Die Polizei hat neue DNS-Spuren der mutmaßlichen Polizistenmörderin von Heilbronn gefunden: Mittlerweile wurde der genetische Fingerabdruck 38 Mal hinterlassen.
Die Polizei hat neue DNS-Spuren der mutmaßlichen Polizistenmörderin von Heilbronn gefunden. Diese seien im Zusammenhang mit dem Todesfall einer 45 Jahre alten Frau nahe Heilbronn und bei den Ermittlungen zu einer Einbruchserie in Rheinland-Pfalz und im Saarland aufgetaucht, teilten die beteiligten Ermittler am Donnerstag gemeinsam mit.
Insgesamt wurden die Spuren der "Phantommörderin“ den Angaben zufolge bislang mindestens 38 Mal in Deutschland, Frankreich und Österreich identifiziert, darunter auch in mehreren Mordfällen.
So auch im April 2007, als zwei Polizisten auf der Heilbronner Theresienwiese niedergeschossen wurden. Eine 22-jährige Polizistin wurde mit einem Kopfschuss getötet, ihr Kollege überlebte schwer verletzt. Die DNS-Spur der Frau wurde am Dienstfahrzeug der Beamten gefunden.
Umstände des neuerlichen Todesfalls unklar
Die Umstände des Todes einer nun bei Weinsberg in der Nähe von Heilbronn aufgefundenen Frau sind noch unklar, wie es in der gemeinsamen Erklärung der Staatsanwaltschaften Heilbronn und Saarbrücken, des saarländischen Landeskriminalamts und der Polizei Heilbronn weiter heißt. Spaziergänger hatten die Leiche der Frau in einem Regenrückhaltebecken nahe einer Straße gefunden. Ihr Wagen war in unmittelbarer Nähe abgestellt.
In dem Auto sei die DNS-Spur der mutmaßlichen Polizistenmörderin gefunden worden. Die Ermittler betonten aber, dass der bloße Fund nicht den Schluss auf ein Gewaltverbrechen zulasse. Zur Todesursache machten sie aus ermittlungstaktischen Gründen keine Angaben.
Auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz ist die Spur der mysteriösen Serientäterin erneut aufgetaucht. Beamte des Landeskriminalamtes fanden ihre DNS bei Ermittlungen zu einer Einbruchserie. So gehen die Fahnder von einer konkreten Verbindung zu vier Einbruchsdiebstählen aus, die sich von Februar bis April 2008 in den saarländischen Orten Wadgassen, Quierschied und Tholey sowie im rheinland-pfälzischen Riol ereignet haben.
Festnahmen in Frankreich bringen kein handfestes Ergebnis
Die Einbrüche gehören zu einer Serie ähnlich gelagerter Straftaten, mit denen sich das Landeskriminalamt seit geraumer Zeit beschäftigt. Die LKA-Ermittler haben seit Sommer 2007 mehr als 30 Straftaten registriert, bei denen unbekannte Täter Einbrüche in Wohnungen begangen oder versucht haben, um an hochwertige Fahrzeuge, Schmuck und Bargeld zu gelangen. In diesem Komplex gelang es der französischen Polizei, Anfang Dezember insgesamt 26 Tatverdächtige im Großraum Metz in Gewahrsam zu nehmen.
Gegen zwei Männer im Alter von 26 und 33 Jahren erging Haftbefehl wegen der Beteiligung an den Einbrüchen. DNS-Untersuchungen der Verdächtigen ergaben aber keine Übereinstimmung mit Spuren der "Phantommörderin“. Auch die Vernehmungen hätten keinen Fortschritt gebracht.
Die beim LKA Saarland wegen der "Homejacking“-Serie bestehende Arbeitsgruppe wurde Anfang Juli aufgestockt. Zudem wurde die Sonderkommission "Parkplatz“, die im Heilbronner Polizistenmord ermittelt, auf 30 Beamte verstärkt. Von dieser Soko wurden außerdem vier Ermittler nach Saarbrücken entsandt. Insgesamt ist auf die Aufklärung des Polizistenmordes eine Belohnung von 150.000 Euro ausgesetzt.
(AP/grc)
quelle: sueddeutsche.de
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zoellner
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BeitragVerfasst am: Do. 18.Dez.2008, 20:12 Titel: Antworten mit Zitat
Hier mit Videobeitrag von Stimme.tv
Quelle:
www.stimme.de
Zitat:
Phantom kehrt in die Region zurück
Von Helmut Buchholz und Andreas Tschürtz
Heilbronn/Weinsberg - Das Phantom ist zurück. Wieder mal. „Aber so nah an Heilbronn war es seit dem Polizistenmord vor eineinhalb Jahren nicht mehr“ sagt Heilbronns Polizeisprecher Rainer Köller. Als das Labor die Soko am vergangenen Freitag vom DNA-Treffer benachrichtigte, waren die Fahnder wie elektrisiert. Doch, auch das sind die Ermittler schon gewohnt: Jeder neue Treffer wirft neue Fragen auf. Zum Beispiel diese: Wie und wann kam der genetische Fingerabdruck in das Auto von Diana Christiane Pawlenko? Kannte sie das Phantom – zufällig oder schon länger?
Todesursache
Spaziergänger fanden die Leiche der 45-Jährigen Weinsbergerin am 26. Oktober in einer großen Wasserlache in der Nähe eines Wanderparkplatzes zwischen Grantschen und dem Klinikum am Weissenhof, wo sie arbeitete. Zwei Tage muss sie dort tot gelegen haben, stellen die Rechtsmediziner bei der Obduktion fest. Die Todesursache ist mittlerweile bekannt. Doch die Polizei verrät darüber nichts. Nur so viel: Die geschiedene Mutter einer Tochter hatte Medikamente in therapeutischer Menge eingenommen, die sie „nicht zum ersten Mal eingenommen hat“, so Polizeisprecher Rainer Köller. Tödlich war die Arznei jedenfalls nicht.
Immer noch sind die Todesumstände unklar. Der Wanderparkplatz ist für Schäferstündchen bekannt. Auf eine Sexualstraftat gibt es keine Hinweise. Die Ermittler halten einen Suizid für eher unwahrscheinlich. Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden. Außerdem fanden sich an der Leiche keine äußeren Spuren von Gewalt. Ein Unfall? Möglich. Aber wer glaubt an einen Unglücksfall, wenn eine „gefährliche, brutale“ Serientäterin (Köller), nach der die Polizei in halb Europa fahndet, mit im Spiel ist?
Was also verbindet Diana Christiane Pawlenko und das Phantom? Bis jetzt vor allem eins: das Auto. Der Fiat stand nur wenige Meter von der Leiche mit geschlossen Türen. Die 45-Jährige hatte das Auto vor fünf Jahren neu gekauft. Wichtig ist der Polizei herauszufinden, mit welchen Personen Diana Christiane Kontakt hatte. Nach den bisherigen Erkenntissen hielt sie sich nicht in kriminalitätsnahen Milieus auf – etwa in der Drogenszene. Vielleicht hat sie ja jemand in Begleitung gesehen. „Das ist unsere große Chance“, sagt Polizeisprecher Rainer Köller, „ein Zufallstreffer.“
Klar ist, dass das Phantom immer wieder in die Region Heilbronn zurückkehrt. Kein gutes Gefühl. „Ich bin bestürzt, dass der ungeklärte Todesfall mit dem Phantom in Zusammenhang gebracht wird. Sollte das Phantom in Weinsberg unterwegs gewesen sein, schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken“, sagt Bürgermeister Stefan Thoma.
Fahndungsaufruf
Diana Christiane Pawlenko hat am Mittwoch, 22. Oktober, morgens noch das Geschirr daheim abgespült, bevor sie die Wohnung verließ. Vier Tage später wurde ihre Leiche gefunden. Den Fahndern ist noch nicht genug bekannt, mit wem sich die Weinsbergerin in den letzten Monaten ihres Lebens regelmäßig oder sporadisch traf. Hinweise an die Kripo unter der Telefonnummer 07131 / 104-4444.
Appell an Bürger
Die Polizei bittet die Bevölkerung, vor allem Gartenhausbesitzer, Spaziergänger, Jogger, auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge zu achten. Gibt es noch nicht gemeldete Einbrüche in Wengerthütten? Die Serientäterin könnte äußerlich auch als Mann wirken. Die Ermittler empfehlen, die Personen nicht anzusprechen, sondern die Polizei unter Notruf 110 zu verständigen. mut
Zitat:
Und wieder schweigen die Komplizen des Phantoms eisern
Von Carsten Friese
Ein Kreuz und ewige Lichter stehen an der Stelle in Weinsberg, wo Diana Pawlenko tot gefunden wurde. Foto: S. Lambert
Saarbrücken/Heilbronn - Das Phantom ist ein „Homejacker“. Mittendrin in einer Bande von Autodieben, die nachts in Häuser einbrechen, die Schlüssel stehlen und mit den Wagen vor den Anwesen kurzerhand wegfahren – während die Bewohner im Haus schlafen.
„Das Phantom hat sich in Kreisen aufgehalten, in denen wir es schon lange vermutet haben“, sagt Dieter Appel, der Sprecher des Landeskriminalamts in Saarbrücken. Dort, im Saarland, haben die Ermittler seit Sommer 2007 eine ganze Serie von Einbrüchen bearbeitet, bei denen 21 hochwertige Autos, Schmuck und Bargeld gestohlen wurden. Meist waren es Audi, BMW, Mercedes. Wagen, „mit denen man auch eine Verfolgung durch die Polizei nicht scheuen muss“, sagt Appel.
Auslieferung
An vier Tatorten – zweimal Quierschied und Tholey im Saarland, einmal Riol im benachbarten Rheinland-Pfalz – tauchte auch der genetische Code der gesuchten Unbekannten im Heilbronner Polizistenmordfall auf. Wo genau die DNA-Spuren entdeckt wurden und ob es Haut, Haar, Speichel oder Blut war, sagen die Ermittler nicht.
Als ob der Fall nicht schon mysteriös genug ist, streuen die Puzzleteile nun wieder über Ländergrenzen hinweg. Im Raum Metz in Frankreich schlugen Ermittler am 9. Dezember zu, durchsuchten 25 Wohnungen, beschlagnahmten Diebesgut aus der „Homejacking“-Serie und nahmen 26 Personen vorläufig fest. Zwei Hauptverdächtige für die Hauseinbrüche sitzen in Untersuchungshaft und sollen demnächst nach Saarbrücken ausgeliefert werden. Es handelt sich um einen 26 Jahre alten gebürtigen Jugoslawen, der in einem Parkhaus in Metz arbeitete, und einen gebürtigen Albaner, einen Arbeiter. Beide hatten in Metz einen festen Wohnsitz, beide sind französische Staatsbürger, erfuhr die HSt. Vom Phantom aber fehlt weiterhin jede Spur.
Die zwei Männer kennen die große Unbekannte, da sind sich die Ermittler sicher. Die Verhafteten aber schweigen. Alle, auch die, die inzwischen wieder auf freiem Fuß sind. Dass sie die Polizei „deutlich näher an das Phantom herangebracht haben“, davon geht der LKA-Sprecher aus. „Jetzt geht es darum, herauszufinden, warum die Gruppe zu dem Phantom nichts sagt“, betont Appel.
Die neuen DNA-Spuren stammen vom März und April 2008. Sie sind definitiv weiblich, das haben Rechtsmediziner bestätigt. Welche Rolle das Phantom in der „Homejacker“-Gruppe gespielt hat, ist noch unklar. Fest steht, dass die Täter mit den gestohlenen Autos Strecken bis zu 20.000 Kilometer zurücklegten und für weitere Einbrüche einsetzten. 19 der 21 Autos tauchten wieder auf. Einige waren stark beschädigt, zwei völlig ausgebrannt. Dass Täter da Spuren komplett verwischen wollten, nehmen die Ermittler an.
Bezugspunkte
Im Frühjahr Saarland, im Oktober nun Weinsberg: Mit dem neuesten DNA-Fund der mutmaßlichen Serientäterin kehrt die Spur des Phantoms in die Region Heilbronn zurück. Bewohner beschleicht – wieder einmal – ein mulmiges Gefühl.
Bisher sei das Phänomen „Homejacking“ in unserer Region nur ganz selten aufgetreten, teilt Heilbronns Polizeisprecher Rainer Köller mit. Dass ein Hauseinbruch vom April 2008 in Oberstenfeld ins Schema passt, verneint er nicht. Auch dort hatten die Bewohner geschlafen. Warum das Phantom nun erneut ins Unterland kam? Die Polizei weiß es nicht und sucht nach Bezugspunkten, auch in der Autobranche.
Bei der Serie im Saarland wachte kein Hausbewohner bei den Einbrüche der „Homejacker“ auf. Was tun, wenn man bei einem Einbruch doch wach wird? „Auf keinen Fall auf die Täter zugehen“, mahnt Rainer Köller. „Man weiß nie, ob sie bewaffnet sind.“ Der Polizeisprecher rät, die 110 zu rufen, wenn ein Telefon in der Nähe ist. Ansonsten: Im Zimmer einschließen, das Fenster öffnen und um Hilfe rufen – bis ein Nachbar die Polizei verständigen kann.
Grad wieder nen Nachbarort wo ich mal wohnte... da denkt man sowas gibts nur im TV... ich bin langsam echt auf das Gesicht von dem "Phantom" gespannt.
Was ich immer wieder erstaunlich finde ist, dass bei dem "Phantom" immer gleich von der "Mörderin" gesprochen wird. In Heilbronn gab es nachweislich 2 Täter und 2 Waffen, von dem 2 gibt es keine Spur und dass das "Phantom" die Täterin war oder nur Zeuge oder Behelferin sein könnte auch nicht erwähnt. Ich glaub aber, lang dauert diese Suche nichtmehr. Irgendwann macht jeder Fehler.
http://www.copzone.de/modules.php?na...topic&p=649213
-Bei der Serie im Saarland wachte kein Hausbewohner bei den Einbrüche der „Homejacker“ auf.
-Spaziergänger fanden die Leiche der 45-Jährigen Weinsbergerin am 26. Oktober in einer großen Wasserlache in der Nähe eines Wanderparkplatzes zwischen Grantschen und dem Klinikum am Weissenhof, wo sie arbeitete. (Klinikum Weissenhof soll da nicht der Tim K. in Behandlung gewesen sein?)
Diana Pawlenko wohnte einige Jahre in einer Dienstwohnung auf dem Klinikumgelände.
Trauerfeier
Als „immer sehr gepflegt“ beschreibt die Pflegedienstleiterin Diana Pawlenko. Für einen Nachbarn war es dagegen völlig überraschend, auf der Trauerfeier für die Tote einige „verwahrloste Gestalten“ zu sehen. „Da waren Unrasierte mit ungepflegten Haaren im Parka dabei, denen ich nicht im Dunkeln begegnen möchte.“
Nach Informationen fanden Gerichtsmediziner Wasser in der Lunge der Toten. Das bedeutet: Die 45-Jährige müsste entweder ertrunken oder ertränkt worden sein.
Verfasst am: Mi. 24.Dez.2008, 13:35
Die mutmaßliche Serientäterin – eine Luftnummer? Heilbronns Polizeisprecher Roberto Monaci weist die Theorie zurück. „Die DNA-Spuren sind einerseits in verschiedenen Ländern gefunden und untersucht worden.“ Zudem müssten bei einer solchen Theorie die Funde quer über die Bundesrepublik verteilt sein. „Es gibt aber eine geographische Häufung“, so der Polizeisprecher. Und: In den Labors würden auch Blindtests ohne DNA-Material vorgenommen, die negativ verlaufen. Monaci: „Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass es Drittverursacher für die Spuren gibt.“
http://www.copzone.de/modules.php?na...topic&p=649213
„Wir wollen 300.000 Euro ausloben für Hinweise, die zur Aufklärung dieses schlimmen Verbrechens beitragen“, sagte Ministerpräsident Günther Oettinger in Stuttgart. Die Frage, ob die Erhöhung vor allem darauf abziele, dass Komplizen die „Frau ohne Gesicht“ verraten, bejahte der Regierungschef.
Großzügig der Günther
Nach Angaben der Polizei ist das „Phantom“ zwar eine Frau, wird möglicherweise aber eher als Mann wahrgenommen. Die Gesuchte könnte sich eventuell einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben, sagte Rieß: „Dies ist gar nicht so selten wie viele glauben.“
Fehlende Analysen
Verfasst am: Di. 10.Feb.2009, 08:57
Das Landeskriminalamt schließt weiter aus, dass verunreinigtes Labormaterial die Polizei bei der Spurensuche in die Irre führt. Keine Anhaltspunkte gebe es zudem für die Annahme, dass jemand bewusst Spuren legt.
Völlig atypisch sei die extreme Deliktsbreite im Zusammenhang mit der DNA-Spur: vom kaltblütigen Mord aus Habgier bis zum Einbruch in ein Gartenhäuschen, um darin zu übernachten. Das Phantom ist vermutlich auch an groß angelegten Beutezügen mit hohem logistischen Aufwand beteiligt. Zu den Diebesgütern zählen Airbags, Autos, Motorräder, Brillen und Uhren. Seltsam nur, dass bisher kein einziges Stück der Hehlerware je wieder aufgetaucht ist. Nirgends. Auch nicht die Pistolen und Handschellen, die die Polizistenmörder ihren Opfern in Heilbronn abgenommen haben.
Erst am 18. März 2009 hat die Soko laut Huber erfahren, dass alle 42 Phantomspuren mit Wattestäbchen derselben Firma gesichert wurden. Zuvor hätten die österreichischen Kollegen dagegen mitgeteilt, dass man Material von drei verschiedenen Herstellern verwende.
Auch in diesem Fall des Polizistenmordes von Heilbronn erweckt es den Anschein, das die Jungs vom Landeskriminellenamt mehr an Vertuschung als an Aufklärung interessiert sind.
Das sind ja auch alle unsere Pappenheimer von Goll über Rech und Oettinger wieder beieinander.
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