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03.09.2009, 08:37
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Buback-Geheimakten: Druck auf Schäuble wächst
Berlin (dpa) - Politiker von SPD und Union machen im Mordfall Buback Druck auf Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Sie fordern die Freigabe der Verfassungsschutz- Akten. SPD-Innenexperte Sebastian Edathy sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung, er sehe keinen triftigen Grund, die Erkenntnisse des Geheimdienstes Jahrzehnte nach der Tat weiter unter Verschluss zu halten. Ähnlich äußerte sich Unions- Fraktionsvize Wolfgang Bosbach. Wenn die Akten zurückgehalten würden, bliebe immer der Verdacht, der Staat habe etwas zu verbergen.
erschienen am 03.09.2009 um 05:57 Uhr
gruss marlo
__________________
Der Staat ist dann am Ende, wenn ein größerer Teil der Bürger ihm nichts mehr glaubt und ihm stattdessen jede Gemeinheit zutraut. Dieser Zustand ist JETZT!
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05.09.2009, 12:24
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Mordfall Buback: Damit ist es wohl amtlich...
Mordfall Buback
Ex-Terroristin Becker kooperierte zwei Jahre mit Verfassungsschutz
"Sie bekam weniger als 5000 Mark und die Hoffnung auf Strafnachlass: Die Ex-Terroristin Verena Becker hat nach SPIEGEL-Informationen im Gefängnis mit dem Verfassungsschutz zusammengearbeitet - sie offenbarte ihr Wissen über die RAF und den Anschlag auf Generalbundesanwalt Buback.
Hamburg - Die in der vorvergangenen Woche wegen dringenden Tatverdachts im Mordfall Siegfried Buback verhaftete Berlinerin arbeitete von Herbst 1981 bis Ende 1983 mit Geheimdienstmitarbeitern des Kölner Verfassungsschutzes zusammen.
Becker erhielt dafür ein Honorar von weniger als 5000 Mark und bezahlte davon einen Sprachkursus. Wie der SPIEGEL weiter berichtet, forderte sie als Gegenleistung für ihre Aussagen Hafterleichterungen und einen Strafnachlass. Die 1977 wegen sechsfachen versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilte Frau kam 1989 vorzeitig frei, nachdem der Bundespräsident sie begnadigt hatte.
Ausgeschlossen wird von den Behörden, dass Becker schon vor 1981 mit dem Verfassungsschutz kooperiert hat. "Wenn irgendein Nachrichtendienst Becker schon damals als Quelle gewonnen hätte, hätten wir das gewusst", zitiert das Magazin Winfried Ridder, den ehemaligen Chef-Auswerter in der Terrorismusabteilung des BfV.
Die Ermittlungsbehörden rechnen laut SPIEGEL damit, dass sich Becker im nächsten Jahr wegen des Verdachts, am Buback-Mord beteiligt zu sein, vor Gericht verantworten muss. Becker wies die neuen Vorwürfe bereits nach ihrer Festnahme zurück. Die Ermittler hatten in ihrer Wohnung einen Zettel sichergestellt, auf dem sie sich mit Datum vom 7. April 2009 handschriftlich fragte, "wie ich für Herrn Buback beten soll".
Damit sei, so Becker, Michael Buback, der Sohn des ermordeten Bundesanwalts, gemeint gewesen. Wenig später hatte Becker notiert: "Ich habe kein wirkliches Gefühl für Schuld." Sie erklärt den Satz damit, dass sie im Zusammenhang mit dem Buback-Mord stets öffentlich genannt werde. Eine weitere Notiz während einer Zugfahrt im April 2007, nach der sie über "einen Neuanfang" meditiere, werten die Bundesanwälte als belastendes Indiz..."
(Quelle: Spiegel Online vom 05.09.09)
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08.09.2009, 23:30
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Geheimakten zu Mordfall Buback bleiben gesperrt
08.09.2009 | 16:00 UTC
Geheimakten zu Mordfall Buback bleiben gesperrt
BERLIN: Die Geheimdienstakten zum Mordfall Buback bleiben gesperrt. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble lehnte den Antrag der Bundesanwaltschaft ab, den Sperrvermerk aufzuheben. Das Innenministerium will aber nach eigenen Angaben der Bundesanwaltschaft die erbetenen Akten und weitere für das Ermittlungsverfahren gegen die Ex-Terroristin Verena Becker relevante Unterlagen übersenden. Becker war Ende August aufgrund neuer Beweise und Indizien verhaftet worden. Sie soll "wesentliche Beiträge zur Vorbereitung und Durchführung des Anschlags" auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback und seine beiden Begleiter geleistet haben. Buback war im April 1977 von einem RAF-Terrorkommando in Karlsruhe erschossen worden.
http://www.dw-world.de/dw/function/0...-2225-xml-atom
http://www.zeit.de/politik/deutschla...akten-sperrung
Damit ist der Beweis erbracht, das der Mord an Buback ein Auftragsmord der Staatsterroristen war und Bundesinnenminister Rolli-Stasi Schäuble deckt Mörder.
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12.11.2009, 11:40
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.....Dass Verantwortung und der Beruf des Bankiers miteinander verbunden werden können, zeigt Alfred Herrhausen, der ehemalige Vorstandssprecher der Deutschen Bank. In der Nachkriegsgeschichte Deutschlands gab es nur wenige Bankmanager, die so viel Macht und Einfluss erreichten, trotzdem aber stets Mensch blieben. Er hatte die besondere Fähigkeit, zuhören zu können und sich Zeit für andere zu nehmen. Seine Kritikoffenheit und seine Flexibilität im Handeln machten ihn schon damals zu einem Ausnahmebanker. Herrhausen wollte ständig dazulernen, altes Wissen verlernen und nach besseren Lösungen suchen. Kein Vorstandssprecher einer Bank hat je offener über die Macht der Banken, aber auch über ihre gesellschaftspolitische Verantwortung diskutiert. Für Herrhausen begann Macht nicht erst bei der Einflussnahme, sondern bereits bei der Möglichkeit dazu. Es stand für ihn außer Frage, dass eine führende Wirtschaftsmacht wie Deutschland ein gesundes und einflussreiches Bankensystem benötigt. Entscheidend für ihn war jedoch, wie man dies transparent macht, um eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz für das eigene Handeln zu erreichen.
Herrhausen forderte, sorgsam mit der Macht umzugehen: "Natürlich haben wir Macht. Es ist nicht die Frage, ob wir Macht haben oder nicht, sondern die Frage ist, wie wir damit umgehen, ob wir sie verantwortungsbewusst einsetzen oder nicht." Er forderte von seinen Managern die ständige Erneuerung, auch wenn dies die Überwindung erheblicher Widerstände erfordern sollte. Anders als sein bewahrender Nachfolger Kopper forderte Herrhausen deshalb kreative Unruhe, ein innovatives Chaos, um die Strukturen, Strategien und die Steuerung von Unternehmen permanent zu verbessern. Systemorientiertes Denken war für ihn notwendige Bedingung für die Sicherung der Zukunft.
Das Besondere an seiner Bankkarriere war, dass er zuvor als Industriemanager gewirkt hatte, im Gegensatz zu vielen im eigenen Saft groß gewordenen Bankvorständen. Seine Aufsichtsratssitzungen waren, wie dies heute üblich ist, keine Selbstbeweihräucherungs-Workshops oder hoch bezahlte Kaffeerunden, sondern strategische Meilensteine für die beteiligten Unternehmen. Kein Vorstandssprecher der Deutschen Bank hat jemals freimütiger das statische Selbstverständnis der Deutschen Bank und ihre Trägheit gegenüber Innovationen in den Führungsstilen hervorgehoben.
Herrhausen war es, der gegen allerlei Widerstand seiner Kollegen bereits 1971 die strategische Planung bei der Deutschen Bank etablierte und in den 1980er Jahren die Bedeutung interner und externer Kommunikation für die Erreichung der Unternehmensziele hervorhob. Er dezentralisierte die Deutsche Bank zunehmend und baute sie durch transnationale Akquisitionen zu einem Global Player für das 21. Jahrhundert aus. Er war ein Vertreter innovativen Bankings, der selbst die Trends vorgeben wollte, anstatt andere zu kopieren. Es kam für ihn auf ein dialektisches Denken an, welches sich nicht mit Gleichmacherei, sondern mit den Gegensätzen beschäftigte. Trotz seiner hohen zeitlichen Belastung als Vorstandssprecher der Deutschen Bank, sah er es als seine Pflicht an, mit dazu beizutragen, dass Deutschland in der Forschung wieder eine führende Position einnehmen würde. Wissenschaft und Bildung waren für ihn bedeutende Quellen für die Innovationskraft und des Wohlstandes der Bundesrepublik Deutschland.
Alfred Herrhausen, der als Deutschlands mächtigster Bankmanager eine hohe internationale Achtung genoss, betonte immer wieder, dass wir auch Glasnost für den Kapitalismus benötigen, wenn wir die freiheitliche Ordnung sichern wollen. Sozial bedeutete für ihn nicht, was die Gesellschaft für den einzelnen tut, sondern das, was der einzelne für die Gesellschaft tut. Deshalb gab es für ihn nur einen Weg, nämlich weg von der kollektiven Verantwortung hin zur Verantwortung des einzelnen. Herrhausens Mut und seine Entschlossenheit, seine Wahrheitsliebe und sein Charisma zeigte er auch, als er sich kurz nach Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 für die Wiedervereinigung aussprach und an der Gestaltung des 10-Punkte-Plans zur Deutschen Einheit mitwirkte. Kurz vor seinem Tod am 30. November 1989. Für Herrhausen war es nicht denkbar, Politik allein den Politikern zu überlassen, da diese die Staatsquote in den letzten Jahrzehnten ins Absurde überhöht haben. Probleme wurden für ihn nicht durch Bürokratien, sondern durch Märkte gelöst.
Sicher hat auch Herrhausen Fehler, aber er hat diese nicht ausgesessen, sondern sie so schnell er nur konnte korrigiert. Herrhausen betonte stets, dass wir nicht die Schuld bei anderen suchen sollen, sondern stets bei uns selbst. Seine oberste Maxime lautete: „Wir müssen das, was wir denken, sagen. Wir müssen das, was wir sagen, tun. Wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.“.....
http://www.heise.de/bin/tp/issue/r4/...387&mode=print
17.09.2007
Ermittler prüfen Stasi-Verwicklung in Herrhausen-Mord
Muss ein Schlüsselkapitel deutscher Geschichte neu geschrieben werden? 18 Jahre nach dem Mord an Alfred Herrhausen gibt es möglicherweise neue Spuren. Laut "Wall Street Journal" halten die Ermittler eine Verstrickung der Stasi in den Anschlag für möglich.
Hamburg – Unter Verdacht steht eine Spezialeinheit der Stasi, berichtet die US-Zeitung. Die Gruppe habe sich in den achtziger Jahren darauf spezialisiert, Terror-Anschläge im Westen zu planen, um das System zu destabilisieren.......
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...506151,00.html
freundliche Grüße
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16.11.2009, 21:34
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"Laut "Wall Street Journal" halten die Ermittler eine Verstrickung der Stasi in den Anschlag für möglich."
Eine Neuauflage der angeblichen "RAF-Stasi-Connection" zwecks Ablenkung von Leuten mit Motiv. Welches Motiv sollten denn Deutsche gehabt haben,
die im November 1989 bei der Stasi waren und deren "Staat" und "System" sich gerade in Auflösung befanden, angesichts der Proteste des eigenen Volkes
und des Zugriffes der Westmächte, den Alfred Herrhausen gerade zu diesem Zeitpunkt noch schnell zu ermorden? Bald darauf gab es den Sturm auf das
Stasi-Gebäude in der Normannenstraße, Aktenbestände verschwanden. Hatten schon andere Mächte die Stasi unterwandert?
Herrhausen hatte Begleitschutz, von zwei Fahrzeugen soll eines kurz vor dem Anschlag abgezogen worden sein, so etwas konnte nicht die Stasi veranlassen.
Die Ermittler und das Wall Street Journal könnten doch die Rolle des damaligen US-Botschafters Vernon Walters untersuchen, einem CIA-Spezialisten für Putsche
und Subversion.
Da kann man mal auf Wiki und Wisnewski & Co. verweisen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vernon_A._Walters
http://www.gerhard-wisnewski.de/Them...F-Phantom.html
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22.11.2009, 12:50
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Zitat:
Zitat von rauchschimme
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Und der damalige verantwortliche Staatsanwalt hat das Todesnacht-Verfahren zugemacht, obwohl der Spiegel damals viele Indizien hervorbrachte, die der offiziellen Version widersprachen.
Dieser damalige StA ist heute Generalstaatsanwalt und für Winnenden verantwortlich.
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22.11.2009, 15:41
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Zum Todesermittlungsverfahren Stammheim
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22.11.2009, 18:52
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RAF war ein Geheimdienstprojekt.
Je mehr ich mir dieses Thema durch den Kopf gehen lasse, umso mehr bin ich überzeugt, daß die RAF nie existierte, sondern nur ein Geheimdienstprojekt war, ein Hilfs-Vehikel mit dem es möglich war, Terrorakte von Staats wegen zu veranstalten und andere, unschuldige und allenfalls randmäßig Beteiligte als Schuldige hinzustellen.
Dieses Projekt war so organisiert, daß die angeblichen RAF-Mitglieder wirklich der Meinung waren, sie seien Mitglied in einer solchen Organisation, ohne selbst zu wissen, daß die Anschläge von Schlapphut-Truppen unterschiedlichster Couleur durchgeführt wurden.
Diese Aktionen mußten so intelligent eingefädelt werden, daß die "Schuldigen" selbst davon überzeugt waren, daran teilgenommen zu haben, aber selbst dafür keinen Beweis erbringen konnten und auch nicht die Leute kannten, die wirklich auf den Knopf drückten.
Solche Leute können auch vor Gericht nur das widergeben, was man ihnen suggeriert hat.
Ein Fehler ist den Schlapphütlern jedoch mit dem "Celler Loch" unterlaufen. Vielleicht war dies auch beabsichtigt.
Und wenn irgendwann einmal einer der "Unbeteiligten" "RAF-Mitglieder" etwas von den Hintergründen und er wahren Struktur und Abwicklung mitbekam, dann wurde er liquidiert, wi z.B. Wolfgang Grams in Bad Kleinen, oder auch Ulrich Schmücker.
Dazu müßte man jetzt wirklich alle Fälle herauskramen und nebeneinander legen.
Vielleicht entdeckt man dann die Uridee dieses Systems, zu dem auch die sog. Amok-Läufe usw. gehören.
Vielleicht ist es ja ein Teil eines globalen Tyrannisierungs- und Terrorisierungs-Projektes, zu dem dann auch die angeblichen Selbstmordattentäter gehören, die eigentlich keine sind, sondern nur intelligent eingefädelte Standard-Terroranschläge, bei denen die vermeintlichen Selbstmörder nur als unwissende Opfer die Bombe ins Ziel befördern.
Wie schön, daß es dazu die Ideologie der Assassinen gibt.
Irgendwo habe ich einmal eine interessante Abhandlung zu deren Vorbereitung gelesen.
Da sollen die rekrutierten Attentäter in einen Drgenrausch versetzt werden und wachen dann in einem "Camp" auf, wo sie von einem "Mentor"(?) begrüßt und begleitet werden. In diesem Camp wird den Attentätern jeder Wunsch erfüllt, sozusagen wie im Schlaraffenland, mit Essen, Trinken, Frauen..... was man sich so wünschen kann. Kein Wunsch bleibt unerfüllt und die besonders intensiven Wünsche werden entsprechend eindrucksvoll befriedigt. Nach einigen Tagen erklärt der Mentor dem Attentäter, die Hintergründe und, daß er in der Vorstufe des Himmels bzw. der Glückseeligkeit sei, denn man hat ihn zu einer göttlichen Aufgabe ausgesucht. Dann wird ihm vermittelt, daß er wieder zurück in die normale menschliche Gesellschaft zurückgebracht wird, um dort eine Aufgabe zu erfüllen.
Nach erfolgreicher Durchführung wird er dann dauerhaft in diesen Himmelsbereich zurückkehren.
Na, wenn da jemand mitschwingt, dann läuft das so. So sieht es die Assassinen-"Philosophie" vor.
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23.11.2009, 18:03
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Hinweis bei Heise.de auf Akten im Staatsarchiv Stuttgart:
Genau einen Monat vor der Entführung Schleyers am 5. September 1977 war Baaders Plattenspieler aus seiner Zelle genommen worden. Nach seinem Tod wurde gesagt, Baader hätte in diesem Plattenspieler eine Pistole versteckt gehabt, mit der er sich dann selbst ins Genick geschossen habe.
"...Der 5. August 1977 ist in die bislang gut gehütete Geschichte der JVA Stammheim eingegangen. An diesem Sommertag kam es laut der "Generalakten terroristische Gewalttäter" des Justizministeriums Baden-Württemberg zu einem folgenschweren Vorfall auf dem Zellenflur der RAF-Gefangenen. Demnach hatten die Gefangenen, unter denen sich zu diesem Zeitpunkt auch der 1980 tödlich verunglückte Wolfgang Beer befand, gerade "Umschluss" - eine Maßnahme, die es den Gefangenen erlaubte, sich frei auf dem Gefängnisflur zu bewegen und miteinander zu sprechen. Dabei mussten die Zellentüren offen bleiben.
Gegen 16 Uhr soll sich Andreas Baader nach Darstellung der Anstaltsleitung in der Zelle von Gudrun Ensslin befunden haben. Jan-Carl Raspe habe im Türrahmen gestanden. Als die Gefangenen wieder in ihre Zellen geschlossen wurden, sei Baader plötzlich unauffindbar gewesen. Minuten später, nach hektischer Suche, wurde der RAF-Chef schließlich unter einer Wolldecke in der Zelle Ensslins gefunden. Als die Beamten ihn in seine Zelle zurückbringen wollten, habe Raspe das verhindern wollen, was in eine heftige Schlägerei zwischen den RAFlern und ihren Bewachern mündete, die Schürfwunden, Verstauchungen und abgesplitterte Zähne zur Folge hatte, bevor jeder Gefangene wieder auf seinen Stammzellen saß. Soweit die offizielle Beschreibung der Gefängnisleitung.
Ganz anders stellten die Gefangenen das Geschehen in ihren Protokollen dar. Besonders Wolfgang Beer äußerte, dass Baader von den Justizbeamten in die Ensslin-Zelle gestoßen worden sei. Anschließend habe man die Tür zugeworfen, um so den Eindruck eines Ordnungsverstoßes Baaders zu erwecken und gegen die Gefangen mit Gewalt vorgehen zu können. Zudem hätte sich - nicht zum ersten Mal - ein Rollkommando aus Bediensteten gebildet. Übereinstimmend befürchteten die Gefangenen, dass es sich hier um Vorbereitungen zu ihrer Liquidierung handeln würde. Als Disziplinarstrafe wurden ihnen nach dem Vorfall laut einer Verfügung des Vorsitzendes Richters Prinzing am OLG Stuttgart sämtliche sogenannten "Einzelhör- und fernsehfunkgeräte" abgenommen. Darunter auch jener Plattenspieler Baaders, in dem er seine Pistole versteckt haben soll, die in der Todesnacht zum 18. Oktober 1977 zum Einsatz kam.
Völlig unberührt von der Schlägerei und deren Folgemaßnahmen blieb hingegen Verena Becker, die zum selben Zeitpunkt - was in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist - ebenfalls in Stuttgart-Stammhem einsaß, nachdem sie am 3. Mai 1977 in Singen am Bodensee festgenommen worden war. Während die übrigen RAF-Gefangenen als Gruppe auf dem siebenten Stock lagen, hielten die Behörden Becker auf Abstand und brachten sie in einer weit entfernten Zelle unter - aus welchen Gründen auch immer. Den Verdacht, dass Verena Becker von den übrigen RAF-Gefangenen misstrauisch beäugt wurde, legt die Formulierung im Protokoll eines der Häftlinge zum 5. August nahe. Dort wird Becker mit ihrem internen Spitznamen bezeichnet - "Ratte"."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31510/1.html
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23.11.2009, 20:59
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Unglückszentrale Baden-Württemberg:1980 verunglückte Wolfgang Beer tödlich.
Wenn man zu Wolfgang Beer googelt, erfährt man u.a.: "Wolfgang Beer kam am 25. Juli 1980 gemeinsam mit Juliane Plambeck bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Ortschaft Unterriexingen. Gegen 7:15 Uhr geriet der gestohlene weinrote VW Golf aus ungeklärter Ursache auf die linke Fahrbahnseite, wo er mit einem entgegenkommenden Kiestransporter zusammenstieß. Im Unfallfahrzeug fanden sich neben gefälschten Ausweispapieren und KFZ-Kennzeichen auch mehrere Waffen, von denen eine bei der Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer 1977 benutzt worden sein soll. Angeblich soll die Fahrt ein Teil der Vorbereitungen zum späteren Anschlag auf den Oberbefehlshaber der US Landstreitkräfte in Europa General Frederick James Kroesen in Heidelberg gewesen sein."
Interessant ist, was sich alles in Baden-Württemberg abgespielt hat und immer noch abspielt:neben dem genannten Unfall auch noch die Todesnacht in Stammheim, Wattestäbchenaffäre als Lösung (Ablenkung von Hintergründen?) mehrerer mysteriöser Morde, Amoklauf in Winnenden, Familienmord in Eislingen......... Wer noch mehr weiß, bitte eine Tabelle hier reinstellen!
Baden-Württemberg das Musterländle. Musterländle wofür oder in welchem Sinne?
Zitat:
Zitat von Specht
Genau einen Monat vor der Entführung Schleyers am 5. September 1977 war Baaders Plattenspieler aus seiner Zelle genommen worden. Nach seinem Tod wurde gesagt, Baader hätte in diesem Plattenspieler eine Pistole versteckt gehabt, mit der er sich dann selbst ins Genick geschossen habe.
"...Der 5. August 1977 ist in die bislang gut gehütete Geschichte der JVA Stammheim eingegangen. An diesem Sommertag kam es laut der "Generalakten terroristische Gewalttäter" des Justizministeriums Baden-Württemberg zu einem folgenschweren Vorfall auf dem Zellenflur der RAF-Gefangenen. Demnach hatten die Gefangenen, unter denen sich zu diesem Zeitpunkt auch der 1980 tödlich verunglückte Wolfgang Beer befand, gerade "Umschluss" - eine Maßnahme, die es den Gefangenen erlaubte, sich frei auf dem Gefängnisflur zu bewegen und miteinander zu sprechen. Dabei mussten die Zellentüren offen bleiben.
Gegen 16 Uhr soll sich Andreas Baader nach Darstellung der Anstaltsleitung in der Zelle von Gudrun Ensslin befunden haben. Jan-Carl Raspe habe im Türrahmen gestanden. Als die Gefangenen wieder in ihre Zellen geschlossen wurden, sei Baader plötzlich unauffindbar gewesen. Minuten später, nach hektischer Suche, wurde der RAF-Chef schließlich unter einer Wolldecke in der Zelle Ensslins gefunden. Als die Beamten ihn in seine Zelle zurückbringen wollten, habe Raspe das verhindern wollen, was in eine heftige Schlägerei zwischen den RAFlern und ihren Bewachern mündete, die Schürfwunden, Verstauchungen und abgesplitterte Zähne zur Folge hatte, bevor jeder Gefangene wieder auf seinen Stammzellen saß. Soweit die offizielle Beschreibung der Gefängnisleitung.
Ganz anders stellten die Gefangenen das Geschehen in ihren Protokollen dar. Besonders Wolfgang Beer äußerte, dass Baader von den Justizbeamten in die Ensslin-Zelle gestoßen worden sei. Anschließend habe man die Tür zugeworfen, um so den Eindruck eines Ordnungsverstoßes Baaders zu erwecken und gegen die Gefangen mit Gewalt vorgehen zu können. Zudem hätte sich - nicht zum ersten Mal - ein Rollkommando aus Bediensteten gebildet. Übereinstimmend befürchteten die Gefangenen, dass es sich hier um Vorbereitungen zu ihrer Liquidierung handeln würde. Als Disziplinarstrafe wurden ihnen nach dem Vorfall laut einer Verfügung des Vorsitzendes Richters Prinzing am OLG Stuttgart sämtliche sogenannten "Einzelhör- und fernsehfunkgeräte" abgenommen. Darunter auch jener Plattenspieler Baaders, in dem er seine Pistole versteckt haben soll, die in der Todesnacht zum 18. Oktober 1977 zum Einsatz kam.
Völlig unberührt von der Schlägerei und deren Folgemaßnahmen blieb hingegen Verena Becker, die zum selben Zeitpunkt - was in der Öffentlichkeit kaum bekannt ist - ebenfalls in Stuttgart-Stammhem einsaß, nachdem sie am 3. Mai 1977 in Singen am Bodensee festgenommen worden war. Während die übrigen RAF-Gefangenen als Gruppe auf dem siebenten Stock lagen, hielten die Behörden Becker auf Abstand und brachten sie in einer weit entfernten Zelle unter - aus welchen Gründen auch immer. Den Verdacht, dass Verena Becker von den übrigen RAF-Gefangenen misstrauisch beäugt wurde, legt die Formulierung im Protokoll eines der Häftlinge zum 5. August nahe. Dort wird Becker mit ihrem internen Spitznamen bezeichnet - "Ratte"."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31510/1.html
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