Mehr Pressefreiheit in Bolivien als in Deutschland

[Anarcho]

Interessant was es heute im SPIEGEL Online zu lesen gibt:

Zum fünften Mal hat die renommierte Organisation "Reporter ohne Grenzen" eine weltweite Rangliste der Pressefreiheit erstellt. Dass Nordkorea ganz hinten landete, verwundert nicht. Dass Deutschland fünf Plätze einbüßte und die USA abstürzten, gibt dagegen zu denken.

Aber nur, wenn man seine Informationen aus unserer "freien" Presse bezieht...

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat in vielen westlichen Ländern eine alarmierende "Aushöhlung der Pressefreiheit" festgestellt: Besonders in den USA, in Frankreich und in Japan.

Ob dass im Zusammenhang steht mit dem schleichenden Verlust unserer Bürgerrechte

Die USA rutschten gegenüber dem Vorjahr um neun Plätze ab und belegen den 53. Rang. "Die Beziehungen zwischen den Medien und der Bush-Administration haben sich massiv verschlechtert, seitdem dem Präsidenten jeder Journalist verdächtig erscheint, der den 'Anti-Terror-Krieg' kritisch hinterfragt", urteilte ROG. In mindestens 17 US-Bundesstaaten werde der Quellenschutz abgelehnt. Die USA stehen hinsichtlich der Pressefreiheit jetzt auf einer Stufe mit Botswana, Kroatien und Tonga. Bei der erstmaligen Erstellung des Berichts 2002 waren sie noch auf Platz 17.

Wer hätte dass gedacht? Und wie schaut es bei uns aus?

Deutschland fiel vom 18. auf den 23. Platz zurück. Hintergrund sind hier die "Cicero"- und die BND-Affäre. Zwischen beiden Wertungen war ans Licht gekommen, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) über Jahre hinweg Journalisten überwachte. Beim Magazin "Cicero" gab es Redaktions- und Hausdurchsuchungen, ein Verfahren wegen Beihilfe zu Geheimnisverrat wurde inzwischen eingestellt. "Der Zugang zu Daten ist - trotz Verabschiedung des Informationsfreiheitsgesetzes - zum Teil immer noch erschwert", heißt es zur Situation in Deutschland.

Die faustdicken Lügen die das Blatt aus dem der "Bericht" stammt, gewöhnlich verbreitet und die Märchen, die von den großen Nachrichtenagenturen kommen, scheinen also nicht berücksichtigt. Setzt man denn das Stattfinden von Pseudo- Meinungsschlachten, mit Presse- und Meinungsfreiheit gleich? Eines ist jedenfalls sicher, die Erstaplazierten werden über die wichtigen Europa- und Geopolitischen Geschehnisse ebenso belogen wie wir.

An der Spitze der Rangliste stehen nach wie vor nordeuropäische Länder wie Finnland, Irland, Island und die Niederlande, die sich den ersten Platz teilen. Dänemark verlor den Spitzenplatz nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen im Herbst 2005. Autoren wie Journalisten wurden bedroht und mussten Polizeischutz beantragen - "in einem Land, das für die Achtung von Bürgerrechten bekannt ist". Positive Trends gab es auch: Haiti und Mauretanien hätten etwas an Boden gewonnen. Bolivien und Bosnien-Herzegowina konnten sich unter den ersten 20 Ländern platzieren. Bewertet wurden Daten zu 50 Fragen aus den 166 Ländern.

Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutsc...444291,00.html