http://afp.google.com/article/ALeqM5...RPf0WHHiUZsO6A
Parteichef der US-Demokraten von Arkansas erschossen
Vor 7 Stunden
Washington (AFP) — Der Vorsitzende der US-Demokraten im Bundesstaat Arkansas ist bei einem Attentat in der Parteizentrale erschossen worden. Bill Gwatney erlag nach Polizeiangaben im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, nachdem ihm ein Unbekannter wenige Stunden zuvor mehrfach in den Oberkörper gefeuert hatte. Der Täter kam nach einer wilden Verfolgungsjagd bei einem Schusswechsel mit der Polizei ebenfalls ums Leben. Gwatney war einer der sogenannten Superdelegierten, die auf dem anstehenden Nominierungsparteitag für den Präsidentschaftskandidaten ein besonderes Stimmrecht haben. Das Attentat löste bei den Demokraten Bestürzung aus.
US-Medienberichten zufolge hatte der Schütze kurz vor Mittwochmittag (Ortszeit) die Parteizentrale in der Hauptstadt Little Rock betreten und nach Gwatney gefragt. Der Unbekannte habe den Parteivorsitzenden dann in seinem Büro mit mehreren Schüssen schwer verletzt. Wie die Zeitung "Arkansas Times" berichtete, rannte Gwatneys Sekretärin in einen nahegelegenen Blumenladen, um von dort die Polizei zu alarmieren. Laut Zeugen sagte sie am Telefon: "Hilfe, unser Vorsitzender wurde erschossen."
Den Berichten zufolge konnte der Täter zunächst in seinem Auto entkommen. Nach 40 Kilometern Verfolgsjagd sei der Mann bei einem Schusswechsel mit der Polizei tödlich verwundet worden. Über seine Identität wie das Motiv ist bisher nichts bekannt. Polizeisprecher Terry Hastings sagte im TV-Sender Fox News, die Hintergründe der Tat seien unklar. Der Täter sei aber kein früherer Angestellter von Gwatney gewesen, sagte Hastings weiter. Gwatney war Berichten zufolge Besitzer mehrerer Autohäuser in Arkansas.
Für die Demokraten war der gewaltsame Tod ihres Vorsitzenden von Arkansas ein Schock. "Durch diese sinnlose Tat haben wir einen guten Freund und ehrenhaften Menschen verloren", teilte Parteichef Howard Dean in einer gemeinsamen Erklärung mit weiteren Funktionären mit.
Barack Obama, der auf dem Parteitag in Denver in knapp zwei Wochen zum Präsidentschaftskandidaten gekürt werden soll, erklärte, er und seine Frau Michelle seien "untröstlich". Ex-Präsident Bill Clinton und seine Frau Hillary zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung "fassungslos und erschüttert". Gwatney, der Hillary Clinton bei ihrer Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur unterstützt hatte, sei ein "geschätzter Freund und ein Vertrauter" gewesen. Das Politiker-Ehepaar lebte jahrelang in Arkansas, als Bill Clinton dort Gouverneur war.
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Eigentlich das typische Muster für politische Attentate, unbekannter Einzeltäter, der dann später selbst aus dem weggeräumt wird.
Frage mich was Gwatney gewusst oder vor gehabt haben könnte, oder vieleicht ist es ja diesmal kein insidejob sondern doch nur ein ganz normaler Mord. Naja hier könnten ja jetzt neue Infos zu dem Thema gesammelt werden.
Hier noch was aus dem schmiergel wie es aussieht haben sie den Täter identifiziert.
http://www.spiegel.de/panorama/justi...572106,00.html
BLUTTAT IN ARKANSAS
Arbeitsloser erschoss US-Demokraten
Er galt als harmloser Einzelgänger: Stunden nach dem Attentat auf den Parteichef der Demokraten im US-Bundesstaat Arkansas haben die Ermittler den Schützen identifiziert. Timothy Dale Johnson hatte keinerlei Vorstrafen. Doch mit dem Job verlor er offenbar auch die Nerven.
Hamburg - Er fuhr mehr als 50 Kilometer in die Parteizentrale der Demokraten in Arkansas. Dort angekommen sagt er der Sekretärin, er sei daran interessiert, ehrenamtlich für die Partei zu arbeiten. Wenige Minuten später streckt Timothy Dale Johnson den Parteivorsitzenden Bill Gwatney mit drei Schüssen nieder (mehr...). Der Parteichef stirbt wenige Stunden später im Krankenhaus, Johnson selbst wird bei einem Schusswechsel mit Polizisten getötet.
ARKANSAS: ARBEITSLOSER ERSCHIESST PARTEICHEF
Johnson und Gwatney sind sich nie zuvor persönlich begegnet, so viel steht für die Ermittler bereits jetzt fest. Was aber trieb den 50-Jährigen dazu, den Politiker zu erschießen?
Weder die Polizei, noch Nachbarn des Mannes können diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt eindeutig beantworten. Aber es gibt Indizien: Am Morgen des Tages, an dem Johnson zum Mörder wurde, verlor er seinen Job als Verkäufer.
Laut Polizei hatte er eine Wand des Geschäfts mit Graffiti beschmiert, noch vor 8 Uhr informiert ihn der Chef über seine Kündigung - und ruft wegen der beschmierten Wand die Polizei. Als die am Geschäft eintrifft, ist die Wand gesäubert - und Johnson verschwunden.
Wenige Stunden später, um die Mittagszeit, erschießt er den Demokraten Gwatney.
"Ich habe meinen Job verloren"
"Er sagte, er sei daran interessiert, ehrenamtlich für uns zu arbeiten, aber das war offensichtlich eine Lüge", sagte Sam Higginbotham, eine 17-jährige Mitarbeiterin aus der Parteizentrale. Was genau Johnson zu Gwatney sagte, wollte ein Polizeisprecher nicht mitteilen. Es habe aber keinen lautstarken Streit zwischen den beiden Männern gegeben. "Nach einer kurzen Vorstellung hat er die Waffe gezogen und abgedrückt", sagte Polizeisprecher Terry Hastings.
Nach der Schießerei floh Johnson in einem Truck. Er fuhr zu einer Kirche, bedrohte den Hausmeister mit vorgehaltener Waffe. Auf die Frage, was passiert sei, habe Johnson geantwortet: "Ich habe meinen Job verloren." Polizisten lieferten sich mit dem Schützen eine Verfolgungsjagd, die rund 50 Kilometer südlich von der Parteizentrale in Little Rock ein Ende fand. Johnson stieg aus seinem Fahrzeug und eröffnete das Feuer auf die Beamten. Die schossen zurück - und verletzten Johnson tödlich. Er starb später im Krankenhaus. In seinem Truck fanden die Ermittler zwei Pistolen.
Johnson ist für die Polizei ein Unbekannter, er hat keinerlei Vorstrafen. Eine Nachbarin sagte, er habe zuletzt allein gelebt, sei nie verheiratet gewesen. Bis zu ihrem Tod innerhalb der vergangenen zehn Jahre hätten auch Johnsons Eltern mit in dem Haus gewohnt.
Gwatney war "ein geschätzter Freund und Vertrauter"
Nachbarin Helen Mowrer sagte weiter, Johnson sei ein sehr verschlossener Mann gewesen. "Ich habe mich in seiner Gegenwart nie besonders wohl gefühlt." Er sei "merkwürdig" gewesen.
Gwatney war einer der sogenannten Superdelegierten, die auf dem anstehenden Nominierungsparteitag für den Präsidentschaftskandidaten ein besonderes Stimmrecht haben. Der 49-Jährige gehörte zehn Jahre dem Senat von Arkansas an, war aber zuletzt nicht mehr Mitglied der Parlamentskammer.
Er war ein enger Freund der Familie Clinton und hatte Bills Ehefrau Hillary bei ihrer Bewerbung um die demokratische Präsidentschaftskandidatur unterstützt. Die Familie des späteren Präsidenten lebte jahrelang in Arkansas, als Bill Clinton dort als Gouverneur regierte.
"Wir sind zutiefst betrübt über die Nachricht, dass Bill Gwatney gestorben ist", heißt es in einer Erklärung der Clintons. Gwatney sei nicht nur ein "starker Vorsitzender der Demokraten in Arkansas, sondern auch ein geschätzter Freund und Vertrauter" gewesen.
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