

Diese Frage wurde von Dir nicht beantwortet.

Ich könnte diese selber posten. Doch Deine
interessiert mich.

Kommt darauf an. Bei einem Kreditvertrag mit festen Zinsen könnte man die Schulden verlieren (allerdings könnte es sein dass der Staat die Schulden in die nächste Währung mit gleichem Wert überträgt). Ein Kredit mit variablen Zinsen (z.B. Girokonto) kann mit 4 - 6 stelligen Zinsen mit aufgeschlagen werden.

Meiner Ansicht nach ist es viel zu risikoreich darauf zu spekulieren dass die Schulden wegfallen können (Immobilien wurden nach dem Zweiten Weltkrieg mit einer Zwangsschuld behangen).

[aristo]

joblack schrieb....

Kommt darauf an. Bei einem Kreditvertrag mit festen Zinsen könnte man die
Schulden verlieren (allerdings könnte es sein dass der Staat die Schulden in
die nächste Währung mit gleichem Wert überträgt).

Stimmt, hat man keine Möglichkeit die Schulden zu tilgen,
hat man sie bei einer neuen Währung noch immer am Hals.

Aber die Fragestellung des Treahderstellers war eine andere.

Hat er die Möglichkeit, in einer Hyperinflation seine Schuld
zu tilgen, hat diese für ihn gearbeitet.

[GestoerteDoerte]

jop, eine antwort auf diese frage würde mich auch interessieren, befinde mich in ähnlicher situation.

[Hellfire]

Ja das wäre für mich auch interessant.

Was noch interessant wäre ist . mit den Euroschulden in den Dollar zu wechseln.

Wenn angenommen der Dollar im Feb/März 2009 aufgelöst werden sollte.
Kommt es sicher ein paar Tage vorher zum absoluten Kurssturz. Man könnte doch in diesem Zeitfenster einen Rücksprung in den Euro tätigen.
Somit könnte man zumindest einen Teil der Schulden bei den Amis lassen.

Das wäre so was von gut. :P

[joblack]

Zitat von GestoerteDoerte

jop, eine antwort auf diese frage würde mich auch interessieren, befinde mich in ähnlicher situation.

Wie gesagt, auf die Chance das sich die Schulden auflösen würde ich nicht setzen.

Falls eine Überschuldung eingetreten ist oder eintreten wird empfehle ich umgehend eine Privatinsolvenz durchzuführen und darauf zu achten in Zukunft keine Schulden mehr zu machen.