Lebend-Impfstoffe
bestehen aus vermehrungsfähigen, aber in ihrer krank machenden Wirkung abgeschwächten Viren oder Bakterien. Der Erreger kann im Verlauf der abgeschwächten Infektion bei der Impfung wieder zum pathogenen Wildtyp zurückmutieren.
Beispiele für gv-Impfstoffe:
* - Impfstoff gegen Infektiöse Bursitis und Marek’sche Krankheit bei Hühnern
* - Impfstoff gegen Aujeszky’sche Krankheit bei Schweinen (Impfstoff ist zugelassen, Impfung aber verboten)
Inaktivierte Impfstoffe
oder Tot-Impfstoffe bestehen aus inaktivierten vollständigen Bakterien oder Viren oder aus Untereinheiten der Erreger oder aus entgifteten Stoffwechselprodukten (Toxoide) von Erregern (zum Beispiel Tollwut, Tetanus). Sie sind nicht vermehrungsfähig und es kommt weder zu Rückmutationen noch zur Ausscheidung der verimpften Erreger.
Beispiel für gv-Impfstoffe:
- Impfstoffe gegen Infektionen mit E.coli bei Hühnern und Schweinen
Subunit-Impfstoffe:
Diese Impfstoffe bestehen aus für die Immunisierung wichtigen Proteinen des Virus (Oberflächenantigene). Sie werden durch gentechnisch veränderte Organismen hergestellt und enthalten kein replikationsfähiges Genmaterial.
Beispiele:
- Impfstoff gegen Leukose bei Katzen
- Impfstoff gegen die Europäische Schweinepest (Impfstoff ist zugelassen, Impfung aber verboten)
Marker-Impfstoffe
rufen die Bildung von Antikörpern im geimpften Tier hervor, die sich von den durch eine Feldvirusinfektion gebildeten Antikörpern unterscheiden und ermöglichen die Differenzierung zwischen geimpften und infizierten Tieren. Marker-Impfstoffe können gentechnisch oder konventionell hergestellt werden.
- Positivmarker: Dem Impfstoff wird ein Marker-Antigen (meist ein Protein) zugemischt oder gentechnisch an das Impfvirus gebunden. Dadurch ist bei geimpften Tieren ein Protein nachweisbar, das mit Feldvirus infizierten Tieren fehlt. Allerdings können später (nach der Impfung) erfolgte Infektionen nicht davon unterschieden werden.
- Negativmarker: Bei Negativmarker-Impfstoffen fehlen dem Virusgenom einzelne Genabschnitte (Deletions-Impfstoffe). Die Deletion kann gentechnisch erzeugt oder durch In-vivo- oder In-vitro-Passagierung erreicht werden oder auch auf natürlichem Weg auftreten. Da der Feldvirusstamm die beim Impfvirus deletierten Abschnitte enthält, bildet ein infiziertes Tier Antikörper gegen diese Komponente und kann daher von einem geimpften Tier unterschieden werden, das diese Antikörper nicht bildet.
Beispiel für Negativmarker-Impfstoff:
- Impfstoff gegen Infektiöse Bovine Rhinotracheitis bei Rindern
*EDIT*
Zitat:
Impfstoffentwicklung
Auch in der Impfstoffentwicklung gewinnt die Gentechnik zunehmend an Bedeutung. Einer der ersten großen Erfolge war die Produktion eines Impfstoffs gegen das Hepatitis-B-Virus, der seit 1986 auf dem Markt ist. Davor wurden für den Impfstoff Antikörper gegen das Virus aus dem Plasma chronischer Virusträger gewonnen, gereinigt und inaktiviert. Für den neuen Impfstoff dienen Hefezellen, die DNA als Bauanleitung für ein bestimmtes Protein erhalten haben, als Produktionsstätte. Dieses gentechnisch hergestellte Antigen löst dann als Impfstoff die gewünschte Immunantwort im Körper aus wodurch der Impfschutz erreicht wird. Mit den neuen Impfstoffen fällt auch das Risiko der Krankheitsübertragung weg.
Anfängliche Bedenken, ob die Hepatitis-B-Impfung in Zusammenhang mit Leukämie, Multipler Sklerose, rheumatischer Arthritis oder dem Chronischen Erschöpfungssyndrom stehen könnte, konnten durch WHO-Studien entkräftet werden.
Neben dem Hepatitis-B-Impfstoff ist noch ein gentechnisch hergestellter Impfstoff gegen Cholera im Handel erhältlich. Weiters wurde vor kurzem ein Impfstoff gegen bestimmte Arten des humanen Papillomavirus (HPV) von der U.S. Food and Drug Administration zugelassen. Das Virus verursacht Warzen im Genitalbereich, die zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs führen können.
An der Entwicklung weiterer gentechnisch produzierter Impfstoffe, beispielsweise gegen Hepatitis C oder Grippe, wird derzeit gearbeitet. Im Fall einer Grippepandemie könnte der Einsatz von gentechnischen Methoden einen wesentlichen Zeitvorteil bei der Entwicklung und Herstellung eines neuen Impfstoffes bedeuten.
Neben Zeitgewinn und Sicherheit sind weitere Vorteile der Gentechnik in der Impfstoffentwicklung die preiswerte Herstellung sowie die Möglichkeit, Impfstoffe gezielter zusammenzusetzen. Dadurch können mehrere Impfungen in einer Spritze vereint werden.
Die Langzeitfolgen von gentechnisch hergestellten Impfstoffen sind im Detail noch nicht bekannt und müssen in Studien noch überprüft werden.
|