Club 45 und der Lucona Skandal
Club 45
Der Club 45 (auch "Rote Loge" genannt) war eine private Vereinigung in Österreich bestehend aus hohen Vertretern der Politik, Wirtschaft und Geheimdiensten. In den besten Zeiten des Clubs versammelten sich bis zu 200 Mitglieder bei den Treffen. Darunter u.a. der damaligen Innen-, Außen-, Verteidigung- und Wissenschaftsminister sowie der spätere Bundespräsident. Der Club unterhielt zudem gute kontakte zur DDR Wirtschaft und steht im Verdacht bei den verschwundenen Stasimillionen eine Rolle gespielt zu haben. Der Club wurde 1973 gegründet und hat sich im Zuge der Lucona-Affäre aufgelöst. (Die damaligen Räume werden heute vom Rotary Club gemietet.) In der Aktiven Zeit wurden millionenschwere Wahlkampagnen für das Bundeskanzleramt Organisiert. Viele "Club-45"-Größen wurden im laufe ihres Lebens wegen Korruption verurteilt, mussten von ihren politischen Ämtern zurücktreten oder begingen Suizid.
Viele Frage wirft 1981 der Selbstmord von Club 45 Mitglied "Karl Ferdinand Freiherr von Lütgendorf" auf. (Ehem. Offizier der Deutsche Wehrmacht im 2. Weltkrieg und langem Adelsstammbaum). Er wurde auf Empfehlung von "Club 45" Gründer Proksch 1971 zum "Minister für Landesverteidigung". 1977 musste er wieder zurücktreten, nachdem Gerüchte über illegale Waffengeschäfte aufkamen. Was den Zweiflern der Suizidversion Lütgendorfs verdächtig vorkommt, ist zum einen, dass er mit einem Revolver fest in seiner linken Hand gefunden wurde, der erstens nicht auf ihn registriert war und zweitens keinerlei Fingerabdrücke aufwies - zusätzlich war Lütgendorf Rechtshänder. Zum anderen trat das Projektil durch den geschlossen Mund ein, was für viele Offiziere ein Indiz für Fremdverschulden darstellt. Verwunderlich ist auch, dass aus staatsicherheitspolitischen Gründen die Obduktion trotz eines gewaltsamen Todes erst 10 Jahre später per Gerichtsbeschluss veranlasst wurde.Der Sohn von Lütgendorf berichtet, dass sein Vater kreidebleich geworden ist, als er eine Woche vor seinem Selbstmord erfuhr, dass der Ägyptischen Staatspräsidenten "Muhammad Anwar as-Sadat" ermordet wurde und meinte: „er wäre der Nächste“.
Anwar as-Sadat Karriere zum Präsident fing als Militäroffizier an, im 2. Weltkrieg gehörte er zu einem Geheimbund innerhalb der Armee, welche zum Ziel hatte Deutschland als Verbündeten zu gewinnen um die Briten aus Agypten zu vertreiben. Bei der Kontaktaufnahme wurde er verhafftet und kam ins Gefängnis, 2 Jahre später konnte er fliehen. Auf dem Weg zum Staatspräsident verstrickte er sich in mehrere Mordkomplotte an politischen Gegnern, weswegen er die nächsten Jahre wieder hinter Gittern verbrachte. Mit diesem Lebenslauf war er ein interessanter Geschäftspartner für die Globale Mafia. Nach dem 6-Tage-Krieg 1967 bekam er ein Ministeramt und wurde 3 Jahre später Präsident. Er war für den Wiederaufbau der Ägyptischen Armee zuständig und damit auch für den Waffenhandel, was einen möglichen Link zu Lütgendorf darstellt. Nach offizieller Darstellung wurde Anwar as-Sadat islamistischen Fanatikern aus der Gruppe "Islamischer Dschihad" ermordet. Seltsam mutet an, dass nach Augenzeugen Berichten die Leibwache erst nach ~1Minute zurückgeschossen hat.
Der Lucona Skandal
Bis heute steht der „Fall Lucona“ für einen gewaltigen Versicherungsbetrug, bei dem billigend Todesopfer in Kauf genommen wurden und in den zahlreiche Größen aus Politik und Wirtschaft verwickelt waren. Die Lucona ist der Name eines Schiffes, welches vom "Club 45" Gründungsvater Udo Proksch 1977 gechartert wurde und mit 212 Millionen Schilling (damals ca. 15 Millionen Euro) versichert. Auf der Fahrt nach Hongkong, beladen mit einer angeblichen Uranerzaufbereitungsanlage, wurde das Schiff in den Malediven gesprengt. 6 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Ermittlungen der Versicherung ergaben das es sich bei der Uranerzaufbereitungsanlage um "bemalten Schrott" handelte.
Obwohl Udo Proksch von seinen "Club-Freunden" so gut wie möglich geschützt wurde, um letztendlich auch den eigenen Kopf zu retten, musste er 8 Jahre später wegen Betrugsverdachts zum ersten mal in U-Haft. 1988 floh er aus Österreich und setzte sich für 19 Monate in den Philippinen ab. "Die Zeit" schrieb 1989 :"Die österreichische Polizei hatte größte Mühe, ihn nicht zu finden". Da er in seinem Exil regelmäßig vom Freundeskreis, Journalisten, sowie dem Gerichtspräsidenten besucht wurde. Seine Flucht hatte am Wiener Flughafen ein Ende, als er sich auf der Durchreise nach Nürnberg gefasst wurde.
Bevor Proksch fliehen konnte, haben 2 Journalisten (damals vermutlich VT-Spinner genannt) die Verschleierungen, Beweis unterdrückung und die damit zusammenhängenden politischen und Club 45 Verbindungen in Buchform mit unwiderlegbaren Fakten nachgewiesen. Dies führte zu neuen gerichtlichen Untersuchungen in dem Proksch 1992 wegen 6 fachen Mordes (der Lucona Besatzung) und Betrug zu Lebenslanger Haft verurteilt, sowie zu einer parlamentarischen Untersuchung. Im Zuge der Ermittlungen wurden 16 Politiker, Juristen und Spitzenbeamte von ihren Posten entfernt, angeklagt oder verurteilt; ein Dutzend weiterer beteiligter Personen begingen auf mysteriöse Weise Suizid oder kamen unter anderen fragwürdigen Umständen um Leben. Der zweite Drahtzieher im „Fall Lucona“ war der deutsche Hans Peter Daimler, er wurde 1997 vom Landgericht Kiel zu einer 14-jährigen Haftstrafe wegen Beihilfe zum sechsfachen Mord verurteilt. Hinweise auf etwaige Verstrickungen ausländischer Geheimdienste (CIA, KGB, Stasi und BND) in dieser Affäre und damit einhergehende Scheingeschäfte wurden vor dem Gericht in Kiel zwar aufgebracht, jedoch nicht weiter verfolgt. Der Versuch, Daimler als Bauernopfer darzustellen, scheiterte. Proksch starb Ende Juni 2001 nach einer Herzoperation während der Haft. Der Club 45 Löste sich endgültig 1992 auf, nachdem Zahlreiche Mitglieder im Lucona Fall verwickelt waren.
Auch wenn sicher nicht alle Beteiligten zur Rechenschaft gezogen wurden zeigt es, dass auch 20 Jahre nach einer Verschwörung, durch investigatives Nachforschen ein Fall aufgeklärt werden kann. Vielleicht dauert die endgültige Aufklärung von 9/11 und 7/7 noch 10 Jahre aber irgendwann sind vielleicht alle zweifel beseitigt. 1993 kam der Film "Der Lucona Fall" in die Kinos, basierend auf den realen Ereignissen.
Greetz!
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Bertolt Brecht:
„Bankraub ist eine Unternehmung von Dilettanten.
Wahre Profis gründen eine Bank.“
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