Ich bin völlig der Meinung, dass ein Paradigmenwechsel lange braucht, um bei den Menschen aktzeptabel zu werden. Sicher hast Du Recht, wenn Du sagst das viele -vielleicht auch ich selber- nicht fühlen können, was eine Welt mit Grundeinkommen wirklich bedeutet. Eigenveantwortung und Selbstbestimmung sind für viele -auch für viele der Befürworter- bestimmt zu Beginn eine Überforderung und werden sich erst mit Generationen wirklich etablieren, die als Kinder in diese Welt gewachsen sind. Daran kommen wir als Menschheit nicht vorbei, das wir etwas Träge sind.
Arbeit ist das halbe Leben hat für viele Menschen innerlich eine tiefe Bedeutung. Selbst für die Menschen, die für das Grundeinkommen sind wird dieser Satz eine tiefe innerliche Bedeutung auslösen, dabei ist er bei voller Wirksamkeit eines Grundeinkommens gar nicht mehr Relevant, ja sogar giftig. Denn nur das halbe Leben ist das halbe Leben und das was ich als Individuum mit dieser Zeit anfange ist mein halbes Leben, mit Arbeit hat das gar nix zu tun, schon gar nicht mit Erwerbsarbeit.
Das ist für viele Menschen heute nicht fühlbar. Wenn ich damit diskutiere und diesen Standpunkt vertrete werde ich oft als Tunichtgut dargestellt. Die zynische Aussage von Herrn Nietzsche "Müssigkeit ist aller Laster Anfang." (und ja, er hat es ironisch gemeint) muss erst mal verstanden werden. Dass ich in meiner Freizeit, Freiheit besitze und diese doch zum Allgemeinwohl in eine Produktivität umwandeln kann, die dazu dient mich selbst und die gesamte Menschheit zu "verbessern" und zu einem besseren Leben zu gereichen muss von uns schwer erlernt werden. Kinder des Grundeinkommens werden ganz natürlich in der Lage sein solches zu tun aber für uns ist es ein Loslassen einer ganzen Weltphilosohie, die uns seit Anbeginn der Menschheit begleitet, denn noch nie zuvor war es dem Menschen möglich durch so wenig Arbeit zu überleben.
Startrek Raumschiff Enterprise die nächste Generation gibt einen Eindruck von einer befreiten Welt, in der die Menschen gelernt haben, dass es darum gehen könnte, zusammen eine bessere Welt zu erschaffen ohne einen eigenen Nutzen daraus zu ziehen, der nur einen selbt bevorteilt.
Ich muss länger darüber nachdenken. Eine schwere Beschuldigung an die Petition meiner Meinung nach. Ad hoc würde ich sagen: Macht nix. Ohne was zu machen, passiert auch nix. Informationsverbreitung ist zur Zeit alles was geht und sogar negative publicity ist publicity. Auch glaube ich nicht, dass man jemals in der Lage sein wird diese Idee in allen Menschen fühlbar zu machen, bevor man sie in der Realität umsetzt. Da wird es schon eine Menge Mitläufer geben, die dann vielleicht neu auf die Welt kommen. Das Risiko besteht aber ohne Risiko bleibt alles beim Alten und das geht doch auch den Berg runter.
Ich bin immer noch der Meinung das die Petition politisch wenig bringt aber das Forum wieder ein paar Hundert mehr erreicht hat und so weiter... Weiter Immer Weiter, immer immer Weiter....
Zitiert von DW
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?topic=644.0
denke dem ist nicht hinzuzufügen
Grilleau