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Alt 28.08.2008, 17:16
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Standard Barack Obama und die amerikanische Weltherschafft

Barack Obama und die Restauration der amerikanischen Weltherrschaft

Zwischenresümee: Barack Obama ließ sich gestern in dramaturgisch inszenierter Abwesenheit ( nur Kurzvisite auf dem Konvent) zum offiziellen Kandidaten der Demokraten für die Präsidentschaftswahlen am 4.November küren. Die Demokraten fahren zurzeit auf, was sie haben: Hillary und Bill Clinton, Jimmy Carter und den ewigen Ted Kennedy. Doch der ganz große Funke sprang auf diesem Parteitag bisher nicht über. Das Loch wird jetzt offenbar mit einem Rechtsruck der Demokraten aufgefüllt.

Bill Clinton, Ex-US-Präsident und Amtsvorgänger von George W. Bush sprach es gestern in Denver aus und erhielt tosenden Applaus. Er kündigte an, dass Barack Obama, würde er denn Präsident, die unter George W. Bush offenbar verloren gegangene Weltführungsrolle der USA alsbald wiederherstellen würde. Starker Tobak, nachdem der Amtsinhaber Bush allenthalben wegen seines angeblichen oder tatsächlichen weltautokratischen Verhaltens gescholten wird.

Das imperiale Moment, das Obama weg-changen will, darf jedenfalls auf dem demokratischen Nominierungskonvent offenkundig nicht fehlen. In Amerika wird ja auch schon vom Rechtsruck des Obama gesprochen. Je näher der reale Wahltag rückt, desto fadenscheiniger wird der schöne Schleier; modern, sozial, liberal, links ( auf amerikanisch), kooperativ, verständnisvoll, mitmenschlich, brillant, eloquent, charismatisch und den Wandel vom Bösen zum Guten bewirkend – all diese Verheißungen dezimiert der auf ihnen aufgebaute Jubel-Parteitag der Demokraten unvermeidlicher weise, denn die Realität des in den USA extrem kurzen Wahlkampfes beginnt ab sofort.

Die ewigen Primarys und die Nabelschau bis zu den Nominierungsparteitagen hin, sind das Präludium gewesen, das dieses Mal vor allem von den konkurrierenden demokratischen Bewerbern Clinton/Obama in der Öffentlichkeit dominiert war. Und irgendwann gibt’s ja auch noch die Realität der nächsten Präsidentschaft. Es war also klar, dass es mit der außer Rand und Band geratenen Obamania der letzten acht Monate irgendwann ein Ende haben musste.

Für die Deutschen, die einen gefährlichen Hang zu gelegentlichen fast einstimmigen Wahlen haben und von denen sich jetzt in Umfragen drei von Vieren für Obama entscheiden würden, wenn sie gefragt wären, müsste es eigentlich befremdlich sein, dass das Riesen-Tam-tam um die Demokraten und ihren jetzigen Kandidaten dazu geführt hat, dass Obama gerade mal ca. 20 Millionen Stimmen in den Primarys geholt hatte, bei einer Bevölkerung von 300 Millionen Menschen. (Jetzt hoffen die Demokraten, dass die 18 Millionen Stimmen, die Hillary geholt hat, zu einem möglichst hohen Prozentsatz auf Obama übergehen) Die Amerikaner haben eben die längere demokratische Tradition und sind selbst, wenn die Medien überschäumen, nicht gleich geschlossen einer Meinung.

Der kurze, aber deskriptive imperiale Ausflug Bill Clintons hat sicher unfreiwillig ein bisschen der Realität ein Fenster geöffnet.

Zieht man ein Zwischenresümee dieses Nominierungsparteitages der Demokraten kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass die Sache für Obama nicht optimal, allenfalls befriedigend gelaufen ist. Der Verlauf der jüngsten Umfragewerte ist für das Obama-Lager, das im Rausch gelegentlich über den Dingen schwebte, nicht enthusiasmierend. Gleich zu Beginn des Parteitages zog John McCain gleich auf. Die Demokraten kochen mit Wasser, womit sonst? Und der Einmal-Schub des Parteitages, auch der Nominierung Bidens als Vizepräsident – alles in dieser Woche - sind Größen, die man realistisch sehen muss.

Der Parteitag der Republikaner steht noch bevor und auch dort wird es einen Vize geben, von dem noch Wirkung ausgehen kann. Vielleicht Condoleezza Rice? Sie ist Bush-loyal, aber unbelastet, weil völlig unabhängig. Und ähnlich wie Laura Bush erfreut sie sich einer eigenständigen Wahrnehmung und Beliebtheit. Den Konservativen stünde es gut die erste Frau zu bringen, was die Demokraten nun versäumten.

Bei den Demokraten scheint die Devise hinter all dem Brimborium eines Parteitages, der stündlich rund um die Uhr eine Million Dollar verschlingt, zu lauten: die linksdemokratischen Wähler samt superreichen Hollywood-Spielern haben wir eh im Sack, jetzt brauchen wir nur noch die Wechselwähler und möglichst viele Unterprivilegierte, die konservativ wählen; denen erzählt man vom amerikanischen Traum und von der amerikanischen Stärke und der amerikanischen Weltbedeutung. Davon kann sich niemand eine Krankenversorgung kaufen und das generiert auch keinen Job, aber es ist Balsam und eben auch unkontrollierbar.

Wie war das damals mit dem Clintons vor 16 Jahren? Sie hatten versprochen das amerikanische Gesundheitssystem zu revolutionieren und Hillibilli-Clinton hatten vollmundig verkündet, dass die ersten 100 Tage ihrer Regentschaft die produktivsten in der amerikanischen Geschichte sein werden. Das ist 16 Jahre her und das kranke amerikanische Gesundheitssystem, das unter der wechselnden Herrschaft von Republikanern und Demokraten entstand, ist bis heute Wahlkampf, weil die Gesundheitsrevolution ausblieb.

Die Kampagne Obamas und der Demokraten hat einen Mangel: Sie ist bisher - sehr ideenlos - viel zu sehr Anti-Bush-Kampagne, das geht an der Person McCain völlig vorbei. Und ist auch eine recht unangenehme Diffamierung des Republikaners McCain, von dem bekannt ist, dass er immer ein Außenseiter bei den Republikanern war, weil er sich stets eine eigene Meinung leistete.

Obama fehlt nicht nur die politische Erfahrung, sondern bisher auch das politisch konkrete Konzept. Das kann er auch in einem Sportstadion, das er heute Abend zum Kochen bringen will und das ja vielleicht auch artig kochen wird, nicht auf die Schnelle nachliefern. Obama ist ein schweres, politisches Leichtgewicht mit einer pastoralen Redebegabung. Auf die Dauer ist das ein bisschen langweilig. Die Reden Obamas waren bisher recht austauschbar. Der ganz große Funke sprang auf diesem Parteitag bisher nicht über.

http://debatte.welt.de/weblogs/238/s...weltherrschaft
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