Zitat:
Zitat von New World Disorder
Du schriebst zur Geldschöpfung der GB durch Kreditvergabe und Bilanzverlängerung und was die Bank damit bezahlt:
Zitat:
Naja, ich denke die Möglichkeit Mitarbeiter zu bezahlen, Immobilien, Aktien, Staatsanleihen und sonstige Aktiva durch bloße Bilanzverlängerung kaufen zu können und dazu noch Geld verleihen können, das man nie besessen hat ist doch schon gar nicht so schlecht.
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Folgendes: Die GBs nutzen das Geld, was sie den Kunden durch Bilanzverlängerung geliehen haben, die Kunden heben ja nicht alles sofort ab, sondern haben Sichtguthaben auf dem Konto der GB?
Du erwähntest in deinem Vortrag, dass GB auch durch Bilanzverlängerung z. B. Aktien kaufen... und dem Kunden die Bezahlung einfach als Sichtguthaben auf sein Konto buchen? Meinst du, dass die Banken alles mögliche wie auch Immobilien, Aktien und sonstiges auf diese Art bezahlen, ungeheurlich.
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Nein "bezahlen" kann man es eigentlich nicht nennen. Die Banken räumen dem Angestellten, dem Immobilienmakler, dem Aktienbesitzer, etc. ein Sichtguthaben ein. Von
Bezahlung kann keine Rede sein. Das Sichtguthaben wird jedoch
wie Geld verwendet, weshalb es de facto einer Zahlung gleich kommt.
Zitat:
Zitat von New World Disorder
Wie sieht das denn Bilanztechnisch genau aus, hier bekommt doch die GB nicht einmal eine Forderung von einem Kunden zurückbezahlt.
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Mit dem Kauf einer Aktie sind keine Zins- und Tilgungsforderungen verbunden, das ist richtig. Dafür verspricht man sich eben zukünftige Dividendenzahlungen, Kurssteigerungen etc.
Auch Immobilien haben einen bestimmen "Wert", der je nach dem mal so mal so festgestellt wird - manchmal wird dabei auch etwas übertrieben - manchmal etwas untertrieben - je nach dem.
Und in der Bilanz sieht das relativ simpel aus:
Auf der Aktivseite der Bilanz werden Aktien, Immobilien (Sonstige Aktvia), etc. eingbucht und auf der Passivseite entsprechend Sichtguthaben eingetragen. Bilanzverlängerung - im Rahmen der gesetztlichen Vorgaben. Ganz einfach
Zitat:
Zitat von New World Disorder
Wie wird sichergestellt und verbucht, dass die GB die Bezahlung für den Kunden oder ihre Mitarbeiter oder was auch immer,
auch wirklich abrechnet mit eventuellen Gewinnen aus anderen Geschäften? Sonst wären die GBs ja Geldmaschinen ohne Kontrolle.
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Also ich glaube ich verstehe die Frage nicht richtig. Wieso sollte die Geschäftsbank mit irgendwelchen anderen Geschäften etwas verrechnen? Sie hat gewisse Mindestreservevorschriften zu erfüllen (das geht am besten über den Kauf von Staatsanleihen von der BRD Finanzagentur GmbH und die anschließenden Repo-Geschäfte mit der Zentralbank) und andere gesetzliche Vorschriften, aber das wars dann eigentlich auch schon.
Die Bank
kann nicht nur Aktien über eine Bilanzverlängerung, per Giralgeldschöpfung kaufen - sie hat gar keine andere Möglichkeit. Das muss so gemacht werden.
Das selbe gilt für die Bezahlung von Mitarbeitern, Immobilien, etc.
Das könnte jedes andere Unternehmen auch machen:
Die Mitarbeiter einfach mit einer Forderung auf gesetztliches Zahlungsmittel zu bezahlen (z.B. ein Scheck). Wenn die Mitarbeiter das akzeptieren, steht dem nichts im Wege.
Bei Geschäftsbanken ist es nur so, dass von fast jedem Wirtschaftsteilnehmer diese Forderungen gegen die Bank (Giralgeld)
wie Geld verwendet werden.
Zitat:
Zitat von New World Disorder
Wie sieht das aus, wenn eine GB solche Geschäfte mit anderen Banken oder Kunden von anderen Banken macht? Bucht sie sich das Guthaben einfach auf ihr eigenes Konto und überweisst es dann?
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Gute Frage. Das kam nämlich bisher noch etwas wenig zur Sprache.
Hiermit sind wir wieder bei der
Skontration angekommen.
Wenn die eine Geschäftsbank (A) eine Aktie (Wert: 100€) hält und die andere Geschäftsbank (B) möchte diese Aktie kaufen, dann wandert die Aktie von der Aktivseite von A auf die Aktivseite von B. Soweit so gut. Aber wie funktioniert das jetzt mit der "Bezahlung". Die Geschäftsbank A weiß ja, dass Giralgeld kein gesetztliches Zahlungsmittel ist.
Erinnerst du dich noch an die Folie in meinem Vortrag auf der 2 Banken, 4 Kunden und die Zentralbank abgebildet waren und dann eine Verrechnung der einzelnen Transaktionen statt fand? Genau diese einzelnen Transaktionen werden in den Skontren (Loro- und Nostro-Konten - "ihr"-Konto , "unser"-Konto) der Geschäftsbanken festgehalten und am Ende des Tages miteinander verrechnet.
Im obigen Beispiel sieht das dann so aus: Die Aktie kostet 100€. Wäre das die einzige Transaktion dieses Tages, dann würden 100€ vom
Zentralbank-Buchgeldkonto von GB B auf das Zentralbank-Buchgeldkonto von GB A wandern.
Gäbe es noch genau eine weitere Transaktion an diesem Tag, z.B. ein Kunde X von GB A überweist 100€ an einen Kunden Y von GB B, so müsste GB A an GB B 100€ in Zentralbank-Buchgeld überweisen.
In Summe aber würden sich diese Transaktionen genau aufheben. Es fließt überhaupt kein Zentralbankgeld.
Zitat:
Zitat von New World Disorder
Je grösser die Probleme, desto zwingender und näher sind die Lösungen
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Stimme ich vollkommen zu
Übrigens gibt es einen neuen, sehr guten Grundlagen-Vortrag von Bernd Senf online anzusehen. Ich habe ihn in den
ersten Post dieses Threads eingetragen.