|
|
| |
|
|
|
31.07.2008, 00:21
|
Administrator
|
|
Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Mannheim
Beiträge: 492
|
|
Zitat:
Zitat von tar
das kann so nicht ganz hinhauen. würde dies tatsächlich so ablaufen, würde es niemals bankrotte banken geben können. diese bräuchten sich ja nur schwupps bei extrem guten zinsangebot an den staat (knapp über nullzins?) und umverteilung der kreditvergabe refinanzieren. dass dies aber z.b. in argentinien, bei der IKB und der SachsenLB eben nicht der fall war, konnte man nur zu gut beobachten. ja wieso haben die banken nicht einfach gesagt: "macht euch mal locker leute. wir refinanzieren uns flink und die regierung kann auch an der tete bleiben ohne angst um wiederwahl."
|
Ich weiß, dass das unglaublich klingt, aber dennoch entspricht es der Banken-Realität.
Bzgl. deinem Beispiel:
Wie war es denn bei der IKB? Wer ist eingesprungen? Was ist da passiert? Der Staat (KfW) hat die Bank "gerettet". Warum kann der Staat die Bank retten?
Im Übrigen gibt es kein Gesetz, keine Regelung, kein Statut (jedenfalls nichts das mir bekannt wäre), das diese Art der Bankenrefinanzierung verbietet. Ich befürchte sogar, dass die wenigsten Legislatoren sich überhaupt bis in diese Tiefe mit dem System beschäftigt haben - und selbst die Experten durchschauen das nicht alle. Zum Beispiel weißt du schon sehr, sehr viel über das Geldsystem und selbst du bist darauf bislang noch nicht gestoßen.
Das System ist perfekt - und es ist alles legal. Die Leute werden gemolken über die Staatsverschuldung und niemand schnallt wie es funktioniert.
@Idura
Stimme dir zu. Deshalb hab ich ja auch ein Faible für das joytopia-System (bzgl. Schöpfung)!
__________________
"Die Politik wird nicht von Politikern gemacht. Hinter verschlossenen Türen werden die Fäden gezogen, an welchen die Kasper hängen, die uns in Berlin in der "Politkiste" Theater vorspielen. Diese Kasper dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren und wenn nach verrichten der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie das bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unters Volk mischen."~ Georg Schramm
|
31.07.2008, 09:50
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
|
|
Zitat:
Zitat von NicolasHofer
Ich weiß, dass das unglaublich klingt, aber dennoch entspricht es der Banken-Realität.
Bzgl. deinem Beispiel:
Wie war es denn bei der IKB? Wer ist eingesprungen? Was ist da passiert? Der Staat (KfW) hat die Bank "gerettet". Warum kann der Staat die Bank retten?
Im Übrigen gibt es kein Gesetz, keine Regelung, kein Statut (jedenfalls nichts das mir bekannt wäre), das diese Art der Bankenrefinanzierung verbietet. Ich befürchte sogar, dass die wenigsten Legislatoren sich überhaupt bis in diese Tiefe mit dem System beschäftigt haben - und selbst die Experten durchschauen das nicht alle. Zum Beispiel weißt du schon sehr, sehr viel über das Geldsystem und selbst du bist darauf bislang noch nicht gestoßen.
Das System ist perfekt - und es ist alles legal. Die Leute werden gemolken über die Staatsverschuldung und niemand schnallt wie es funktioniert.
|
dann würde ich gerne meine frage bzgl sachsenlb und argentinien erweitern. was hinderte die betroffenen banken daran, sich schnurstracks zu refinanzieren? was würde die derzeitigen banken hindern, sich so zu refinanzieren und die finanzkrise abzuwenden?
ist es also nicht nur der staat selbst, der aufgrund von maastricht theoretisch eine gewisse verschuldungsgrenze nicht überschreiten darf?
und welchen nutzen hätte der staat, wenn er sich durch neukredite massiv neuverschuldet (die geschäftsbanken damit refinanziert) und dabei eine hyperinflation auslöst?
damit würden die bürger des landes ja praktisch entschuldet werden, da deren privatkredite natürlich aufgrund der hyperinflation entwertet werden. übertrieben ausgedrückt: eine vorherige monatsrate könnte man dann mit einem stundenlohn begleichen.
es wäre nachwievor ein absoluter vertrauensverlust in die regierung da. eine währungsreform wäre wieder mal notwendig. und zu guter letzt würde man den wirtschaftslobbyisten wohl keinen großartigen gefallen erweisen.
es gibt nun mal nur diese beiden möglichkeiten im heutigen system: (hyper-)inflation oder deflation. wie sonst will man den wechsel von M3 zu M1 vollziehen können?
|
31.07.2008, 10:21
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
|
|
@tar
Du sagst nur, daß Du Dir nicht vorstellen kannst, daß es so läuft.
Du sagst nicht, wie Du es Dir vorstellst.
Weshalb nicht ?
Es gibt doch auch bei Banken Grenzen, welche Dir bekannt sein müßten.
Basel-II legt fest, wieviel Eigenkapital im Verhältnis zu den Forderungen (Aktiva) die Bank haben muß (grob gesagt: 8%)
und wie die Sicherheiten bewertet werden.
Das sind reale Grenzen, über welche die Bank nicht hinweggehen kann.
Die zweite Grenze ist die Liquidität.
Es kann doch passieren, daß die Bank 100% der Staatsanleihe für die Refinanzierung der Überweisung der Finanzagentur GmbH an eine andere Bank benötigt. Damit ist diese Staatsanleihe nicht mehr für andere Kredite verwendbar.
Die Giralgeldschöpfung und Refinanzierung haben Grenzen, ebenso wie die Staatsverschuldung.
Vielleicht sind wir uns zumindest darin einig, daß die Staatsverschuldung schon lange am oberen Limit angelangt ist.
Bei den Banken ist es eine Frage der Qualität ihrer Forderungen und da gab es durch die faulen Subprime-Immobilienkredite gewaltige Neubewertungen, welche die Banken in Schwierigkeiten brachten.
|
31.07.2008, 10:22
|
|
Zitat:
Zitat von tar
und welchen nutzen hätte der staat, wenn er sich durch neukredite massiv neuverschuldet (die geschäftsbanken damit refinanziert) und dabei eine hyperinflation auslöst?
|
Nutzen = Rettung des eigenen Allerwertesten - schau einfach, was diesen Typen da oben droht (Siemenschefs...)
Denen gehts nur einzig um die Rettung ihrer Position, Auto, Villa, Image.
Zitat:
Zitat von tar
damit würden die bürger des landes ja praktisch entschuldet werden, da deren privatkredite natürlich aufgrund der hyperinflation entwertet werden. übertrieben ausgedrückt: eine vorherige monatsrate könnte man dann mit einem stundenlohn begleichen.
|
Tja, aber nur dann, wenn Dein Gehalt auch so stark ansteigt, was es mit Sicherheit in privaten Unternehmen nicht tut. Wie auch. Wo soll das viele Geld denn herkommen in einem Unternehmen? Das klappt so leider nicht. Zudem ist bei Hyperinflation auch eine massive Wirtschaftskrise im Gange mit z.B. 50% Arbeitslosigkeit = keine Chance, auch nur einen Cent Kredit weiterhin zu zahlen.
|
31.07.2008, 11:49
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 02.07.2008
Beiträge: 322
|
|
Zitat:
Zitat von comshira
Tja, aber nur dann, wenn Dein Gehalt auch so stark ansteigt, was es mit Sicherheit in privaten Unternehmen nicht tut. Wie auch. Wo soll das viele Geld denn herkommen in einem Unternehmen? Das klappt so leider nicht. Zudem ist bei Hyperinflation auch eine massive Wirtschaftskrise im Gange mit z.B. 50% Arbeitslosigkeit = keine Chance, auch nur einen Cent Kredit weiterhin zu zahlen.
|
Ich habe Inflation bisher so verstanden das die umlaufende Geldmenge durch Gelddrucken stark erhöht wird.
Bei einer echten Inflation retten sich die Leute in Sachwerte, weil sie eben Angst vor einer Entwertung des Geldes haben, ein sich selbst beschleunigender Vorgang.
Unser Geld ist auch heute nur sein Gewicht in Papier wert. Man merkt das nur nicht weil es in der Realwirtschaft eher zu gering umläuft, um die Waren auf den Märkten zu handeln. Daher sind Preissteigerungen in letzter Zeit als Teuerung zu verstehen und NICHT als Inflation.
Geld das für unverzichtbare, monopolisierte Güter wie z.B Energie oder Lebensmittel mehr ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle. Z.B. in Baumärkten und Unterhaltungselektronik. Dort bekommt man massive Rabatte.
In einer Hyperinflation werden die Pseudo-Guthaben der Geldbesitzer aufgelöst, sie gehen damit einkaufen um zu Retten was zu Retten ist. Das Geld landet dann bei Händlern und Unternehmen die massiv die Preise & Löhne erhöhen. Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Polen darüber gehabt. Er sagte „Plötzlich sind wir alle Millionäre gewesen“. Ich hatte ne richtige Gänsehaut bekommen.
Der kleine Mann steht mit Inflation im Prinzip besser da, weil die Märkte weiterhin funktionieren, und er seinen Arbeitsplatz behält. Leider werden dadurch die Sparguthaben entwertet.
In einer Deflation mit sinkender Geldmenge, Löhnen und Preisen wird er Arbeits- und Brotlos. Die ist wiederum besser für Geldbesitzer, weil die „Kaufkraft“ ihres Vermögens sogar noch steigt.
Wie gesagt, mit nicht umlaufgesichertem Geld hat man die Wahl zwischen Pest&Cholera. Man ist gezwungen eine entweder deflationäre oder inflationäre Geldpolitik anzuwenden. Den Zusammenbruch am Ende kann man auf keinen Fall verhindern, ist schon ne kranke Sache.
|
31.07.2008, 13:51
|
Administrator
|
|
Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Mannheim
Beiträge: 492
|
|
Zitat:
Zitat von tar
dann würde ich gerne meine frage bzgl sachsenlb und argentinien erweitern. was hinderte die betroffenen banken daran, sich schnurstracks zu refinanzieren? was würde die derzeitigen banken hindern, sich so zu refinanzieren und die finanzkrise abzuwenden?
|
Die Geschäftsbanken können sich tatsächlich bis zu einem gewissen Grad am eigenen Zopf aus dem Schlamassel ziehen, aber eben nur bis zu einem gewissen Grad. Und dieser gewisse Grad ergibt sich durch die Menge an Zentralbankgeld, die die Bank tatsächlich für ihre Geschäfte benötigt und die sie nicht durch Saldierung der Skontren (Clearing, Skontration) durchführen kann.
Und natürlich muss man auch erst mal Zugriff auf die Staatsmilliarden per Anleihen bekommen. Ich kann mir z.B. kaum vorstellen, dass eine Sparkasse diese Art von Geschäften mit der BRD Finanzagentur GmbH machen kann - da haben die entsprechenden Bankhäuser sicher dafür gesorgt. Warum ist der Staat als Schuldner wohl so beliebt? In diesem Panorama-Beitrag über die BRD Finanzagentur GmbH:
Zitat:
"Und wir haben heute z.B. 6-monatige Schatzanweisungen des Bundes verauktioniert, das heißt wir bieten diese einer bestimmten Bankengruppe an, und wir wollten eigentlich 5 Mrd. € aufnehmen und die Banken haben uns Angebote über 17,3 Mrd. € eingereicht"
|
Ja warum wohl haben die Banken überhaupt kein Problem damit, wenn sich die Bilanz um 17,3 Mrd verlängert, statt nur um 5 Mrd. ?
Im konkreten IKB-Fall gibt es also mehrere Möglichkeiten:
1. Sie kommen erst gar nicht über den Primärmarkt an Schatzanweisungen (direkt bei Auktionierung/Emission)
2. Sie waren bereits so in Zahlungsschwierigkeiten (bzgl. Zentralbankgeld), dass bereits Sichtguthaben in großer Summe per Saldo abgezogen wurden, was dann wiederum Zentralbankgeld kostet.
3. Eine Mischung:
Die Bank ist nicht groß genug UND war (auch deshalb) in Zahlungsschwierigkeiten.
Ich könnte das jetzt wieder genauer ausführen, weshalb die Größe der Bank entscheidend ist, da sie so öfter Überweisungen auf eigenen Konten ausführen kann, aber ich möchte dich bitten einfach diesen Post von mir dazu nochmal zu lesen.
Der IKB hätten also einige Milliarden € aus Staatsanleihen wenig genutzt, da diese der Bund (sobald er sie mal verwendet hätte) sehr wahrscheinlich komplett oder zu großen Teilen nicht mehr auf Konten der IKB gelandet wären. Somit hätte man die kompletten (oder den größten Teil) der Sichtguthaben verloren (an andere Banken) - was wiederum einen entsprechend hohen Bedarf an Zentralbankgeld nach sich gezogen hätte.
Merke: Je größer die Bank, desto weniger Zentralbankgeld benötigt sie, da mehr "Zahlungen" auf eigenen Konten durchgeführt werden können.
Deshalb bringt es z.B. auch nichts (danach wurde ich schon mal gefragt) diesen Umstand auszunutzen indem man eine eigene (kleine) Bank gründet. Es würde nicht funktionieren.
Zitat:
Zitat von tar
ist es also nicht nur der staat selbst, der aufgrund von maastricht theoretisch eine gewisse verschuldungsgrenze nicht überschreiten darf?
|
Auch für die Banken erhöht sich mit dem "Hebel" (dem Grad der Verschuldung) das Risiko. Außer einer bankinternen Verschuldungsgrenze wüsste ich von keiner Verschuldungsgrenze für Banken. Lasse mich da aber gern aufklären.
Zitat:
Zitat von tar
und welchen nutzen hätte der staat, wenn er sich durch neukredite massiv neuverschuldet (die geschäftsbanken damit refinanziert) und dabei eine hyperinflation auslöst?
|
Verstehe ich nicht ganz. Wo ist da der unmittelbare Zusammenhang zwischen Neukredit und Hyperinflation? Aber natürlich kann der Staat (bis zu einer gewissen Grenze) das Schneeballsystem am laufen halten (durch Neuverschuldung). Die gewisse Grenze ergibt sich dann, wenn die Staatspapiere abverkauft werden - was nicht ausgeschlossen ist. Wenn man also mal beobachten sollte, dass plötzlich die Zinsen der Staatspapiere (z.B. US-amerikansche) sehr stark anziehen, dann könnte es "festhalten" bedeuten.
Allgemein:
Den Nutzen hat der Staat natürlich nicht. Den haben die Banken.
Wenn der Staat auf € lautende Anleihen ausgeben kann, warum sollte er nicht auch auf € lautende Banknoten herausgeben können?
Zitat:
Zitat von tar
damit würden die bürger des landes ja praktisch entschuldet werden, da deren privatkredite natürlich aufgrund der hyperinflation entwertet werden. übertrieben ausgedrückt: eine vorherige monatsrate könnte man dann mit einem stundenlohn begleichen.
es wäre nachwievor ein absoluter vertrauensverlust in die regierung da. eine währungsreform wäre wieder mal notwendig. und zu guter letzt würde man den wirtschaftslobbyisten wohl keinen großartigen gefallen erweisen.
es gibt nun mal nur diese beiden möglichkeiten im heutigen system: (hyper-)inflation oder deflation. wie sonst will man den wechsel von M3 zu M1 vollziehen können?
|
Auch das ist mir nicht ganz klar, wie du das meinst. Einerseits ja: Entweder Hyperinflation oder Deflation, völlig klar. Ergibt sich unmittelbar aus der Art der Geldentstehung und den positiven Geldkapitalrenditen.
Aber was hat das jetzt genau mit der Möglichkeit der Banken Staatsanleihen per Bilanzverlängerung zu kaufen (und sich dann damit zu refinanzieren) zu tun?
__________________
"Die Politik wird nicht von Politikern gemacht. Hinter verschlossenen Türen werden die Fäden gezogen, an welchen die Kasper hängen, die uns in Berlin in der "Politkiste" Theater vorspielen. Diese Kasper dürfen dann in den öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen und Illner ihre Sprechblasen entleeren und wenn nach verrichten der intellektuellen Notdurft noch was nachtröpfelt, dann können sie das bei Beckmann und Kerner an der emotionalen Pissrinne unters Volk mischen."~ Georg Schramm
|
31.07.2008, 14:03
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
|
|
Zitat:
Zitat von nordstern
Du sagst nur, daß Du Dir nicht vorstellen kannst, daß es so läuft. Du sagst nicht, wie Du es Dir vorstellst. Weshalb nicht ?
|
weil ich es schlicht nicht hundertprozentig durchschaut habe.
z.b. stellt sich mir die frage, wie oder ob man in einem zweistufigen geldsystem geld von einer stufe zur anderen konkret umwandelt. ob man für ZB-guthaben zinsen bezahlen muss (was logisch wäre) und wenn ja, wie die umverteilung von ZB-guthaben bei saldo-differenzen von GB zu GB läuft und bei wem oder ob sich dann die zinslast des ZB-guthabens erhöht. wo liegt eigentlich die tenderbegrenzung und wieso sollte eine GB je illiquide werden, wenn doch die tender ständig und dauerhaft höher werden müssen, da sich dadurch logischerweise auch die zinslast erhöht. wie kann man ZB-gewinne (in ZB-guthaben) an den staat zurückführen und plötzlich als normales geld (buchgeld) verbuchen?
total undurchsichtig das ganze und obwohl das einzeln nur detailfragen sind, scheinen sie doch vehement wichtig für das gesamtkonstrukt.
Zitat:
Zitat von nordstern
Es gibt doch auch bei Banken Grenzen, welche Dir bekannt sein müßten.
Basel-II legt fest, wieviel Eigenkapital im Verhältnis zu den Forderungen (Aktiva) die Bank haben muß (grob gesagt: 8%)
und wie die Sicherheiten bewertet werden.
Das sind reale Grenzen, über welche die Bank nicht hinweggehen kann.
|
wenn die GB mittels unbegrenzter refinanzierung durch staatsanleihen bei der ZB ihr eigenkapital erhöhen kann, wo ist dann die reale grenze?
Zitat:
Die zweite Grenze ist die Liquidität.
Es kann doch passieren, daß die Bank 100% der Staatsanleihe für die Refinanzierung der Überweisung der Finanzagentur GmbH an eine andere Bank benötigt. Damit ist diese Staatsanleihe nicht mehr für andere Kredite verwendbar.
|
du meinst, dass die finanzagentur ihren kredit an eine GB überweist? wieso wird das zum problem, wenn die sicherheit immer noch bei derselben GB ist und sich nun nur die andere GB darum bemühen muss, ausreichen eigenkapital zur verfügung zu haben?
Zitat:
Zitat von nordstern
Die Giralgeldschöpfung und Refinanzierung haben Grenzen, ebenso wie die Staatsverschuldung.
Vielleicht sind wir uns zumindest darin einig, daß die Staatsverschuldung schon lange am oberen Limit angelangt ist.
|
entweder man sagt, die banken könnten sich beliebig mittels staat durch staatsanleihen bei der ZB refinanzieren (also beliebige neuverschuldung) oder man sagt, die staatsverschuldung und die refinanzierung haben grenzen.
was nun: hyperinflation durch staat möglich oder nicht?
wenn nicht, wird es nämlich absolut keine geben. wenn doch, so stellt sich die frage: cui bono? und wieso man (köhler?) das in argentinien nicht zuließ.
Zitat:
Zitat von comshira
Tja, aber nur dann, wenn Dein Gehalt auch so stark ansteigt, was es mit Sicherheit in privaten Unternehmen nicht tut. Wie auch. Wo soll das viele Geld denn herkommen in einem Unternehmen?
|
wenn der staat sich massiv verschuldet, wandert dieses geld unweigerlich in den wirtschaftskreislauf - über staatsaufträge und beamten- und angestelltenlöhne. es wird sogar nur durch diesen weg zu einem großen teil kaufkräftig, womit klar sein dürfte, dass eine hyperinflation überhaupt nur durch den staat selbst ausgelöst werden kann, weil nur er eine breitflächige verteilung des geldes ermöglichen kann.
durch die entwertung der kaufkraft flüchtet kapital in sachwerte, d.h. die nachfrage explodiert, womit die wirtschaft wächst, was arbeitsplätze kurzfristig sichert und die löhne steigen läßt. das ist dann eine wahrhaft richtige (hyper-)inflation. der schuldner (wohlgemerkt nicht der sparer!) gewinnt in einer hyperinflation und ich sehe keinen nutzen bei der obrigkeit, wieso man den gemeinen schuldner entschulden sollte.
das, was wir derzeit haben und uns als inflation verkauft wird, ist eine teuerung von monopolgütern und rohstoffen, in folge derer davon abhängige produkte (so ziemlich alles lebensnotwendige) ebenfalls im preis steigt und andere nebensächliche güter im preis fallen (angebots - & rabattschlacht).
--
die weichen stehen schon auf deflation und jetzt wird mir hier erzählt, man könne sich doch endlos mit hilfe des staates refinanzieren, also schleichende oder gleich hyperinflation (um die krise abzuwenden). mich interessiert nun eigentlich nur, wie hoch die wahrscheinlichkeit dafür sein mag. diese ist meines erachtens nach sehr gering.
|
31.07.2008, 16:36
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
|
|
Zitat:
z.b. stellt sich mir die frage, wie oder ob man in einem zweistufigen geldsystem geld von einer stufe zur anderen konkret umwandelt.
|
Für uns Nichtbanken: wir gehen zur Bank und lassen uns das Sichtguthaben in Bargeld "umwandeln". Das kennt ja jeder.
Für die Bank: Sie kommt an Bargeld nur durch ein Kreditgeschäft mit der ZB und zahlt darauf den Leitzins.
Die ZB räumt ihr ZB-Guthaben ein, welches ein Anspruch auf Lieferung von Bargeld darstellt.
Das Bargeld wird unter Vernichtung von ZB-Guthaben mit dem Geldtransporter zur Bank gefahren.
Zitat:
ob man für ZB-guthaben zinsen bezahlen muss (was logisch wäre)
|
Die Bank zahlt nur für aufgenommene Kredite bei der ZB Zinsen.
Sie bekommt täglich ZB-Geld durch Überweisungen von anderen Banken. Auf diese Summen zahlt sie nichts.
Auf die Mindestreserve bekommt sie sogar Zinsen von der ZB gutgeschrieben.
Jede Bank ist scharf auf ZB-Geld, das durch Überweisungen oder Bareinzahlung am Schalter reinkommt, denn damit kann sie ihre Kredite bei der ZB tilgen. Deshalb werben Banken um Neukunden.
Zitat:
und wenn ja, wie die umverteilung von ZB-guthaben bei saldo-differenzen von GB zu GB läuft und bei wem oder ob sich dann die zinslast des ZB-guthabens erhöht.
|
siehe oben.
Es ist vergleichbar mit unseren Girokonten bei Banken.
Wenn ich einen Kredit bekomme, überweise ich die Summe normalerweise an andere Banken.
Auf meinem Girokonto fehlt mir das überwiesene Geld, auf meinem Kreditkonto steht jedoch die volle Summe in Minus und darauf zahle ich Zinsen.
Wenn die Bank A einen Kredit bei der ZB aufnimmt, zahlt sie darauf den Leitzins. Das ihr gutgeschriebene ZB-Guthaben überweist sie jedoch zur Bank B. Es fehlt auf ihrem ZB-Konto, der Kredit besteht jedoch und kostet Zinsen.
Für die Empfängerbank B kommt das ZB-Geld wie gerufen.
Damit kann sie selbst Überweisungen an andere Banken ausführen oder sogar ihre eigenen Kredite bei der ZB tilgen.
Sie zahlt auf das hereinkommende ZB-Geld keine Zinsen.
Zitat:
wie kann man ZB-gewinne (in ZB-guthaben) an den staat zurückführen und plötzlich als normales geld (buchgeld) verbuchen?
|
Die ZB führt exklusive Konten für Nichtbanken, darunter auch für den Staat. Dort bucht sie Sichtguthaben ein und schon kann der Kunde per Überweisung darüber verfügen.
Das für eine Überweisung zu übertragende ZB-Guthaben auf das ZB-Konto einer Geschäftsbank ist für die ZB kein Problem, denn sie schöpft es aus dem Nichts.
|
02.08.2008, 18:17
|
Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 02.08.2008
Beiträge: 33
|
|
:-({|=
http://www.fdbberlin.de/forum/forum_posts.asp?TID=129
Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.
|
03.08.2008, 00:36
|
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
|
|
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
|
|
Zitat:
Zitat von Nicolas Hofer
Und natürlich muss man auch erst mal Zugriff auf die Staatsmilliarden per Anleihen bekommen. Ich kann mir z.B. kaum vorstellen, dass eine Sparkasse diese Art von Geschäften mit der BRD Finanzagentur GmbH machen kann - da haben die entsprechenden Bankhäuser sicher dafür gesorgt. Warum ist der Staat als Schuldner wohl so beliebt? In diesem Panorama-Beitrag über die BRD Finanzagentur GmbH:
|
Ich habe mal nachgeforscht, ob es eine exklusive Gruppe von Banken gibt, welche an die neuen Staatsanleihen kommen .....
und bin fündig geworden.
1 Merrill Lynch International
2 Deutsche Bank AG
3 J.P. Morgan Securities Ltd.
4 Morgan Stanley & Co. International Limited
5 UBS Deutschland AG
6 Goldman Sachs International
7 The Royal Bank of Scotland Frankfurt Branch
8 Société Générale S.A. Zweigniederlassung Frankfurt am Main
9 Barclays Bank PLC
10 Lehman Brothers International (Europe)
11 Citigroup Global Markets Limited
12 BNP Paribas S.A.
13 HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
14 Dresdner Bank AG
15 Bank of America Securities Limited
16 ABN AMRO Bank N.V.
17 CALYON Deutschland
18 Landesbank Baden-Württemberg
19 Credit Suisse Securities (Europe) Limited
20 Norddeutsche Landesbank Girozentrale
21 Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale
22 ING Bank N.V.
23 DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
24 DekaBank Deutsche Girozentrale
25 Bayerische Landesbank
26 Nordea Bank Danmark A/S
27 Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG
28 WestLB AG
29 Nomura Bank (Deutschland) GmbH
30 Commerzbank AG
31 Sparkasse KölnBonn
32 Rabobank International
33 BHF-Bank AG
1) Reihenfolge nach den im Jahr 2007 übernommenen gewichteten Zuteilungsbeträgen
Quelle:
http://www.bundesbank.de/download/kr..._rangliste.pdf
Der Kreis der Erwerber ist nicht beschränkt. An den Tenderverfahren beteiligen können sich aber unmit-telbar nur Mitglieder der von der Bundesrepublik Deutschland - Finanzagentur GmbH festgelegten „Bietergruppe Bundesemissionen“.
.......
Eine Bewerbung um Aufnahme in die Bietergruppe ist jederzeit bei der Bundesrepublik Deutschland -Finanzagentur GmbH möglich. Ein Rechtsanspruch auf Aufnahme in die Bietergruppe besteht nicht. Von den Mitgliedern der Bietergruppe wird erwartet, dass sie mindestens 0,05 Prozent (ungerundet) der in ei-nem Kalenderjahr in den Tendern insgesamt zugeteilten und laufzeitabhängig gewichteten Emissionsbe-träge übernehmen. Die anzuwendenden Gewichtungsfaktoren werden durch Pressenotiz und Mitteilung an alle Bieter bekannt gegeben. Für die Bietergruppe wird jährlich eine Rangliste der Mitglieder nach der Höhe der Anteile am zugeteilten gewichteten Emissionsvolumen ohne Nennung der Anteilsätze veröf-fentlicht. Mitglieder, die die geforderte Mindestübernahme nicht erreichen
scheiden aus der Bietergruppe aus; spätere Wiederaufnahme ist möglich.
Quelle:
http://www.bundesbank.de/download/kr...rverfahren.pdf[/b]
|
|
|
Forumregeln
|
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.
HTML-Code ist aus.
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:16 Uhr.
Powered by vBulletin® Version 3.8.1 (Deutsch) Copyright ©2000 - 2010, Jelsoft Enterprises Ltd.
|