Ich finde das Thema hat einen eigenen Thread verdient.
Hier sind schon interessante Ansätze:
http://217.150.244.72/forum/viewtopi...light=erdbeben
Auch hier:
http://217.150.244.72/forum/viewtopi...light=erdbeben
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http://wissen.spiegel.de/wissen/doku...ml?id=28859802
Blitze aus dem Boden
Bevor die Erde wackelt, treten oft mysteriöse Lichterscheinungen auf. Werden Beben bald vorhersagbar wie das Wetter?
Zitat:
Freunds Messungen passen aber noch zu einer ganzen Reihe anderer Phänomene, die Erdbeben begleiten. So berichteten Piloten von Funkstörungen, der Radioempfang sei durcheinander geraten. Im kanadischen Städtchen Kenora läuteten bei einem Erdbeben, begleitet von pulsierenden Lichterscheinungen am Himmel, plötzlich die Telefone. Die elektromagnetischen Anomalien konnten bereits bei etlichen Beben mit Hilfe von einfachen Antennen gemessen werden.
Besonders ehrgeizig gehen japanische Seismologen inzwischen an die Erforschung dieser Phänomene. Die Forscher haben ihr Land, das auf der tektonisch aktivsten Zone des Planeten liegt, mit einem Netz von Antennen überzogen. Damit horchen sie nach besonderen Mustern in ultrakurzen Radiowellen.
Die Veränderung der elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Gesteins lässt sich möglicherweise sogar aus großer Höhe aufspüren. Für Schwankungen im Magnetfeld der Erde ist im Juni ein privater amerikanischer Forschungssatellit namens "QuakeSat" in die Umlaufbahn geschossen worden. Im nächsten Frühjahr soll der französische Trabant "Demeter" folgen.
Für die Messung der Infrarotstrahlung ist weniger Aufwand nötig. Bereits seit langem zeichnen Wettersatelliten Infrarotstrahlung auf, um die Temperatur am Boden zu bestimmen. Diese Daten haben sich Freund und sein Physiker-Kollege Nevin Bryant vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa nachträglich für Regionen besorgt, in denen sich ein heftiges Erdbeben ereignete.
Rund um die katastrophalen Erschütterungen im indischen Gujarat (2001) oder im türkischen Izmit (1999) glauben sie eine unnatürlich hohe Infrarotstrahlung entdeckt zu haben, die nur eine Erklärung haben könne: gequetschtes Gestein. "In Zukunft könnten wir diese Anomalien vielleicht für präzisere Erdbebenvorhersagen nutzen", hofft Freund.
Doch ihre Analyse der Infrarotaufzeichnungen spaltet die Forschergemeinde. "Plötzlich auftretende Temperaturänderungen des Erdbodens können viele Erklärungen haben", gibt Seismologe Klinge zu bedenken und führt dafür unter anderem vorüberziehende Wolken ins Feld.
"Die Forschung des Deutschen ist sehr viel versprechend", widerspricht Geologe John Derr, Leiter des Global Seismograph Network im amerikanischen Albuquerque, den Kritikern: "Die Erde ist sonderbarer, als wir uns das gemeinhin vorstellen."
Die Ablehnung der Seismologen erklärt sich Bryant auch mit Besitzstandswahrung. "Mehr als hundert Millionen Dollar staatlicher Zuschüsse gibt es hier für die Erdbebenforschung", sagt der Fernerkundungsexperte, "und diesen Kuchen wollen die Seismologen nicht mit anderen teilen."
Dank dieser üppigen Finanzierung würden die Seismologen die Erde mit Messgeräten voll pflastern. So zeichneten sie ein Erdbeben nach dem anderen auf.
Doch herausgekommen sei bislang wenig, so Freund, von einer Vorhersage von Erdbeben könne bislang keine Rede sein: "Ich verhindere eben auch keine Verkehrsunfälle, indem ich nur Mikrofone aufstelle, um zu hören, ob es irgendwo gekracht hat."