Zitat:
Zitat von Cowboy
Auch das ist komisch.bei den shrinners (freimaurern) gibt es auch ein saladin center.
saladin war doch derjeniger der das "heilige land" für den islam eroberte und die christen vertrieb.
http://www.saladinshrine.com/temple.htm
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Christen verfolgen Christen!
Als Konstantin der Große Christentum zur Staatsreligion des römischen Reiches
machte, hatte dieser Schritt paradoxerweise zu neuen Christenverfolgungen
geführt. Für den heutigen Beobachter mag dies zunächst verwirrend klingen,
doch ein kurzer Blick auf die Geschichte des frühen Christentums macht es
nachvollziehbar.
Die Christen hatten sich bis dahin entweder im Untergrund oder aber als eine
geduldete Religionsgruppe im römischen Reich entwickelt und organisiert. Es
gab zahlreiche örtliche Bischöfe, und ebenso zahlreiche Lehrmeinungen, was
die Grundfragen der christlichen Lehre betraf. Das Miteinander dieser unterschiedlicher
Lehrmeinungen war möglich gewesen, so lange die Christen ein
„Netzwerk“ ohne eine weisungsbefugte Zentrale gebildet hatten.
Doch Konstantin
der Große wollte mit der Ausrufung des Christentums zur Staatsreligion
zugleich auch eine einheitliche, zentralistisch organisierte Kirche schaffen, die
als Instrument zur Vereinheitlichung des römischen Reiches eingesetzt werden
konnte. Zu diesem Zweck wollte er auch eine einheitliche Lehrmeinung haben.
Um eine einheitliche Lehrmeinung zu erarbeiten wurde ein Konzil abgehalten,
an dem zahlreiche Bischöfe aus allen Ecken des römischen Reiches und auch
Konstantin der Große teilnahmen.
Nach langwierigen Verhandlungen und Diskussionen
kristalisierte sich eine Richtung heraus, die von einer Mehrheit im
Konzil getragen wurde. Doch mehrere Bischöfe hatten das Ergebnis des Konzils
nicht anerkannt. Diese Bischöfe wurden durch kaiserliche Gesetze verbannt und
verfolgt. Es entstand die bizarre Situation, daß ein römischer Kaiser, mit anderen
Worten das Oberhaupt eines Staates, der noch wenigen Jahren die Christen
verfolgt hatte, nunmehr einem Teil der Christen vorschreiben wollte, was sie
unter Christentum zu verstehen hatten.
Damit begann eine neue Phase der Christenverfolgungen, wobei nunmehr die
Staatskirche gemeinsam mit den staatlichen Stellen des römischen Reiches diejenigen
Christen verfolgte, die sie als Abweichler vom rechten Glauben bezeichnete.
Gleichzeitig versuchte man über Jahrhunderte, durch Verhandlungen
und eine ganze Reihe von Beratungen (Konzil) doch noch zu einer Einheit zu
gelangen.
Es ist für die heutigen Christen kaum nachvollziehbar, worüber in jenen Jahrhunderten
die Christen des Ostens gestritten und diskutiert haben. In Europa hat
sich „der normale Bürger“ kaum je für die Feinheiten der christlichen Dogmatik
interessiert. Wie viele Christen in Deutschland können heute Auskunft darüber
geben, mit welcher Begründung die katholische Kirche das gemeinsame Abendmahl
der evangelischen und der katholischen Kirche auf dem ökumenischen
Kirchentag zu Berlin im Jahre 2002 abgelehnt hat?
In Kleinasien dagegen war die Situation in den ersten Jahrhunderten des
Christentums völlig anders. Die philosophisch geschulten Bürger in den Städten
Anatoliens diskutierten mit großem Engagement grundlegende Fragen der Dreifaltigkeit.
Selbst einige der Kirchenväter beklagten sich über diese ausgeprägte
Neigung zur Beschäftigung mit den Fragen der Dogmatik. So schrieb der Heilige
Gregory von Nyssa in Bezug auf Kleinasien: „Alle Orte, Straßen, Märkte,
Plätze, Gassen, die Stoffhändler, die Geldwechsler und die Lebensmittelhändler
sind voll von Leuten, die unverständliche Fragen diskutieren.
Wenn du jemanden
fragst, wie viel du zahlen mußt, philosophiert er über den Gezeugten und
den Nicht-Gezeugten, wenn du wissen möchtest, was das Brot kostet, antwortet
der Verkäufer, der Vater ist größer als der Sohn und wenn du dich erkundigst,
ob das Bad bereit sei, sagt man dir, der Sohn wurde aus dem Nichts gemacht.“35
Als das Christentum als Staatsreligion des römischen Reiches proklamiert
wurde, und die nunmehr staatliche Kirche versuchte, die Vielfalt der bestehenden
christlichen Lehrmeinungen gewaltsam auf einen gemeinsamen Nenner zu
bringen, kam es zu einem heftigen Widerstand. Der Versuch der Vereinheitlichung
mißlang gründlich. Es entstanden die verschiedenen Kirchen (die griechisch-
orthodoxe, die koptische, die asyrische, die armenische, die katholische
etc.)36, die sich über Jahrhunderte gegenseitig bekämpften.
Was „den gewaltigen Anlauf des Islams im 7. Jahrhundert“ betrifft, [..] ist festzustellen, daß
dies im wesentlichen durch die unnachgiebige Verfolgung der als „Häretiker“
bezeichneten Christen durch die oströmische Staatskirche einerseits und die
Glaubensfreiheit, die die Moslems gewährten andererseits, begünstigt wurde.