Katyn bei den Nürnberger Prozessen ab 1946
Im Winter 1945/1946 fand im damaligen Leningrad ein Prozeß gegen mehrere deutsche Offiziere statt, denen man das Massaker in Katyn im April/Mai anhängte. Bei dieser Prozeß-Farce wurden folgende Offiziere der Wehrmacht zum Tode durch den Strang verurteilt: Karl Hermann Strüffling, Heinrich Remmlinger, Ernst Böhm, Eduard Sonnenfeld, Herbard Janike, Erwin Skotki, Ernst Gehrer. 20 bzw. 15 Jahre Zwangsarbeit erhielten in diesem Prozess: Erich Paul Vogel, Franz Wiese, Arno Diere.
Die sowjetischen Ankläger vor dem
Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher warfen die Verbrechen den reichsdeutschen Angeklagten vor.
Das Tribunal von Nürnberg (IMT, Volume XVII. Proceedings: 6/25/1946-7/8/1946. 1947. S. 274-277) stellte ebenfalls fest, daß die „deutsche Wehrmacht die polnischen Offiziere im Wald von Katyn ermordet hatte”.
1947 wurde der deutsche SS-Obersturmbannführer Hundt in Düsseldorf als „Katyn-Henker entlarvt”, so die Lizenzzeitung „Abendblatt” (Liz. Nr. 117, am 5.6.1947)
Die osteuropäischen Wissenschaftler die an der Erstuntersuchung der Leichen beteiligt gewesen waren und deren Heimatländer nach dem Krieg unter sowjetische Herrschaft gerieten, sahen sich bald Drohungen und Nötigungen der roten Machthaber ausgesetzt und wurden gezwungen, ihre Gutachten als von den Deutschen erpreßt hinzustellen und zu widerrufen.
Noch 1976 gelang es der Sowjetunion durch scharfen Protest, die Teilnahme britischer Regierungsmitglieder an der Einweihung eines Katyn-Denkmals auf dem Londoner Friedhof Gunnersbury zu verhindern. Wie bereits zuvor in Kriegszeiten gehorchte in England ein verantwortungsloser politischer Opportunismus den Vertuschungsbemühungen der Täter; hier mit der offiziellen Stellungnahme:
„Es konnte niemals zur Zufriedenheit der Regierung Ihrer Majestät bewiesen werden, wer dafür verantwortlich war.” ("It has never been proved to Her Majesty´s Government´s satisfaction who was responsible." Frankfurter Allgemeine Zeitung 18. September 1976, S. 1.)
Bis zur Wende 1989 war das sowjetische Bestreben, dieses eigene Kriegsverbrechen den Nationalsozialisten anzulasten, erfolgreich. Dies wurde zudem von linksgerichteten Politikern und Medien auch in Deutschland unterstützt, wobei, wie in der Sowjetunion üblich, jede Wahrheitsklärung als „Neonazismus” und „Revisionismus” diffamiert wurde.
Im Geschichtsunterricht der „DDR” wurde das Massaker der Wehrmacht angelastet. Einwände wurden als „faschistische Hetze” verfolgt.
Bis in die 1990er Jahre wurden von den deutschen Berufsbüßern noch Bußwallfahrten nach Katyn organisiert, um gerade diesem „grauenhaften Verbrechen der deutschen Wehrmacht ein ewiges Schuldbekenntnis entgegenzustellen”.
[bearbeiten] Anerkennung des Massakers durch die Sowjetunion und Rußland
Nach einem halben Jahrhundert der Lüge gestand Gorbatschow schließlich am 13. April 1990 die sowjetische Alleinschuld an Katyn offiziell ein. Aber noch 1990/1991 veröffentlichte das „Wojenno-Istoritscheski Schurnal” eine Artikelserie, die die Version verbreitete, die Deutschen seien verantwortlich gewesen.