Welche Wahrheitsbeweise gibt es für die Mitteilungen durch Lorber?
So bleibt noch die
Frage nach der geforderten Wahrheit der Offenbarung zu beantworten. Mehr als hundert Jahre nach dem
Tode Jakob Lorbers wissen wir Menschen des 20. Jahrhunderts, daß seine
Aussagen über die wissenschaftlichen und technischen Forschungsergebnisse und Leistungen in geradezu spektakulärer Weise, zum Teil bis in das subtilste Detail, ihre Bestätigung gefunden haben. Niemand, der unvoreingenommen die Sachverhalte prüft, kann an dem
göttlichen Ursprung dieser Prophetie Zweifel hegen. Diese Zeugnisse verwerfen, hieße jedes menschliche Zeugnis verwerfen.
Zum
Kennzeichen der Armut ist in der Neuoffenbarung folgendes ausgeführt: "
Die echten Propheten werden stets in Armut einhergehen".
{jl.ev06.179,03}. Auch das trifft auf Lorber zu. Mit irdischen Gütern war er nicht gesegnet. Seine Einnahmen als Musiklehrer waren spärlich; stets vermochte er nur die Miete für ein Zimmer aufzubringen. Als er in den letzten Jahren seines Lebens kränklich und nicht mehr voll arbeitsfähig war, mußten ihn seine Freunde vor dem Darben bewahren.
Trotz seiner Armut war Lorber, wie sein Biograph Ritter von Leitner berichtet, freigebig, so gut er konnte. Seine Gottes- und Menschenliebe waren über jeden Zweifel erhaben. "Der echte Prophet wird nie selbstsüchtig sein, und jeder Hochmut ist fern von ihm"
{jl.ev03.204,12}. Alle
Tugenden, die einen echten Propheten auszeichnen sollen, waren Jakob Lorber eigen, er war ein Mann, an dem kein Falsch war.
Wegen seiner Schlichtheit und seiner mäßigen Bildung sowie des Mangels an Ehrgeiz wurde er - wie ihm ausdrücklich gesagt wurde - als 'Schreibknecht Gottes' erwählt: "Wärst du ein Schreiblustiger (schriftstellerisch Begabter, d. Vf.), dann hätte Ich dich nie erwählt, denn die Schreiblustigen schmuggeln gern und verkaufen unter Meiner echten Ware auch ihre eigene auf Meine Rechnung. Eben darum erwählte Ich dich, weil du kein Schreiblustiger bist, um eben dadurch Meine Ware einmal ganz rein vor die Welt zu bringen"
{jl.him2.251}.
Vergleicht man die Eigenschaften, die echten Propheten in hohem Maße eigen sein müssen, mit dem
Charakterbild Lorbers, so ist die Übereinstimmung augenscheinlich. Treffend faßt Laurenz Volken den Sachverhalt zusammen mit den Worten: "Der Mensch, der die Demut besitzt, strebt nicht nach eigenem Ruhm, er trachtet zu verschwinden. Er ist deshalb außerordentlich gut geeignet, um eine Botschaft zu empfangen, ohne irgend etwas aus Eigenem hineinzumischen. Das ist auch ganz natürlich, wie Christus selbst festgestellt hat: Wer aus sich selbst redet, sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, ist wahrhaftig, und Unrecht ist keines an ihm"
{joh.07,18} 195
Der
Prophet Jakob Lorber hält einer Prüfung auf seine Echtheit in jeder Hinsicht stand. Person und
Werk tragen unverkennbar das
Signum der Wahrhaftigkeit.
Dr. Walter Lutz, wohl einer der besten Kenner der Neuoffenbarung, ist ohne Einschränkung zuzustimmen, wenn er schreibt: "Unverkennbar leuchtet in dem, was Lorber niederschreiben durfte, das Feuer des göttlichen Geistes, und jeder, der zuinnerst davon betroffen wird, erkennt darin die Liebe und Wahrheit des heiligen
inneren Wortes."
Lorber war aber nicht nur ein Prophet, er
ist auch unter die Mystiker einzureihen. In der Schrift 'Phänomenologie der Mystik' bemerkt Dr. Gerda Walter, daß keineswegs nur die mystische Ekstase als völliges Eingehen und Versinken des Menschen in Gott als Mystik zu verstehen ist, sondern auch eine direkte Äußerung und Offenbarung Gottes.
196
Lorber hörte übrigens nicht nur das Innere Wort, sondern
sah auch zuweilen die ihm mitgeteilten Ereignisse in Visionen.
Kurt Eggenstein