Zitat:
Zitat von lorus
Hab ich das richtig verstanden?
Flüchtlinge, die wahrscheinlich mit nichts weiter als ihrer eigenen Kleidung nach Europa geschleust werden, sollen also dazu dienen, dass der Islam die Religions-Herrschaft über Spanien übernimmt?
Tschuldige, aber klingt für mich arg absurd.
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Du kannst ja mal ne Mail Herrn Dimde anschreiben, dass er das von ihm genannte Motiv der Schleuser auch verifizieren soll
Bis jetzt ist es nur eine Vermutung, aber das Gegenteil kann auch niemand beweisen
http://www.welt.de/data/2006/08/24/1007994.html
Schleuserbanden
"Die EU muss die Schleuser stoppen"
WELT.de-Interview mit Maltas Außenminister Michael Frendo über die Flüchtlingsproblematik.
Von Stefanie Bolzen
Die WELT: Nicht nur die Zahl der Flüchtlinge an Europas Grenzen nimmt mit jedem Tag zu, sondern auch die jener, die ihre Flucht mit dem Leben bezahlen.
Michael Frendo: Wir haben es hier mit der tragischen Situation zu tun, dass Menschen dafür zahlen, auf solch lebensgefährliche Überfahrten zu gehen. Dieses Problem kann nicht von einem einzelnen Land gelöst werden, es betrifft ganz Afrika und die ganze EU.
WELT: Wie viele Flüchtlinge hat Malta zuletzt aufgenommen?
Frendo: Allein im Juli habendie Behörden 361 Illegale verzeichnet. Wenn man die Bevölkerungsdichte zwischen Malta und Deutschland vergleicht, wären dies in Ihrem Land 74 000 Illegale. Insgesamt sind es 2006 bisher 1328 Personen - was im deutschen Vergleich 272 000 Flüchtlinge binnen sechs Monaten wären. Erschwerend kommt hinzu, dass nach unserem EU-Beitritt Programme wegfielen mit den USA, Kanada und Australien, die zuvor Flüchtlingskontingente aus Malta angenommen hatten.
WELT: Viele Flüchtlinge aus Afrika steuern die Kanaren an, weil sie von dort ausgeflogen werden aufs spanische und damit europäische Festland...
Frendo: Wahrscheinlich ist das von vielen die Idee. Aber wir können sie nicht ausfliegen, noch sind wir bisher Schengen-Mitglied. Wir versuchen natürlich, dass andere EU-Staaten sie aufnehmen. Das Problem der illegalen Wirtschaftsflüchtlinge muss auf EU-Ebene angegangen werden. Die Flüchtlinge kommen über die Mittelmeer-Routen nicht nur nach Malta, sondern natürlich auch nach Deutschland. Darum muss das erste Interesse sein, die kriminellen Banden zu stoppen.
WELT: Für die Schleuser-Mafia sind die Illegalen ein extrem ertragreiches Geschäft...
Frendo: Unseren Zahlen zufolge zahlen die Immigranten zwischen 1000 und 3000 Dollar an ihre Schleuser. Wir hatten gerade ein Boot mit 200 Illegalen, von denen jeder 3000 Dollar bezahlt hatte - da geht es um sehr viel Geld. Deshalb haben wir die EU um gemeinsame Seepatrouillen gebeten, um diesen Strom einzudämmen. Zweites Thema ist natürlich der Kampf gegen Armut in den Ländern. Und drittens geht es um die Rückführung, da haben wir enorme Probleme, selbst offiziell als illegal Deklarierte abzuschieben.
WELT: Wie viele Illegale wurden zuletzt aus Malta abgeschoben?
Frendo: Sehr wenige. Eigentlich nur die Marokkaner und Ägypter, weil sie ihre Landsleute zurücknehmen. Wir haben bisher mit keinem Land Rückführungsabkommen. Wir sind ein kleiner Staat, wir haben nur wenige Vertretungen in anderen Staaten.
WELT: Zuletzt haben mehrere EU-Treffen zum Problem der Flüchtlinge stattgefunden. Mit Erfolg?
Frendo: Erstes Ziel der Union muss es sein, die internationalen Schleuser-Kriminellen auszuschalten. Bisher gibt es Frontex auf den Kanaren, aber wir brauchen auch im zentralen Mittelmeerraum Maßnahmen. Da ist nun die sogenannte Jason-Operation geplant, die wir schnell umsetzen wollen. Sonst wird die Botschaft versendet, dass eine Route weicher ist als die andere. Außerdem muss die EU als weltweit größter Entwicklungshelfer durch Artikel 13 Druck auf die Cotonou-Staaten ausüben. Artikel 13 des Cotonou-Abkommens zwischen der EU und Staaten Afrikas besagt, dass sie illegale Einwanderer zurücknehmen müssen.
WELT: Ein Boot hier, ein paar Grenzschützer dort: Sieht so wirkliche EU-Solidarität aus?
Frendo: Immigration ist eine Frage nationaler Politik, es gibt viele Empfindlichkeiten - und viele Länder haben noch nicht realisiert, wie gravierend das Phänomen ist. Das ist bedauerlich, denn wenn sie es wirklich merken, wird es zu spät sein. Ja, wir brauchen mehr Solidarität, von allen, nicht nur von einzelnen EU-Staaten.
Mit Maltas Außenminister sprach Stefanie Bolzen
Artikel erschienen am 24.08.2006
Schon ein bisschen länger her:
http://www.zeit.de/archiv/1996/35/he...t.19960823.xml
Erste empirische Studie: 27 Prozent befürworten Gewalt zur Durchsetzung religiöser Ziele Wilhelm Heitmeyer