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  #1  
Alt 10.06.2008, 00:27
aristo aristo ist offline
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Registriert seit: 29.12.2006
Ort: 845m über dem Meeresspiegel
Beiträge: 6.539
Standard Die Euro-Lüge

Dieser Thread beschäftigt sich mit der
Gemeinschaftswährung.

Warum wurde sie eingeführt, wer profitiert davon.
War der Euro wirklich die Bedingung für die
Wiedervereinigung?

Ich habe es deswegen unter "Die Teile des Ganzen"
gepostet, weil es hier nur primär um Geld geht.

Es geht um eine Systematik, die man auch in
vielen anderen Lebensbereichen antrifft.

Als Einstieg:

Die Euro-Lüge


Kann nicht sein was nicht sein darf? Führt der Euro in die Katastrophe?
Wer zahlt die Zeche? Unbequeme Wahrheiten über den Euro.


Meine letzte Analyse "Der Euro - Misserfolg von Anfang an" wurde äußerst kontrovers im Internet diskutiert.
Dabei ist immer wieder zu beobachten, dass viele Menschen trotz schlechter
Euro-Erfahrungen der neuen Währung dennoch positiv gegenüber stehen.

Hauptargument: Wegfall der Wechselkurse, bessere Exportchancen
für deutsche Unternehmen.


Leider sind sich die meisten Menschen sich nicht des Preises bewusst,
den sie für den Euro zu zahlen haben. Das liegt einerseits an mangelnden
Wirtschaftskenntnissen, andererseits an der Gehirnwäsche von Medien
und Politikern. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass die einzigen echten Profiteure
des Euro die Südschienenländer sind. Die größten Nachteile dagegen
hat Deutschland zu verkraften.


Der Euro führt in die Katastrophe.


Arbeitsplatzverlust, Inflation, Sozialabbau - das alles wird in Zukunft dank
Euro zunehmen. Billige Arbeitskräfte aus der Eurozone strömen
nach Deutschland, Deutsche Unternehmen investieren in
Billiglohnzonen der EU.

Es stimmt zwar, dass die Exportindustrie einige Vorteile hat.
Doch die Exportüberschüsse der Unternehmen bleiben nicht im
Lande, kommen nicht denjenigen Menschen zugute, die diese
Überschüsse erwirtschaften. - argumentiert Prof. Wilhelm Hankel,
Wirtschaftswissenschaftler und Währungsexperte.

Hier ein Ausschnitt aus einem Interview*) zum Thema:

Prof. Hankel: "Seit wir den Euro haben, haben wir Deutschland um alle
Vorteile gebracht, die Deutschland mit seinen riesen Exportüberschüssen
erzielt. Wir haben die größten Exportüberschüsse in Europa. Wir sind
eine sehr leistungsfähige Volkswirtschaft. (...)Aber das, was wir an
Überschüssen reinholen, kommt nicht Deutschland zu gute, sondern
fließt nach Europa.


Beispiel: Im letzten Jahr hat Deutschland einen Leistungsbilanzüberschuss
von 200 Milliarden Euro gehabt. Die Eurozone als Ganzes hat nur knappe
10 Milliarden Überschuss gemacht. Wer jetzt rechnen kann, der fragt 'wo
sind die anderen 190 Milliarden'? Wo ist die Differenz geblieben? - Das
sind die Defizite unserer Partner. Und die haben wir mit unseren Überschüssen bezahlt.


Und kein Mensch in Deutschland, kein Politiker, die Medien, noch nicht
mal die Forschungsinstitute machen sich Gedanken darüber, dass diese
190 Milliarden der deutschen Volkswirtschaft verloren gehen. Sie gehen
echt verloren, weil wir davon die Defizite unserer Partner bezahlen.


Denn hätten wir diese Verpflichtung nicht am Hals, bedeuten diese
190 Milliarden entweder ein Zuwachs an Volksvermögen, mehr
Währungsreserven oder Forderungen auf's Ausland. In jedem Fall hätten
wir, bedingt durch diesen Geldzufluss ein niedrigeres Zinsniveau, und
damit mehr Investitionen und Arbeitsplätze. Und wir hätten eine Aufwertung
der DM - gut für Deutschland, denn es hätte alles verbilligt: unser Benzin,
unsere Lebensmittel.


Jetzt haben wir ein Aufwertung nicht der DM sondern des Euro und
davon profitieren ausgerechnet die Länder, welche die riesen Defizite
haben. Denn die importieren viel mehr als wir - das wird jetzt verbilligt.
Und die deutsche Volkswirtschaft bleibt mit ihren Exporten auf dem
einzigen Nachteil einer Aufwertung sitzen, nämlich dem, dass natürlich
auch die deutschen Exporte teurer werden.


Auf der ganzen Linie bedeutet der Verzicht auf die DM, dass
Deutschland eine riesen Last für Europa schleppt. Wenn ich böswillig
wäre, würde ich sagen eine Reparation für Europa erbringt, und ich
kann nicht erkennen, dass das in Europa honoriert wird.
Kein Mensch sagt 'Dankeschön'.


Ich kann auch nicht erkennen, dass das in Deutschland erkannt wird.
Denn als ich diese Zahlen zusammenstellte, musste ich feststellen,
dass die Europäische Zentralbank diese Zahlen noch nicht einmal korrekt ausweist.


Sie gibt zwar eine Zahlungsbilanz für die die gesamte Eurozone an,
aber sie verweigert die Veröffentlichung darüber, wie die einzelnen
Länder dazu beitragen. Ob sie Vorteile oder Nachteile haben. Ob sie ein
Plus oder ein Minus einbringen. Das ist ein mühsames Rechenwerk,
dieses festzustellen, was eigentlich schon dem Bilanzbetrug nahe kommt."

Quelle:
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Unsichtbar wird der Wahnsinn, wenn er genügend große Ausmaße angenommen hat.

Bertolt Brecht
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Hilbert Meyer

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  #2  
Alt 10.06.2008, 15:41
das Glückskind das Glückskind ist offline
Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 08.04.2008
Ort: Taka-Tuka-Land
Beiträge: 88
Standard

Danke schön,
das ist doch immer wieder erfrischend. Solche Merkwürdigkeiten fallen einem immer wieder auf, aber als Nicht-Volkswirtschaftsspezialist denkt man erstmal, man verstünde die Zusammenhänge nicht richtig.

Hallo übrigens!
Christoph heiße ich, komme aus Gießen (bald Raum Mannheim) und werde hier in Zukunft bestimmt häufiger meine geistigen Ergüsse kundtun.
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  #3  
Alt 10.06.2008, 16:48
Lefi666 Lefi666 ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 19.05.2008
Beiträge: 118
Standard

ich glaub genau diesehe fähigkeit oder volks eigenschaften der deutschen das sie wirtschaftlich
und teils preußisch genau arbeiten kann und eine menge leisten ist und war der eizige grund
warum wir nach dem 2ten weltkreig kein bauernstaat der kraut und rüben zucht geworden sind
wie geplant und selber dürfen wir es ja nicht wisen wir gut wir sind ;-P
sonst würden wir uns wen möglich wider los kupeln vom euro
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  #4  
Alt 10.06.2008, 18:13
aristo aristo ist offline
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Registriert seit: 29.12.2006
Ort: 845m über dem Meeresspiegel
Beiträge: 6.539
Standard

Zitat:
Deutsche verlieren 60 Milliarden DM

Die Einführung des €uro-Bargeldes Anfang 2002 wird Deutschland nach Berechnungen
des ifo-Institutes für Wirtschaftsforschung einen Verlust von knapp 60 Milliarden
DM bescheren. Dieser Betrag ergibt sich, so ifo-Präsident Hans-Werner Sinn,
aus der Übertragung des Gewinns bei der Bargeldschöpfung von den nationalen
Notenbanken auf die Europäische Zentralbank (EZB). Deutschland sei dabei
der größte Verlierer der Währungsunion und Frankreich der größte Gewinner,
schreiben Sinn und sein Kollege Holger Feist, Universität Princeton, in
einer Studie dieses Münchener Instituts.

Der sogenannte Geldschöpfungsgewinn entsteht dadurch, daß die Notenbank
das von ihr geschöpfte Bargeld den Privatbanken zur Verfügung stellt und
diese dafür Wertpapiere bei der Notenbank hinterlegen müssen. Für diese
als Sicherheit dienenden Wertpapiere erzielt die Notenbank einen Zinsgewinn,
der zur Finanzierung des jeweiligen Staatshaushalts beiträgt.
Mit der Einführung des €uro wird der Geldschöpfungsgewinn der
Teilnehmerländer an der Währungsunion vergemeinschaftet. Die
künftigen Zinserträge kommen dann nämlich der EZB zu. Diese
verteilt die Zinseinnahmen nach einem im Vertrag von Maastricht
festgelegten Schlüssel, der sich nach dem jeweiligen Anteil am
Sozialprodukt und dem Anteil an der Gesamtbevölkerung der
elf Staaten richtet.

Die Menge des umlaufenden Bargeldes in einem Land ist bei dem
Schlüssel, so wie es bisher geplant ist, nicht berücksichtigt. Deshalb
benachteiligt er Länder wie Deutschland, die über eine vergleichsweise
große Menge an Bargeld verfügt. Der Grund dafür ist, daß die DM, mehr
als andere europäischen Währungen, außerhalb der Landesgrenzen
verwendet wird. Während Deutschland 39 Prozent zum gesamten
Geldschöpfungsvermögen von 688 Milliarden DM beiträgt, erhält es
nur 31 Prozent zurück. Dadurch wird Deutschland, der Modellrechnung
zufolge, nach dem vorgesehenen Umverteilungsmechanismus,
57,4 Milliarden oder 699 DM pro Kopf verlieren. Frankreich trägt
dagegen nur zwölf Prozent bei, erhält aber 21 Prozent.

Klaus Weichhaus, 12. Mai 2001
Aus einem Kommentar:

Zitat:
Wie auch immer, die Umverteilung im Zuge der €uro-Einführung ist
technisch kompliziert und aus dem Vertragstext nicht unmittelbar
ersichtlich. Es kann also sein, daß Waigel gar nicht wußte,
was er unterschrieb.
Ob es bei dem Verlust von 60 Milliarden DM geblieben ist, ist
äußerst unwahrscheinlich.

Tatsächlich laßen sich darüber keine Informationen finden.
Das wohl aus gutem Grund.


Frankreich wollte nur dann der Wiedervereinigung
zustimmen, wenn Helmut Kohl den Euro in Deutschland
einführt.


Dazu aus einem Interview mit Jean-Claude Juncker:


Zitat:
War die Aufgabe der DM also der Preis, den die Deutschen
für die Wiedervereinigung zahlen mussten?


Jean-Claude Juncker: So würde ich das nie formulieren. Aber sicherlich
haben sich die Franzosen damals gesagt: Deutschland wird größer,
und deswegen muss Deutschland noch mehr in Europa fest gemacht
werden. Und es muss auch Schluss sein mit der Vormachtstellung
der deutschen Mark
. Die Franzosen haben zwar diesen Preis nie
ausdrücklich verlangt, aber sie haben die Gesamtkonstruktion so
hinbekommen, dass es einfach so war.
( "Berliner Zeitung" du 31-12-2001)
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  #5  
Alt 10.06.2008, 18:22
Newword Newword ist offline
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Infokrieger
 
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Ahoi...
Dieses absolut sehenswerte Interview ist zwar schon in nem anderen Thread gepostet worden aber es passt auch gut hier rein:
Der Euro - Fluch oder Segen? Ein Interview mit Prof. Dr. Hankel auf dem viel gescholtenen Internetsender "Secret TV".

Gruß Newword...
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  #6  
Alt 10.06.2008, 19:15
aristo aristo ist offline
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Das Interview mit Prof. Hankel ist absolut sehenswert!


Danke Newword!
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  #7  
Alt 10.06.2008, 21:00
aristo aristo ist offline
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Godbye Euro und US$ Teil1


Alle Teile hier im Überblick
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  #8  
Alt 10.06.2008, 23:08
nofretete1969
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Hey, dass läßt einem ja das Blut in den Adern gefrieren.

Berim besten Willen habe ich das Spiel rund um Euro bisher nicht erkannt.

Ich war von Anfang an eher dagegen, den Euro einzuführen und konnte es ohnehin nicht verstehen, wieso eine so starke Währung wie die der DM überhaupt ersetzt werden mußte.

Das einzigste Wort was mir bei dem Interview mit Prof. Dr. Hankel ins Auge fiel was das Wort "Reperationszahlungen".

War es nicht schon immer so, das Deutschland sehr viele Neider hatte, um es mal mit kindlich-naiven Worten auszudrücken???

Ich möchte das gesamte Interview nicht schmälern, zeigt es doch deulich, wie wir mal wieder mehr als an der Nase herumgeführt werden, indem man erst gar nichts in den breiten Medien davon erfährt, was natürlich nichts Neues ist.

Es ist eine Schande
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  #9  
Alt 10.06.2008, 23:20
aristo aristo ist offline
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Beiträge: 6.539
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@Nofretete

Ja, das ist eine Schande. Und wieder mal wurde das -Volk zur
Einführung des Euros nicht befragt.

Übrigens war neben Prof. Hankel auch Prof. Schachtschneider
und andere an der Verfassungsbeschwerde gegen den Euro
beteiligt.

Diese insgesamt vier Herren, wurden zu jener Zeit in den
Medien als "Viererbande" tituliert.
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  #10  
Alt 10.06.2008, 23:40
nofretete1969
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Eindeutig ein Zeigen für die Deutsche Geschichte und ihre Vergangenheit, der faule Kompromiss von Frankreich, England und Italien die Deutschland als Vorreiter der Währungsuniuns sehen wollten.

Nicht bewältigte Deutsche Vergangenheit
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