Zurück   Nachrichten Forum | Infokrieg.TV > Die Neue Weltordnung > Geldsystem, Wirtschaft, Korruption
 

Hinweise

Antwort
 
Themen-Optionen
  #91  
Alt 05.07.2008, 14:26
nordstern nordstern ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
Standard

Zitat:
Zitat von Bachforelle
Ich hab mir deinen Vorschlag angeschaut. Ohne Gesells ULG wird das jedoch nicht funktionieren. Du kannst nicht einfach beliebig Geld schöpfen und in den Umlauf bringen. Das macht Inflation. In der Theorie funktioniert dein Vorschlag sicher prima, er wird jedoch an den Leuten scheitern. Warum also nicht einfach Freigeld schöpfen?
Schon wieder ein Mißverständnis Deinerseits.
Ich schöpfe nicht beliebig neues Geld und bringe es in Umlauf.

Ich schöpfe nur neues Geld, wenn mein Erspartes nicht ausreicht, um mir ein Haus zu bauen.
Ansonsten lebe ich von meiner Arbeit und spare für Anschaffungen.

An den Leuten scheitert es auch nicht, weil sie nur entsprechend ihrer Bonität neues Geld schöpfen dürfen.
So wird sichergestellt, daß nur dann neues Geld in Umlauf kommt, wenn eine Leistung dafür erbracht wird.
Fällt die Leistung aus, muß jemand haften, denn sonst kommt es tatsächlich zur Inflation.

Derjenige, der haftet, wird aus eigenem Interesse dafür sorgen, daß er nur für vertrauenswürdige Kreditnehmer bürgt.
Oder würdest Du für Deinen Sohn haften, wenn er 1 Million neue Geldeinheiten schöpfen will, obwohl er monatlich nur 1000 Geldeinheiten verdient ?
Ich glaube es nicht.

In "meinem" System gibt es deshalb kein Mißverhältnis von Geldmenge und Leistung.

Zitat:
Wir sind uns doch einig darüber, daß die Arbeitslosen in Wörgl nur deshalb arbeitslos waren, weil es an Geld mangelte.


Ne, da hast du etwas falsch verstanden. Zur damaligen Zeit gab es genau wie heute mehr als genug Geld. Es kam jedoch nicht in den Umlauf weil die Märkte gesättigt waren.
Wie bitte ?
Welche Märkte waren gesättigt, wenn es Arbeit in Hülle und Fülle gab und auf der anderen Seite Arbeitslose ?

Und plötzlich arbeiten die Arbeitslosen wieder, obwohl die Märkte gesättigt waren ?
Ich bitte um eine Erklärung.

Wenn Du bei Wörgl mal die Geld-Mafia (Zentralbank und Banken) mit ihrem "gesetzlichen Zahlungsmittel" ausblendest, dann hast Du Arbeitslose, die kurz vor dem Verhungern sind und Du hast Arbeit in Hülle und Fülle, die niemand macht, weil "kein Geld dafür" vorhanden ist.

Die Lösung ist, daß neues Geld gedruckt wird, das den Status des gesetzlichen Zahlungsmittels erhält, denn nur dann wird es von jedermann akzeptiert.
Der Emittent druckt es frei von Schuld und bezahlt damit die Kanalarbeiter.

Was bewegt die Kanalarbeiter, nicht mehr vor Verzweiflung auf dem Sofa zu liegen, sondern arbeiten zu gehen ?
Etwa die Pflicht zur Steuerzahlung ?
Nein.
Der Überlebensdrang bewegt sie dazu und durch die Aussicht auf Lohn rennen sie geradezu zur Arbeit, denn für den Lohn können sie Brot kaufen.

Wie manche Leute auf die Behauptung kommen, daß die Leute in Wörgl nur deshalb arbeiteten, weil sie ihre Gemeindesteuern bezahlen wollten und danach nicht mehr und deshalb die Wirtschaft zum Erliegen kommen würde, sollten Psychologen zu klären versuchen.

Zum Sparen in "meinem System":
Sparen führt nicht zur Hyperinflation, das habe ich bereits ausführlich dargestellt.
Ein Sparer gefährdet niemanden. Er hat Leistung erbracht und hat deshalb Anspruch auf eine Gegenleistung.

Inflation gibt es nur durch ständig neue Schulden aufgrund des Zinses und vor allem durch neue Schulden, denen keine Leistung entgegensteht.
Solche Kredite gibt es in "meinem System" nicht.
Mit Zitat antworten
  #92  
Alt 05.07.2008, 17:28
Bachforelle Bachforelle ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 02.07.2008
Beiträge: 322
Standard

Zitat:
Zitat von nordstern
Ich schöpfe nicht beliebig neues Geld und bringe es in Umlauf.

Ich schöpfe nur neues Geld, wenn mein Erspartes nicht ausreicht, um mir ein Haus zu bauen.
Ansonsten lebe ich von meiner Arbeit und spare für Anschaffungen.
So was hatte ich befürchtet. Dein Irrtum besteht darin Wirtschaft aus der Froschperspektive zu sehen. Um die Wirkungsweise von Freigeld/Zinsgeld vollständig zu erfassen, ist es jedoch notwendig das gesamte System zu überblicken. Wenn du dich als (Geld-) schöpferischer Zentralbanker versuchst, muss deine Währung qualitative Anforderungen erfüllen, die in deinem vorgeschlagenen System nicht gegeben sind.

Nochmal: Du sagst selber das nur soviel Geld geschöpft werden kann, wie eine entsprechende Bonität verfügbar ist die deine Markteilnehmer in Form von Leistungskraft, Wertschöpfung oder Produktivität zu bringen im Stande sind.

Mit Geld wird diese Leistung dokumentiert, man kann damit zum Händler gehen und für seine eigene Leistung eine Gegenleistung einfordern, die ein Kollege z.B. in einem anderen Betrieb erbracht hat.

Angenommen die Geldmenge läuft im richtigen Verhältnis zur Warenmenge um, so das es keine Inflation gibt.
Jetzt wollen 100.000 Markteilnehmer Häuser bauen und benötigen Kredit. Leistungskraft in Form von Baufirmen, Möbelfabriken, und Architekten ist mehr als genug vorhanden. Selbstverständlich auch (insgesamt) genügend Geld um diese Leistung nachzufragen.

Leider nicht bei denen die Häuser bauen wollen. Handelt es sich doch in erster Linie um junge Familien, durchschnittsalter 30 Jahre.
Da es sich in deinem System nicht Lohnt sein Geld langfristig anzulegen, weil neue Kredite mal eben "geschöpft" werden, bekommen diese Leute zinsfreie Darlehnen vom Staat oder von den Banken.

Was passiert nun? Von diesem Geld werden natürlich Löhne gezahlt es landet am Ende auf den Konten der Angestellten in all diesen Firmen.
Sicherlich geht das einmal gut, auch zehnmal, ohne das es sonderliche Probleme macht.
Aber stell dir dein tolles zinsfreies Geldschöpf-Kreditsystem in 15-20 Jahren vor. Da dürfte jeder kleine Malocher mehrfacher Millionär sein und keine Lust mehr haben zu arbeiten. Auf dem Konto ist ja genügend Geld, reicht für ein Leben in Saus und braus.

Tja, wenn nur ein Teil dieser Einlagen in den Umlauf kommt, haben wir italienische Verhältnisse. Ich kann mich noch gut an meinen Italienurlaub als Kind erinnern. Da habe ich mich immer gewundert warum so große Zahlen auf den Geldscheinen aufgedruckt sind...

Kurzum: Es ist absolut notwendig das Spareinlagen wieder in den Umlauf kommen um die Währung inflationsfrei zu halten.
Da der Zins diesen Job nur sehr eingeschränkt, fehlerhaft und am Ende gar nicht mehr macht, mit katastrophalen Auswirkungen, muss er als Umlaufsicherung ersetzt werden. Freigeld mit eingebauter Umlaufsicherung garantiert einen beständigen und stabilen Geldumlauf, unabhängig vom Wirtschaftswachstum oder anderen marktinternen Einflüssen.

Damit bekommen die Häuslebauer zinsfreie Kredite (allenfalls die Bankmarge in höhe von 1-2% fällt an, macht aber keine Probleme da sie vollständig verkonsumiert wird). Die Geldmenge bleibt unbegrenzt, selbst über Jahrhunderte absolut stabil. Deine Enkelkinder zahlen den gleichen Eintritt im Freibad wie Du heute.

Zitat:

Wie bitte ?
Welche Märkte waren gesättigt, wenn es Arbeit in Hülle und Fülle gab und auf der anderen Seite Arbeitslose ?

Und plötzlich arbeiten die Arbeitslosen wieder, obwohl die Märkte gesättigt waren ?
Ich bitte um eine Erklärung.

Wenn Du bei Wörgl mal die Geld-Mafia (Zentralbank und Banken) mit ihrem "gesetzlichen Zahlungsmittel" ausblendest, dann hast Du Arbeitslose, die kurz vor dem Verhungern sind und Du hast Arbeit in Hülle und Fülle, die niemand macht, weil "kein Geld dafür" vorhanden ist.

Die Lösung ist, daß neues Geld gedruckt wird, das den Status des gesetzlichen Zahlungsmittels erhält, denn nur dann wird es von jedermann akzeptiert.
Der Emittent druckt es frei von Schuld und bezahlt damit die Kanalarbeiter.

Was bewegt die Kanalarbeiter, nicht mehr vor Verzweiflung auf dem Sofa zu liegen, sondern arbeiten zu gehen ?
Etwa die Pflicht zur Steuerzahlung ?
Nein.
Der Überlebensdrang bewegt sie dazu und durch die Aussicht auf Lohn rennen sie geradezu zur Arbeit, denn für den Lohn können sie Brot kaufen.

Wie manche Leute auf die Behauptung kommen, daß die Leute in Wörgl nur deshalb arbeiteten, weil sie ihre Gemeindesteuern bezahlen wollten und danach nicht mehr und deshalb die Wirtschaft zum Erliegen kommen würde, sollten Psychologen zu klären versuchen.

Zum Sparen in "meinem System":
Sparen führt nicht zur Hyperinflation, das habe ich bereits ausführlich dargestellt.
Ein Sparer gefährdet niemanden. Er hat Leistung erbracht und hat deshalb Anspruch auf eine Gegenleistung.

Inflation gibt es nur durch ständig neue Schulden aufgrund des Zinses und vor allem durch neue Schulden, denen keine Leistung entgegensteht.
Solche Kredite gibt es in "meinem System" nicht.
Ich erzähl es gerne nochmal, obwohl es auf den Freigeldseiten sehr gut erklärt wird.

Wenn die Geldvermögen bei wenigen Marktteilnehmern so groß werden das die Zinsen darauf nicht mehr verkonsumiert werden können, wachsen Spareinlagen exponentiell, mit steigender Geschwindigkeit.
Das geht aber nur wenn sich die Schuldner ebenso mit steigender Geschwindigkeit vermehren, der Zins muss ja irgendwo herkommen.

Das ist der Grund warum Politiker bei stagnierendem Wirtschaftswachstum kalte Füße bekommen. Wirtschaftswachstum bedeutet immer mehr Schuldner, die wachsende Vermögen als Kredit aufnehmen und das Geld auf diese Weise in die Wirtschaft zurückschleusen.

Leider gibt es keine Dimensionstor aus dem laufend neue Schuldner purzeln, Wirtschaftswachstum strebt aufgrund ärgerlicher physikalischer Gesetze gegen Null, und selbstverständlich auch der Zins, da ein Überangebot an Geldkapital den Zins in den Keller treibt.

Gesättigte Märkte sind also pures Gift für den Kapitalismus, weil dann der Geldumlauf ins stocken gerät bist zum Stillstand.

Begleitet wird das normalerweise durch stagnierende Löhne, einbrechende Kaufkraft, sinken der Preise, steigen der Monopolpreise wie Energie durch Spekulation,nach Wachstum plärrende Politiker, Arbeitslosigkeit, working poor, Kinderarmut, Amokläufer, Alkoholkranke, Radikalisierung der Bevölkerung durch korrupte Politiker, Verfolgung von Minderheiten (einer MUSS ja Schuld sein),
Bürgerkriege und zum Schluss der erlösende Weltkrieg.

Das praktische an Weltkriegen ist die vorher stattfindende Milliarden schwere Aufrüstung und die ungeheure Sach / Humankapitalvernichtung, die sie bedeuten wenn sie dann tatsächlich stattfinden.
Dadurch wird wieder unmengen an Geld für den Wiederaufbau benötigt, natürlich gegen Zins versteht sich.

Hier ein schöner Text von Helmut Creutz in dem das genauer erklärt wird:

http://www.sozialoekonomie.info/Zeit...page12177.html

und hier nochmal ein Text wie es alternativ Laufen könnte:

http://www.inwo.de/modules.php?op=mo...rder=0&thold=0
Mit Zitat antworten
  #93  
Alt 05.07.2008, 19:54
nordstern nordstern ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
Standard

Zitat:
Zitat von Bachforelle
Wenn die Geldvermögen bei wenigen Marktteilnehmern so groß werden das die Zinsen darauf nicht mehr verkonsumiert werden können, wachsen Spareinlagen exponentiell, mit steigender Geschwindigkeit.
Das geht aber nur wenn sich die Schuldner ebenso mit steigender Geschwindigkeit vermehren, der Zins muss ja irgendwo herkommen.
Jetzt sollte mir mal jemand erklären, weshalb Du meinen Vorschlag irgendwie ignorierst und als Begründung für das Nichtfuntionieren das heutige Geldsystem anführst, das ich ablehne.

Bei "meinem Vorschlag" kreiert jeder Bürger selbst Kredit und zwar zinsfreien Kredit. Eine dafür installierte Stelle nimmt seine Verpflichtungserklärung entgegen und schreibt ihm den Betrag auf seinem Konto gut .... oder zahlt ihm den Betrag in bar aus.

So entsteht neues Geld in meinem System.
Es entsteht gegen ein Leistungsversprechen, das vom Kreditnehmer in der Zukunft erfüllt wird.
Über die Bonität habe ich genügend geschrieben. Sie ist die Begrenzung für die Entstehung von neuem Geld, hat mit Haftung zu tun und reicht als Regulativ.

So entsteht nur Geld, das durch tatsächliche Leistung mit "Wert" aufgefüllt wird.

Auf diese Weise kommt es niemals zu Inflation, es sei denn, Du unterstellst, daß irgendwo Geld geschaffen wird, das nicht durch Leistung gedeckt ist. Das ist aber nicht der Fall.

Dieses neu geschaffene Geld wird nun zur Bezahlung von Schulden aus Kontrakten verwendet. Es wird weitergereicht und ermöglicht Handel und Produktion.

Man bekommt dieses Geld nur in die Hand, wenn man dafür eine Gegenleistung erbringt.

Wenn jemand viel leistet und somit viele dieser Geldscheine (Geldschein = Forderung , Geldschein = anonymer Schuldschein ) in seiner Wohnung oder als Guthaben auf seinem Girokonto stapelt, macht das überhaupt nichts, denn er hat die Leistung bereits erbracht.
Es gibt keine Banken, nur eine Kontoführungsstelle und Verbuchungsstelle für die Schulden und für die Ausgabe von Geldscheinen bei Barabhebung.

Niemand zahlt einen Zins für Guthaben.
Weshalb sollte er ?

Niemand zahlt Zins für Kredite.
Deshalb habe ich "zinslose Kredite" geschrieben.

Eine Umlaufgebühr für gespartes Geld ist völlig unnötig.
Der Bürger kauft, was er für seinen Lebensunterhalt benötigt.
Vom Ersparten kauft er sich größere Anschaffungen.

Was Du da über Zins und dessen exponentielles Wachstum schreibst, trifft für das heutige Geldsystem zu, nicht aber für "meinen" Vorschlag.

Wenn die Sparer in "meinem System" sich etwas besonderes leisten, dient das Geld bei anderen Teilnehmern zur Tilgung ihrer Schulden und verschwindet damit wieder aus der Welt.
Wo ist da bitte die Inflation ? Die gibt es in "meinem" System nicht.

Frage an Dich:
Gibt es im Freigeldsystem mit ULG etwa keine Sparer ?
Was ist, wenn diese plötzlich ihre Ersparnisse auf den Markt werfen ?
Inflation ?

Zitat:
Aber stell dir dein tolles zinsfreies Geldschöpf-Kreditsystem in 15-20 Jahren vor. Da dürfte jeder kleine Malocher mehrfacher Millionär sein und keine Lust mehr haben zu arbeiten. Auf dem Konto ist ja genügend Geld, reicht für ein Leben in Saus und braus.
Hier greifst Du viel zu kurz. Weshalb eigentlich ?

Frage: Der kleine Malocher hat nicht genügend Gehalt, um sich ein Haus davon zu kaufen.
Weshalb sollte er in meinem System plötzlich mehrfacher Millionär sein ?

Ich rechne Dir das mal vor:
Malocher verdient monatlich 2000 Mark.
Seine monatlichen Kosten betragen 1500 Mark.
Er nimmt einen Kredit von 100.000,- Mark auf und wird mit 300 Mark monatlich tilgen.
Zinsen fallen nicht an, weil es die in meinem System nicht gibt.

Der Malocher wird grob gerechnet 334 Monate tilgen.
Das sind fast 28 Jahre.

In diesen 334 Monaten hat er monatlich netto 200 Mark zum Sparen übrig. Er wird dieses Geld immer wieder mal für Anschaffungen verbrauchen, deshalb wird er nie und nimmer 28 Jahre lang die vollen
200 Mark auf die hohe Kante legen.

Falls Du dies aber unterstellen möchtest, um mir zu beweisen, daß der kleine Malocher in meinem System nach kurzer Zeit Multimillionär wird, dann müssen wir halt 334 x 200,- ausrechnen.
Es sind exakt 66.800,- Mark.

Erkennst Du Deinen Denkfehler ?

Wer von uns sieht die Sache aus der Froschperspektive, um seine ULG zu rechtfertigen ?

Zitat:
Kurzum: Es ist absolut notwendig das Spareinlagen wieder in den Umlauf kommen um die Währung inflationsfrei zu halten.
Nein, ist es nicht, nur im heutigen Räubersystem.

Was passiert in "meinem System", wenn die Spareinlagen nicht in den Umlauf kommen ?
Es wird exakt soviel neues zinsloses Geld in die Welt gebracht, wie Leistungskraft dagegen steht.

Was passiert, wenn in "meinem System" der Sparer sein erspartes Geld verkonsumiert ?
Ein anderer hat Arbeit und leistet dafür etwas. Er schafft neue Nachfrage, wofür andere geleistet haben. Die Wirtschaft läuft und früher oder später tilgt ein Teilnehmer seine Schulden mit dem Geld.
So verschwindet es wieder aus der Welt.

Da bleibt kein Platz für Inflation und ich komme vollständig ohne Umlaufgebühr aus.

Ich bin gespannt, welche Mißverständnisse noch als Rechtfertigung für die ULG herhalten müssen.

Übrigens ist in "meinem System" die Kaufkraft des Geldes stabil.
Dafür sorgt die Geldschöpfung gegen Leistung. So wird nie zuviel geschöpft und falls zuwenig im Publikum ist, wird neues Geld gegen Leistung geschöpft.
Irgendwann gleicht es sich wieder aus, weil nicht jeder Sparer nur für die Erben arbeiten will. In dem Maße, wie erspartes Vermögen ausgegeben wird, entfällt der Bedarf an der Aufnahme von neuen zinslosen Krediten.

Wir sind uns im Übrigen über die Übel einig, welche das heutige Räuber-Geldsystem mit sich bringt. Da braucht es keinerlei Überzeugungsarbeit mehr bei mir.
Mit Zitat antworten
  #94  
Alt 06.07.2008, 13:02
tar tar ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 03.05.2008
Beiträge: 213
Standard

das ist mein letzter erklärungsversuch

Zitat:
Zitat von nordstern
Jetzt sollte mir mal jemand erklären, weshalb Du meinen Vorschlag irgendwie ignorierst und als Begründung für das Nichtfuntionieren das heutige Geldsystem anführst, das ich ablehne.
weil in deinem system geld ebenso nur durch kredit geschöpft wird. der malocher erhält als lohn kreditgeld (kredit eines unbekannten) und wenn ihm sein lohn nicht ausreicht, könnte er 100.000 kreditgeld (eigener kredit) schöpfen. kreditgeld wird aber ständig entzogen! wegen der tilgungspflicht. dass dies also immer einen mangel hervorruft, ignorierst du vehement und gehst nirgends darauf ein.

Zitat:
Zitat von nordstern
So entsteht nur Geld, das durch tatsächliche Leistung mit "Wert" aufgefüllt wird.
das nützt aber niemanden was, da dieses geld tilgungspflichtig ist. es bliebe einfach kein geld im umlauf, trotz massen an schaffenden arbeitern und produkten (= 'tatsächliche leistung') - und das selbst nur, wenn es gerecht verteilt wäre.
=> DEFLATION!

da diese gerechte verteilung aber auch in deinem system nicht geregelt ist, wird sich geld - WIE HEUTE - massiv anhäufen und kreditnehmern zur tilgung fehlen, die sich daraufhin massiv mit folgekrediten verschulden (insofern sie welche bekommen), da sie diese zur tilgung benötigen.
=> INFLATION!

ein kettenbriefsystem WIE HEUTE, nur dass der böse böse zins fehlt.

und wenn du es dann noch ermöglichst, wie du vormals schriebst, auf SPARguthaben zinsen zu verlangen, so müssen diese ja erwirtschaftet werden, wie bachforelle richtig schreibt. und was das ganze auf die spitze treibt, ist die tatsache, dass dieser SPARguthabenzins ebenfalls extra noch als kreditschuld von irgendwem geschöpft werden müsste, also tilgungspflichtig ist.

somit stehen in deinem system WIE HEUTE immer guthaben und schuldenpaare gegenüber. dein geld unterliegt KEINEM ausgabezwang (welchen denn auch - ohne ulg?) und verhindert demzufolge keine unbegrenzte vermögensanhäufung (akkumulation), so dass WIE HEUTE die reichen immer reicher werden und die armen immer zahlreicher (die haben die kreditlast, trotz nullzins).

Zitat:
Zitat von nordstern
Auf diese Weise kommt es niemals zu Inflation, es sei denn, Du unterstellst, daß irgendwo Geld geschaffen wird, das nicht durch Leistung gedeckt ist. Das ist aber nicht der Fall.
ob das geld durch leistung gedeckt ist, spielt hier absolut keine rolle. auch der großteil des heutigen geldes war irgendwann mal durch leistung gedeckt!

Zitat:
Niemand zahlt einen Zins für Guthaben. Weshalb sollte er ?
weil er damit gehortetes geld auf den markt zwingt?

Zitat:
Niemand zahlt Zins für Kredite. Deshalb habe ich "zinslose Kredite" geschrieben.
und? das behebt nicht die schuldenfalle!

Zitat:
Eine Umlaufgebühr für gespartes Geld ist völlig unnötig. Der Bürger kauft, was er für seinen Lebensunterhalt benötigt. Vom Ersparten kauft er sich größere Anschaffungen.
'der bürger' spart also? wie werden dann kredite getilgt? herrje, alles geld ist tilgungspflichtig! er kann nur seine schulden auf andere umwälzen! genau wie heute! du betrachtest das, wie bachforelle schrieb, nicht gesamtwirtschaftlich, sondern aus der sicht EINES (!) individuums - dem des 'ehrlichen' arbeiters. und das ist einfach zu kurz gedacht.

Zitat:
Was Du da über Zins und dessen exponentielles Wachstum schreibst, trifft für das heutige Geldsystem zu, nicht aber für "meinen" Vorschlag.
doch, sehr vieles trifft auch auf dein system zu. der zins ist nämlich nicht das hauptübel. siehe oben.

Zitat:
Wenn die Sparer in "meinem System" sich etwas besonderes leisten, dient das Geld bei anderen Teilnehmern zur Tilgung ihrer Schulden und verschwindet damit wieder aus der Welt. Wo ist da bitte die Inflation ? Die gibt es in "meinem" System nicht.
die sparer halten tilgungspflichtiges geld ANDERER. und damit hast du recht, dass andere teilnehmer damit ihre schulden tilgen müssen. und das ist deflation, mein freund! außerdem: wo ist hier der regulator, dass jemand mit großem vermögen sich dauernd etwas besonderes leisten muss?

Zitat:
Zitat von nordstern
Frage an Dich: Gibt es im Freigeldsystem mit ULG etwa keine Sparer ?Was ist, wenn diese plötzlich ihre Ersparnisse auf den Markt werfen ? Inflation ?
ja, es gibt im freigeldsystem sparer. diese bieten, wenn sie schlau sind, ihre sparvermögen auf dem freien markt als kredit an. je nach zinslage erhalten sie mehr geld, genausoviel geld oder gar weniger geld als kredit zurück. so kann der guthabenzins auf diese sparvermögen gut und gerne auch -2% betragen. (man beachte das MINUS!) in dieser wirtschaftlichen situation dürften allerdings alle bereits mit goldenen autos herumfahren

Ich rechne Dir das mal vor:
Zitat:
Malocher verdient monatlich 2000 Mark.
tilgungspflichtiges geld eines anderen!

Zitat:
Seine monatlichen Kosten betragen 1500 Mark.
es fehlen also 500 tilgungspflichtige mark im umlauf.

Zitat:
Er nimmt einen Kredit von 100.000,- Mark auf und wird mit 300 Mark monatlich tilgen.
hurra! er schafft noch mehr tilgungspflichtiges geld und benutzt anderer geld, um seinen kredit zu tilgen.

vereinfachte darstellung mit der annahme, es gibt 3 marktteilnehmer.

- ARBEITER A
- BANK B
- CHEF C

C ist chef von A und unterhält eine immobilienfirma. er nimmt einen kredit bei B von 1.000.000 auf! zins 0%. tilgungsrate jährlich 100.000, laufzeit 10 jahre.

A verdient dort 50.000 jährlich und legt sich davon 20.000 zurück. rest sind lebenshaltungskosten, die vereinfachter weise irgendwie zu C zurückfließen (weil A z.b. als mieter bei C wohnt).

tabelle: die werte in klammern sollen verdeutlichen, wie die eigentlichen kontostände zu sein hätten.

Code:
ZEIT............A...................B..................C......Geld-im-Umlauf
1..........20.000..........-1.000.000............980.000...........1.000.000
2..........40.000............-900.000............860.000.............900.000
3..........60.000............-800.000............740.000.............800.000
4..........80.000............-700.000............620.000.............700.000
5.........100.000............-600.000............500.000.............600.000
6.........120.000............-500.000............380.000.............500.000
7.........140.000............-400.000............260.000.............400.000
8.........160.000............-300.000............140.000.............300.000
9.........180.000............-200.000.............20.000.............200.000
10........200.000............-200.000.(-100.000).......0.(-100.000)..200.000.(100.000)
11........200.000.(220.000)..-200.000.(0)..............0.(-220.000)..200.000.(0)
nochmal die letzten zeilen:

ZEIT................A............................. ....B.........................C................... ...Geld-im-Umlauf
10........200.000.....................-200.000.(-100.000).......0.(-100.000)....200.000.(100.000)
11........200.000.(220.000)....-200.000.(0)....................0.(-220.000)....200.000.(0)

die zehnte und letzte rate kann C nicht tilgen, die forderung der bank bleibt bestehen!

was macht C nun? wo nimmt er die letzten rate her? die können nur von A kommen! A möchte aber jetzt noch kein haus kaufen oder noch mehr sparen, um sich ein größeres haus leisten zu können. was zwingt A also dazu, seine mietwohnung bei C aufzugeben? was, wenn A schon ein haus hat? usw. usf.

C kann sich nur mit einem folgekredit retten! und jetzt diese vereinfachte darstellung (froschperspektive) auf das gesamtsystem übertragen, und du hast ähnliche zustände wie heute.

Zitat:
Zinsen fallen nicht an, weil es die in meinem System nicht gibt.
das ist in dieser betrachtung vollkommen nebensächlich.

Zitat:
Was passiert in "meinem System", wenn die Spareinlagen nicht in den Umlauf kommen ? Es wird exakt soviel neues zinsloses Geld in die Welt gebracht, wie Leistungskraft dagegen steht.
hurra! inflation! sparvermögen werden dauerhaft entwertet und die geldmenge aufgebläht. genau wie heute.

Zitat:
Was passiert, wenn in "meinem System" der Sparer sein erspartes Geld verkonsumiert ? Ein anderer hat Arbeit und leistet dafür etwas. Er schafft neue Nachfrage, wofür andere geleistet haben. Die Wirtschaft läuft und früher oder später tilgt ein Teilnehmer seine Schulden mit dem Geld. So verschwindet es wieder aus der Welt.
eher später

Zitat:
Übrigens ist in "meinem System" die Kaufkraft des Geldes stabil.
Dafür sorgt die Geldschöpfung gegen Leistung. So wird nie zuviel geschöpft und falls zuwenig im Publikum ist, wird neues Geld gegen Leistung geschöpft.
falscher als falsch. inflation und deflation haben mit stabilität nichts gemein.

Zitat:
In dem Maße, wie erspartes Vermögen ausgegeben wird, entfällt der Bedarf an der Aufnahme von neuen zinslosen Krediten.
unsinn. es fehlt der regulator für den ausgabezwang von sparvermögen. und zweitens bedarf es trotzdem ständig neuerer kredite, da alte schließlich getilgt werden und aus der welt verschwinden - und damit das geld, welches zum handeln benötigt wird.
__________________
Es gibt tausend Alternativen zum Game Over! Wir haben eine: Global Change 2009

- www.pax-aeterna.net /.
Mit Zitat antworten
Anzeigen
  #95  
Alt 06.07.2008, 13:55
Bachforelle Bachforelle ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 02.07.2008
Beiträge: 322
Standard

Zitat:
Zitat von nordstern
Jetzt sollte mir mal jemand erklären, weshalb Du meinen Vorschlag irgendwie ignorierst und als Begründung für das Nichtfuntionieren das heutige Geldsystem anführst, das ich ablehne.
Du wolltest eine Erklärung haben warum es zur damaligen Zeit keine Arbeit gab, obwohl doch Arbeit und Geld in Hülle und Fülle vorhanden war.

Was deinen letzten Beitrag betrifft versuche ich die Sache nochmal mit anderen Worten rüberzubringen.
Hatte ihn gestern Abend geschrieben. War aber müde und wollte heute erst posten.
Mit tar´s Beitrag ist er eigentlich überflüssig. Sende trotzdem, vielleicht kann man sich dann besser reindenken.

Ich unterstelle dir nicht das in deinem System Geld ohne Wert geschöpft wird.
Ich behaupte das Geld in deinem System mit der Zeit rapide an Kaufkraft verliert, weil du gezwungen sein wirst ständig mehr zu schöpfen.

Der Grund ist simpel: weil deine zinslosen "Kredite" ja zurückgezahlt werden müssen. Genau dieses Geld zum tilgen wird jedoch fehlen.
Warum das denn, es ist doch in die Wirtschaft gebracht worden?

Du hast es zwar in ausreichenden Mengen ins System gebracht, es fehlt jedoch zum Tilgen weil es Leute gibt die erheblich mehr leisten als sie verkonsumieren möchten und ihr erarbeitetes Geld nicht zum unmittelbaren Konsum benötigen sondern es horten, wie das genannt wird. Denk an Facharbeiter, Ingenieure, Unternehmer....

Jetzt haben aber die Leute ein Problem die das Geld bei dir Aufgenommen haben. Die befinden sich ja gar nicht mehr im Besitz des Geldes. Sondern sie sind darauf angewiesen ihre Leistung am Markt anzubieten damit sie an das Geld kommen welches in den Tresoren der Geldbesitzer liegt.
Der Bösewicht ist in deinem System nicht der positive Zins, sonder eben die Leute die mehr LEISTEN als sie verkonsumieren können.
Es passiert das gleiche wie im Zinssystem: Geld verschwindet aus dem Umlauf und landet in irgendwelchen Kopfkissen, Socken, Tresoren wo es seinen Job nicht machen kann. Das Geld fehlt dann eben um die zinslosen Kredite zu tilgen.

Je länger das System läuft umso größer und unkontrollierbarer wird die Inflationsgefahr weil ständig damit gerechnet werden muss das urplötzlich große Geldmengen auf den Märkten erscheinen. Da ist man eben gezwungen mit den Preisen hochzugehen und den Zehntalerschein mit ein bis zwei Nullen mehr zu drucken. Das würde die berühmte Kettenreaktion auslösen (um himmelswillen mein Geld wird weniger wert, ab in den Laden damit...) Schon sind die Erparnisse nur noch die Hälfte wert oder völlig futsch.
Mit Zitat antworten
  #96  
Alt 06.07.2008, 15:06
nordstern nordstern ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
Standard

@tar und @Regenbogenforelle
zunächst einmal ein großes Dankeschön für Eure polemikfreien Beiträge.

Ich habe Euer Anliegen verstanden und kann es nicht völlig widerlegen.
Deshalb biete ich eine Modifikation "meines Vorschlags" an, allerdings wieder ohne Umlaufgebühr.

Die Rechnung ist ganz einfach und logisch:
Alles Geld kommt durch Kredite in die Welt, welche getilgt werden müssen.

Beim heutigen Zinssystem sieht es so aus:
1 Million Mark sind in der Welt.
1 Million zusätzliche Mark werden an Zinsen gefordert.
1 + 1 = 2 Millionen Mark werden benötigt, um alle Kredite zu tilgen.
Nun sind da aber noch die Sparer, welche 200.000,- Mark horten.

Für die Tilgung sind 800.000,-Mark im Umlauf.
Gefordert werden aber 2 Millionen Mark.

Bei meinem Vorschlag sieht es so aus:
1 Million Mark sind in der Welt.
1 Million Mark werden benötigt, um alle Kredite zu tilgen.
Die Sparer horten 200.000,-Mark und erzwingen dadurch Folgekredite.

Ihr müßt zugeben, daß mein System viel besser ist als das Zinssystem.

Bevor ich zur Alternative komme, muß ich ein paar Annahmen von Euch in Zweifel stellen:

1. Glaubt Ihr wirklich, daß ein Geldbesitzer sein Kapital "hortet" ?
Ich glaube das nicht. Vielleicht sieht es so aus, weil die Mehrheit der Sparer in Deutschland verdummt wurde oder sich nicht um ihr Kapital kümmerte und es auf dem Sparbuch liegen hat, aber das würde sich ändern, wenn der Sparzins = Null betragen würde.

Mit dem "Horten" könnt Ihr im Ernst auch nur Bargeld meinen, nicht
Sparguthaben, denn die Bank investiert die langfristigen Spareinlagen
und so kommen sie in die Wirtschaft zurück.

Was machen informierte Geldbesitzer heute ?

a) Steuersparende Anlagen tätigen: Beteiligung an Schiffsfonds, Immobilienfonds, Windparks usw.
Was geschieht also mit dem Kapital ? Liegt es im Sparstrumpf oder auf dem Sparbuch ?

b) Aktien kaufen = Beteiligung an Firmen, um Dividende zu verdienen und sich gegen Kaufkraftverlust abzusichern

c) direkte Beteiligung an Firmen (nicht aus steuerlichen Aspekten wie bei a) sondern um Rendite aus seinem investierten Kapital zu bekommen)

d) Sachwerte anschaffen : Immobilien zur Vermietung, Gold, Land usw.

In allen Fällen kommt das Kapital wieder in die Wirtschaft und sitzt nicht auf Sparbüchern oder unter der Matratze.

Eure Szenarien sind deshalb gekünstelt und entsprechen nicht der Realität.

Jeder vernünftige Geldbesitzer streut sein Kapital und hält sich nur eine Liquiditätsreserve, die je nach Geschmack und Bedarf größer oder kleiner ist.

Das gilt für das heutige Zins-Räuber-System ebenso wie für mein vorgeschlagenes zinsloses System.

Trotzdem ist es unter dem Strich richtig, daß ein kleiner Teil der vorhandenen Geldmenge gehortet wird und deshalb zur Tilgung fehlt und deshalb Folgekredite erzwingt.

Wie kann dieses Problem behoben werden ?

Ich hatte es ja bereits als Ergänzung vorgeschlagen:

Ein "Einfüllstutzen" mit neuem Geld, das ohne Rückzahlungsverpflichtung
in die Welt kommt.
Die Gemeinde gibt sich selbst einen Kredit und bezahlt mit dem neu vorhandenen Guthaben die Hauptstrasse und die Kanalisation.
Außerdem fördert sie eine Forschungsgruppe, welche ein Gerät zur Erzeugung von "freier Energie" bauen will.

Dieses neue Geld bringt neue Stellen und kurbelt die Wirtschaft an.
Letztendlich wird es von jemandem zur Tilgung seines Kredites verwendet und verschwindet so wieder aus der Welt.

Mit diesen Maßnahmen läßt sich das gehortete Geld ersetzen.
Über einen langen Zeitraum hinweg betrachtet, kann mit solchem Geld sogar alles Schuldgeld verschwinden und letztendlich nur noch schuldfreies Geld im Umlauf (und auf Sparkonten) sein.

Dafür braucht kein Mensch eine Umlaufgebühr.
Womit bewiesen ist, daß eine Umlaufgebühr eine willkürliche Forderung ist.
Die Umlaufgebühr ist eine "Lösung", welche ein "Problem" sucht.

@tar
ein System, bei welchem sich der Bürger einen Gutschein druckt, für welchen er Leistungen(Waren) kauft, funktioniert nur im kleinen Kreis, nicht national.
Da fehlt die Kontrolle der Bonität und der Zugriff bei Mißbrauch.

Was nützt es mir, wenn mir jemand 1 Million "freimark" für mein Haus bezahlt und ich merke, daß die Preise steigen (also muß jemand Mißbrauch betrieben haben).
Meine Million freimark sind von 20.000 verschiedenen Privatpersonen emittiert und womöglich sind die Übeltäter gar nicht dabei.

Soll ich nun einen Privatdetektiv anstellen, welcher die 20.000 Emittenten überprüft ? Wieviele Jahre werden die Ermittlungen dauern ?
Nehmen wir an, daß es 10.000 Betrüger gibt, welche Millionen emittieren und nie eine Gegenleistung erbringen werden.
Mein Detektiv hat zufällig einen von denen ermittelt.
Dieser streitet jedoch alles ab.
Was dann ?

Fazit: solch ein System funktioniert nicht.
Und dann noch die Umlaufgebühr obendrauf.
Nein danke.
Mit Zitat antworten
  #97  
Alt 06.07.2008, 17:40
Bachforelle Bachforelle ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 02.07.2008
Beiträge: 322
Standard

Zitat:
Zitat von nordstern
@tar und @Regenbogenforelle
zunächst einmal ein großes Dankeschön für Eure polemikfreien Beiträge.

Ich habe Euer Anliegen verstanden und kann es nicht völlig widerlegen.
Deshalb biete ich eine Modifikation "meines Vorschlags" an, allerdings wieder ohne Umlaufgebühr.
Sag einfach was dich an der ULG am meisten stört. Vielleicht beruht deine Ablehnende Haltung auf einem Missverständnis?

Zitat:
Die Rechnung ist ganz einfach und logisch:
Alles Geld kommt durch Kredite in die Welt, welche getilgt werden müssen.

Beim heutigen Zinssystem sieht es so aus:
1 Million Mark sind in der Welt.
1 Million zusätzliche Mark werden an Zinsen gefordert.
1 + 1 = 2 Millionen Mark werden benötigt, um alle Kredite zu tilgen.
Nun sind da aber noch die Sparer, welche 200.000,- Mark horten.

Für die Tilgung sind 800.000,-Mark im Umlauf.
Gefordert werden aber 2 Millionen Mark.

Bei meinem Vorschlag sieht es so aus:
1 Million Mark sind in der Welt.
1 Million Mark werden benötigt, um alle Kredite zu tilgen.
Die Sparer horten 200.000,-Mark und erzwingen dadurch Folgekredite.

Ihr müßt zugeben, daß mein System viel besser ist als das Zinssystem.
Ihr müsst zugeben das mein neues Auto viel besser ist als mein altes, weil es weniger oft liegen bleibt.

Zitat:
Bevor ich zur Alternative komme, muß ich ein paar Annahmen von Euch in Zweifel stellen:

1. Glaubt Ihr wirklich, daß ein Geldbesitzer sein Kapital "hortet" ?
Ich glaube das nicht. Vielleicht sieht es so aus, weil die Mehrheit der Sparer in Deutschland verdummt wurde oder sich nicht um ihr Kapital kümmerte und es auf dem Sparbuch liegen hat, aber das würde sich ändern, wenn der Sparzins = Null betragen würde.

Mit dem "Horten" könnt Ihr im Ernst auch nur Bargeld meinen, nicht
Sparguthaben, denn die Bank investiert die langfristigen Spareinlagen
und so kommen sie in die Wirtschaft zurück.

Was machen informierte Geldbesitzer heute ?

a) Steuersparende Anlagen tätigen: Beteiligung an Schiffsfonds, Immobilienfonds, Windparks usw.
Was geschieht also mit dem Kapital ? Liegt es im Sparstrumpf oder auf dem Sparbuch ?

b) Aktien kaufen = Beteiligung an Firmen, um Dividende zu verdienen und sich gegen Kaufkraftverlust abzusichern

c) direkte Beteiligung an Firmen (nicht aus steuerlichen Aspekten wie bei a) sondern um Rendite aus seinem investierten Kapital zu bekommen)

d) Sachwerte anschaffen : Immobilien zur Vermietung, Gold, Land usw.

In allen Fällen kommt das Kapital wieder in die Wirtschaft und sitzt nicht auf Sparbüchern oder unter der Matratze.

Eure Szenarien sind deshalb gekünstelt und entsprechen nicht der Realität.

Jeder vernünftige Geldbesitzer streut sein Kapital und hält sich nur eine Liquiditätsreserve, die je nach Geschmack und Bedarf größer oder kleiner ist.

Das gilt für das heutige Zins-Räuber-System ebenso wie für mein vorgeschlagenes zinsloses System.

Trotzdem ist es unter dem Strich richtig, daß ein kleiner Teil der vorhandenen Geldmenge gehortet wird und deshalb zur Tilgung fehlt und deshalb Folgekredite erzwingt.

Wie kann dieses Problem behoben werden ?
Beheben kann man das Problem mit einer Umlaufgebühr auf Bargeld.

Geld Horten ist nur eine Auswirkung des Systemfehlers in einer Zinswirtschaft. Freiwirte haben das Symptom Horten als schädlich erkannt, wissen jedoch das es nicht die primäre Ursache von Fehlentwicklungen ist, die ein Zinsgeldsystem so mit sich bringt.

Wie schon mehrfach dargelegt liegt die Ursache in einem versagen der Umlaufsicherung Zins. Positive Zinsen sind für Geldbesitzer was tolles, in einem Zinsgeldsystem sind sie jedoch zwingend notwendig um den Geldumlauf zu gewährleisten.

Wachsen Geldmenge und damit die gegenüberstehenden Schulden mit steigender Geschwindigkeit ist recht bald Schluss mit den (technisch notwendigen) positiven Zinsen, weil Wirtschaft und damit das Schuldnervolumen eben nicht mit steigender Geschwindigkeit wachsen kann.

Wenn Politiker von Wirtschaftswachstum faseln meinen sie PROZENTUALES Wachstum in Bezug auf das Vorjahr.

Man stelle sich vor (wurde ernsthaft drüber geredet) die Träume von den Wachstumsjüngern in Politik und momentaner Ökonomie gehen in Erfüllung, und wir hätten ein BIP mit 7% Wirtschaftswachstum.
Bei 7% Wachstum verdoppelt sich die Produktivität alle 10 Jahre. Nach 70 Jahren hätten wir das 128fache BIP zur Verfügung. Nach 100 Jahren das 1024fache. Jeder müsste dann 1024fach mehr Produzieren UND Konsumieren.
Niemand kann Produktion und Konsum exponentiell erhöhen wie es die heutige Zinswirtschaft absurderweise erforderlich macht.
Ebenso mathematisch unmöglich ist anhaltendes Wachstum mit 2% oder auch nur 0,2%.

Zitat:
Ich hatte es ja bereits als Ergänzung vorgeschlagen:

Ein "Einfüllstutzen" mit neuem Geld, das ohne Rückzahlungsverpflichtung
in die Welt kommt.
Die Gemeinde gibt sich selbst einen Kredit und bezahlt mit dem neu vorhandenen Guthaben die Hauptstrasse und die Kanalisation.
Außerdem fördert sie eine Forschungsgruppe, welche ein Gerät zur Erzeugung von "freier Energie" bauen will.

Dieses neue Geld bringt neue Stellen und kurbelt die Wirtschaft an.
Letztendlich wird es von jemandem zur Tilgung seines Kredites verwendet und verschwindet so wieder aus der Welt.

Mit diesen Maßnahmen läßt sich das gehortete Geld ersetzen.
Über einen langen Zeitraum hinweg betrachtet, kann mit solchem Geld sogar alles Schuldgeld verschwinden und letztendlich nur noch schuldfreies Geld im Umlauf (und auf Sparkonten) sein.

Dafür braucht kein Mensch eine Umlaufgebühr.
Womit bewiesen ist, daß eine Umlaufgebühr eine willkürliche Forderung ist.
Die Umlaufgebühr ist eine "Lösung", welche ein "Problem" sucht.
Du vergisst das Geld in erster Linie als Tauschmittel gebraucht wird und nicht als Tilgungsmittel. Im gleichen Maß wie Waren und Dienstleistungen auf den Märkten angeboten werden, muss das Geld im richtigen Verhältnis vorhanden sein um den Plunder in die Wohnungen der Leute zu schaffen.
Ein zuwenig oder zuviel an Tauschmittel würde die Tauschvorgänge auf den Märkten erheblich stören. Stabilität, das bedeutet dynamisches Anpassen der umlaufenden Geldmenge an wachsenden oder auch schrumpfenden Märkten hat absolute Priorität.

Du musst erklären wie die Geldmenge im passenden Verhältnis zur Produktivität gehalten werden soll. Macht es Notwendig das Geld welches nicht zum unmittelbaren Konsum gebraucht wird in den Umlauf kommt. Positiver Zins kann eine Zeitlang den Job machen bevor er versagt.
Womit ihn ersetzen?

Die Voraussetzung für Sparen/Altersfürsorge macht ebenso ein Kaufkraftbeständiges Geldsystem erforderlich. Freigeld erfüllt alle diese Ansprüche zu 100% und agiert in jeder Hinsicht völlig neutral zwischen den Markteilnehmern.

Ich möchte nichts vorweg nehmen und schätze deine Bemühungen durchaus. Das Ergebnis wird ein finanztechnisches Manifest vom Umfang Karl Marx´s Kapital sein, und doch nicht funktionieren.

Ich wiederhole einen Satz aus meinem ersten Beitrag: Geld ohne Umlaufgebühr kann gar nicht dauerhaft funktionieren.

Geld ohne ULG ist das Ergebnis einer Sache die nicht richtig verstanden worden ist. Aus meiner Sicht ist es nichtmal richtiges Geld, weil es nicht die Eigenschaften besitzt die ein Tauschmittel haben muss.
Mit Zitat antworten
  #98  
Alt 06.07.2008, 20:52
nordstern nordstern ist offline
Erfahrener Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 1.166
Standard

@Bachforelle
im ersten Teil Deines Beitrags schimpfst Du auf das Zinsgeldsystem und verwendest es schon wieder als "Argument" gegen meinen Vorschlag.
Das geht ins Leere, weil mein System ohne Zinsen läuft.

Was mich an der ULG am meisten stört ?
Alles.
Sie ist der Versuch, Fehlentwicklungen des Räuber-Geldsystems zu verhindern.
Mein System ist aber kein Räuber-System, deshalb benötigt es auch keine ULG.

Ich stimme Dir bezüglich der Beschreibung des Räuber-Systems voll zu. Du trägst bei mir Eulen nach Athen.

Zitat:
Du musst erklären wie die Geldmenge im passenden Verhältnis zur Produktivität gehalten werden soll.
Das habe ich jetzt mindestens schon 10mal erklärt.
Du mußt jetzt einmal erklären, weshalb Du meine Erklärung nicht verstehst oder nicht akzeptierst.

Zitat:
Die Voraussetzung für Sparen/Altersfürsorge macht ebenso ein Kaufkraftbeständiges Geldsystem erforderlich. Freigeld erfüllt alle diese Ansprüche zu 100% und agiert in jeder Hinsicht völlig neutral zwischen den Markteilnehmern.
Das ist ein lupenreines Postulat, sonst gar nichts.
Mein System erfüllt alle Ansprüche zu 100% und erfordert null ULG.
Ich habe dies begründet.

Zitat:
Geld ohne ULG ist das Ergebnis einer Sache die nicht richtig verstanden worden ist. Aus meiner Sicht ist es nichtmal richtiges Geld, weil es nicht die Eigenschaften besitzt die ein Tauschmittel haben muss.
Geld mit ULG ist das Ergebnis einer Sache, die nicht richtig verstanden wurde.

Kennst Du Fei-Lun ?
Weshalb hat es 12000 Jahre ohne Geld funktioniert ?
Es war kein "Tausch-System", sondern ein souveränes Kredit-System, hat allerdings den Handel ermöglicht. Darauf kommt es an.
Jeder Bürger hat dem anderen Kredit gewährt, entsprechend der Bonität des Schuldners.
Das Monopol der Kreditgewährung lag beim Individuum.
Sobald dieses Monopol aus der Hand des Souveräns gerissen und in die Hand einer kleinen Gruppe gelegt wird, wird es mißbraucht.

Mein Geldsystem ist eine sinnvolle Weiterentwicklung von Fei-Lun.
Dass es nicht funktionieren soll und daß es ein Manifest im Umfang von Marx´s Kapital erfordern soll sind wieder einmal Postulate von Dir, welche völlig aus der Luft gegriffen sind.

Bei meinem Vorschlag gibt es weder Deflation noch Inflation.
Überall, wo Geld benötigt wird, kann es durch zinslosen Kredit neu geschaffen werden.
Leistung und Gegenleistung sind im Gleichgewicht.

Kein Sparer in meinem System wird versuchen, die Wirtschaft zu zerstören, indem er Millionen Geldeinheiten stapelt und sie dann plötzlich auf den Markt losläßt. Das sind völlig absurde Vorstellungen, um die ULG zu rechtfertigen.
Mir fehlt deshalb immer noch eine stichhaltige Begründung für die ULG.

Mal was anderes, Bachforelle,
was hältst Du von dieser Variante:
Geld soll zur Erfüllung von Kontrakten dienen.
Jemand leistet etwas und verlangt eine Gegenleistung dafür. (Ich hoffe, daß Du nichts gegen diesen Grundsatz hast, oder ?)

Irgendwie muß das Geld hergestellt (sei es als Sichtguthaben oder als Bargeld) werden und den Leistungswilligen zur Verfügung gestellt werden.

Vorschlag: Es wird ohne Schuld emittiert, bis genügend im Volk vorhanden ist und jeder gewünschte Kontrakt ermöglicht wird.
So gibt es nur noch Geld als gesetzliches Zahlungsmittel, das nicht mehr durch Tilgung aus der Welt verschwindet.

Das wäre doch mal was Neues, oder ?
Nun kommt @tar und sagt, daß das Rheingold so gestrickt ist.
Ich sage nein, weil beim Rheingold als gesetzliches Zahlungsmittel zuviel Mißbrauch möglich wäre.

Wir müßten uns nur darüber einig werden, wer das Geld emittiert und unter welchen Voraussetzungen es ins Publikum gegeben wird, denn eines ist klar:
Ein neuer Geldschein ist ein Geschenk, für das sich der erstmalige Empfänger nette Sachen oder Dienstleistungen kaufen kann, ohne dafür etwas geleistet zu haben.
Wer möchte nicht gerne mit solchen neuen Geldscheinen überhäuft werden ? Und der Nachbar ist sofort neidisch, denn er will auch welche abbekommen.
Mit Zitat antworten
  #99  
Alt 06.07.2008, 22:17
winfired winfired ist offline
Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 26.04.2008
Beiträge: 75
Standard Worthülsenspieler

@Bachforelle
im ersten Teil Deines Beitrags schimpfst Du auf das Zinsgeldsystem und verwendest es schon wieder als "Argument" gegen meinen Vorschlag.
Das geht ins Leere, weil mein System ohne Zinsen läuft.

Sein System ist kein System und auch nicht einführbar - er will die Kräfte der FW binden!

Was mich an der ULG am meisten stört ?
Alles. Sie ist der Versuch, Fehlentwicklungen des Räuber-Geldsystems zu verhindern.

Er will nicht kapieren das die ULG den Urzins killt und somit auch die Fehlentwicklung!

Mein System ist aber kein Räuber-System, deshalb benötigt es auch keine ULG.

Dein System kontrolliert weder die Geldmenge noch die Umlaufgeschwindigkeit - dein System ist Wortgeschwafel!

Dein System ist der ewigliche Schuldkult und auch in diesem System gibt es Deflation und Inflation!
Mit Zitat antworten
  #100  
Alt 06.07.2008, 22:21
winfired winfired ist offline
Benutzer
Infokrieger
 
Registriert seit: 26.04.2008
Beiträge: 75
Standard

Kennst Du Fei-Lun ?

Es ist ein Überweisungssystem und kein Geldsystem -ähnlich der Hawala.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hawala

Der Typ will es aber gar nicht machen - wäre doch billig?

Übrigens gibt es Ähnliches sogar in Modernen Regios!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Freiwirtschaft und Freigeld: Der Größte Alptraum der NWO Bakunin Geldsystem, Wirtschaft, Korruption 7 27.03.2007 22:12


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:46 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2010, Jelsoft Enterprises Ltd.
Ad Management by RedTyger