Zitat:
Zitat von tar
ich hoffe, du verstehst jetzt den sinn einer annahmepflicht und wieso es eben gerade keinerlei sinn ergibt, seine eigene emission stetig zu erhöhen.
|
Danke für die klärenden Kommentare über die Annahmepflicht.
Für die Gemeinschaft macht es nie Sinn, wenn Kriminelle ihr Unwesen treiben.
Für die Kriminellen jedoch schon, denn sie scheren sich nicht um das Wohl der Gemeinschaft.
In einer idealen Gesellschaft, wo alle Menschen gut und edel denken und handeln, reicht die Annahmepflicht als Regulativ für die Geldschöpfung.
Mir wurde jedoch noch nichts von der Existenz einer idealen Gesellschaft auf dieser Erde berichtet und da liegt der Hund begraben.
Außerdem ist das Wort "Annahmepflicht" irreführend.
Es impliziert, daß jemand mit meinem Freimark-Schein ankommt und von mir verlangt, ihn anzunehmen.
Da läßt es trefflich darüber lachen, wenn Menschen unter "Annahmepflicht" genau das verstehen, was dieses Wort meint.
Dann braucht man nur noch einen winfired, der den Interessenten täuscht, indem er zuerst sagt, daß ein Freimark-Schein nur dann gedruckt werden darf, wenn dafür bereits eine erbrachte Leistung angeboten werden kann, um dann nach einer weiteren Beschimpfung zu behaupten, daß man auch Scheine für zukünftig zu erbringende Leistungen drucken darf.
Diese "Annahmepflicht" ist doch nichts anderes als eine Verpflichtung zur Leistung.
Weshalb sagt Ihr das dann nicht so, daß es jedermann ohne Mißverständnisse verstehen kann ?
Ein Vorschlag:
Du darfst einen Freigeldschein drucken und damit einkaufen, wenn Du
entweder schon eine Leistung in demselben Wert (ein Produkt, das Du hergestellt hast) erbracht hast,
oder wenn Du in der Lage und willens bist, eine Leistung dafür in der Zukunft zu erbringen.
Ein Freigeld-Schein ist demnach ein Gutschein für
a) ein Produkt, das bereits von Dir hergestellt wurde
oder
b) eine Leistung, welche Du in der Zukunft erbringen wirst
Bei a) gibt es kein Problem mit der "Annahmepflicht".
Bei b) sieht das anders aus. Je nach der individuell möglichen Leistung ist nicht sichergestellt, daß ein Besitzer meines Freimark-Scheins jederzeit zu mir kommen und von mir die "Einlösung der Leistung" fordern kann.
Beispiele habe ich gebracht und Du, tar, auch.
Wie sieht es also bei b) mit der Kontrolle aus ? Sie ist wohl eher eine Illusion, die auf Wunschdenken beruht.
Meine Beispiele haben gezeigt, daß es in der Praxis unmöglich ist, einer Freimark anzusehen, ob sie von Kriminellen emittiert wurde oder von edlen und guten Menschen.
Das Freigeld hat den Zweck, daß die Menschen damit einkaufen gehen.
Da es keine Vernichtung von geschöpftem Freigeld gibt, verteilen sich die Scheine immer mehr und nicht kontrollierbar innerhalb Deutschlands.
Es macht keinen Sinn für den Empfänger eines 100.-Freimark-Scheins in München, den Emittenten in Berlin des Betruges zu verdächtigen.
Weshalb sollte er auf diesen Verdacht kommen ?
Der 100.-Freimark-Schein des Betrügers in Berlin wanderte von Hand zu Hand, von Region zu Region, meinetwegen durch 2000 verschiedene Hände, bis er in München zur Bezahlung einer Leistung verwendet wird.
Wie um Himmels willen sieht man einem Freimark-Schein an , ob er von einem Kriminellen oder von ehrlichen und guten Menschen gedruckt wurde ?
tar, diese ganz einfache und doch so wichtige Frage wurde bisher nicht zufriedenstellend beantwortet.
Ich verstehe ja, daß Ihr aus der Perspektive des heutigen Regionalgeldes argumentiert, wo es so wenige Teilnehmer gibt, daß ein Schwindel sofort auffliegt, aber das ist doch kein Argument für Freigeld als gesetzliches Zahlungsmittel für 80 Millionen Menschen.
Bitte denkt im großen Zusammenhang und nicht nur in der Froschperspektive.
@Idura
na, warum sagst Du das nicht gleich ?
Ich bin längst über die ersten 14 Seiten hinaus. Was soll also Dein merkwürdiger Kommentar ?
Silvio Gesell lebte im goldgedeckten Geldsystem und verstand die Geldkreierung nicht, er kannte die heutige Geldkreierung nicht - wie übrigens H.Creutz und andere Freiwirte - und was soll da rauskommen außer Irrtümern ?
Wir leben heute und nicht mehr im goldgedeckten System und müssen für heute Antworten geben.
Die ULG ist definitiv die falsche Antwort und die Geldschöpfung gemäß Rheingold funktioniert nicht im größeren Rahmen, weil die Bonitätsprüfung völlig fehlt und die Haftung völlig schwammig erhofft wird, jedoch nicht praxistauglich ist.
In diese Richtung noch ein kleiner Hinweis an tar:
Auch im heutigen System gibt es Geldfälscher, obwohl das doch die Gemeinschaft schädigt.
Es gibt alle Arten von Betrügern und einen grauen Kapitalmarkt in Milliardenhöhe, obwohl dadurch die Gemeinschaft geschädigt wird.
Will damit sagen, daß diese manifestierte kriminelle Energie nicht durch die Einführung von Freigeld als gesetzlichem Zahlungsmittel ins Nichts verschwindet.
Ein entsprechend gepolter Bursche könnte mit seinen Kumpels auf die Idee kommen, sich besonders potente Freigeld-Emittenten herauszupicken und deren Freigeld-Scheine zu kopieren und damit lustig landauf und landab einkaufen zu gehen.
Um das zu verhindern, brauchst Du eine zentrale Emissionsdatei, in welcher nur "echte" Scheine Eingang finden.
Sobald jemand Freigeld als Bezahlung in die Hände bekommt, müßte er sofort online den Schein prüfen, doch was nützt das, wenn die Fälscher "echte" Kennzahlen kopieren ?
Für diesen Fall brauchst Du schon einen Nachweis in Echtzeit, wo sich jeder "echte" Schein gerade befindet und sobald ein zweiter mit derselben Nummer auftaucht, müßte eine rote Warnleuchte blinken.
Wollen wir Big Brother wirklich ?
Dein Rheingold oder wie immer es heißt, erfordert offensichtlich eine völlige Kontrolle, sonst geht das Geld baden - weil eben noch nicht die ganze Gesellschaft gut und edel denkt und handelt.