Hi Tar
Besten Dank für dein Posting.
Möchte mich Stück für Stück dazu äussern weil du's
selber gut strukturiert hast.. macht mir die Sache leichter.
Zitat:
Zitat:
Ich möchte folgendes feststellen:
- Ich bin ein Mensch
- Ich , als Mensch , bin mir wichtig.
- Ich will leben
das sind subjektive annahmen. ich kann mich doch genausogut verneinen und das leben anhand von erfahrungen als qual empfinden.
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Das ist ein ganz entscheidender Punkt!
Zitat:
objektiv oder subjektiv? beides geht nicht. aber ich versuche mal mein glück.
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Richtig, die Postulierungen die ich formuliert hab sind rein subjektiv.
Wie kann ich also erwarten das man etwas, was subjektiv bewertet wird, gerade objektiv zu sehen?
Ich denke mir ist klar wo du da die "Sinnlosigkeit" der Formulierung siehst.
Objektiv<--->Subjektiv müssen sich dem Wort nach widersprechen. So hab ich das auch gelernt. Aber ab welchem Punkt
verwischen solche Ansichtsweisen?
Mir war es wichtig das die Leute die an diesem Topic teilnehmen, sich die Zeit und Mühe machen den Link auf die "Eristische Dialektik" auch aufzunehmen. Die von mir formulierten Sachverhalte, von denen ich mir gewünscht habe das die Leute
Meinungen dazu formulieren, sollten nur dazu dienen zu verdeutlichen
WIE "Wir" das tun. Eine Bewertung jeglicher Stellungnahme sollte vorerst hinfällig sein.
Warum erkläre ich dir jetz das, wozu ich dich doch aufgefordert habe?
Genau das ist der springende Punkt.
Subjektiv habe ich nicht erwartet das irgendwer Symphatie mit einem der "Verursacher" hegt. Dafür halte ich die Leser dieses Forum für zu gebildet.
Und damit meine ich die wirklichen "Leser". Die Leute die dazu bereit sind
kontroverse Ansichten zu vertreten und sich nicht gezwungen dazu sehen auf der "Welle" zu reiten.
Wie hast du dich nun zu den 2 Sachverhalten geäussert?
Oder besser,
WARUM hast du dich so geäussert wie du es getan hast?.
Zitat:
ich kann mich doch genausogut verneinen und das leben anhand von erfahrungen als qual empfinden.
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Ich verstehe deinen Standpunkt!
Ich wünsche mir aber das ich ihn nicht teile!
Warum? Weil ich mir, für mich , nicht wünsche ähnliche Erfahrungen machen machen zu müssen wie du. Ich wünsche, dass ich niemals Erfahrungen sammeln muss die mich zu solch einer Lebenseinstellung
treiben. Wenn man erstmal zu etwas getrieben wird, was man subjektiv eigentlich garnicht
möchte, dann ist das in meinen Augen nicht
richtig. Man müsste natürlich an diesem Punkt wieder klar und deutlich formulieren was "falsch" und was "richtig" ist. Strittige Frage. Zweifellos! Aber auf ein Prinzip sollte man sich stützen. Und zwar das der Menschenwürde.
Der Umkehrschluss deiner Postulierung wäre ja folgender:
"Wenn ich mein Leben, welches ich von Erfahrungen ableitend als qualvoll
empfinde , von diesen Qualen befreien könnte...müsste ich mich selbst nicht verneinen."
Es gilt, meiner Ansicht nach, zu erkennen das diese Qualen nicht einem einzelnen entspringen, sondern vielmehr ein Produkt unserer Umwelt sind.
Man ist derzeit einfach nichtmehr in der Lage zwischen objektiver und "subjektiv-herbeigeführet" Sichtweise zu unterscheiden. Ich vermute darin
liegt dein Problem in meiner scheinbaren begrifflichen Relativierung.
Wir fassen Meinungen, welche
augenscheinlich objektiv sind, auf und relativieren diese so, das sie uns subjektiv
erscheinen.
Doch der Schein
kann trügen.
Meine Hochachtung vor deiner Ehrlichkeit!!!
Ich nehme mir dennoch das Recht deine Stellungnahmen zu beurteilen.
Zitat:
Zitat:
1. : "Ein Anhänger einer extremistischen Gruppe sprengte sich heute inmitten einer Menschenmasse in die Luft"
die subjektive wirkung auf mich ist zwiespältig.
zum einen bin ich wohl darüber informiert, dass extremistische selbstmordattentäter von ihrer tat nicht unbedingt etwas wissen müssen (hypnose, psychedelische drogen, man sprengt sie extern, usw.) und zum anderen ist es die möglichkeit der fundamendalistischen erziehung und / oder ekszessiven gewalterfahrung eines persönlichen konfliktes, die uns dazu treiben kann, uns aufzuopfern. das bild der (blut-)rache wurde dazu irrigerweise in unser aller köpfe gepflanzt.
zum anderen bedaure ich den dadurch hervorgerufenen physischen schmerz, den man je nach weltauffassung selbst irgendwann durchleben wird. davor graut es mir.
der psychische schmerz hingegen basiert mEn auf der sehnsucht nach liebe, was der eigentliche antrieb unseres ganzen schaffens ist. wenn man jedoch, wie ich, das leben als illusion deutet, dann fällt es nicht schwer, diese täuschung zu ignorieren.
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Die Zwiespältigkeit die du ansprichst empfinde ich ebenso. Wie kann jemand dahingehen radikalisiert werden das er sein eigenes Leben zugunsten von Idealen opfert? Wiederspricht diese Handlungsweise nicht
extrem den vertretenen Idealen? Und "extrem" ist hier das Stichwort.
WISO muss jemand erst EXTREM handeln um seine
Ansicht geltend zu machen? Was treibt ihn dazu?
Mir sagen solche Leute eigentlich nur folgendes: HÖRT MICH AN !
Die Art und Weise
WARUM diese Menschen dazu gezwungen werden sollte erste Fragestellung sein. Subjektiv wollen solche Menschen doch eigentlich nur "Gutes". Allein die "Instrumentalisierung" treibt Sie doch zu solchen Ausuferungen! Die subjektiv empfundenen
Lebensumstände.
Da sehe ich eine Parallele zu deiner Lebensauffasung.
Zitat:
ich kann mich doch genausogut verneinen
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Natürlich
kannst du dich verneinen. Aber
möchtest du das auch? Wärst du nich viel glücklicher wenn du das nicht
müsstest?
Persönliche Erfahrungen prägen den Alltag, richtig. Aber sollten diese Erfahrungen zu einer negativen Gesamteinstellung führen?
ICH hoffe nicht !
Zitat:
Zitat:
1. : "Ein Anhänger einer extremistischen Gruppe sprengte sich heute inmitten einer Menschenmasse in die Luft"
die subjektive wirkung auf mich ist zwiespältig.
zum einen bin ich wohl darüber informiert, dass extremistische selbstmordattentäter von ihrer tat nicht unbedingt etwas wissen müssen (hypnose, psychedelische drogen, man sprengt sie extern, usw.) und zum anderen ist es die möglichkeit der fundamendalistischen erziehung und / oder ekszessiven gewalterfahrung eines persönlichen konfliktes, die uns dazu treiben kann, uns aufzuopfern. das bild der (blut-)rache wurde dazu irrigerweise in unser aller köpfe gepflanzt.
zum anderen bedaure ich den dadurch hervorgerufenen physischen schmerz, den man je nach weltauffassung selbst irgendwann durchleben wird. davor graut es mir.
der psychische schmerz hingegen basiert mEn auf der sehnsucht nach liebe, was der eigentliche antrieb unseres ganzen schaffens ist. wenn man jedoch, wie ich, das leben als illusion deutet, dann fällt es nicht schwer, diese täuschung zu ignorieren.
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Extrem geformte Sichtweise, meiner Ansicht nach.
Du siehst dich förmlich gezwungen Ideale wie "Liebe" zu verklausulieren.
Du bedauerst einerseits den physischen Schmerz, von welchem du aber in der Form Angst hast dass du ihn selber erleiden könntest. Davor graut es dir. Verständlicherweise! Auch ich habe düstere Zukunftsgedanken.
Im folgenden ziehst du eine zwangsläufige Schlussfolgerung, welchen ich aber nicht zustimmen kann. Du verstehst den pysischen Schmerz "hingegen" als Sehnsucht nach Liebe. Aber wie kann sich phsysicher Schmerz im Bezug auf Liebe überhaupt als socher etablieren?
Ich sage das kann er nicht". Der Begriff "Liebe" ist nunmal ein allumfassendes Wort, welches Zusammenhänge welcher Art auch immer auf das Minimum reduzieren kann.
Zitat:
wenn man jedoch, wie ich, das leben als illusion deutet, dann fällt es nicht schwer, diese täuschung zu ignorieren.
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Das ist der Punkt. Ich verurteile dich nicht deshalb weil du das Leben als Illusion deutest! Allein das Wort "verurteilen" ist schon nicht trefflich gewählt. Ich bin nur zutief traurig darüber das du das tust! Ich würde dir eine poitivere Sichtweise wünschen, und das mit dem Hintegrund das ich weiss das du schlimme Sachen erlebt haben musst um eben so zu fühlen.
Habs schon in einem anderen Topic gepostet aber das passt einfach:
http://de.youtube.com/watch?v=TlhwbdzalV4
Man sollte erkennen das selbst subjektiv empfundener
Hass niemals
das "Ding" an sich ändert. Hass, gegen sich selbst oder andere, wird niemlas eine Lösung hervorbringen.
Zitat:
auch hier: zwiespältig, wie oben.
solange man auch keinen bezug zu diesen personen hat (diese nicht kennt) erfährt man keinerlei verlust/bezug zu dieser meldung, was mMn wiederum mit der liebe in zusammenhang steht.
Zitat:
Was bewirkt jede Aussage für sich, in euch selbst?
ich bedaure die anwendung von gewalt.
Zitat:
Welche Gefühle tun sich in euch auf?
bedauern, aber kein gefühl des (verlust-)schmerzes.
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Die knappe Quotierung Deinerseits macht für mich widerrum eines deutlich: Dein Zwiespalt, welcher darin besteht das du die beteiligten nicht kennst, zwingt dich wieder in eine pragmatische Betrachtungsweise.
Der Augenscheinliche Abstand welchen du zwischen den Beteiligten dieses Horror-Szenarios hast, ist eben nicht vorhanden...meiner Ansicht nach. Allein zum Zweck des Selbstschutzes errichtest du diese Bewertungs-Gebäude. Versteh mir das nicht als Wertung! Ich versuche nur zu erläutern, warum du dich aus meiner Sicht so verhältst bzw. äusserst. Pragmatismuss ist ein Selbstschutzmeschachanissmuss. Ob solche Mechanismen sinnvoll sind.....sei strittig.
Zitat:
Zitat:
Was bewirkt jede Aussage für sich, in euch selbst?
ich bedaure die anwendung von gewalt.
Zitat:
Welche Gefühle tun sich in euch auf?
bedauern, aber kein gefühl des (verlust-)schmerzes
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Wenn du einerseits die Anwendung von "Gewalt" bedauerst, wie kann dann in dir kein Gefühl des (verlust-)schmerzes in dir aufkommen?
Natürlich, Verlust-Gefühle treten eher in den Vordergrund wenn man direkt,persönlich betroffen ist. Aber treten diese Gefühle im Umkehrschluss nicht auch bei "fremden" Personen auf?
Wenn ja, sollte die Anwendung von Gewalt, egal auf welcher Seite und warum auchimmer ausgeübt, nicht auch "Initiator" für das sein was wir subjektiv fordern?
Zitat:
ich bedaure die anwendung von gewalt.
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Sollte also das bedauern von Gewalt nicht auch gleichzeitig bedeuten das diese abgelegt gehört?
Zitat:
worte sind doch nur eine möglichkeit von vielen, gefühle auszudrücken. es gibt dabei auch keinerlei barrieren, da der leser über den inhalt entscheidet und nicht der schreiber
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Du glaubst nicht wie sehr du damit meine persönliche Auffassung und das Thema des Threads getroffen hast!
Worte sind nur eine Möglichkeit Gefühle auszudrücken.Bei Worten gibt es keine Barrieren. Der Leser bewertet subjektiv die Wirkungsweise. Die Objektivität resultiert aus der Mehrheit der Leser. Hat nun aber der
Schreiber die Möglichkeit das subjektive Auffassungsvermögen zu manipulieren?
http://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz?
... sinnvolle Ergänzung! War im Rahmen des Themas auch schon vom Sinn her drauf gestossen aber habs noch nicht so komprimiert vor mir gesehen. Besten Dank.
Würd mich über jede Resonanz deinerseits freuen, Tar. !
Gruss
Haggi