Dieser Thread beschäftigt sich mit der
Gemeinschaftswährung.
Warum wurde sie eingeführt, wer profitiert davon.
War der Euro wirklich die Bedingung für die
Wiedervereinigung?
Ich habe es deswegen unter "Die Teile des Ganzen"
gepostet, weil es hier nur primär um Geld geht.
Es geht um eine Systematik, die man auch in
vielen anderen Lebensbereichen antrifft.
Als Einstieg:
Die Euro-Lüge
Kann nicht sein was nicht sein darf? Führt der Euro in die Katastrophe?
Wer zahlt die Zeche? Unbequeme Wahrheiten über den Euro.
Meine letzte Analyse "Der Euro - Misserfolg von Anfang an" wurde äußerst kontrovers im Internet diskutiert.
Dabei ist immer wieder zu beobachten, dass viele Menschen trotz schlechter
Euro-Erfahrungen der neuen Währung dennoch positiv gegenüber stehen.
Hauptargument: Wegfall der Wechselkurse, bessere Exportchancen
für deutsche Unternehmen.
Leider sind sich die meisten Menschen sich nicht des Preises bewusst,
den sie für den Euro zu zahlen haben. Das liegt einerseits an mangelnden
Wirtschaftskenntnissen, andererseits an der Gehirnwäsche von Medien
und Politikern. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass die einzigen echten Profiteure
des Euro die Südschienenländer sind. Die größten Nachteile dagegen
hat Deutschland zu verkraften.
Der Euro führt in die Katastrophe.
Arbeitsplatzverlust, Inflation, Sozialabbau - das alles wird in Zukunft dank
Euro zunehmen. Billige Arbeitskräfte aus der Eurozone strömen
nach Deutschland, Deutsche Unternehmen investieren in
Billiglohnzonen der EU.
Es stimmt zwar, dass die Exportindustrie einige Vorteile hat.
Doch die Exportüberschüsse der Unternehmen bleiben nicht im
Lande, kommen nicht denjenigen Menschen zugute, die diese
Überschüsse erwirtschaften. - argumentiert Prof. Wilhelm Hankel,
Wirtschaftswissenschaftler und Währungsexperte.
Hier ein Ausschnitt aus einem Interview*) zum Thema:
Prof. Hankel: "Seit wir den Euro haben, haben wir Deutschland um alle
Vorteile gebracht, die Deutschland mit seinen riesen Exportüberschüssen
erzielt. Wir haben die größten Exportüberschüsse in Europa. Wir sind
eine sehr leistungsfähige Volkswirtschaft. (...)Aber das, was wir an
Überschüssen reinholen, kommt nicht Deutschland zu gute, sondern
fließt nach Europa.
Beispiel: Im letzten Jahr hat Deutschland einen Leistungsbilanzüberschuss
von 200 Milliarden Euro gehabt. Die Eurozone als Ganzes hat nur knappe
10 Milliarden Überschuss gemacht. Wer jetzt rechnen kann, der fragt 'wo
sind die anderen 190 Milliarden'? Wo ist die Differenz geblieben? - Das
sind die Defizite unserer Partner. Und die haben wir mit unseren Überschüssen bezahlt.
Und kein Mensch in Deutschland, kein Politiker, die Medien, noch nicht
mal die Forschungsinstitute machen sich Gedanken darüber, dass diese
190 Milliarden der deutschen Volkswirtschaft verloren gehen. Sie gehen
echt verloren, weil wir davon die Defizite unserer Partner bezahlen.
Denn hätten wir diese Verpflichtung nicht am Hals, bedeuten diese
190 Milliarden entweder ein Zuwachs an Volksvermögen, mehr
Währungsreserven oder Forderungen auf's Ausland. In jedem Fall hätten
wir, bedingt durch diesen Geldzufluss ein niedrigeres Zinsniveau, und
damit mehr Investitionen und Arbeitsplätze. Und wir hätten eine Aufwertung
der DM - gut für Deutschland, denn es hätte alles verbilligt: unser Benzin,
unsere Lebensmittel.
Jetzt haben wir ein Aufwertung nicht der DM sondern des Euro und
davon profitieren ausgerechnet die Länder, welche die riesen Defizite
haben. Denn die importieren viel mehr als wir - das wird jetzt verbilligt.
Und die deutsche Volkswirtschaft bleibt mit ihren Exporten auf dem
einzigen Nachteil einer Aufwertung sitzen, nämlich dem, dass natürlich
auch die deutschen Exporte teurer werden.
Auf der ganzen Linie bedeutet der Verzicht auf die DM, dass
Deutschland eine riesen Last für Europa schleppt. Wenn ich böswillig
wäre, würde ich sagen eine Reparation für Europa erbringt, und ich
kann nicht erkennen, dass das in Europa honoriert wird.
Kein Mensch sagt 'Dankeschön'.
Ich kann auch nicht erkennen, dass das in Deutschland erkannt wird.
Denn als ich diese Zahlen zusammenstellte, musste ich feststellen,
dass die Europäische Zentralbank diese Zahlen noch nicht einmal korrekt ausweist.
Sie gibt zwar eine Zahlungsbilanz für die die gesamte Eurozone an,
aber sie verweigert die Veröffentlichung darüber, wie die einzelnen
Länder dazu beitragen. Ob sie Vorteile oder Nachteile haben. Ob sie ein
Plus oder ein Minus einbringen. Das ist ein mühsames Rechenwerk,
dieses festzustellen, was eigentlich schon dem Bilanzbetrug nahe kommt."
Quelle: