Gott ist für jeden etwas anderes. Sogar innerhalb der Bibel ist es möglich, daß jemand an einen ganz anderen Gott glaubt, als sein Nächster.
Die eine Fraktion ist ganz sicher, daß nach seinem Tod ein Richter vor ihm steht, der dann seine Gehirnfestplatte analysiert, und ihn dann ins Fegefeuer wirft. Für den ist also Schäuble Gott.
Dann gibt es Leute, für die ist die Natur heilig, andere wiederum sind der Meinung, daß Gottes Schöpfung nicht heilig sein kann. Nur der Gott, der das Uhrwerk dieser Welt erschaffen und eingeschaltet hat, und der sich anschließend verdrückt hat, kann Gott sein. Das wäre der MaterialChrismus-Glaube, und alle sind froh, daß Gott nicht da ist.
Die Jesus ist Gott Fraktion teilt sich in diejenigen, die meinen, Jesus hätte den Tod geleugnet und einen Egoismus bis in alle Ewigkeit gefordert. Die anderen aber halten ihn für einen Wirtschaftsprüfer vom göttlichen Finanzamt, der die Finanzkrise ganz einfach erklären konnte:
Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat (Lukas 19,25)
Die Kirchen aber haben lieber den anderen Gott, weil das auch praktisch anwendbar ist, wie Bertold Brecht es gut ausdrücken konnte:
Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt,
drum hinkt ein Pfaffe voran,
der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt,
daß er nicht stinken kann.
Bertolt Brecht, Dichter (1898-1956)
Wer also in der Beerdigungsbranche tätig ist, für den ist dieser Gott der Richtige. Ich bin sicher, jeder wird zu seinem Gott finden können. Die Auswahl ist groß.
freundliche Grüße